Was war der Auslöser, wie ist der "groschen gefallen"?

#1
Hallo ihr glücklichen,

Ich bin momentan etwas verzweifelt.
vor ca einem halben jahr habe ich beschlossen aufzuhören und zu kämpfen. Das hat auf anhieb faszinierend gut geklappt, doch nach 2 monaten kamen die ersten rückfälle und i´jetzt bin ich wieder so gut wie am anfang, jeden bis jeden zweiten tag fressen und....

Wie oder was hat bei euch klick gemacht?
hat eine therapie geholfen?
Wie war euer weg?

bitte helft mir :|

Re: Was war der Auslöser, wie ist der "groschen gefallen"?

#2
vor ca einem halben jahr habe ich beschlossen aufzuhören und zu kämpfen. Das hat auf anhieb faszinierend gut geklappt, doch nach 2 monaten kamen die ersten rückfälle
Hallo,
ich finde es gut, dass du 2 Monate durchgehalten hast, für Einige mag es kurz sein, aber für Andere kann das eine Ewigkeit bedeuten. Wie kam es dazu, dass du von jetzt auf gleich aufgehört hast, und was war der Auslöser für deine Rückfälle?

Ich selbst war 4 Wochen in stationärer Therapie, ambulante Thera hat mich nicht weitergebracht. Vor meiner stationären Thera hatte ich über längere Zeit Kontakt zu einem Mitglied in diesem Forum, sowie zu einer Person, die ein Buch über sich und die Bulimie geschrieben hat. Ich muss sagen beides hat mich abgeschreckt. Ich hatte wärenddessen aufgehört AFM zu nehmen, das war „Schocktherapie“! Vor Therapiebeginn 6 Monate clean. Ich wollte aus der ganzen scheisse raus, weil mein Körper das auch nicht länger mitgemacht hätte. Vielleicht muss man auch erst ganz tief unten sein um wieder aufzustehen? Ich weiss es nicht, ich wünsche es jedenfalls keinem!
Irgendwann später kamen dann die ersten Rückfälle, und ich habe versucht bei den Gründen dafür anzusetzen. Wieder ein Gleichgewicht zu finden, was tut mir gut, was nicht? Was, bzw. wie kann ich eine Situation ändern? Was will ich? Vielleicht auch Klarheit schaffen in Bezug auf die Seele…ich weiss nicht wie ich es beschreiben soll.
Ich bezeichne mich noch heute nicht als „geheilt“, weil manchmal die Gedanken an AFM da sind, wie vielleicht auch bei dir kotzen?! Essen planen, Kalorien zählen o.w.a.i. Dieser Kreislauf, der sich gedanklich immer wieder im Kopf abspielt, und die Herausforderung dagegen anzukämpfen.
Ich nehme seit ca. 1,5 Jahren keine Abführmittel mehr, zumindest nicht mehr täglich. Es gibt einige Rückfälle die ich nicht kontrollieren kann, aus welchen Gründen auch immer, weil ich vielleicht keinen Boxsack da hab, kein Klavier, oder keine Leinwände. Aber es ist nicht schlimm, weil du diese RF mit was anderem kompensieren? (heisst das so?) kannst! Ich glaube wichtig ist, ein inneres Gleichgewicht zu finden, und ich denke, wenn du es 2 Monate geschafft hast ohne Rückfälle, dann schaffst du es auch weiter! Sei stark und kämpfe, auch wenn dafür viel Geduld, Zeit und Energie erforderlich ist!

LG
Pablo

Re: Was war der Auslöser, wie ist der "groschen gefallen"?

#3
Hallo :)

Schön, dass Du am Kämpfen bist - nur nicht aufgeben & sich von Rückfällen nicht verunsichern lassen :wink:
Wie oder was hat bei euch klick gemacht?
hat eine therapie geholfen?
Wie war euer weg?
Der "Klick" kam durch meine Zukunftswünsche, die ich natürlich erfüllen will - ich möchte mein Abitur machen, meine Ausbildung, heiraten, Kinder haben, ... und das kann ich alles nur bewältigen, wenn ich clean bin.
Ich hatte einst starkes UG - damit hätte ich GAR NICHTS von den aufgeführten Punkten geschafft. Never!

Ich habe nun auf NG zugenommen, und von mir aus kann es noch weitergehen. Ich fühle mich gesund, ich sehe gesund aus und nicht magersüchtig oder schlank. Und darauf bin ich soooooo stolz - denn ich stehe zu meinen Rundungen.

Ich mache noch immer keine Therapie wegen Bulimie. Klinik hat mir damals nicht geholfen, weil ich fröhlich weitergekotzt habe und auf ein Wunder wartete, dass die Bulimie von selbst verschwindet :) (wie schwachsinnig von mir - die Bulimie verschwindet erst, wenn ich NORMAL ESSE - und das tue ich :wink: ).

Mein Weg? - Ich stelle keine Ansprüche an mich. Ich weiss, dass viele hier im Forum aufhören wollen, indem sie sich radikal FAs verbieten. Das tue ich nicht. Ich habe anfangs trotzdem oft erbrochen, aber immerhin habe ich Mahlzeiten auch in mir behalten. Irgendwann entwickelte sich so ein Sättigungsgefühl, dass ich überhaupt gar keinen Bock hatte, weiterzuessen oder einen krassen FA zu schieben. Und nun? Heute ist mein was weiss ich wie vielter Tag ohne Kotzen - ich zähle das nicht, weil mir das unnötigen Stress und Druck bereitet. Selbst wenn ich einen FA heute oder irgendwann habe - egal. Ich esse auch sonst normal und traue mich von Tag zu Tag immer mehr.

lg und viel Erfolg! :)
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.