Nie zufrieden sein?

#1
Hallo ihr Lieben!

Da sind so viele Dinge, die mir langsam so auf die Nerven gehen, ich bin einfach nicht zufrieden. Irgendetwas zu mäkeln gibt es immer, und wenn es etwas gibt, dann finde ich das bestimmt und halte mich auch gern daran fest.

Augenblicklich sind das zwei Dinge; ich denke, dass ich zu wenig Sozialkontakte habe, zu wenig unternehme, auch, wenn ich den ganzen Tag mit netten Leuten zusammen bin, mit guten Freunden, die ich nicht täglich sehe, regelmäßig telefoniere, und auch etwas unternehme (nicht so wahnsinnig oft, aber gut 1-2 Mal pro Woche oder so, je nachdem).
Ich habe da im Moment andauernd das Gefühl, unzulänglich zu sein. Egal, wie ich es drehe oder wende, ich bin immer die Blöde, die sich selbst für antisozial hält, weil sie nicht jeden Abend etwas macht, obwohl sie fast alle Namen der Leute aus ihrem Jahrgang kennt und viele gute Gespräche führt.
Ich erwarte von mir anscheinend, dass ich noch mindestens jeden zweiten Abend in die Stadt fahre (brauche immer so eine Stunde) und etwas unternehme. Das ist total hirnrissig, ich weiß.

Nur, wie ändere ich das? Wie vergleiche ich mich nicht mit meiner Schwester, die das, auch wenn in einer kleineren Stadt, jeden Abend macht?
Mich nervt das total, dass ich selbst die Dinge, die ich tue, auch allein tue, so abwerte und nur das sozial akzeptierte Zusammensein mit Freunden für angemessen halte.
Ich bin so wie ich, wenn ich unter Leuten bin, dann ist das alles gut, dann mag ich das. Aber ich brauche auch meine Ruhe, das war schon so als ich vier Jahre alt war.

Die zweite Sache, die mich gerade so nervt; ich bin mit meinem Körper total unzufrieden, versuche eigentlich schon im Moment noch intensiver Sport zu machen und mich noch gesünder zu ernähren (nicht weniger essen - das nicht). Ich habe noch nie über einen längeren Zeitraum so wenig gewogen wie ich das jetzt tue. Klar, ich bin normalgewichtig und so, aber trotzdem. Mich nervt daran vor allem, dass ich gern noch weniger wiegen möchte. Und ich weiß, dass das für mich eher unrealistisch ist, ich kann ja keine Diät machen oder so. Dennoch.

Und ich weiß haargenau, dass ich, wenn ich meine blöden Ansprüche, die unrealistisch und doof sind, loslasse, ein für mich sehr gutes (ja nahezu perfektes) Leben führe. Ich lerne Dinge, die mich interessieren. Ich habe viele nette Menschen um mich herum, mit denen ich gut reden kann. Ich habe tolle Hobbies, die mir meistens richtig viel Spaß machen. Ich kriege so viel auf die Reihe, haben auch noch einen sehr schönen Studentenjob, ich bin gut so wie ich bin.

Nur meine ich immer, dass ich auf den Mount Everest klettern muss, obwohl ich weiß, dass der Brocken mehr mein Metier ist, ich ihn im Moment mühelos hochlaufe, und mich dennoch nicht an der Aussicht freuen kann.

Danke für's lesen, ich denke, dass es mir gut tut das einfach mal aufzuschreiben und es mir wieder bewusst zu machen.

Alles Liebe, eure Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Nie zufrieden sein?

#2
Süße, ich weiss zwar nicht was ich dir dazu schreiben soll (einfallslos).. ich will nich schreiben "Du schafdfst das schon" weil das klingt für denjenigen in dem Moment wie abgedroschen und beim besten Willen alles andre als ernst gemeint! Das weiss ich zu gut.

Aber ich will dir einfach nur sagen, dass ich an dich denke und dich mal drücke!!
Deine Jule♥
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! ;)

Re: Nie zufrieden sein?

