Frage zum Gesundwerden

#1
Hallo!

Ich schleppe meine ES jetzt schon so viele Jahr mit mir rum.
Bin MUtter, Ehefrau, Selbständige u. Angestellte. Also voll gefordert.
Ich habe viel aufgearbeitet und gelernt, über mich selbst.
Ein Infekt jagt den anderen, ich kann nicht mehr.
Ich mußte nur noch funktionieren.
Ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich so viel über mich in Erfahrung gebracht habe, was mir das Essen ersetzt, ich bin stark geworden und weiß was mir Kraft gibt usw.
Eigentlich widern mich diese FA so an, sie bringen mir nichts mehr, versteht ihr wie ich meine? Es ist reine Gewohnheit.
Früher da war das das non plus ultra, worauf ich mich den ganzen Tag gefreut habe.
Jetzt denke ich mir, na, dann mach mal die Tüte Chips auf, igitt, rein shclingen und schnell wieder raus, damit ich dann ins bett kann.
Ich hab uch nicht mehr das schlechte Gewissen,w enn ich mal mit ner Freundin essen war, und laß es "drin". Mir geht es dann gut, ich habe Kraft.
Ich würde gern Sport machen, kann mich erinnern, das mir das früher immer viel Kraft gegeben hat, Power, gute Gefühle usw. Aber bin halt ständig, wegen der schlechten Immunabwehr von Infekten geplagt,
möchte raus gehen mit den Kindern, jetzt im Frühling, den Sommer genießne, schwimmbad, Spielplatz und mich dann auch auf leckeres Essen, Obstsalat, Grillen etc. freuen. Ich weiß das das geht, das ich das kann. Das das Leben so schön sein kann, ohne schlechtes Gewissen ohne "Vollgefressen bis zum Geht nicht mehr zu sein".
Und wiegesagt die FA sind reine Routine, weil ich es nicht anders kenne, gerade jetzt, wo ich wieder mal krank bin mit einer Angina, esse ich, weil ich das kenne, aber eigentlich will ich ds nicht, ich brauch es nicht, ich stopf mich so voll, weil ich so halt immer gemacht habt.

Versteht ihr was ich meine - ich glaub ich bin so kurz davor, es ist nur noch reine Routine und es ekelt mich an, macht mich unglücklich.
Kennt ihr das?
Könnt ihr das nachvollziehen?

DAnke
LG an Euch Alle

Wir schaffen das, das Leben ist sooo schön und so lebenswert!

Re: Frage zum Gesundwerden

#2
Hallo meine Liebe

Schade das es dir nicht gerade so gut geht.Aber es muss irgendeinen Grund geben der dich dazu treibt..Darf ich dir ein paar persönliche Fragen stellen?
Wie läuft deine Ehe?
Gehst du arbeiten wenn ja wie gefällt dir deine Arbeit und wie kommst du mit den Kollegen Klar?
Hast du einen Ausgleich für Familie und Arbeit?
Wie verbringst du deine Zeit? Hast du Hobbys ,Freunde ?

Es kann viele Gründe geben warum es dir so schlecht geht auf jeden Fall musst du darüber nachdenken was es ist was dich in deinem Leben so aus der Bahn wirft und warum du Essen und Brechen als Ersatz nimmst um deine Sorgen und den Kummer loszuwerden.

Es ist schade das du durch die Infekte immer lahm gelegt wirst und somit deine Zeit mit den Kindern nicht genießen kannst ..und leider wird es nicht besser wenn sich nicht etwas ändert im Gegenteil..

Du musst für dich den Grund finden für den es sich lohnt zu kämpfen ..Ich habe auch 12 Jahre lang nur noch funktioniert...das ist kein Leben ...

Hast du schon einmal über Ärztliche Hilfe nachgedacht?

Re: Frage zum Gesundwerden

#3
Hallo!

