Re: Habt iht zugenommen???

#46
Hmm also ich kann diese Panik schon verstehen, denn ich hatte sie selbst oft. Da hätten mich auch in Gedanken ein paar Gramm mehr schon umgebracht, es drehte sich alles nur noch darum, nichts anderes hatte mehr Bedeutung weil mir einfach nichts Sicherheit gegeben hat außer die Kontrolle über meinen Körper, ich hatte das Gefühl nichts anderes (mehr) kontrollieren zu können. So wie ich das bislang mitbekommen habe, teilen viele diese irreale Panik. Selbst wenn man weiß dass es eventuell eine irreale Angst ist und dass sie keinen Sinn macht, ändert das absolut nichts an den Gefühlen. Und bei der Entscheidung ob man auf Kopf oder Gefühl hören soll gewinnt im Zweifelsfall meist das Gefühl... :(
Du bist ihm ganz nah, doch erreichen wirst du ihn nicht.
Du bist allein, auch wenn du ihn in den Armen hälst.

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"I don't have a problem with food. I have a living problem that I try to solve with food."

Re: Habt iht zugenommen???

#47
Nicht nur das subjektive Gefühl "gewinnt", sondern auch oft die Waage... wenn ich mir denke wie oft ich gestanden bin und 3 Mal hintereinander draufgestiegen bin.
Sogar mit Gegenständen deren Gewicht ich wusste um sicherzugehen, dass die Waage richtig wiegt... :roll:

Und da haben mich ein paar hundert Gramm mehr als am Vortag schon fertig gemacht und ich hab mich gefühlt wie ein aufgedunsenes Etwas.

Es ist traurig - ja. Aber dennoch kann man beginnen zu kämpfen, auch wenn man mit seinem Gewicht noch nicht im Reinen ist. Das kann ja dann auch durch die Therapie verbessert werden...

Liebe Grüße,
Cooky
Zuletzt geändert von cooky am Fr Jul 30, 2010 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
auf Urlaub

Re: Habt iht zugenommen???

#48
Ich versuche schon länger, normal zu essen, um die FA zu vermeiden. Ich gehöre zu denen, die durch die B nicht abgenommen haben, eher zu. **kg in den letzten Jahren :shock: . Seit drei Wochen (durch Urlaub etc.) verzichte ich "bewusst" auf das Erbrechen. Meine angst vor dem weiteren Zunehmen ist da, da ich mich ohnehin schon im oberen Normbereich gewichtsmässig bewege, mir kaum noch was passt etc.-
Aber ich möchte dringend gesund werden - und ich habe die Ahnung in mir, dass ich das Gewicht wieder verliere, wenn ich normal esse, mich normal bewege, auf Hunger und Sättigung höre.
Ich gehe allerdings konsequent nicht mehr auf die Waage. Denn es würde mich fix und fertig machen, schwarz auf weiß zu sehen, was ich ahne. Ich orientiere mich nach meinen Klamotten, halte keine Diät ein, verzichte weitestgehend auf Süßes, Fettiges und Salziges und hoffe das Beste :? .

Auch wenn ich zuviel gegessen hatte (Einladungen, Alkohol, der mich total enthemmt beim Essen) habe ich es nicht erbrochen. Denn abnehmen tu ich dadurch auch nicht.
Das ist meine Erfahrung.

Was mich antreibt, ist der Wunsch, gesund zu werden und eben diese tiefe Ahnung, dass ich dadurch zu einem Wohlfühlen komme, was ich anstrebe.
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Aug 04, 2010 14:02, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Habt iht zugenommen???

#49
Anka43 hat geschrieben:
Auch wenn ich zuviel gegessen hatte (Einladungen, Alkohol, der mich total enthemmt beim Essen) habe ich es nicht erbrochen. Denn abnehmen tu ich dadurch auch nicht.
Das ist meine Erfahrung.

Was mich antreibt, ist der Wunsch, gesund zu werden und eben diese tiefe Ahnung, dass ich dadurch zu einem Wohlfühlen komme, was ich anstrebe.
genau das ist mir in letzter zeit auch bewusst geworden, als ich großteils keine waage zur kontrolle hatte - ich habe großteils süßzeug gegessen, von dem ich nur erahnen konnte, wie viel kalorien es hat, und viele leckere gekochte, gesunde speisen, thailändische Lunchmenüs, große Burritos und Tortilla Chips noch dazu, und ich habe gemerkt, wenn ich mich viel bewege kann ich echt zulangen...und dass ich nicht plötzlich aus allen Nähten platze und dass das, was ich bei anderen so lange faszinierend bewundert habe, bei mir auch zutrifft: der Körper reguliert sich selbst. An manchen Tagen hat man nun mal mehr Hunger oder weniger, isst mal mehr mal weniger, mal trifft man unerwartet auf eine Leckerei die man dann trotzdem noch essen möchte und tut es dann einfach - weil sich der Körper von selbst reguliert!!
Ich habe in der ganzen k* Zeit ständig versucht, ganz wenig sonst nebenbei zu essen, teilweise nur kleinste Dinge über den Tag neben den Mega-FAs und habe mich gewundert, warum ich trotzdem nicht schon ein Skelett bin. Man denkt, man kann den Körper austricksen, aber beim k* bleibt einfach so verdammt viel im Körper, dass ich es auch oft schaffe, was drinnen zu lassen, wo ich wirklich überlege, na das könntest du aber wieder loswerden, weil es außer dem Füllgewicht sowieso nichts bringt. Und außerdem wird sich mein Körper selbst regulieren.