#4
Tja, Colour, ich weiß auch nicht, was ich Dir da schreiben soll. Und das hat mehrere Gründe. Erstens besteht das Problem, dass D Dir nie gut genug sein kannst, ja nicht erst seit gestern.

Zweitens weißt Du genau, dass die beiden Ideen Quatsch mit Soße sind. Wozu solltest Du in die Stadt rennen und Abends Party machen, wenn Dir in sozialer Hinsicht echt nichts fehlt? Und warum solltest Du noch gesünder essen und noch mehr laufen?

Ich denke, dass Du eher ein anderes Problem hast, welches Du auf die Ebene Körper/Selbstabwertung verschiebst. Welches Du (unbewusst) meinst, durch noch mehr Einsatz in kontrollierbaren Bereichen beheben zu können.

Oder die Selbstabwertung gegenüber z.B. Deiner Schwester ist schon selbst das Problem, dass Du Dich nicht als wertvoll erleben kannst, obwohl Du meistens so selbstbewusst herüber kommst….

Das weißt Du selbst am besten, ob irgendwas davon auf Dich zutrifft. Oder ob vielleicht eine Therapie Dir helfen könnte. Nur, weil Du schon so weit gekommen bist, heißt das ja nicht, Du musst den restlichen Weg auch alleine gehen.

Lg

aire

Re: Nie zufrieden sein?

#5
Hm, ja, ich weiß nicht, ob du das auch so kennst, aire;

Es ist eher so, dass ich wirklich weiß und auch fühle, dass alles in Ordnung und okay ist. Und dann ist da manchmal so ein kleines Teufelchen, das mir immer wieder versucht einzureden, dass ich doch viel zu viel Mist baue, ich nicht genug mache, ich deswegen doof bin. Und dieses Teufelchen nervt mich gerade, weil ich es nicht gerade gut wegkriege. (Meistens ist das wirklich ganz einfach, da bildet sich das Teufelchen gar nicht erst ein, dass es überhaupt kommen kann...)

Es ist alles okay. Ich weiß, dass es besser als gut ist. Und manchmal fühlt es sich trotzdem so verdammt blöd an.

Du hast natürlich auch Recht, ich werte mich gern mal ab, gerade gegenüber meiner Schwester und ich hasse das. Aber manchmal kann die eben alles und ich gar nichts. (Ja, klar, auf dem Papier bin ich viel erfolgreicher, das zählt aber nicht.)

Und ich könnte jetzt auch hundertfünfundzwanzig Gründe nennen, warum ich keine Therapie machen kann.
Ich könnte auch einfach nächste Woche einen Termin machen. (Meine Therapeutin hat keine Kassenzulassung, da ist sie viel zu cool für, daher kann ich mir das wirklich regelmäßig sowieso nicht leisten. ;) )
Ich guck mal, ich bin allein durch das Aufschreiben schon einen großen Schritt weiter.

Vielen Dank für deine ehrliche Meinung, ist nicht immer einfach, aber gut so.

Alles Liebe, Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Nie zufrieden sein?

#6
Hallo Colour,

neeee, ehrlich gesagt kenne ich das Phänomen nicht. Wenn mir so ne fiese kleine Stimme sagt, dass ich nicht genug lerne/mache/arbeite, ist das für gewöhnlich mein Gewissen und es hat Recht. ;)

Wie kriegst Du das kleine Teufelchen denn sonst weg? Es ist ja nicht zum ersten Mal da?

Lg

aire

Re: Nie zufrieden sein?

#7
aire hat geschrieben:Wie kriegst Du das kleine Teufelchen denn sonst weg? Es ist ja nicht zum ersten Mal da?
Ja, meistens kommt es gar nicht mehr. Mir geht's auch am besten, wenn ich so mittelmäßig viel zu tun habe, wenn mein Stundenplan so einigermaßen interessant und ausgefüllt ist, ich mich auch am Wochenende 1-2 Mal verabrede (meine beste Freundin wird gerade TOTAL von ihrem Freund beschlagnahmt, und die anderen sind im Urlaub, haben jetzt eine Woche frei...), dann geht es mir gut. Wenn ich zu wenig zu tun habe, ist das zeitweise schwieriger, weil ich mich erst wieder daran gewöhnen muss, dass ich weniger zu tun habe und mir das relativ schwer fällt.

