Hallo Leute,

ich warne jeden in eine ES hineinzugeraten. Die Auswirkungen aufs Leben auf Dauer sind unabsehbar. Ich leide noch immer, mein ganzes Leben ist nicht selbstbestimmt. Auch wenn ich jetzt, mit 41, versuche mein Leben selbst zu bestimmen - es geht nicht. Es ist schon zu viel passiert. Angefangen hat es mit den Schulen, mit der Ausbildung, die ich mir nicht ausgesucht habe, die nicht zu mir paßt. Bürojobs, die ich gehaßt habe, Freunde, in die ich mich nicht verliebt hatte, sondern, die ich "als Status" hatte. Mit Beginn der Bürojobs und den Freunden auch der Beginn der ES. Erst MS, dann Bulimie, die mir lange, lange, lange geblieben ist. Als ich den Druck der verhaßten Arbeit und der Familie, doch endlich zu heiraten, nicht mehr aushielt, habe ich geheiratet. Von Liebesheirat kann keine Rede sein. Um doch noch etwas "im Leben zustande zu bringen" wollte ich ein Kind haben. Erstens um jemanden zu haben, der mich lieb hat, egal wie ich bin, zweitens um "wichtig" zu sein. Etwas, das mich "sichtbarer" macht. Vor allem für die Familie. Damit das Kind einen Papa hat habe ich den halt geheiratet, und auch weil meine Mutter mich unbedingt verheiratet haben wollte. Was die mich sekkiert hat wegen Freude, Männer, und als Frau alleine sein, das kann sich keiner vorstellen...Die hat mir SO Druck gemacht. Obwohl ich wußte, dass ich DEN nicht heiraten will, machte ich es trotzdem. Nur damit sie endlich Ruhe gibt.
Erstens kein Job, den ich gerne machte, das war Fehler Nr.1, und damit fing die Unselbständigkeit an. Ich konnte mich aber beruflich auch nicht verändern, denn ich hatte eine kaufmännische Ausbildung mit Matura. Damit waren mir die Hände gefesselt. Zweitens ewig das Bestreben es der Familie recht zu machen, von ihr anerkannt zu werden, GESEHEN zu werden. Ein anerkannt werden so wie ich bin, um MEINETWEGEN geliebt zu werden, das gab es nicht. Immer musste ich irgendwelche Kriterien erfüllen, die nicht meine waren, und es war doch NIE gut genug. Wenn sie glücklich war, weil sie etwas FÜR MICH erreicht hatte, dann war ich unglücklich.
Jetzt stecke ich fest. Beruflich kann ich nur schlecht bezahlte Jobs machen, die aber wenigstens Spaß machen. Die finanzielle Abhängigkeit vom Mann ist weiter gegeben. Der Mann nervt bis zum "Geht nicht mehr". Der ist so ein A... der nützt meine Abhängigkeit total aus. Und 2 Kinder, die sich anhängen.
Ich habe so eine Wut auf meine Mutter. Die hatte die Fäden in der Hand. Die hat alles gemacht wie SIE es für richtig hielt. Nur dachte sie nicht als "Verena" oder als "Corinne", sondern sie dachte "was hätte ich gerne gemacht", "was wäre für mich richtig gewesen". Sie wirft mir jetzt noch vor, dass ich nie gesagt hätte, was ich will. Ja wie denn??!! Ich hatte ja gar keine Chance etwas zu sagen, es wurde sowieso alles "von oben" bestimmt. Und dann hätte ich doch "ja" gesagt, meint sie jetzt. Ja wie hätte ich denn "nein" sagen sollen???!!! Wenn sie es doch so wollte, und mir keine Alternativen zu Auswahl gestellt hatte. Was blieb mir denn anderes übrig als "ja" zu sagen??? Außerdem waren damit die quälenden Gespräche mit ihr zu Ende, die mich so oft so wütend gemacht hatten weil sie ja doch nicht aufhörte mir ihren Willen subtil aufzuzwingen.
Ich nehme jetzt keine Tabletten, weder Schlaftabletten, noch ADs. Ich spüre alle Gefühle sehr sehr sehr stark. Es ist gut so, ich habe gelernt mich den Gefühlen zu stellen, sie nicht "wegzumachen". Die Wut ist schwer auszuhalten. Ich bin stärker als die meistens denken. Ich weiss es, ich spüre es, ich halte es aus, und ich hoffe es wird leichter werden.
Ich bin in einer Art Therapie, es ist keine herkömmliche Therapie, die Familientherapeutin hat sich meiner angenommen und sich mit mir gemeinsam auf die Ursachen der ES gemacht. Da kommen harte Sachen ans Tageslicht...
Herkömmliche Therapien habe ich gemacht, vor allem in meiner ESZeit. Das war hart. Immer und immer wieder das Sagen der Therapeuten, dass es meine Entscheidungen waren. Die wollten immer hören, dass ICH entschieden habe, dass alles MEINE Entscheidungen waren. Ich habe immer nur das gemacht was die Anderen wollten, ich habe Nichts entschieden, dabei bleibe ich. Es ist ein Unterschied aus freiem Willen etwas für sich zu entscheiden, oder einfach, aus Bequemlichkeit, oder aus anderen Gründen, auf eine Frage "ja" zu sagen.
Das mit dem "freien Willen" ist eine tolle Theorie. Klingt wahnsinnig gut, trifft vielleicht auf ein paar wenige Glückliche zu, doch in Wahrheit ist man schon von Geburt an unfrei. Der Einfluss der Umwelt, der Einfluss der Familie, der Einfluss der vergangen Geschichte ist einfach zu groß, zu mächtig, um uns wirklich frei sein zu lassen.
ES würde mich freuen wenn du etwas dazu schreibst.

