an die Ehemaligen....Fragen

#1
Hallo,

ich habe einige Fragen an die Ehemaligen. Ich befinde mich momentan auf der Besserung, ich wage sogar zu hoffen das ich endlich gesund werde, weg von der ES. Habe aber auch gleichzeitig ziemlich viel Angst vor dem Leben. Die ES habe ich teils als Entschuldigung für mache Dinge genomen, und als Methode Dinge zu verarbeiten. Seitdem ich sympomfrei hab habe ich zugenommen und das bedrückt mich ziemlich. Kurz um, ich stehe wieder am Anfang da, bevor ich die ES entwickelte und will das nicht. Ich will nicht wieder die kleine-"dicke"-verletzliche sein (ich bin zwar immer noch NG, aber ich fühle mich nicht gut).

Wie geht ihr mit Geweichtszunahmen um, falls ihr welche hattet?
Bereut ihr es die ES hinter euch gelassen zu habe?
Und womit füllt ihr die Leere, also an was haltet ihr euch jetzt, da ihr keine B. mehr habt?

Bitte, bitte schreibt mir.
Lg karo

Re: an die Ehemaligen....Fragen

#2
Liebe Karolin25! Erstmal herlzlichen Glueckwunsch, dass du so tolle Fortschritte machst, du kannst sehr stolz auf dich sein! Und dieser Stolz den solltst du nie vergessen, denn jetzt oeffnen sich die Tueren fuer dich zu einem intensiveren gesunden Leben!
Fuer mich war es sehr wichtig mir staendig zu verdeutlichen welche WErtmassstaebe mir in meinem Leben wichtig sind.????? Man kann nicht alles auf einmal haben und das ist auch gut so. Das Leben ist keine Illusion! Ich habe auch zugenommen, aber ich bin ja mitlerweile auch 25 und mein Koerper ist nicht mehr der einer 15 jahrigen. Ich bin mir auch desen bewusst, dass sich mein Koerper im laufe der Jahre noch mehr veraendern wird und das mir wohl meinen heutigen hosen evtl in 10 jahren auch nicht mehr passen werden, NA UND? Dafuer habe ich so vieles geschenkt bekommen!
Freunde, Frieden, Mut, Selbstbewusstsein, Genuss der kleinen Dinge, meine unterdrueckten Gefuehle zu spuehren, mich selber besser zu kennen, Lebenslust, und noch so vieles mehr.....was habe ich davon wenn ich mein ganzes leben darauf reduzieren diaeten ( ob krankhaft oder gesund) zu halten und mich in meiner freizeit NUR mit Sport befasse? Leere, einsamkeit, schlechte laune.. das leben wuerde an mir vorbeiziehen und irgendwann mit 80 werde ich vielleicht erst aufwachen, wenn es shcon fast zu spaet ist!
Ist es das Wert die Bulimie aufrechtzuerhalten?
Halte dir konkrete Ziele vor Augen, was du fuer dich in deinem Leben erreichen moechtest und dann habe viel geduld mit dir, denn wir brauchen alle unsere Zeit unsere Traume zu verwirklichen! Ich wuensche dir weiterhin, ganz viel Zuversicht und HOffnung! Du hast dich bereits veraendert und mit sicherheit kannst du garnichtmehr das scheuchterne kleine Maedchen von frueher sein, denn jeder tag kann dir helfen dich weiterzuentwickeln wenn du die Chance auch nutzt. Sei stolz auf dich! lg leilah

Re: an die Ehemaligen....Fragen

#3
Ich schließe mich meiner Vorgängerin an...Und dein Gewicht wird sich einpegeln...Du nnimmst dir deine gesammte Lebenszeit weg wenn du dich weiter nur auf dein Gewicht usw reduzierst..

Und das du dich selber als kleine dicke verletzliche siehst ist ein verzerrtes Selbstbild...du weißt was du nicht sein möchtest also lass es auch nicht zu das man dir weh tut...Kraft und Stärke gewinnt man nicht durch eine Essstörung zumindestens wäre mir das neu eher das Gegenteil..

Und Anerkennung ebenfalls nicht eher Mitleid und das sich die Menschen entfernen.

Du hast es geschafft von der Es loszukommen darauf kannst du verdammt stolz sein und anstatt zu überlegen ob du jetzt noch in die Hose von vor nem Jahr passt sollst du dir Pläne machen deine Wünsche und Ziele zu erreichen du willst stärker sein..Selbstbewusster...und nicht wieder krank...

Re: an die Ehemaligen....Fragen

#4
Vielen dank das ihr mir geantwortet habt. Ich bin auch richtig, richtig froh, dass ich gesund werde. Ich habe keine Angst mehr vor der Zukunft, was ungeheuer erleichternt ist. Und glaubt mir, ich will auch nie wieder zurück in meiner B. versinken. Dafür habe ich zu viel hineingesteckt um Gesund zu werden. Es ist anders, totaler Umbruch, da ich mich noch nicht von den Ziel abzunehmen trennen kann (nein, ich will nicht magersüchtig werden). Ich zweifle manchmal noch etwas an dem neuen, ob wohl ich teoretisch und auch praktisch weiß, das es besser ist. Dann schleicht sich das ES denken wieder ein. Wie es aussieht muss man sich mit dem reellen kontrontieren. Ich denke, dass ich vielleicht auch stärker werde wenn ich lerne mit Situationen, oder Gefühlen umzugehen, staat sie einfach mit K* abzulenken. Etwas Angst habe ich noch, dass sie wieder kommt. Gestern war wieder so eine Situation, wo ich wieder so klein war. Vielleicht solte man die Verhangeheit aber auch ruhen lassen. Jetzt bin ich nicht mehr schwach, auch ohne FA.
Dasmit den kleinen Projekten ist ne Idee, ein bisschen so nach dem Motto, "weg vom Alltag" und "sei nett zu dir selbst". Das hab ich in der Vergangenheit ziemlich vernachlässigt, oder in der ES ausgelebt.
Und ich sollte mit meine Ansprüchen, die ich mir selber stellt, realistisch sein. Ich muss nicht alles können, und trotzdem bin ich ok.
drück euch ganz lieb karo

