Hoffnung

#1
Ich will einen neuen threat hier aufmachen. Hoffe das ist in Ordnung.
Soll eine Art cut sein, und ein etwas mehr mutiger Schritt nach vorne.
Danke (@ Forum)
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Mir gehts gut, wenn ich vergessen kann.

Wenn ich Anforderungen und Stress vergesse.

Morgen muss ich schon wieder so einen Vortrag halten. Und in meinem Kopf schwirrt es umher, was ich da wohl nur sagen soll, will und werde.
Ich habe nie ein Konzept. Ich spreche immer frei.

Ich muss an der Uni immer so hochintellektuelles Zeug machen. Mich macht das fertig.
Und da hocken dann immer diese freaks, die scheinbar den ganzen Tag nichts anderes machen. Und denen muss ich dann Rede, Antwort usw. stehen.

Ich ziehe mir dann so Sachen wie 'Das Traumhotel' usw. im TV rein. Weil das alles meist alles andere als hochintellektuell ist.



Ich will die Zeit ein bißchen zurückdrehen. Ich will emotional irgendwie dorthin kommen, wo ich vor der ES war.
Wenn ich Zeit zum Entspannen bekomme, dann kann ich das.

Re: Hoffnung

#2
Ich brauche meine Familie mehr als alles andere. Ich brauche das Gefühl, dort aufgehoben zu sein. Darum kämpfen meine Familie und ich immer, aber oft klappt es, und dann fühle ich mich stärker als sonst, bin ruhiger und selbstbewusst.
Und ich habe dann auch das Gefühl, dass ich am Ende des Tages für mein Lernen mit einer Gemeinschaft belohnt werde.

Heute haben meine Eltern ein paar tolle, gute Sätze zu mir gesagt. Verständnis und Verstehen war heute.

Prommt habe ich mich viel besser gefühlt. Keinerlei Fressdruck, keine Panik-Attacken wegs Studium. - Ich war nicht mehr traurig.

Dann habe ich mir noch so einen bilderbuchschönen Heimatfilm angeschaut, und werde mir gleich nochmal so einen ansehen.

P.S.: Gestern kam im Fernsehen so ein Film bzw. Serie ("Bloch") da ging es um eine Magersüchtige. Vielleicht hat es irgendwer gesehen. Ich fands ziemlich gut.

Laona

Re: Hoffnung

#3
Ich sorge nun noch dafür, dieses Studium zu einem guten Abschluss zu bringen, aber danach muss sich in meinem Leben einiges ändern.

Denn:
Ich habe nicht deshalb keinen Freund (Beziehung), weil ich das nicht will. Sondern weil es unvereinbar ist mit dem Stress, den ich jetzt gerade noch und die letzten ca. 8 Jahre lang hatte. - Es ist mir fast ein Rätsel, wie andere das (Freund und Studium) vereinbaren können.

Ich konnte einen Freund zudem auch nicht mit meinem Kampf um mich selber in der Bulimie vereinen. Und diesen Kampf widerrum kaum mit einem Studium.

Aber ich habe mich dafür entschieden, in den letzten ca. sechs Jahren alles auszubelenden, um nur eines - namentlich das Studium - hinzubekommen.

Re: Hoffnung

#4
Habt Ihr nie das Gefühl, dass Euch die Krankheit etwas weggenommen hat? Seid Ihr genau darüber nie unglücklich? Oder wütend?

Ich merke immer wieder, dass ich tierisch angepasst bin, und dass selbst diese krankheit ein Mittel zur Anpassung war als sie anfing. Obgleich ich dachte, sie sei das Gegenteil.
Ich habe aus Hass, Wut, Rebellion mit dem Kotzen begonnen. Ich habe es als Rache gesehen. (für alle Beleidigungen und Verletzungen, die ich ertragen hatte)

Aber im Ende muss ich einsehen, dass mich die Krankheit eigentlich noch viel mehr ausgeliefert hat. Total unsicher - in fast allem - und unselbstbewusst hat mich diese Krankheit gemacht. Also das genaue Gegenteil von dem, was ich wollte.