Hm, ja, ich denke, das Leben ohne ES ist schon um einiges angenehmer - was Selbstgeißelung, Leid, Beschränktheit und Entwicklung angeht.

Re: Habt iht zugenommen???

#50
Das ist auch meine größte Angst/Panik - total aus den Fugen zu geraten und viel zuzunehmen... Aber welches Essverhalten habt ihr jetzt?Wie versucht ihr euch zu ernähren? Das volle Programm mit Frühstück, Mittagessen, Abendessen und eventuell auch noch was zwischendurch? Ich bin da echt ratlos, ich weiß oft gar nicht was ich essen soll und wieviel?

Re: Habt iht zugenommen???

#51
hm, also ich muss sagen, das ist bei mir momentan etwas ungeordnet..ich versuche, zu essen, wenn ich hunger habe, bis ich satt bin, und einigermaßen 3 halbwegs regelmäßige mahlzeiten einzuhalten...
momentan bin ich aber viel unterwegs, kriege dann teilweise hunger, muss aber 1-2h aushalten, bis ich zu etwas zu essen komme...teilweise esse ich auch über mein sättigungsgefühl hinaus, wenn ich unterwegs bin und essen bin, weil ich noch immer das gefühl habe, aufessen zu müssen, damit das essen nicht unnötig verschwendet werde, bzw ich mir teilweise auch denke, dass das eh noch geht und ich dann halt erst später wieder die nächste mahlzeit brauche...zu hause ist es, was das angeht besser, weil ich da ja einen kühlschrank habe, und im restaurant auch die kleinen überreste nciht mitnehmen möchte u deshlab meine aufessen zu müssen (teilweise), aber viel schlechter im bezug auf chaotisch essen, kalorien sparen und sich eher nur auf obst beschränken, dadurch den heisshunger schüren, weil man ständig so halb befriedigt ist - nicht leer aber auch nicht richtig satt, und auch wegen rumgefresse - kurz in die küche, ein wenig naschen, wieder zurück...bis der punkt kommt, wo man meint "eh schon wurscht" und wieder einen FA startet...
ich versuche, so weit es geht mich selbst zu erkennen, meine strukturen und verhaltensweisen, mich möglichst weit von jeder waage und dem immer noch großteils presentem kalorienzählen fernzuhalten, was ja sowieso hinfällig wird, wenn man nur grob schätzen kann, denn ich habe in dem einen monat erfahren, dass ich nicht fett werde, auch wenn ich das von der gesellschaft als "ungesundes" essen bezeichnete essen mir zuführe, dass ich tun und lassen kann ,was ich möchte, dass ich sehr wohl meinen körper spüren kann, dass ein empfundenes "zu viel" nicht gleich in einen FA ausarten muss, sondern die x kcals ruhig drinnen bleiben können, weil ein FA noch viel mehr an zurückbleibenden kcals bedeuten würde, weil essen auch einfach gut schmecken kann, weil essen für den körper da ist, weil ich es einfach so satt habe, mich an kleinsten nichtigkeiten wie einzelnen kalorien festzuhalten oder meine tägliche laune an der waage festzumachen - einfach auch neben der krankheit total schlechte, kontraproduktive, zutiefst manifestierte schlechte angewohnheiten, die mich von so vielen wunderschönen dingen, die man erleben, erfahren, sehen kann, ablenken. es gibt so viel mehr hinter diesem primitiven, mikroskopischen kleinen horizont aus zahlen und waage und klo und in kleinste teile zerfiezeln und hungrig schlafen gehen und zustopfen und sich unwohl und fett fühlen, was sich so viel besser und wahrlich erfüllend anfühlt.

ich merke auch, dass ich viel imput und viel abwechslung brauche...sonst verfalle ich furchtbar schnell wieder in dieses extrem rational geistige. über alles nachdenken, analysieren, zerfliezeln und 1000-fach durchdenken. manchmal ist tun so viel einfacher udn so unglaublich befreiend. nciht denken, einfach wirken lassen. aufnehmen, fühlen. die erste intuition wahrnehmen. ich verfalle sonst unheimlich schnell in gedankenschleifen, die in einer abwärtsspirale enden. ich vergehe in kleinsten nichtigkeiten. dabei gibt es so viel mehr da draußen. und man kann es im prinzip überall finden. teilweise offensichtlicher, teilweise sehr versteckt.