Re: an die Ehemaligen....Fragen

#6
Huhu,

viele schwierige, aber sicherlich spannende Fragen.
Ich werd mich mal zurück ins Damals versetzen, also nicht wundern, wenn ich gleich etwas wirr tippe, sondern einfach nachfragen ;)
Karoline25 hat geschrieben:Wie geht ihr mit Geweichtszunahmen um, falls ihr welche hattet?
ja, die hatte ich, es ist schwer, es nicht in Zahlen auszudrücken, aber ich versuche es mal
nach meiner Magersuchtzeit und massiven Zunahme rutschte ich ja in die Bulimie
am Anfang der Klinik war ich im unteren NG und habe mich zu dick gefühlt
in der Klinik habe ich dann bis ins obere NG zugenommen, die Sachen haben nicht mehr gepasst und ich habe mich gehasst, so dass es Rückfälle gab
nach der Klinik versuchte ich aber durch Sport das Gewicht runter zu bekommen, denn gegessen hab ich eigentlich immer gerne und ich war fast wieder auf meinem Anfangsklinikgewicht, als ich dann mit meinem Freund zusammen kam, aber hne zu hungern und fühlte mich gut
seit der Zeit sind fast 6 Jahre nu vergangen
durch Frust, Verhütungsmittel und Lebensunlust habe ich einiges an Kilos wieder zugenommen, aber dadurch, dass ich sportlicher bin als früher, hat es sich alles gut verteilt
wo ich mich früher für selbst verletzt habe in mein "Fett", schmunzel ich heute drüber
ich finde es nicht schön, aber im Großen und Ganzen hab ich gelernt, meine Rundungen zu mögen und das strahle ich auch aus ;)
Karoline25 hat geschrieben:Bereut ihr es die ES hinter euch gelassen zu habe?
nein, nie und nimmer
ich war vor 8 Jahren einfach bereit, die ES hinter mir zu lassen, als ich mich auf die Klinik einließ, ich habe mich vor mir selbst geekelt, wenn ich zur Toilette gegangen bin
und ich finde es nun furchtbar, wenn ich erbreche auf Grund von Migräne oder sonst was
ich kann in dem Moment nicht verstehen, wie es damals zu meinem Leben gehören konnte
Karoline25 hat geschrieben:Und womit füllt ihr die Leere, also an was haltet ihr euch jetzt, da ihr keine B. mehr habt?
hm, ne Zeit hatte ich mein selbstverletzendes Verhalten
dann hatte ich meine große Liebe
und nun hab ich meine beiden Hunde, die ich über alles liebe und die mir immer wieder Kraft geben, wenn mir mal nach Aufgeben sein sollte ;)
Glück ist, wenn man trotzdem lacht

Re: an die Ehemaligen....Fragen

#7
Karoline25 hat geschrieben:Ich muss nicht alles können, und trotzdem bin ich ok.
genau so schaut es aus!!!

dazu passt auch (finde ich):
Lebensseiltänzerin hat geschrieben: im Großen und Ganzen hab ich gelernt, meine Rundungen zu mögen und das strahle ich auch aus ;)
es geht eigentlich nicht um dick oder dünn sein, sondern um das, was man ausstrahlt. gestern war ich beim sport und habe mal heimlich alle anderen frauen, die grad so in meiner nähe waren "gescannt". da waren die unterschiedlichsten figuren dabei. manche sahen einfach bombig aus (und das waren nicht die dünnsten frauen!)

ich habe auch in meinen fast zwei cleanen jahren zugenommen. am anfang war es nicht schlimm für mich, erst als sich die kleidergröße änderte, wurde es problematisch. einen rat kann ich leider nicht geben, ich habe für mich selbst auch noch keine lösung gefunden. ich verstehe es einfach nicht, warum man soviel an dem gewicht misst. da habe ich leider noch keine antwort gefunden...aber vielleicht kommen wir der sache ja gemeinsam etwas näher :) ich habe seit weihnachten phasenweise rückfälle. das will ich nicht mehr! aber die angst vor der zunahme bleibt trotz dem willen endlich wieder richtig leben zu können...

liebe grüße
hanne

Re: an die Ehemaligen....Fragen

#8
Hey Karoline,

es freut mich, dass Du auf einem so guten Weg zum Gesundwerden bist, Du kannst wirklich stolz auf Dich sein! Ich bin zwar noch nicht 'ganz ehemalig', aber auf dem Weg dorthin. Seit 12 Jahren schleppe ich die B mit mir herum....Und bin in cleanen Phasen immer leichter als in 'schlimmen' Phasen! Mein Körper sagt mir ganz deutlich, wie sehr er die B* hasst, indem er wirklich jede Kalorie, die ich drinlasse, direkt einlagert. Sobald ich länger clean bin, pegelt sich das ein, und ich kann normal essen, ohne großartig zuzunehmen...
Vertrau Deinem Körper, wenn das schon geht - er weiß oft am besten was er braucht. Und wenn Du ein *kg zunimmst: Das fällt eigentlich nur Dir selbst unangenehm auf. Und schön bist Du trotzdem, daran ändert eine Zahl auf der Waage mal gar nix (auch wenn man das chwer glauben kann...)

Liebe Grüße,
Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.