V.a. aber weiss ich heute schlichtweg nicht mehr, was für mich gut und richtig und was falsch ist.

Ich weiss nicht, was ich will bzw. ich komme einfach gar nicht dazu, darüber nachzudenken, und fühle auch nicht die innere Freiheit dazu. Nur morgens beim Aufwachen denke ich oft: alles scheiße, alles falsch, alles verloren.



Ich habe mir nie die Freiheiten geholt oder genommen, die ich eigentlich haben wollte.
Und das hat nun mein ganzes Leben geprägt und irgendwie auch bestimmt.

Re: Hoffnung

#5
Ich habe - aufgrund meiner Angepasstheit - fast keine eigenen Gedanken und Ideen, ganz zu schweigen von Meinungen. Jedenfalls nicht so, dass ich diese auch äußern würde.

V. a. aber weiss ich nicht, was ich für mein eigenes Leben will, was ich da gut und was schlecht finde.

Das mit der Meinung kommt auch vom Zurückgezogen-Sein. Also weil ich lange zurückgezogen war (wegen der ES), habe ich nicht so viel mit anderen diskutiert, habe also auch keine Meinung vertreten oder mich darin 'geschult'.


Jedenfalls ist das Leben dann irgendwann so fest gefahren, dass man an sich nichts mehr ändern kann.

V. a. aber bringen mir die Gedanken jetzt nichts, weil ich will das Studium nun noch durchziehen.



Ich war nach dem Abi damals so fertig (wegen der ES): Mir fiel nichts ein, was ich hätte studieren oder machen wollen. Ich habe mich dann also - unter dem Druck, den ich hatte, dass ich nun eben etwas machen müsse - durchgewurschtelt.
Und so, das Durchwursteln, ist es dann auch geblieben.

Ich kriege/kriegte immer seitens meiner Eltern in Aussicht gestellt: Danch, wenn du das (xy) gemacht hast, bist du frei, kannst du machen, was du willst. (vorher aber nicht)

Es ist lächerlich in meinem Alter noch darüber nachzudenken. Nur lässt es mich irgendwo nicht los, dass das mein Leben prägte.

Manchmal denke ich, ich bin v.a. - ob es mir was nützt oder nicht - die liebe Tochter.
Daran jedenfalls orientierte sich mein Leben immer. Ich konnte, musste immer nur das sein. Anderenfalls hätte ich mich geschämt, schlecht gefühlt.
Ich weiss nicht, wieviel in meinem Leben genau daran, deshalb, gescheitert ist. Ich weiss noch nichtmal ob etwas gescheitert ist.

Re: Hoffnung

#6
Und ich bin bis heute angepasst. Ich mache bis heute das, was andere erwarten, oder ich mache das, wovon ich denke, dass es irgendwer (XY; das ändert sich halt immer, je nach Situationen) gefällt.

Und manchmal denke ich dann: Scheiße, ich will das doch gar nicht! Und dann ist es aber schon zu spät, dann muss ich durchziehen. (es sei denn ich wollte mich mordsmäßig blamieren, wie irgendein Volldepp dastehen usw.)



Aber ich muss mich da immer wieder zusammennehmen, sonst in etwa würde auch - so kurz vor dem Ziel - z. B. mein ganzes (hart erarbeitetes) Studium zugrunde gehen.

'Leistung' besteht für mich ganz oft darin Dinge (die ich u. U. nicht wollte) ausgehalten zu haben.
Das ist auch so ein Bild meiner Kindheit, weil ich da oft 'aushalten' musste. (die 'Anordnungen' meiner Eltern; das tun, was sie wollten)


Ich denke dann immer: okay, irgendwann kann ich mir die Freiheiten nehmen, irgendwann 'explodiere' ich.
Aber das ist gar nicht so einfach, denn man hat nunmal ökonomische Zwänge. Und auch einige soziale.

