Wie ein kleines Kind

#1
Moin allerseits,
das ich hier sitze liegt daran, dass ich mal wieder eine Vorlesung geschwänzt habe. Ich bin immernoch sauber. Bald vier Monate. Die Antidepressiva wirken. Dennoch geht es gerade nicht weiter. Unruhe in den letzten Tagen und gestern ein trockener Rückfall, als solcher von mir selber nicht zu erkennen, weil die Menge zu klein war und es mein Abendessen war. Aber das Gefühl. Das Gefühl war das selbe. Heute morgen, als ich aufgewacht bin, wurde es mir schlagartig klar, warum ich nie Kinder haben wollte. Ich hatte schon eins. Ich als unentwickeltes selbst. Ich funktioniere im Leben eines Erwachsenen, der ein Kind versorgen muss. Das mit dem inneren Kind habe ich selbst immer für Blödsinn geglaubt. Doch jetzt weiß ich das es mich runterreißt und alte Wunden öffnet, wenn ich es zulange vernachlässige. und dieses Kind wird zum angreifbaren Monstrum namens Bulimie, wenn ich die wahren Bedürfnisse mit Forderungen von aussen verdränge.
Es ist ein Doppelleben. Und es scheint mir, dass es kaum möglich ist beide gleichzeitig zufriedenzustellen. Da das Aussprechen der Wahrheit beide aneinander verbindet, und das das ist was mir in dieser Welt Halt gibt, gebe ich es an euch weiter. Ich fühle, die Verbindung ist das zufriedenstellende, was sich dann Selbstliebe nennt.

Danke fürs lesen,
in Gedanken die Hoffnung, das jemand etwas davon für sich selbst gewinnen kann.

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von Mondo 21 am Do Jun 17, 2010 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Die Sehnsucht bedeutet, dass wir das was wir wollen schon zu einem kleinen Teil in uns haben.

Re: Wie ein kleines Kind

#2
Gratuliere Mondo für deine "saubere" Zeit!!
Was meinst du mit "trockener RF"?
Und welche Antidepressiva nimmst du?

Deine Zeilen und die Erkenntnis ist sehr richtig... bleib in Verbindung mit dem Kind, vielleicht braucht es gerade wieder etwas Besonderes und zeigt es dir mit der Unruhe (so wie kleine Kinder eben quengeln)...

lg
Meli
Leben ist Zeichnen ohne Radieren.

Re: Wie ein kleines Kind

#3
hi, danke,
mit trockener Rückfall meine ich, das mein verhalten gestern,wie das eines süchtigen war, vom gefühl her. dieses nervöse, fast hysterische essen, ich war kaum richtig da. Also könnte ich sagen es war im kopf ein essanfall, der es nicht ganz geschafft hat einer zu werden, weil die nahrungsmenge ok war.
Antidepressiva nehme ich 20mg Citalopram. Ich war anfangs dagegen, aber es hilft sehr gut in Verbindung mit Therapie. Nur Medikamente bringt nichts.
Die Sehnsucht bedeutet, dass wir das was wir wollen schon zu einem kleinen Teil in uns haben.

Re: Wie ein kleines Kind

#5
Mondo 21 hat geschrieben: mit trockener Rückfall meine ich, das mein verhalten gestern,wie das eines süchtigen war, vom gefühl her. dieses nervöse, fast hysterische essen, ich war kaum richtig da. Also könnte ich sagen es war im kopf ein essanfall, der es nicht ganz geschafft hat einer zu werden, weil die nahrungsmenge ok war.
ja, genau so was hatte ich auch schon des öfteren, als ich clean war...
und was ich momentan auch des öfteren habe, ist, wenn ich keinen FA schiebe, aber trotzdem bisschen was esse und aber dennoch die selben gefühle wie bei/nach einem FA auftreten und ich dann total fertig bin...

heute gehts mir genau so...mampf die ganze zeit sinnlos vor mich rum weil ich mich so unglaublich schlecht fühle, dadurch mich auch wiederum noch schlechter fühle etc...(sorry, musste kurz rumsudern...)

Re: Wie ein kleines Kind

#6
Hallo.
Ich danke euch, ist wirklich schön zu hören.
ich habe das meistens beim lernen, wie jetzt.Es ist wirklich das zuviel von aussen. Je länger ich clean bin, desto einfacher ist es clean zu bleiben.
vielleicht sollte ich mal eine liste machen von Büchern, und internetseiten, die ich gelesen habe.
Die mir geholfen haben clean zu werden. Für euch alle, wenn interresse besteht. Aber ich glaube das gibt es hier schon. Ich schau mal. Merke gerade, dass ich auf dem besten Weg in die bekannte Nervosität bin, also werde ich jetzt mal in die bibliothek huschen, um meinen Geist mit Zeilen der Wahrheit zu reinigen ;-)
Lg
Mondo
Die Sehnsucht bedeutet, dass wir das was wir wollen schon zu einem kleinen Teil in uns haben.