Hallo BertaSophie,

es sind die Kinder. Ich habe 2 Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren. Ich bin für sie verantwortlich, ziemlich alleine nämlich. Soweit es geht entscheide ich unabhängig für mich und trage auch die Verantwortung für mein Handeln - immer mit Rücksicht auf die Kinder.

lg

Verena, ich glaube ich habe dir schon neulich etwas dazu geschrieben.Nur hast du leider darauf nichts geantwortet.

Was würde dich denn beruflich interessieren? Wie könnte man dorthin kommen? Welche (kleine) Schritte brauchst du dafür?
Gefällt dir eure Wohnung/Haus? Was gefällt dir nicht? Man kann schon mit solchen Dingen anfangen und etwas ändern.
Man kann auch damit anfangen, dass man mal 'nein' sagt. Oder auch 'ja'.

Ja klar, als Baby ist man am abhängigsten, das ändert sich erst, wenn man aus dem Elternhaus raus ist. Und klar, man hängt an Gesetzen, Verträgen, Regelungen. Doch dahinter steckt ein Individuum. Du hast eine gesellschaftliche Seite und eine individuelle. Beides muss man in Einklang bringen, und dann ist es ein tolles Leben. Du bist soweit frei! Man muss es halt nutzen. (Tip: lies doch mal Kant)

Ps: Therapeuten haben schon recht irgendwie: Indem man sich nicht entscheidet, entscheidet man sich auch!
Tine

Arme Kinder. Wie das klingt: 2 Kinder die sich anhängen. WEgen der Kinder kann ich nicht...
Ich hoffe du lässt sie das nicht spüren! Warum leben sie bei dir, wenn sie für dich so eine Last sind? Könnten ja auch zum Vater?
Die sind nicht mehr so klein, du kannst durchaus einige Dinge für dich machen. Z.Bsp. eine Forbildung. Oder andere Dinge.
Tine