V.a. aber, denke ich, muss man erstmal wissen, wohin, zu was etc., man explodieren will.

Re: Hoffnung

#7
Dinge haben sich auch schon verändert und verbessert.

Aber trotzdem - v. a. wenn ich am Vortag mal wieder gefressen habe - wache ich oft morgens auf und denke: scheiße.
Und dieses Gefühl ist eines, das mir immer wieder sagt: Ich hätte mich im Elternhaus mehr auflehnen, 'wehren' (letztlich: durchsetzen) sollen.

Ich habe dann das Gefühl nicht die zu sein, die ich - an sich - bin.

Re: Hoffnung

#8
Ich finde man weiss aber auch oft nicht, wo die Henne, wo das Ei.

Bin ich nun "depressiv" (ganz so krass ist es nicht), weil ich mich mit dem Essen nicht beherrschen konnte. Oder konnte ich letzteres nicht, weil es davor schon - also auslösend - ein Problem gab.
Anders gefragt: Ist das Problem Ursache oder Ergebnis (der ES, vom Fressen)?


Allerdings muss ich sagen:
Wenn ich nicht fresse, dann bin ich v.a. auch stolz auf das Erreichte. Ich bin dann - abermals - stolz auf das Durchhalten.

Und irgendwann - so sehe ich das - ist Durchhalten halt zu wenig. Das führt nicht zum Glück. Man sollte nicht durchhalten, sondern wollen.

Teilweise will ich dann auch - was ich gerade mache - aber es ist nicht so stabil.
Und dann frage ich mich, woran es liegt: an dem Erfolg, den ich dabei nicht habe? Der Erfolg, der (noch?) ausbleibt? Der Erfolg, den ich nur nicht sehe? Der Erfolg, von dem mir keiner sagt, dass es einer ist? (NICHT! Durchhalte-Erfolg meine ich gerade, sondern Erfolg an oder in der Sache, bei dem, was ich halt - so studienmäßig - mache.)

Ich habe nämlich nicht das Gefühl, in dem, was ich da mache, gut zu sein.
V.a. nicht, wenn dann mal wieder irgendein Student xy kommt, und in etwa ein Fremdwort, Fachterminus oder so etwas verwendet, das bzw. den ich nicht kenne.
Dann nämlich denke ich: Verfickte (tschuldigung) Scheiße, ich will hier gar nicht sein, bei und unter solchen - aus meiner Sicht: - Schwätzern. Da kriege ich dann regelrechte Aversionen, und fühle mich enorm darin bestätigt, da nicht hinzugehören.


Wie gesagt: ich habe im Affenzahn und mit guten Noten dieses Studium nun bislang durchgezogen. Sprich: So falsch und schlecht kann ich da an sich auch nicht sein bzw. irgendwas muss ich ja wohl auch dort können.
Und dann ist ja auch noch die Frage: Kann der 'Schwätzer' etwas? (außer schwätzen)

Jedenfalls ist es egal, denn ich muss lernen.

Laona

Re: Hoffnung

#9
Huhu!!

Ich verfolge Deinen Fred (wie auch den Letzten) immer mit großem Interesse. Ich finde es ehrlichgsagt glatt spannend, wie Du Dich mit Dir selbst auseinander setzt. Ganz oft denk ich: Dazu könnte ich was schreiben, verwerfe es dann aber meist, weil kurz darauf dass, was ich schreiben wollte, schon dort steht. Von Dir selbst :wink:

Du ziehst Dein Studium durch. Ok. Wie lange dauert das noch? Und vor Allem: Was passiert danach? Hast Du schon eine Ahnung? Eine Vorstellung? Weiter selbst einsperren oder doch was ändern? Die große Frage ist, was Du mit Deinen eigenen Selbsterkenntnissen anfängst? Mit dem Wissen darum ist es ja nicht getan! Also wie geht es hinterher weiter, wenn Du die Pflicht hinter Dir hast?

