Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#1
Mir ist endlich klar geworden was ich beruflich machen möchte, wozu ich berufen bin. Ich MUSS in einer Küche arbeiten. Ich brauche all die lustigen Dinge, die mit Kochen zu tun haben. Für mich ist das nicht "Arbeit" sondern Entspannung. In der Küche kann ich kreativ sein, ganz ich selbst sein, und es entspannt mich.
Leider habe ich so eine Arbeit (noch) nicht. Ist nicht so einfach jetzt etwas zu finden - keine entsprechende Ausbildung, 2 schulpflichtige Kinder, das Alter. Hat jemand einen Tipp für mich?

Re: Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#3
v_rena hat geschrieben:Mir ist endlich klar geworden was ich beruflich machen möchte, wozu ich berufen bin. Ich MUSS in einer Küche arbeiten. Ich brauche all die lustigen Dinge, die mit Kochen zu tun haben. Für mich ist das nicht "Arbeit" sondern Entspannung. In der Küche kann ich kreativ sein, ganz ich selbst sein, und es entspannt mich.
Leider habe ich so eine Arbeit (noch) nicht. Ist nicht so einfach jetzt etwas zu finden - keine entsprechende Ausbildung, 2 schulpflichtige Kinder, das Alter. Hat jemand einen Tipp für mich?

Hallo!

Also Arbeit in einer Küche ist oft nicht unbedingt an eine Ausbildung geknüpft. Küchenhilfen haben selten eine.
Demnach glaube ich schon, dass du da eine Arbeit finden kannst ;) Ich würde mal in den Zeitungen schauen, bei uns werden da laufend Hilfen gesucht.

Ich will deinen Traum nicht zerstören und finde es wunderbar, dass du das gefunden hast, was dir Spaß macht. Ich selbst koche auch sehr gerne und probiere immer wieder neue Dinge aus. Ich verbringe viel Zeit in der Küche und genauso wie du empfinde ich es als sehr entspannend zu kochen und zu backen.

Aber ich frage mich, ob du da nicht einbisschen eine unrealistische Vorstellung von der Arbeit in einer Küche hast.
Denn wenn du wirklich in einer Küche arbeitest, ist da nicht viel mit Entspannung (außer das Geschäft läuft nicht und das wäre auch schlecht) sondern es herrscht Stress, Zeitdruck und Leistung wird verlangt.

Diejenigen, die kreativ sein dürfen in der Küche sind jene Leute, die sich ganz weit raufgearbeitet haben und Sterneköche sind, deren Essen sehr gefragt ist.

Es ist nicht unmöglich, aber ein sehr langer, harter weg bis dorthin ;)

Alles Liebe,
Cooky
auf Urlaub

Re: Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#4
Ich habe auch mal in der Küche gearbeitet, es war ruhiger, als das Restaurant noch nicht offen war, da wo wir Vorbereitungen gemacht haben und so, aber wenn dann offen war, dann hat es echt gebrannt und man hat gearbeitet, wie am Fließband, einfach nur funktioniert. Ich war auch nur eine Hilfe und da wurde es dann schon mal lauter und die Arbeitszeiten haben mir nicht gepasst, aber wenn es für dich das richtige ist, warum nicht. Man wird hald immer mit Essen konfrontiert, was ja auch normal ist bei der Küche. Ich war dann immer so fertig, dass ich nicht mehr einschlafen konnte, weil mir noch alles durch den Kopf gegangen ist und ich erst mal abschalten muss und bei uns war auch Schichtarbeit, man hat um 9 Uhr angefangen bis 13 Uhr und dan von 16 Uhr bis 23 Uhr. Ich war nur in einen Hotel, da wussten wir wann Feierabend war, aber trotzdem, wenn viel los war haben wir auch schon um 15 Uhr angefangen und ich bewundere jeden, der das durchhält. Echt respekt, weil man arbeitet, wenn andere frei haben meistens.
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#5
gastronomie ist wirklich krass...
ich sag dir das aus erfahrung, und ich will nichts wie endlich weg aus dem berufsfeld :roll:

erstens: gut verdienen ist was anderes :roll:

zweitens: geregelte arbeitszeiten? eher nicht... später nach hause kommen ist usus, wochenenden gibts auch nicht, oder feiertage, und die arbeit da ist keinen cent besser bezahlt als unter der woche.

drittens: 80% der arbeit in der küche ist putzen, putzen, putzen! wie gesagt, kreativ sind die, die es sich hart und lang erarbeitet haben...

ich will dich nicht demotivieren, ich sag nur, wie es ist.
kämst du damit klar, bis zu 12 stunden am tag zu stehen, rumzurennen, richtig hart zu arbeiten? nicht jeder schafft das körperlich, auch das sollte man bedenken.
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