Ja, hat auch etwas damit zu tun, ob ich das Gefühl habe, dass ich etwas Sinnvolles mache, und wirklich wieder zu verinnerlichen, dass es auch gut und okay ist mal nichts zu machen, gibt dem Teufelchen eine Chance.

Meistens ändert sich da dann sowieso wieder etwas, meistens trete ich dem Teufelchen dann in den Hintern uns sage ihm, dass es gut so ist wie es ist. Und das versuche ich jetzt auch. Weil es auch einfach nur MIST labert.

Alles Liebe, Danke!
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Nie zufrieden sein?

#8
Wahnsinn gerade habe ich über dieses Thema am Telefon geredet und nun lese ich diesen Beitrag. Du sprichst mir aus der Seele liebe Caluorful, mir geht es haarscharf genauso!!!
In meinem Leben gibt es nicht viel zu meckern, ich habe einen Freund der mich aufrichtig liebt, eine tolle Freundin mit der ich direkt Tür an Tür wohne, tolle Menschen mit denen ich viel telefoniere, viele oberflächliche Bekanntschaften an der Uni, ein Studium das im großen und ganzen läuft... Doch meine Ängste und meine Unzufriedenheit überollen mich zur Zeit fast täglich und folglich bin ich unzufrieden mit meinem Körper und mit meinem ganzen Wesen.
Ich wollte mir heute endlich mal neue Klamotten kaufen, da alles zu klein geworden ist, doch in der Umkleidekabine kam das große Grauen. Ich habe in den SPiegel geschaut und war plötzlich so unzufrieden. Ohne etwas zu kaufen bin ich aus dem Laden gerannt und konnte mir das Heulen nicht verkneifen als mich mein Freund darauf angesprochen hat. Meine Güte und ich bin 24 :!:
ICh habe es bis heute nicht geschafft mein Leben nach meinen Bedürfnissen zu leben sondern orientiere mich an anderen, wie du dich an deiner Schweser orientierst.
Wenn ich alleine über den Campus renne denke ich stets und immer, andere könnten denken ich sei unsozial. Natürlich weiß ich, dass das nicht stimmt, aber ich fühle so :cry:
Ich habe stets und immer Angst abgewertet zu werden, beurteilt vielleicht sogar verurteilt.
Die Gedanken drehen sich wieder spiralförmig um das Thema Figur, Sport und Aussehen und ich komme mir so oft klein und minderwärtig vor, gleichzeitig ärger ich mich über mich selbst, denn ich will doch keine Frau sein, die sich so von der Gesellschaft formen und biegen lässt.
Aber wie lernt man diese Ansprüche, in allem perfekt zu sein, abzuschalten? Warum sehe ich nie die Dinge die gut laufen und die schön an mir sind.
Im Moment habe ich einfach das Gefühl, ich hätte mein Potential noch nicht völlig ausgeschöft. Es könnte irgendetwas in meinem Leben geben was ich übersehen oder noch nicht entdeckt habe. Ich versuche Frieden mit mir zu schließen doch die bösen Gedanken bäumen sich in mir auf.

ICh wünsche dir so sehr, dass du diese blödsinnigen Gedanken ablegen kannst liebe Calour. Deine Beiträge sprechen immer von so einer Intelligenz und Herzlichkeit, dass ich mir sicher bin, du wärst in meinen Augen wunderschön und genau richtig

Alles Liebe Andalucia

Re: Nie zufrieden sein?

#9
Hihi. Ja, Andalucia, dann verstehen wir uns ja. Wenn man es rational betrachtet, dann ist wirklich alles gut. Und trotzdem fühlt man sich manchmal so doof, aber nur, weil man die eigene Unzufriedenheit auf andere projiziert, immer zu denkt, was der jetzt von einem denken könnte, aber im Endeffekt denken die wahrscheinlich auch nur, dass du vollkommen in Ordnung bist und gut so bist, wie du eben bist.