Jedenfalls ist mal eins Fakt: Dein Leben ist nicht so sehr geprägt, dass Du nichts ändern könntest, wenn Du Veränderungen umsetzten willst! Und vorbei ist es mal noch lange nicht!!

Liebe Grüße Nadine

Re: Hoffnung

#10
Hi Nads!

Danke erstmal ! :-)

Ja, also das Studium geht noch ca. 2,5 Wochen :-) - also nicht sehr lange :-)

In der Tat: es ist nie zu spät sich zu befreien. Ich stimme dir da vollkommen zu, in allem.

Ich glaube im Moment kann ich noch keine Pläne schmieden, weil ich mich momentan noch voll auf das Aktuelle konzentrieren muss. (und diese paar Wochen halte ich nun auch noch aus.)
Aber ich ermuntere mich quasi nun schon dazu, danach eben keine 'blöden Kompromisse' mehr einzugehen. - Ich erkenne inzwischen, dass ich - wie Du sagst - nicht festgefahren bin: Ich kann (so ich das will) Dinge verändern.

Aber viel weiter reichen meine "Pläne" bislang noch nicht. Aus oben genanntem Grund, nun noch das hier zu einem möglichst guten Abschluss zu bringen.


Es ist sehr gut Unterstützung für den "Kampf um Freiheit" in etwa von Dir zu bekommen !

Vielleicht schreibe ich später nochmal was dazu.

LG,
Laona

Re: Hoffnung

#11
Eine lange Zeit von Warten und Nerven (Nerven haben/haben müssen) geht bei mir allmählich zuende. (Studium)

Dass dem so ist, darüber freue ich mich. (unabhängig vom notenmäßigen Ergebnis)

Ich freue mich darüber, so lange durchgehalten zu haben und stark gewesen zu sein.
Ich denke, dass ich auf jeden Fall einen Abschluss bekomme, auch wenn er notentechnisch evtl. nicht so ganz so gut ausfällt. (weiss ich ja bislang noch nicht)

Ich glaube zum Nichtbestehen, müsste ich schon nicht zu den letzten Prüfungen gehen. Und ich gehe aber garantiert!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



Ich schreibe das jetzt und hier so, weil ich mir selbst meine Gesamtleistung anerkennen möchte. Andere tun das ja nicht bzw. können das ja auch nicht tun.

Ich will mich auch damit davor schützen, mich evtl. über mich selbst aufzuregen, enttäuscht zu sein oder irgendwas dergleichen.


Ich weiss ganz genau, dass Dozenten von mir - weil sie, korekter Weise, ja nur das fachliche beurteilen und beurteilen können - mich gar nicht so gut, wie ich selber einschätzen.
Was auch daran liegt, dass ich etwas anderes (als die) an mir einschätze: Menschlichkeit, Authenzität und Nerven.

Ich schätze an mir die unermessliche Bereitschaft zu Kämpfen. In Phasen, in denen es mir total scheiße ging, habe ich nicht aufgegeben. Ich bin als ein Häufchen Elend in dieses Studium gegangen, so habe ich es angefangen.

Von außen kriege ich ganz andere Maßstäbe als die, die ich mir selbst gebe.


Die Leute sehen mich als jemanden, dem das (Studium) alles einfach fällt. Der das quasi fast alles mit Links und locker durchzieht. - So werde ich teilweise gesehen.
Tatsache ist: In keinem Moment war es so gewesen.

Richtig ist, dass ich verhältnismäßig cool bleibe.
Ich habe in meinem Leben weit mehr gedacht, als diese 'paar' Zeilen hier im Forum. Davor habe ich schon viele Jahre und einige 1000 Seiten Tagebuch geschrieben.


Ich bin mehr als Uni und Prüfungen.

Re: Hoffnung

#12
Warum habe ich nur den Eindruck, dass du dich viel zu oft rechtfertigst?