Hallo Tine,

ja, du hast mir schon neulich geschrieben.
Tine, warum versuchst du so viel anderen zu helfen? Es ist gut gemeint, hilft aber nicht wirklich. Indem man anderen zu helfen versucht kann man ganz schön von den eigenen Problemen ablenken. Ist nicht böse gemein.
Ich habe schon einen Job, nächstes WE ist Einschulung, übernächste Woche wird es losgehen. Es ist nicht ganz das, was ich wollte, es ist das was MIR möglich ist. Es wird uns allen gut tun, den Kindern und mir, vll. auch meinem Mann, obwohl der ein von der Mama verwöhntes Kind ist. Die hat ihm alles nachgetragen, der hat NICHTS machen müssen, und genau das erwartet er sich auch in der Ehe.
Die Wohnsituation ist ganz okay. Die Wohnung könnte größer sein, wenigstens habe ich mein eigenes Schlafzimmer, und das ist sehr gut so.
Mir gefällt nicht, dass ich mir weder meine Ausbildung (kaufmännisch), noch meinen Ehemann ausgesucht habe. Weil ich mir nichts aussuchen konnte, nichts außer das Essen, bin ich in die ES gerutscht. Du kannst dir nicht vorstellen wie ich aufgewachsen bin, ich habe 22 Jahre bei den Eltern gewohnt, das hinterläßt einfach seine Spuren. Ihre Werte, ihre Anschauungen, ihre Erziehungsmethoden. Natürlich versuche ich es "besser" zu machen, oder "anders" zu machen. Vieles passiert in der Familie subtil, das merkst du meistens gar nicht. Und in meiner Familie wird nie offen gesprochen, "der darf das nicht wissen" und "der darf das nicht wissen". Das ist sooo ärgerlich. Ich hasse das.
Ich habe immer Angst die Kinder alleine zu lassen. Ich wurde als Kind und Jugendliche ganz viel alleingelassen, wenn man sich mit mir beschäftigt hat, dann war es entweder um im Haushalt irgendetwas zu helfen, oder wegen der Schule. Ich werde jetzt einen geringfügigen Job anfangen, das wird sicher gehen. Ich denke meine Mutter hat mich zugunsten ihrer Beziehung zu ihrem Mann, also meinem Vater, vernachlässigt. Sie hat ihm die Mutter ersetzt, die er nie gehabt hatte. Er hat sich aber auch nie um seine Kinder gekümmert, außer dass er 1x !! mit uns in der Volksoper war, und 1x mit uns im Kino war.
Die eigenen Kinder hängen sich an, weder die Großeltern, noch der Vater kümmern sich großartig um sie. Ich bin ihre Hauptbezugsperson und ich fühle mich sehr sehr sehr verantwortlich für sie.
Du verstehst sicher die Hälfte von dem, was ich schreibe nicht. Ich habe eine sehr komplizierte Familiengeschichte, schon die Mutter meiner Mutter konnte nicht das machen was sie wollte. Sie konnte nicht, weil sie keine Ausbildung hatte, und damit kein eigenes Geld hatte, also keinen Beruf hatte.
Wie ist denn das bei dir, Tine, was machst du beruflich und privat, und wie war deine Kindheit und Jugend?

lg

Hallo,
würde ich so etwas nicht kennen, wie es sein kann, hätte ich dir nicht geschrieben!!
Ich hatte dir viel mehr geschrieben als nun steht, habe es dann aber doch gelöscht, war mir zu persönlich.
Auf jeden Fall, ich hatte auch eine kaufmänn. Ausbildung gemacht, machen müssen, und wie auch immer, jetzt mache ich was ich mag und kann und mir gut tut. Hätte ich vor 2-3 Jahren niemals geglaubt, ich wusste noch nicht mal dass ich das kann was ich zur zeit so mache...aber wenn man sich einmal dafür entscheidet, dann läuft es fort und fort. Das Leben gehört einem selbst, udn ich will nicht, wenn ich mal am sterben bin oder schwer krank sein sollte, traurig sein weil ich das Leben nicht genutzt habe wie ich es wollte. Es ist schwer genug, die Vergangenheit auch, aber jetzt ist jetzt, und man kann sehr vieles ändern. Wenn man wirklich will. Wenn man Verantwortung übernimmt.
Ja, früher war es so, dass du (anscheinend) keine Wahl hattest und so. Aber früher ist vorbei, jetzt ist jetzt! Du kannst jetzt viele Entscheidungen treffen. Du kannst deinem Mann klare Ansagen machen, dass du ihm eben nicht alles hinterherräumst oder so, du kannst dich sogar von ihm trennen oder so. Es ist dein Ding. Und dass du für die Kinder die Hauptperson bist, ist doch total normal, du bist die Mutter! Und wenn du doch mal Freiraum möchtest, und keiner von deinen Verwandten mag sie mal betreuen, dann besorg dir einen Babysitter!
Ich schreibe nicht viel, zur Zeit hab ich mal wieder eine Phase, ja, aber das heißt nicht dass ich mich davon von eigenen Problemem ablenke, im Gegenteil, manchmal werden für mich einige Dinge sogar klarer, wenn ich anderen schreibe. Und ich schreibe ja auch stets was ich selbst schon probiert habe, erlebt habe, gemacht habe, ich schreibe ja nicht sonstwas. Und ansonsten arbeite ich ziemlich viel an mir selbst, also das schreiben hier ist keine Ablenkung von eigenen Problemen (zumal, auf die Es bezogen,ich da ja eh ziemlich raus bin inzwischen).
Tine