Also zu der Nachfrage:

Ich hatte bereits ärztl. Hilfe in Anspruch genommen, Psychoth u. war sogar auf Kur.
Hatte 2x Therapie beim Psychologen. Die letzte Psychologin beendete dann nach 1 1/2 Jahren die Therapie, weil wir alles durch hatten, ich mir meine Antworten selbst richtig gab, ich alles erkannt hatte u. es nur noch umsetzen mußte. Sie meinte ich sei sehr intelligent, ich weiß alles.
Und sie hatte recht!
Das Problem liegt bei meinen Eltern (habe auch das Buch "vergiftete Kindheit von Susan Foward" gelesen, wenn es euch was sagt, trifft es genau) meine Mutter ist der falscheste u. egoistischste und bößartigste Mensch, den ich kenne. Ich habe stets versucht ihr alles recht zu machen, stand immer unter ihr, wurde von ihr nur benutzt, nie geliebt. Wenn ich sie brauchte, war sie nie da, bis zum Schluß nicht. Wehren konnte ihc mich nicht, weil mein Vater sie immer beschützte, er leidet bis heute selbst unter ihr, beschützt sie aber....
Das ist eine sehr lange u. traurige Geschicht die ich jetzt gar nicht niederschreiben kann, weil sie so lange ist.
Angefangen mit ES habe ich im Kindesalter, habe mir damit die LIebe geholt, von ihr bekam ich sie nie.
Ausgebrochen bin ich das erste mal, als ich selbst Mutter von 2 Töchtern war, erschöpft, immer das Gefühl hatte, funktionieren zu müssen (das verlangte sie von mir, lachte mich z.B. aus, weil ich eine Brustentzündung habe, haben andere ja auch usw) und sie mich wieder nur benutzt hatte und mir nichts geholfen aht. Hab sie dann mal rausgeschmissen, es gab einen großen Aufstand, mein Vater kam und wies mich zurecht und erzählte mir wie enttäuscht er von mir sei (ohne jetzt arrogant zu klingen, aber die spinnen, ich war das bravste Töchterlein der Welt) . Naja und als ich ihm mal was dazu sagte weinte er und meinte ich soll es vergessen, was er gesagt hat, er geht jetzt wieder und ich soll so bleiben wie ich bin. Also der Mann ist voll gebrochen, aber ich kann ihm nicht helfen, wenn er sich so kaputt machen lassen möchte von ihr. Bitte. Ich habe die Kraft dazu nicht, habe da schon viel zu viel reininvestiert.
Mein Mann ist gut zu mir, er würde mich nie schlecht machen, immer zu mir stehen. Er liebt uns, mein Fehler war, dass ich zuviel von ihm verlangt habe, unzufrieden mit mir selbst war, so wie in meinen vorherigen Bez. auch, die gescheitert sind. Ich konnte und kann zum Teil bis heute nicht Liebe annehmen, denke oft immer noch, ich müsse nur funktionieren.
Such dann aber paradoxerweise auch die Bestätigung und LIebe wie ein kleines Kind bei ihm, die ich ja nie bekommen habe. Aber das habe ich jetzt gut im Griff, ich habe das aufgearbeitet, bin jetzt erwachsen.
Freunde habe ich eigentlich schon einige, ist mir fast etwas zu viel. Ich mache nebenbei Wäscheparties und komme wohl recht gut an bei den Frauen, wird viel gebucht, was mich ja freut, schönes HObby u. Nebenverdienst (den ich ja meist zur finanz. der ES gebraucht habe) aber auch da mute ich mir zuviel zu.
Meinen Angestellte-Job habe ich gewechselt und habe jetzt super tolle Kolleginnen u. den besten Chef den man sich vorstellen kann. Arbeite leider nur 2 Tage, würde gerne mehr machen, geht aber echt nicht, weil ich wiegsagt hier 2 tolle Mädchen (3 u. 5) daheim habe und noch ein großes Haus mit Garten u. den Nebenjob und naja für mich bleibt kaum Zeit.
Mein Problem war und ist: meine Mutter. Aber ich habe soviel schon aufgearbeitet und bin echt an dem Punkt an dem ich was ändern kann u. will. Die ES widern mich echt an, genau wie dieses Schwächegefühl, ich will Leben, Lachen, Lieben...... All das.
Sport würde ich gerne machen, das würde mir Kraft geben, mein Mann ist kürzlich mit mir gejoggt, das war toll. Leider hab ich nie die Zeit hauptsächlich wegen den ES und den vielen Aufgaben und vor allem den körperl. Schwächegfühl