Natürlich sieht niemand den Aufwand, der hinter einer Note steht. Natürlich sieht niemand die Persönlichkeit (doch einen Dozenten hatten wir mal... :)), das ist doch, auch wenn es traurig ist, selbstverständlich und immer so.
Meine Geigenlehrerin hat schon immer gesagt, dass wir uns nur mit uns selbst vergleichen können. Und das gilt. Immer.

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Hoffnung

#13
Ich habe nicht den Eindruck, mich zu rechtfertigen.
Im Gegenteil: ich will mich nur aufbauen.

Ich habe sehr viel Angst vor sehr vielem, und vieles ist für mich wahre Mutprobe.

Ich hatte x Jahre lang keinen Urlaub und keine Ferien. Ich habe immer nur dieses eine Ziel gehabt: Abschluss machen.
Und ich hatte einen großen inneren Druck dazu, weil ich davor schon zweimal gescheitert war.

Auch wenn das evtl. objektiv betrachtet nicht notwendig war: Ich habe so schnell studiert, um mir und anderen zu beweisen, dass ich was kann.


Ich war immer eine (sehr) gute Schülerin, ich hatte nie Probleme mit irgendwas.
Dann kam die ES und alles hat sich verändert. Ich konnte gar nichts mehr. Ich war nur noch am Boden zerstört.

Ich kann nur an mich glauben, wenn ich diesen Abschluss bekomme. Und das ist ziemlich hart. Hart, dass es so ist, aber so ist es. So ist meine Stratgie, um wieder vollends gesund zu werden.
Für mich wäre das Nicht-Erreichen eines Studienabschlusses Hölle.

Und ich habe nie geglaubt, dass ich so sehr für das (Studienabschluss) kämpfen muss.
Und rein kognitiv, von meinem Intelligenzgrad usw. ausgehend muss ich das auch nicht. Aber ich musste es wegen der ES.
Weil - wie ja jeder hier weiss - man nicht gerade in bester Laune ist, wenn man täglich kotzt (mache ich schon lange nicht mehr, aber ganz zu Beginn, bei meinen anderen beiden Studienfächern, war es so gewesen). M. E. kann niemand kotzen und studieren.

Also habe ich mich nebenher therapiert, weil ich gewusst habe, dass ich da (ES) rausmuss.
Jeden Tag also aufs neue darüber nachdenken, warum man isst, was man is(s)t. Jeden Tag irgendeinen scheiß Gedankenfetzen haben (kennen ja viele hier), und wissen: okay, an dem Fetzen muss ich nun noch weitermachen.
Jeden Tag irgendeine scheiß Erkenntnis von sich und darüber, warum alles so ist, aufdecken. Jeden dritten Tag heulen und jeden vierten kotzen.

Und dann an die Uni gehen: Ja, ja, bei mir ist alles okay! * :-) *

Ich habe nie gesagt: Ich bin müde, ich kann nicht mehr. Ich habe gesagt: Ja, klar, kein Problem! Und innerlich gedacht: irgendwie werde ich es schon hinkriegen.

Und dann kommt evtl. mal jemand, und sagt einem: Sie sind aber (nur jetzt mal so ein reales Bsp.) unter Ihrem Niveau geblieben.
Was denkt man da dann?
Also ich habe mich a) gefreut, weil ich dachte: Oh, Sie tun mich aber hoch einschätzen! Was eine Ehre! b) Habe ich gedacht: Aber die Gründe dafür möchten Sie vermutlich nicht kennen.

Mein Niveau, das kann ich m. E. eh erst nach diesem Studium erreichen. Weil ich dann zum ersten Mal seit langem wieder stolz auf mich sein werde.
Ich bin stolz, wenn ich genesen bin, und das fällt bei mir mit diesem Studium zusammen. Weil es m. E. um beides geht: Keine ES mehr haben, und das gewohnte Niveau (an Leistung usw.) erreichen. Und mein Niveau ist nicht (was es bislang war): im Studium scheitern.