Hallo v_rena,
ich versteh nicht,warum Du keine eigene Entscheidungen treffen willst.
das Du es kannst,wie jeder andere Mensch(der nicht grad im Koma liegt) ist mal sicher,nur müsstest du dann mit den Konsequenzen klarkommen.
Oder ist es das,was Du nicht willst.
Wär doch dann aber auch eine eigene Entscheidung

Janigrüße

P.S und ich weiß,wovon ich rede........
PPS das bezog sich jetzt ausschließlich aufs Entscheidungentreffen,über die anderen Deiner Probleme(Familie und Kinder)kann ich nicht schreiben,da ich keine habe und mir nicht anmaßen will,da was besser zu wissen.....

Meine liebe Vrena,

wenn ich deine Geschichte lese, glaube ich echt, ich hätte sie geschrieben. 1:1
Allerdings brachte mein Abwarten und die Angst den Kindern nicht den Vater nehmen zu wollen den Kindern gar nix. Die Ehe und das Familienleben wurde für meine Tochter ab einem gewissen Alter an scheinend unerträglich und mit 14 hatte sie eine Essstörung an der sie mit 20 Jahren verstarb.
Auch wenn du es deinen Kindern JETZT gut meinst, dann heißt das ganz und gar nicht, dass du ihnen wirklich was Gutes tust, wenn sie sehen, dass ihre Mutter immer unglücklicher wird und eben ein Zusammenleben der Eltern nur noch eine Qual ist.
Ich war auch zu feige, etwas an meinem Leben zu ändern, der Kinder zu Liebe. Eben wegen der finanziellen Vorteilen, die eben eine Ehe hat. Eben weil ich mir echt nicht zugetraut habe, das alleine meistern zu können. Und sind wir doch ehrlich, Bequemlichkeit spielt da auch noch eine Rolle.
Klar sind Veränderungen anstrengend. Noch dazu, wenn man finanzielle Einbußen dabei hat.
Ich habe mich genau in deinem Alter von meinem Mann getrennt und ich wusste oft von einem Tag auf den Anderen nicht, wie ich mich und die Kinder über die Runden bringen kann. Es war alles andere als leicht, das kannst du mir glauben. Und mein Exmann ließ nix unversucht mich auch noch demütigen zu können. Eine ganz schwierige Zeit begann für mich.
Und stell dir vor mir ist mit 42 Jahren noch ein super toller wunderbarer Mann über den Weg gelaufen, der zwar auch extremste finanzielle Probleme hatte (nach Scheidung Alimente für 2 Kinder zahlen musste), aber unserer beider Schicksale haben uns zusammengeschweißt.
Heute 11 Jahre später weiß ich, dass die Trennung das einzig richtige war, was ich tun konnte.
Und weißt du was das tollste ist? Mein Sohn bewundert und achtet mich dafür was ich in meinem alten Leben noch für Hindernisse überwunden habe und wie unbeschwert wir heute miteinander umgehen können.
Könnte er das, wenn ich mich weiter untergeordnet hätte, nicht endlich um UNSER Leben gekämpft und heute eine alte verhärmte Frau wäre?

Bitte liebe Vrena, wenn du deine Kinder liebst, dann kämpfst du um DEINE Unabhängigkeit, so können auch deine Kinder lernen unabhängig zu werden und der Teufelskreis, der schon seit Generationen in Eurer Familie steckt wird endlich unterbrochen.
Hör bitte auch damit, in der Vergangenheit all die Fehler zu suchen (die da ganz bestimmt sind), die dich nicht selbstständig werden ließen, schau bitte nach vorne und gib deinen Kindern endlich die Chance, die deine Eltern und deine Großeltern vertan haben.
Und glaube mir an der Berufsausbildung liegt es nicht!!!!!!!