Re: Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#6
Hallo Schlumpfine,

ja, ich hatte Bulimie, lange Zeit. Gott sei Dank ist die ES wegtherapiert. Wie es weitergehen wird weiss ich noch nicht so genau. Einerseits habe ich Kinderbetreuungspflichten, anderseits bin ich mit mir unzufrieden und nicht ausgelastet wenn ich nur zu Hause bin. Von meinem Mann ist keine Hilfe zu erwarten, der geht und kommt wie es ihm passt. ("Dafür bringt er ja das Geld nach Hause")

cooky: Ich weiss worauf ich mich einlasse wenn ich einen Küchenjob annehme. Glaube mir, es ist das Einzige, was ich will. Ich weiss, dass die Bezahlung mies ist, die Arbeitszeiten unregelmäßig sind, und die meiste Arbeit Putzen ist. Ich will es trotzdem. Für mich ist auch Schnitzel machen kreativ. Ich weiss auch nicht, es ist halt so. Die meisten Leute finden Küchenarbeit schrecklich, ich nicht. Stress ist für mich im Büro zu sitzen und einen Schreibtisch zu haben.

beide: von schlechten Erfahrungen lasse ich mich nicht abschrecken. Ich hätte schon mit 15 in die Gastronomie gehen sollen, das wäre das Richtige für mich gewesen. Meine ganze Familie ist kaufmännisch veranlagt, und so war es nur "logisch", dass ich auch eine kaufmännische Ausbildung absolviere. Es war sogar eine höhe kaufmännische Ausbildung, mit der ich aber Nichts anfangen konnte, denn wie gesagt, ich hasse Büroarbeit. Die Jahre nach der Ausbildung (nur eine kaufmännische Schule, keine praktische Ausbildung) in verschiedenen Bürojobs, dazwischen immer wieder Gastronomiejobs oder sogar Arbeitslosigkeit, waren die schlimmsten Bulimiejahre. Erst mit der Familiengründung ist es mir besser gegangen. Endlich musste ich nicht mehr im Büro sitzen. Endlich war ich frei und konnte das machen, was ich am liebsten mache. Nämlich kochen und putzen.

Re: Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#7
Also ich arbeite schon ewig und drei Tage in der Gastronomie. Ich habe eine Ausbildung als Köchin und ich kann mir nichts schöneres vorstellen.
Ich bin der Meinung, es gibt nur zwei Möglichkeiten: entweder man liebt diesen Job, oder man hasst ihn.
Sicher kann er sehr stressig sein, doch für mich persönlich gibt es nichts schöneres als a la carte zu kochen, denn das ist für mich ein Stress, den ich brauche.

Allerdings weiss ich nicht, ob ich diesen Job ewig machen werde, weil ich irgendwann mal Kinder möchte und die Dienstzeiten nicht gerade Familienfreundlich sind.
Der Verdienst in der Küche (vom Kollektiv her) ist besser als im Service, weil da das "Trinkgeld" wegfällt und somit der Kollektiv höher angesetzt ist. Ich weiss nicht, wie es bei angelernten Personal aussieht, aber ich (vom Fach) habe bisher meistens mehr als Kollektiv bekommen.

Das 80% der Küchenarbeit aus putzen besteht, ist nicht richtig, denn dafür wird eigenes Personal angestellt, denn Tatsache ist, dass Reinigungskräfte billiger sind als Küchenkräfte. Und das ist fakt. Was anderes ist es, wenn man in einer zwei Mann Firma arbeitet, da gehört das neben bei dazu. Da wird aber auch nicht 80% geputzt, weil kochen muss man ja auch, und wenn das dann aus 20% besteht, dann läuft da irgendwas falsch. Das man seinen eigenen Arbeitsplatz sauber halten muss brauche ich hingegen nicht zu erwähnen.

Der einzige Nachteil den ICH sehe ist: Abenddienste, Wochennenddienste, Weihnachten, Silvester, Feiertage ect.
Der Vortel von dem finde ich: dass ich mir keinen Urlaubstag nehmen muss, wenn ich unter der Woche am Vormittag etwas zu erledigen habe.

Ich habe mir oft gedacht dass es Mistig ist, wenn ich Sonntag morgens aufstehen musste und alle anderen konnten noch schlafen, allerdings habe ich mich auch dann gefreut, wenn ich Mittwoch morgens liegen bleiben konnte wenn alle anderen aufstehen mussten.

Ich liebe meinen Job und ich kann auch kreativ darin sein. Angefangen von Menüs und Tagesteller schreiben, oder irgendwelche interessanten Dinge ausprobieren.

Wie du siehst, es hat alles Vor- und Nachteile, doch die gibt es in jedem Beruf.
Ich denke, du solltest es mal versuchen, denn zu Hause zu kochen ist doch etwas anderes als in einem großem Betrieb. Aber es ist auch eine Hotelküche etwas anderes als eine Gasthausküche.
Dann wirst du sehen, ob das etwas für dich ist.

Re: Arbeit - Geld verdienen -späte Berufung

#8
Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch, notfalls per zig Umwege. Vielleicht landet man dann zwar nicht genau da wo man hinwollte, aber vielleicht fast. Außerdem eröffnen sich 'unterwegs' vielleihct noch andere Möglichkeiten und Dinge die einem gefallen. So geht es mir gerade.
Wichtig dabei: sich Infos noch und nöcher einholen, und sich auf die Beine stellen. Und probieren und nicht sagen: och das kann ich eh nicht...einfach probieren. Man merkt schon noch rechtzeitig ob es etwas für einen ist oder nicht. Und sich aber auch nicht überfordern. Fordern schon, aber eben nicht überfordern.
Tine