Ich glaube es ist prinzipiell nicht möglich hier, eine volle Geschichte einer Patientin (in dem Fall ich) darzustellen. Aber das will ich auch gar nicht.
In aller erster Linie schreibe ich hier für mich. Um manches Mal Gedanken zu ordnen, weil es mir hilft. Und um diese Gedanken nicht in irgendeinem komplett anonymen, sondern einem sozusagen dafür hergerichteten Raum (so verstehe ich das Forum hier) zu sortieren. Man ist dann nicht so gandenlos alleine.

Laona

Re: Hoffnung

#14
Habe gerade das Forum und deine Geschichte durch Zufall gefunden.

Hab selbst über 7 Jahre gekämpft und vor 1,5 Jahren endlich mit mit dem Kotzen aufgehört.

Was du schreibst kommt mir erschreckend bekannt vor. Hab mein Studium in Chemie auch nur begonnen weil ich mich zu nichts anderem durchringen konnte. Wollte eigentlich Kunst studieren, hab mich aber nicht getraut. Hab es mir selber nicht zugetraut. In Chemie war ich während der Schulzeit ganz gut, war mein zweites LK Fach neben Kunst. Im Studium war ich dann auch immer durchschnittlich bis sehr gut. Nach aussen, wie du schon geschrieben hast, sah es für alle andere immer ganz einfach aus. Aber zu lernen, für Colloqus, Klausuren, während man eigentlich mit was ganz anderem beschäftigt ist, ist so extrem anstrengend und Kräfte raubend. Und wenn man das Ganze einfach nur so macht um übehaupt irgendwas sinnvolles zu tun, um irgendwann doch mal einen Job zu bekommen, ist es noch viel anstrengender. Vorallem wenn es um einen herum viele Leute gibt die sich über ihre Arbeit definieren, ihren Lebenssinn darin sehen, so z.B die Professoren die das Fach lehren. Es gibt überall Streber! ;-)

Mittlerweile mach ich meine Doktorarbeit, will sie eigentlich innerhalb dieses Jahres fertig bekommen. Spüre aber dass mich die ganze Sache eigentlich gar nicht interessiert und mir auch überhaupt nicht vorstellen kann jemals in diesem Bereich zu arbeiten. Aber so kurz vor dem Ziel wärs auch ziemlich blöd aufzugeben...

Was ich eigentlich sagen will, als ich deine Gedanken gelesen hab, hat es mich ein Stück weiter gebracht, hab gemerkt bin nicht alleine mit diesen Erfahrungen und Gefühlen. Irgendwie Hoffnung gegeben.

Ich denke man wächst in gewisser Hinsicht daran und lernt dazu wenn man es übersteht und letztendlich kann man stolz sein, auf sich, die Situation gemeistert zu haben...

Auch wenn ich dich nicht kenne, sag ich einfach mal Danke, dass du deine Erfahrungen mit anderen teilst!

Wünsche Dir viel Glück dabei, was immer Du auch in der Zukunft vor hast.

Re: Hoffnung

#15
Hallo Elana.

Also für mich steht fest: ICH werde NICHT so weitermachen!
Ich werde mich nicht weiter in diese Leistungsschiene etc. drängen lassen. (von der Gesellschaft)

Gerade komme ich von einer entspr. hirnrissigen Aktion zurück, und eine weitere hirnrissige Aktion habe ich ausstehen.
Für mich ist das einfach ganz klar, dass ich mich da nicht mehr drängen lasse.

Ich will davon geheilt sein - und mit der Zeit geheilt werden - dass Dr.-Titel etc. toll sind, und dass es irgendeinen Wert hätte, das durchzustehen.
Evtl. willst du ja Karriere machen, aber ich habe keinerlei solche Ambitonen. Im Gegenteil, das würde mir den Weg zu meinem eigentlichen Wollen (Familie) versperren.

Bei mir ist der Ofen definitiv aus, und ich habe auch keine Lust mehr, ihn - zu diesem Zwecke und in dieser Weise - jemals wieder anzumachen.

Laona