Was denkst du denn von anderen Leuten? Du wertest die doch auch nicht ab. Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich sehr positiv über andere Leute denke und auch ihre Macken meistens sehr liebenswert finde. Geht dir doch ähnlich, oder? Warum sollten andere Menschen denn dann so etwas über uns denken? Gibt doch keinen Grund, oder?
Ich denke, dass man das, wenn man mal über seinen Schatten springt, sehr gut beobachten kann. Ist auch interessant, dass wir es den anderen überhaupt zutrauen so zu denken, oder?
Klar, manche Leute haben schon verstanden, dass ich manchmal ein kleiner Flummi mit zuviel Energie bin, aber darüber machen die höchstens mal liebevolle Witze.
Andalucia hat geschrieben:Aber wie lernt man diese Ansprüche, in allem perfekt zu sein, abzuschalten? Warum sehe ich nie die Dinge die gut laufen und die schön an mir sind.
Im Moment habe ich einfach das Gefühl, ich hätte mein Potential noch nicht völlig ausgeschöft. Es könnte irgendetwas in meinem Leben geben was ich übersehen oder noch nicht entdeckt habe.
Ja, das kenne ich. Ein ganz toller Psychosomatiker bei uns hat mal gesagt, dass Essgestörte immer das Größte/Beste/Schwierigste wollen, wir wollen auf den Mount Everest, andere wollen auf die Zugspitze, sind da viel glücklicher, weil sie ihr Ziel auch erreichen, während wir uns im Basislager die Hände abfrieren und sauer sind, dass wir nicht hochkommen.
Warum das so ist? Weil wir so einen Leistungsanspruch haben, wir müssen immer alles besonders gut machen, sonst ist es nichts wert. Und das ist so falsch. So hinderlich. Und so böse. Wenn wir unser Möglichstes geben, es uns dabei gut geht, dann ist das alles, was wir geben sollen. Nicht mehr. Keinen Mount Everest.

Vielen Dank, ich gebe das Kompliment zurück. Klar, ich bin auch genau richtig. DU aber auch.

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Nie zufrieden sein?

#10
Colourful hat geschrieben:Weil wir so einen Leistungsanspruch haben, wir müssen immer alles besonders gut machen, sonst ist es nichts wert. Und das ist so falsch. So hinderlich. Und so böse. Wenn wir unser Möglichstes geben, es uns dabei gut geht, dann ist das alles, was wir geben sollen. Nicht mehr. Keinen Mount Everest.
ja richtig, wir sind unsere groessten kritiker und feinde. jeder versuch nicht nach dem besten/ groessten/ schwierigsten zu streben ist aber so unzufriedenstellend. uns ist ja im grunde klar, dass die anderen das alles nicht erwarten. man macht es also doch fuer sich selbst, aber nur, um vor anderen gut dazustehen... wie unlogisch! :-(
es ist doch so, dass es einen auch nicht zufrieden stellen wuerde den mount everest zu besteigen. man wuerde sich doch sofort das naechste ziel suchen. wenn man es denn ueberhaupt schaffen wuerde...
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Nie zufrieden sein?

#11
Hey kleine Bunte!

Ich hab jetzt nicht alles gelesen (also Deinen Beitrag schon! aber den Rest nicht) und ich will Dir mal eben sagen, was mein erster Gedanke war, als ich das las:

Du orientierst Dich viel zu wenig daran, was DU gut findest, was DU als genügend empfindest, was DU als sozial ausreichend empfindest! Also nur Du, ohne Abgleich mit irgendwelchen fiktiv erdachten oder subjektiven gesellschaftlichen Normen. Du bist so eine, die immer sehr stark mit dem abgleicht, was Du eben so als "normal" und ausreichend einstufst. Also global gesehen oder auch gesellschaftlich gesehen...ich weiß nicht, ob Du grad verstehst, was ich meine. Du hast da irgendwelche Vorstellungen, wie Du was auch immer wertetst (und noch optimieren kannst) und irgendwie verliers Du dabei aus den Augen, was denn für DICH SELBST ausreicht. Witzigerweise betrachtest Du es dann manchmal und denkst:Mensch reicht doch eigentlich...dies ist toll und das ist toll und ich KÖNNTE ja zufrieden sein, aber dass Du es dann doch nicht bist (weil Du Dich eben doch nicht nur daran orientierst, was für Dich allein gut und ausreichend ist) verfolgt Dich wie so ein Giftstachel, den Du einfach nicht gezogen kriegst.
Wenn ich das Bildlich beschreiben müsste, wärst Du für mich eine Ameise, die ackert ackert ackert aber immer noch mehr schaffen will, weils da eben in dem Staat ein oder zwei gibt, die eben auch ackern und ackern aber nebenbei noch anders (besser???wirklich besser??? Das ist die Frage) leben. WennDu genau das machen würdest, was diese Ameisen aber machen, vielleicht wärst Du aber noch viel unzfriedener? Wil DU nämlich nicht die da bist? Und diese Einstellungen/ Durchführungen eben nicht DIR entsprechen?
Und an diesen anderen Ameisen orientierst Du Dich. Logisch, dass die Selbstzufriedenheit nicht kommt, wenn man sich da nicht ausschließlich darauf konzetriert, was einem selbst genügt (und das dann auch als gegeben akzeptiert...damit hast Du auch so Deine Probleme wie ich finde) . Und immer weiter irgendwas optimieren muss. Das ist bei Dir schon nahezu zwanghaft wie ich finde. Also dieser Optimierungsgedanke. Deine Woche hat auch nur 7 Tage, auch wenn Du gern (um alles was Du glaubst machen zu müssen um erfüllt/zufrieden oder auch optimal zu sein) die doppelte Zeit hättest.


Bussi Nadine

Re: Nie zufrieden sein?

#12
Nee, Nads, darauf habe ich gerade keine Lust zu antworten, weil das alles gawerd r nicht stimmt. :P

Okay, jetzt mal ernsthaft. Ja, stimmt so. Ich weiß nicht, ob das wirklich zwanghafte Züge annimmt, dem würde ich jetzt mal widersprechen, weil ich darunter ja nicht leide, macht mich nicht krank, ich merke nur, dass mich das nervt.
Der Vergleich mit dem Stachel ist da gar nicht schlecht, klar, ich merke ihn, er nervt, aber er bringt mich nicht um.

Ich bin wie die Puppe bei Momo, die mehr Sachen haben will. Nur, dass ich immer besser werden will. Nur, ist es eigentlich schlecht, wenn man danach strebt sich selbst immer weiter zu entwickeln und neue Dinge zu lernen?
Für mich ist das die Essenz meines Seins, ich möchte mich auch weiterentwickeln. Ich möchte richtig gut werden. Aber ich denke, dass du meinst, dass ich trotzdem einfach das Jetzt akzeptieren muss, ohne dabei unzufrieden zu sein.

Ja, ich gehe ja schon üben. Es stimmt übrigens total, dass ich gerade was die sozialen Beziehungen angeht, mich andauernd nur an anderen orientiere und nicht daran, was ich will. Ich brauche gar kein Highlife, wirklich nicht. Na ja, stimmt schon.

Alles Liebe, und vielen Dank, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Nie zufrieden sein?