Ganz ganz liebe Grüße
Hedi

Danke an alle, die geschrieben haben, besonders Hedi. Deine Geschichte ist so traurig.
Meine Ehe ist schrecklich. Er nervt mich. Es würde mich aber auch jeder andere Mann nerven. Hat sicher mit meinem Vater zu tun, doch das ist eine andere Geschichte. Noch stehe ich nicht auf eigenen Beinen, hoffentlich aber bald!! Im Moment habe ich noch nicht einmal eine eigene Krankenversicherung. Ich fühle mich gestresst und überfordert. Ich beginne stärker zu werden, auch wenn ich meistens grantig bin. Ich brauche keine ADs und keine Schlafmittel mehr. Ich lasse es zu, dass ich meinen Gefühlen Ausdruck verleihe.
Mein Mann ist nicht nur ein von der Mama verwöhntes Kind, er ist auch manisch depressiv. Es macht mich wahnsinnig, dass ich statt 1 oder 2 Kindern drei Kinder habe, also 2 "normale" Kinder, und ein überdimensionales Kind, nämlich den eigenen Mann. Wenn er arbeiten geht, geht es. Dann ist er nicht da, kritisch sind WE, Urlaub, und wenn er krank zuhause ist, so wie jetzt.
Ich möchte unbedingt die Wohnung behalten. Ich habe so viel Energie und Geld reingesteckt. Erst jetzt habe ich wieder ausmalen lassen...
Vor ein paar Jahren versuchte ich mich scheiden zu lassen. Er hat sich einen Anwalt genommen. Schließlich habe ich klein beigegeben. Wenn es zur Trennung kommen soll, dann werde ich wahrscheinlich doch ausziehen müssen. Er wird nie einer Trennung oder Scheidung zustimmen, für ihn ist es ja sehr angenehm wie es ist. Er kümmert sich um nichts, er geht nur arbeiten, er hat sein virtuelles Hobby (Modelleisenbahn), er geht und kommt wann es ihm passt, und er hat seine Freunde, die genauso sind wie er, nur ohne Kinder und unverheiratet. Als Mann im Haus ist er absolut nichtsnützig. Weder hilft er im Haushalt, noch übernimmt er Verantwortung für die Kinder, noch übernimmt er handwerkliche Sachen in der Wohnung. Sogar das ist meine Aufgabe.
Es tut mir leid, dass ich JETZT SOFORT nichts an meiner Situation ändern kann. Das geht nur schrittweise. Euch macht es wahrscheinlich wahnsinnig, dass ich so viele schrecklich Dinge in meinem Leben aufliste ohne sie zu verändern. Ich habe mir mit meiner Art seit die Kranhkeit ihren Lauf genommen hat, nie viele Freundinnen gemacht, die meisten wenden sich früher oder später von mir ab. Ich kenne das schon.
Ich hoffe auch irgendwann wieder "die Alte" zu werden, nämlich fröhlich, unbeschwert und selbstsicher.
lg

stimmt,v-rena,mich regt das auf,das du nicht sofort etwas änderst,geb ich zu.
Ich selbst hab immer allein für mich gesorgt und kann deswegen schwer verstehen,wie es ist so verdammt abhängig zu sein.
Warum hast du z.B. bei der Scheidung klein beigegeben?
Wegen der Wohnung?
wegen der Kinder?
wegen der Sicherheit?

Janigrüße

hab kaum Ahnung,wie dein Leben ist,aber ich hoffe,eine Antwort von mir ist trotzdem erwünscht....

Naja, wenn dir eine schöne Wohnung wichtiger ist als deine Seele, evtl. deine Kinder (die merken ja wenn Mama nicht glücklich ist), dann....ist ja alles prima. Wo ist das Problem? Wohnung ist ja super!
Bist du noch in Therapie?? Du könntest dir dort vielleicht Kraft holen um entweder gewisse Regeln bei euch daheim einzurichten (z.Bsp. dass du gewisse Dinge eben tagelang liegen lässt bis dein Mann sie doch mal erledigt) oder eben damit du es schaffst, ausziehen, etc.
Manchmal braucht man Hilfe bei einem psychisch kranken Ehepartner, erst recht, wenn man selbst angeschlagen ist. Und wer sagt,d ass du keine Ad's mehr brauchst? Ein Arzt? Oder du?
Tine

