'umgewöhungszeit' ?

#1
hey:)
ich wollte mal alle ehemaligen und auch die,die erst seit ein paar tagen clean sind fragen wie es denn die ersten tage nach dem nicht-K* bei ihnen war.bei mir ist es nämlich so des mein körper noch nicht wirklich begriffen hat des er das essen absofort behalten darf.legt sich das nach ein paar tagen wieder oder ist der magen etwa so ausgedehnt,sodass man mehr nahrung braucht um ein sättigungsgefühl zu haben?bei mir is die bulimie zum glück noch nich soweit des ich kein hunger-/sättigungsgefühl mehr habe.
lg krisi:)

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#2
hey,
ich bin seit einem jahr clean und hatte davor 12 jahre essstörungen, davon 7 Bulimie.
du hast recht, dass der körper das nicht ganz begreift, weil er es einfach nicht mehr gewohnt ist. bei mir hat es knapp 2 wochen gedauert, bis mein magen "realisiert" hat, dass er das essen zu behalten hat. ich musste mich richtig zwingen, das essen unten zu behalten.
aber da hilft es, öfters am tag (5,6 mal) kleinigkeiten zu essen. so ist immer etwas im magen, du bekommst nicht so leicht heißhunger und der magen fühlt sich nicht so überfüllt an.
der magen erholt sich auch nach so langer zeit eigentlich recht schnell.
lg :)

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#3
Hi,

also ich bin auch jetzt seit ca. eineinhalb Jahren clean.

Bei mir war es anfangs auch so, dass mir ständig übel wurde, egal wieviel und was ich aß.

denn einerseits ist der Magen, die Speiseröhre schon so überdehnt ("daran gewöhnt"), dass erstens ganz viel in Riesenmengen reinkam aber gleich wieder raus befördert wurde.

Und zweitens:
durch eine untersuchung stellte sich dann heraus, dass meine magenwand (magenschleimhaut) einfach zu überreizt ist. Daher habe ich sog. Magenschutzmedikamente (= bekommt man üblicherweise nach einer Magen-OP bzw. bei einer Magenkollik) bekommen, die haben sehr gut geholfen. Denn das K* reizt die Magenschleimhaut extrem stark.

Dadurch hat sich mein Magen sehr schnell und gut erholt (hat ca. zwei bis drei Wochen gedauert).

Rückfluss (Reflux) hatte ich um einiges länger - so ca. ein halbes Jahr. erst dann hat sich der Rückholstopreflex ganz langsam wieder von selbst eingestellt.

Aber mein Körper hat sich auch davon gut erholt.

Also meine Thera hat damals einfach zu mir gesagt: "Ich weiß, dass ist unangenehm, aber halte durch - es geht bald vorbei"

:)

lg
mart1

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#5
Hey :)

Ich habe anfangs die ersten Wochen (glaube ich) auch sehr viel Hunger gehabt und mir schwer getan damit. Aber das legt sich wieder...

Jetzt esse ich normale Portionen und kann insgesamt sehr viel essen, aber ich habe keinen unendlichen Hunger mehr. Habe erst einmal darauf geachtet, dass sich das wieder einpendelt und dann nach ca. 3 Monaten habe ich angefangen ein wenig Sport zu machen und auf die Ernährung zu achten und habe dann ein wenig abgenommen - das war wichtig für mich, weil ich durch die Bulimie doch einiges zugenommen hatte. Jetzt passt alles. Ich hab ein normales Gewicht, muss nie unter Hunger leiden und mein Körper verträgt es sehr gut (weder Zu- noch Abnahme).

Das wird schon - die erste Zeit ist halt ein wenig hart ;)

Alles Liebe,
Cooky
auf Urlaub

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#7
Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass etwas "Festes", woran man sich halten und orientieren kann, hilfreich sein kann. Zum Beispiel ein Ernährungsplan oder feste Essenszeiten.
Als ich damals aus der Klinik entlassen wurde und nun eigenverantwortlich für meine Mahlzeiten war, habe ich mich anfangs noch genau an die Essenszeiten dort gehalten, sogar die Zwischenmahlzeiten. Ich hatte damals auch ein Papier mit Mengenangaben, also wie viel Gramm Kohlenhydrate in einen Portion enthalten sein sollten usw. Während der Bulimie hatte ich mein Essen nie abgewogen, aber eine Zeit lang habe ich das nach der Klinik getan. Nicht weil ich abnehmen wollte, sondern weil ich überhaupt kein Gefühl mehr hatte für eine "normale" Portion und total unsicher war. Mittlerweile wiege ich nicht mehr.

Deshalb kann ich aus Erfahrung sagen, dass etwas, an was man sich orientieren kann um wieder Sicherheit zu bekommen hilfreich sein kann.
Ein ABER möchte ich an der Stelle auch sagen, denn so etwas (Essen wiegen oder Ernährungsplan etc.) kann auch nach hinten losgehen, wenn man zu reduzieren beginnt und Kalorien zählt. Ich hatte mich auch das eine oder andere Mal dabei ertappt wie ich dachte "ach, ich nehme mal weniger heute".
Deshalb sich schon ein bißchen auf die Finger schauen :wink:

Lg
Auch wenn Du nicht weißt wie lang der Weg ist
und wohin er Dich führt,
bringt er Dich mit jedem Schritt weiter
Ich habe angefangen meinen Weg zu gehen.
Er wird nicht immer einfach sein aber es lohnt sich! Ich werde leben, einfach nur leben

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#8
Hi,

@sasi

was du schreibst kann ich nur aus eigener Erfahrung unterschreiben!