Danke fürs Zühören

Re: Frage zum Gesundwerden

#4
Hi Suse,
Versteht ihr was ich meine - ich glaub ich bin so kurz davor, es ist nur noch reine Routine und es ekelt mich an, macht mich unglücklich.
Kennt ihr das?
Könnt ihr das nachvollziehen?
ja, das kenne ich, mir geht es oft genauso.
ich kann dir nix raten oder dir tipps geben denn ich stecke selbst noch drin aber ich habe deine texte sehr gerne gelesen!
ich mag dein selbstbewusstsein und dass du dich scheinbar weigerst, aus deinem leben ein opfer zu machen. :)

und bärta, das mit dem huhn ist super, ich werde auch mal versuchen zu "scharren" wenn ich in einer entsprechenden situation stecke! :lol:
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."

Re: Frage zum Gesundwerden

#5
Hey..

Also zuerst einmal bekommst du von mir eine Menge respekt denn so eine Mutter zu haben das prägt einen ein Leben lang und erklärt natürlich auch warum du in die Krankheit reingerutscht bist..
Aber ich kann dir auch genau sagen warum du NOCH nicht den Ausweg gefunden hast..Weil du an der Vergangenheit festhängst..Ich weiß das man nicht vergessen kann was passiert ist aber ich weiß von mir selber das man sie loslassen muss..Man wurde von nihr geprägt und die ganzen Jahre begleitet und hat sich zu dem Entwickelt was man heute ist aber vom Prinzip her weiß man das man ein ganz anderer Mensch ist..Man kann aber erst zu dem Menschen werden der man wirklich ist und das zulassen was du beschreibst wenn man Abschließt..

Denn die Vergangenheit kann man nicht verändern all die bösen Sachen die du erlebt hast sind passiert und man kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen aber anstatt daran kaputt zu gehen sollte man das was man kann tun..Die Zukunft leben...

Du weißt genau welches Verhalten du angenommen hast durch deine Vergangenheit und du weißt genau das du so nicht sein möchtest also änder es..Nur du kannst dein Leben ändern..Kein anderer..

Das geht nicht von heute auf morgen das ist klar aber in kleinen Schritten..schreib dir auf welche Dinge dich an deinem verhalten besonders stören und dann wie du anstatt gerne wärest..

Schreibe einen Brief an deine Mutter und schreibe alles nieder deinen ganzen Hass Wut Traurigkeit und zünde ihn dann an sieh es für dich als ABschied..
Gib dir selber die Chance ein besseres Leben zu führen mit deiner Familie als die die du hattest!! Deinem Vati kannst du nicht helfen er hat sich für sie entschieden und er ist alt genug..denk an dich nur an dich ..

Wer mit einer Hand an der Vergangenheit festhällt hat nur noch eine für die Zukunft frei..

Gib Dir und deiner Familie die Chance die Frau kennenzzulernen die hinter dem Kind steckt was schlimmes erlebt hat..
Denn dieses Kind gehört zur Vergangenheit und kann diese nicht mehr ändern ..jetzt ist da aber eine erwachsene Frau die zur Zukunft gehört und die kann sie verändern.

Weißt du die Krankheit ist so schwer zu heilen und zieht solche schlimme schäden nach sich..das du wenn du es dann vielleicht irgendwann einmal möchtest nicht mehr realisieren kannst weil dein Körper versagt..so geht es mir leider..trotzdem geb ich nicht auf weil ich wieder angefangen habe zu leben nicht mehr zu funktionieren ich liebe es also mein Leben ..Auch mit den Folgeschäden..Ich werde durch das ganze nie Kinder haben ...Du kannst so stolz sein und das bist du auch..Du musst niemandem etwas beweisen schon gar nicht deiner Mutti..Nur dir allein sollst du etwas Zeigen ..nämlich das du anders bist..