#13
Hey,

ich finde Nads hat das ganze auf den Punkt getroffen. Und nee, es ist überhaupt nicht schlecht ergeizig zu sein, nur muss man dazu stehen. Entweder ich bin ständig mit Freunden unterwegs, mach Party... oder aber ich lerne viel und treffe mich eben seltener mit Freunden. Aber alles zu wollen ist unmöglich und da liegt unser Problem.
Wir orientrieren uns an denen, die viel wissen und wollen uns das gleiche Wissen aneignen, wir bewundern diejenigen, die einen großen Freundeskreis haben und ständig auf Achse sind und wollen mithalten, wir beneiden Menschen mit dünnen Beinen und übersehen ihre Makel was Bauch, Brüste etc angeht und bewundern den flachen Bauch von anderen ohne uns deren Oberschenkel anzuschauen. Wisst ihr was ich mein? Während uns immer nur die possitven Eigenschaften eines Menschen ins Auge stechen, sehen bei uns nur das, was nicht gut genug ist.
Wir könnten uns ja auch mit jemandem vergleichen, der weniger intelligent, gutaussehend... ist bzw wir könnten uns den Menschen im Gesamtbild anschauen und ich bin mir sicher, wir würden auch auf einige Makel stoßen. aber nein, wir picken uns von dem die Intelligenz von ihr die Ausgeglichenheit und die Brüste, von ihm die Sportlichkeit und den Ergeiz, von ihr die langen Beine und die vielen Freunde und schaffen uns ein unglaublich unrealistisches Bild.
Was meint ihr, würden die anderen von uns wählen? Sicherlich nicht meinen Bauch :mrgreen: Nein das war Spass. Wenn ich mir meine Freunde anschaue, so finde ich alle schön und liebenswert und mich würde es auch niemals stören einen Freund zu haben, der keinen Adoniskörper hat. Im gegenteil, ich wünschte mein Freund hätte nen kleinen Bauch und wäre stattdessen nicht so fixiert auf sein Aussehen und seinen Body.

Alles Liebe Johanna

Re: Nie zufrieden sein?

#14
Ja, vielen Dank für eure Antworten, ihr helft mir wirklich weiter.

Andalucia (Johanna) - ja, du triffst es auf den Punkt, darüber haben wir gestern auch geredet, wenn man sich für etwas entscheidet, dann entscheidet man sich auch immer gegen die anderen Sachen, die man in dem Augenblick hätte tun können. Und das ist eben so, ist genauso wie du sagst, man kann eben nicht alles haben wollen. Und vielleicht sieht man auch wirklich nur die guten Dinge, die etwas an sich hat. Wenn ich (in den seltenen Fällen, in den ich das tue) mal erzähle mit welcher Selbstverständlichkeit ich immer laufen gehe, dann werde ich auch dafür bewundert. Aber dafür mache ich dann auch andere Dinge nicht, dafür muss man dann eben mal im dunklen November im Regen los, wenn die das mal bedenken würden, dann sähe das auch anders aus.
Ja, das sollte man sich auch mal ins Gedächtnis rufen.
:)
BertaSophie hat geschrieben:Schritt für Schritt läuft man einen Marathon.
Hm, ich habe immer das Gefühl, dass ich das beherzige. Na ja, ich unterteile das auch sehr stark, im Studium weiß ich, dass ich nicht alles erreichen kann, dass ich nicht immer die Beste sein kann und dementsprechend benehme ich mich auch. Ich mache das, was ich kann, das, was ich gerade nicht hinkriege, das kriege ich nicht hin.
Und an mein Sozialleben/Privatleben habe ich da noch ganz andere Ansprüche, da will ich immer noch mehr, obwohl das dann auch über meine Kräfte geht.
Habe da auch gestern mit meinem besten Freund drüber gesprochen (Ja, ich spinne manchmal echt rum - ich habe sehr gute Freunde...), der auch meinte, dass ich da so ein bisschen zwischen den Stühlen sitze und ich es nicht hinkriege beides (Arbeit+Privatleben) zu meiner vollen Zufriedenheit zu gestalten.
Fakt ist, dass ich da einfach auch andere Ansprüche entwickeln muss, weniger Druck aufbauen und die Dinge auch einfach mal so annehmen wie sie einfach sind. Ist wohl so. ;)
Wenn man die Dinge selbst nicht ändern kann, muss man wohl seine Einstellung dazu ändern.

Ja, ich finde es auch okay, dass ich so bin, wie ich bin. ;)

Alles Liebe, eure Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.