Janeisklar, denk mal an die ganzen Frauen, die daheim Gewalt erleben, bis die sich mal aufraffen können, ins Frauenhaus zu gehen...das dauert ja auch. Die reden sich teils alles schön, oder denken sie hätten es nicht anders verdient, oder haben halt riesige Angst. Ist manchmal so, auch wenn man, wenn man selbst sehr selbstständig lebt (du hast ja aber auch Einschränkungen....denk ans rausgehen oder Thema Arzt), es so nicht nachvollziehen kann wie jemand da einfach nix tut. Ist irgendwie ein Kopfding bei diesen Frauen.
Tine

Hallo Vrena

Euch macht es wahrscheinlich wahnsinnig, dass ich so viele schrecklich Dinge in meinem Leben aufliste ohne sie zu verändern

Mich macht das gar nicht wahnsinnig, mich macht das traurig. Kenne ich doch deine Situation nur zu gut. Wieder hast du Dinge geschrieben, die mich 1:1 an mein vergangenes Eheleben erinnern.
Auch ich habe jahrelang gezögert. Auch schon mal einen Scheidungsanlauf genommen und dann wieder zurückgezogen. Zu viele Steine wurden mir in den Weg gelegt und wieder Versprechungen, dass sich etwas ändert oder gar verbessert. Haha. Er hat mehr und mehr sein eigenes Ding durchgezogen und ich war mehr und mehr mit Haushalt, Mutter- (bzw. Verantwortungsrolle) und Idiotentrottelspielen überfordert.
Ich konnte erst den richtigen Schritt setzen als ich merkte, dass unsere Ehe bzw. unser Zusammenleben meiner Tochter schadet, sie mehr und mehr darunter litt, ich mit ihr von einem Thera zum anderen gelaufen bin und mir geraten wurde eine Familientherapie in Anspruch zu nehmen. Als ich das meinem damaligen Mann vorschlug, war sein Verständnis gleich Null und die einzige Antwort, die ich bekam war: Was hab ich mit dem Scheiß zu tun, du hast als Mutter alleine versagt, zieht das ohne mich durch und lasst mich da raus.
Das hab ich dann auch gemacht. Ich hab ihn raus gelassen. Komplett aus MEINER Familie.

Ich hoffe, dass du nicht so lange wartest bis es nimmer geht und eines deiner Kinder Schaden nimmt.
Denk doch bitte daran, wie schwer du es hattest, bzw. hast, dein EIGENES Leben führen zu können.
Das hat alles mit deinem Elternhaus zu tun. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole, aber es ist so. Du willst deine Kinder ganz bestimmt zu selbstständigen Menschen erziehen. Das können sie nur lernen, wenn sie ein echtes Vorbild als Mutter haben. Die Unterwürfigkeit, die sie bei ihrer Mutter sehen, nehmen sie als „normal“ an und leben es ebenso weiter.

Ich weiß, dass du sehr viel vom finanziellen abhängig machst, mein Gott, das habe ich auch gemacht. Es geht auch mit Abschlägen, sogar mit krassen Abschlägen. Nicht eine frisch ausgemalte Bude ist wichtig, DEIN Leben ist wichtig und die Zukunft deiner Kinder.
Und noch einmal, ich verstehe dein zögern und wünsche von Herzen, dass du die Kraft findest, dieser Abhängigkeit ein Ende zu setzen!!!!

Ganz ganz liebe Grüße
Hedi

Hallo!!

Sag mal, hast Du denn auch Freunde/Freundinnen, mit denen Du reden kannst? Also Leute, die Dich ggf. unterstützen könnten?
Ich kann mir vorstellen, das es schwer ist, Riesenschritte zu gehen, wenn das seit Jahren so läuft. Vielleicht führen die klinen Schritte aber auch zum Ziel. Immerhin WILLST Du im Grunde ja glücklicher sein! Ich denke nu, dass es sehr schwierig ist, die nötige Kraft für größere Schritte allein aufzubringen. Deshalb meine Frage am Beginn. Solltest Du wirklich allein dastehen, gibt es allerdings auch noch Beratungsstellen, an die Du Dich wenden könntest, die Dir sagen oder erklären könnten, wie es weitergehen kann, wenn Du soweit bist. Ich habe schon oft festgestellt, dass viele Frauen denken, es gäbe keine andere Lösung als so weiterzumachen wie bisher, weil sie eben gar nicht alle Lösungsmöglickeiten kennen (kennen können), bevor sie professionell informiert wurden.

Ich hoffe, dass Du einen Weg zurück zu Deinem Glück findest!!!

LG Nadine