Re: Frage zum Gesundwerden

#6
hey suse,
danke. du sprichst mir aus der seele! bei mir ist es gleich. ich will das gar nicht, ich find das essen nicht mal mehr gut, ich geniess es gar nicht. ich freue mich immer so darauf, wenn es vorbei ist, alles mehr oder weniger draussen ist und ich dann zeit für mich hab. bei mir ists meistens so, dass ich so 2,3 stunden nix vorhab und überhaupt nicht weiss, was mit mir anfangen. um diese zeit zu überbrücken, kommt halt der FA, besser als mich mit mir selbst auseinander zu setzten. ich bin mir das einfach so gewohnt... oder auch wenn meine eltern weg gehen (wohne noch zu hause) dann kann ich nicht anders und meine beine bringen mich in den supermarkt. ich kann sogar was tolles vorhaben, auf das ich mich freue! der fa kommt, ich hasse ihn, ich sag ab, ich esse, kotze, bin total erledigt. oft stürtze ich mich dann noch völlig geschwächt aus dem haus und geh mit freunden in clubs etc. ich krach meistens fast zusammen und hasse mich dafür. und alles nur, weil ich sonst nicht weiss, was mit mir anfangen!!

Re: Frage zum Gesundwerden

#7
Schade eigentlich denn es gibt so viele schöne die man tun kann um sich den Tag zu verschönern..Spazieren gehen ...malen...basteln..eingutes Buch lesen...ach es gibt so viel..Aber wenn man deinen Beitrag liest könnte man denken du möchtest es auch gar nicht anders ...Du lässt es einfach passieren...Es ist schon fest eingeplant...
Ist dir dein Leben so wenig wert das du es so wegwirfst?

Re: Frage zum Gesundwerden

#8
nee, ist nicht so dass ich tagelang nur fas hab. ich geh an die uni, arbeite, treff mich täglich mit freunden, geh so 2,3x die woche aus, geh ins kino, les jeden abend, geh ins theater... ich mag mein leben. aber die fa routine krieg ich nicht weg. hab sie nicht mehr täglich (gott sei dank) aber oft, wenn ich wie schon gesagt nichts vorhab, geschiehts einfach, es überkommt mich.. kennt ihr ja alle wie das ist. ich hab allerdings langsam aber sicher die kontrolle soweit, dass ich es manchmal schaff, einen FA, den ich kurz vorher beschlossen hab, "abzusagen" es nicht zu tun.
ich wollte mich eigentlich nur mit der autorin solidarisieren, weil ich genau weiss, was sie meint. aber das kriegt man weg... ich bin mir sicher, wir sind auf dem richtigen weg. ich bin auf jeden fall echt glücklich, dass ich meine krassen bulimiephasen überwunden habe.
liebe grüsse

Re: Frage zum Gesundwerden

#9
Mir geht es genauso!! Die FA sind fast ein Ritual, eine Routine, an der ich festhalte, ohne dass sie noch einen Sinn ergibt. Klar, irgendwie flüchtet man aus einer unangenehmen Situation in den FA. Ich erlebe es aber auch so: schnell fressen, schnell kotzen, dann ist es endlich vorbei! Genießen? Nee, hab ich aber wohl noch nie. Wer geniesst schon sowas? Aber der FA ist sinnentleert. Und ich glaube auch, dass ich es manchmal nur noch mache (sie sind auch weniger geworden!!), weil ich nichts anderes gefunden habe, um meine momentante Stimmung auszudrücken oder auszuhalten. Meist sind es sicher unangenehme Gefühle, die ich habe und nicht spüren will. Bei mir ist es das Funktionieren müssen als Mutter, aber auch als Ehefrau. Ehe hinüber, mein Mann ist weder zum echten Gespräch noch zu einer Lösung bereit und ich erlebe immer wieder, dass Situationen, in denen ich mich besonders gefangen fühle, einen FA auslösen.

Helfen kann ich dir also leider nicht. Keine Tipps geben. Aber dir die Hoffnung geben - und mir - dass es vll tatsächlich kurz vor dem Ende ist mit den FA. Das wäre toll!