So, wieder eine Weile vergangen. In einer Woche starte ich in den 6. Schwangerschafts-Monat.
Unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt, während sie andererseits wie Kaugummi zu sein scheint.
Tja, und die Zeit des Kampfes geht weiter...
Mein Thema derzeit sind Gefühle, die mir unangenehm sind, für die ich mich schäme, dass ich sie habe.
Das ich mich glatt schäme, zu sein, wie ich bin...
Z.B. dass ich sehr erleichtert bin, wenn mein Kater für ein paar Tage bei meiner Mutter ist!
Dass ich sehr entspannt und erleichtert sein werde, wenn er ein festes neues Zuhause hat.
Warum das schlimm ist für mich?
Weil ich mich vor einigen Jahren doch bewusst für den Kater entschieden habe und da gehört für mich dazu, dass er wie ein Familienmitglied bis zum Ende bei einem bleibt. Und jetzt geben wir ihn weg, weil mein Mann ihn nicht mehr möchte, weil ein Kind kommt,...
Und ich bin auch noch erleichtert, weil ich seine Anwesenheit als stressig und belastend empfinde.
Oh man, diese Worte zu schreiben - ich komme mir vor, wie ein furchtbar schlechter Mensch!
Ja, aber es geht ja weiter.
Dann kann ich mich einfach nicht zum Lernen durchringen. Die Klausuren gehen los und im Juni sind Prüfungen.
Und ich WILL einfach nicht lernen.
Schrecklich! Weil ich mich doch für diese Ausbildung entschieden habe! Sie durchziehen wollte! Etwas zu Ende bringen! Erfolgreich!
Und sie kostet auch noch so viel Geld!
Und ich? Ich weigere mich zu lernen... Phu.. hab ganz schön Schiss vor dem Zwischenzeugnis...
Ja.. und dann, dann geht es natürlich los mit den körperlichen Veränderungen.
Nun, mein Bauchumfang ist der gleiche! Nichts mehr geworden. Ok, er ist sowieso schon groß.
Also äußerlich sieht man echt noch nicht, dass ich schwanger bin. Sehe einfach nur wie immer dick aus.
Das macht mich traurig.
Ich komme mir so undankbar vor!
Ich kann doch froh sein, dass mein ohnehin schon großer Bauch nicht jetzt schon größer geworden ist, weil das jetzt sowieso noch kommt!
Ich kann doch froh sein, dass ich bisher nur läppische Kilos an-einer-Hand-abzuzählen zugenommen habe (In einer Schwangerschaft nehmen ja die meisten bis zum 6. Monat eigentlich schon wesentlich mehr zu.)
Und dabei esse ich wie bisher - ich esse mich satt, ordentliche Portionen, tgl. Naschen, keine Einschränkungen.
Keine FAs, kein Ko*!!!!
Und? Ich habe schon wieder Angst, auf die Waage zu steigen!
Ich WEIß doch, dass alleine *kg nur Kind und Drumherum (Plazenta etc.) sind! So eine Zahl zuzunehmen ist in einer Schwangerschaft total normal!
Und ich krieg jetzt Panik, weil ich (ERST im 5. Monat) sowas zugenommen habe! Das ist doch so ein Mist!!!!
Ich war letzte Woche mal in einem Schwangeren-Yoga-Kurs. Da waren auch noch andere, die so weit sind wie ich.
Sie hatten alle so richtig schöne runde Babybäuche, nur meiner war speckig.
Ich kam mir vor, wie die Dicke unter den Schwangeren. Wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich schwanger bin, die hätten bestimmt gedacht, ich hätte mich im Kurs geirrt.
Eigentlich sollte mir sowas doch egal sein, oder?
Aber ist es nicht.
Und für all diese und andere Gefühle schäme ich mich. Ich komme mir so schäbig vor.
Weil ich doch besser weiß. Weil ich doch schon einige Schritte weiter war und nun wieder rückwärts gehe.
Weil ich mir kindisch und unvernünftig vorkomme. Weil ich nicht vernünftig sein will...
Das einzig Positive ist: Ich bin nach über 7 Mon. noch immer FA- und Ko*-FREI!!!
Und vielleicht sind all diese Gefüle normal?
Vielleicht erlebe ich sie nun, weil ich sie eben nicht Runterstopfe und Ausko*...?
Vielleicht ist das sogar ein weiterer Schritt zur Heilung?
Vielleicht bin ich gar kein schlechter Mensch?
Vielleicht eben nur menschlich, nicht perfekt? Weil niemand perfekt sein kann...
?
Re: kugel's Hoffnungs-Thread
#16Liebe Grüße, kugel
Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...
Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...