Ja - auch mir hat mein Ernährungsplan meiner Beraterin geholfen. Aber da ich schon beim damaligen Gespräch dazu neigte, Kalorien zu zählen hat sie mir nur "grobe" Angaben gegeben:

zB eine Handvoll Reis oder eine Handfläche großes Fleischstück - so in der Art.

Es war auch ein eher allgemein gehaltener Plan, also nicht Rezepte im Detail, sondern was ich so am Tag an diversen Arten von Speisen zu mir nehmen sollte.

Aber ich bin heute noch diesem Plan dankbar - auch wenn ich ihn nicht mehr benütze. Aber wenn ich mal wieder an die Essensmengen auf meinem Teller denke, dann genügt eine Rückerinnerung an diesen Essensplan und schon fühl ich mich besser :)

lg
mart1

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#9
Hi,

@Bertasophie,

interessant :) wie heißt es: jeder Mensch hat seine/ihre eigene Lösungen und Möglichkeiten.

Denn was du beschreibst wäre ein Horror für mich gewesen - ich hätte mich von meiner frau stark kontrolliert und unter Druck gesetzt gefühlt.

Aber vielleicht hilft dein Ansatz und Gedanke ja wirklich anderen, was ich so vielen hier auch wünsche :)

lg
mart1

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#10
danke für die tipps:)
breche zurzeit nicht,aber esse nur 1mal pro tag (dafür richtig)..komm bis am besten damit zurecht ..ich weiß des es vll nicht die beset methode für ne normale ernährung ist..aber ich denke einmal am tag richtig zu essen ist immer noch besser als 3 mal mit k*..lg

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#11
und noch was: mir ist aufgefallen,dass cih seit ich wieder 'normal esse' wieder träume :) denn während meiner'richtigen' bulimiephase,die über mehr als 2 jahre ging,hab ich nich geträumt..also so,dass cih mich dran erinnern könnt.da sieht man mal wieder wie krass man seine gefühle mit dem ewigen fressen und erbrechen unterdrückt..

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#12
kleine93 hat geschrieben:breche zurzeit nicht,aber esse nur 1mal pro tag (dafür richtig)..komm bis am besten damit zurecht ..ich weiß des es vll nicht die beset methode für ne normale ernährung ist..aber ich denke einmal am tag richtig zu essen ist immer noch besser als 3 mal mit k*..lg
Ich denke auch, dass das auf jeden Fall besser ist, als 3x und k*
Problematisch ist das nur dann ein wenig, wenn man Familie hat, die ganz "normal" 3 Mahlzeiten zu sich nimmt...
Ich selbst hab auch eine lange Zeit nur einmal täglich gegessen -- und dann immer nur abends, als Belohnung, dass ich den Tag gemeistert habe sozusagen.
Jetzt bin ich dazu übergegangen, einen Toast zum Frühstück zu essen und auch zu Mittag eine Kleinigkeit. Nach einer normalen Mahlzeit untertags fühle ich mich total erschöpft und "angefressen", abends komischerweise nicht (oder es macht mir da nicht soviel aus).
Trotzdem denke ich, dass auch das mehrmalige Essen eine Gewöhnungssache ist und (hoffentlich) kein Problem mehr, wenn der Körper wieder gelernt hat, natürlichen Hunger bzw. auch die Sättigung zu empfinden... Hoffentlich :!:
Leben ist Zeichnen ohne Radieren.

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#14
hallo! Ich habe zum schluss nur noch extremes rennen als Sport angesehen... Ich weiss wenn ich Joggzwang habe, dann stimmt was nicht mit mir, dass ist ein gutes Zeichen! Ich habe eine andere Sportart gewahlt. Ich gehe in keine kurse oder Studios wo angeblich der Po knackig wird und die cellulitis verschwinden :D dass sollte ja auch nicht der Sinn des sportes sein! Vielleicht gefallt dir ja Tanz oder Kampfkunst? Da hat der Sport oft auch Kulturelle Hintergruende und es geht nicht nur um den Koerper! ich mag sport wo ich erst danach fuehle dass ich etwas getan habe und mich nicht Hinschleifen muss und wahrend dessen gelangweilt oder getrizt bin! wie sieht es mit deinem Sportverhalten aus?

Re: 'umgewöhungszeit' ?

#15
hmm..naja ich muss sagen ich war während der bulimiezeit zuu..geschwächt von dem erbrechn und essen usw des ich den sport total vernachlässigt habe und falls ich ihn betriebn habe,sehr sehr extrem.
vor der ulimie war ich eig viel sportlicher..
bin grad dabei,da ich eh jeden tag mit unsern hund gehen muss,tägl wieder 20-30min gemütlich zu laufen..
lg