ich merke gerade, dass es mir psychisch, durch den letzten monat so gut wie gar nicht kotzen viel stabiler und energetischer bin (war 1 monat auf urlaub - kotzen wäre sehr umständlich gewesen, hatte auch nicht so viel geld, habe die male, wo ich es gemacht habe, gemerkt, dass ch den urlaub so niemals durchstehen werde, weil ihc dann einfach zu fertig und schwach bin, und ich wollte auch nicht mehr brechen), seit gestern abend bin ich wieder zuhause, und ich merke, die erinnerung und die gewohnheit kehrt zurück...ich merke, ich würde es nicht brauchen, aber es fühlt sich so an als würde mich eine übermächtige kraft da draußen regelrecht dazu zwingen - ich falle in alte muster zurück, meine alten muster schreien in mir so laut, wollen sich aus meiner brust befreien, bringen meinen kopf fast zum bersten...ich merke, ich bin gerade wieder an einem wendepunkt - ich bin durch den monat so weit von der ES entfernt, dass, wenn ich jetzt alle kräfte mobilisiere, es weiter schaffen kann, es kultivieren kann...aber die stimmen in meinem kopf schreien so unglaublich lauf, ich fühle mich beinahe überrollt, es scheint eine selbsterfüllende prophezeiung zu sein, dass ich wieder zurück in meine hölle gehen MUSS
aber ich merke auch, ich habe mcih verändert. dieser kleine samen war schon die ganze zeit in mir. gesund werden, das leben spüren. nur in den zeiten, wo die ES etwas weiter entfernt war, ging es mir immer noch mindestens genau so schlecht wie davor und ich fragte mich oft wieso, bin ständig auf der stelle getreten. jetzt, zum ersten mal merke ich, dass es dahinter weitergeht. dass ich mich wirklich verändern kann.
und ich werde versuchen, so weit es geht daran festzuhalten. weil ich an mich glaube. ja, ihc glaube daran, dass ich ein leben führen kann. eines, dass der welt würdig ist.
und ich weiß, dass sich in nächster zeit viel verändern wird, und ich mich daran orientieren muss. zu wissen, es geht da hinten weiter, ich stecke nicht fest, ich muss nur mitziehen, mit dem leben.
aber es ist echt schlimm, wie schnell es geht, wenn man in alte umgebungen kommt, dass sich die alten gedankenmuster, erinnerungen, gewohnheiten sofort wieder auftun. das habe ich auch schon bei alten freunden gemerkt. obwohl ich mich verändert habe, bin ich in verhaltensweisen zurückgefallen, die ich diesen menschen früher gegenübergebracht habe.
und ich muss sagen, meine umgebung drückt mich ziemlich runter. nicht absichtlich. aber es wirkt so auf mich. wien wirkt momentan so furchtbar griesgrämig und trist auf mich.
und ich fange wieder an, zu grübeln, deprimiert zu sein, und die teilweise extrem urteilenden blicke der ganzen menschen auf der straße, die teilweise einfach komplett frustriert zu sein scheinen, lassen mich wieder weiter an mir selbst zweifeln. und ich fange wieder an, mich dadurch schuldig zu fühlen. ich merke momentan, dass ich mir teilweise denke, warum die kassiererin am supermarkt jetzt so unfreundlich war. und ich beziehe aus gewohnheit alles sofort auf mich. und fühle mich dadurch natürlich schuldig. und die angst steigt wieder an - weil ich spüre, die "vergangenheit" (es war ja nur 1 monat) holt mich sofort wieder ein, aber dass da potential zur veränderung wäre. vielleicht so stark genug, dass ich sie JETZT ausweiten könnte. aber meine zweifel steigen. und die angst, wie schon erwähnt. die angst, wieder reingezogen zu werden, in die negativität, die ich da draußen so stark empfinde.
Zuletzt geändert von CordaLexis am Do Sep 02, 2010 1:16, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Habt iht zugenommen???

#52
Hab keine Angst. die Welt dreht sich gar nicht so schnell wenn man es zulässt. danke für deinen langen Beitrag!

Ich habe über einen Monat nicht mehr erbrochen und nicht wirklich zugenommen, was wohl daran liegt dass ich in den extrem Bulimiephasen immer stark zugelegt habe, weil ich all das nicht mehr kotzen konnte was ich gegessen habe. klingt hart, aber so ergeht es jedem in einem bestimmten stadium der krankheit. da gibt es kein zurück mehr sondern nur noch ein Aufhören. Ich esse aber schon sehr viel, bewege mich aber auch viel. Aber es ist mir völlig banane, hauptsache ich hänge nicht mehr durchgehend mit dem kopf über der schüssel.
klingt jetzt schroff, ist aber einfach so.
Niemand kann dich befreien, wenn du dich nicht selbst befreist (Manfred Hinrich)

Re: Habt iht zugenommen???

#53
Hey danke für eure Beiträge. Ihr habt so recht was ihr da so schreibt und irgendwie weiß ich das alles ja auch selber und ich möchte es auch umsetzen können, doch irgendwie hält mich die Magersucht mehr davon ab. Mit der B hab ich schon abgeschlossen, habe seit 10.4. dieses Jahres keinen FA mehr und auch nicht mehr gekotzt, auch meine Thera meint das ich mehr Probleme mit der MS habe als mit der B. Daher kreisen meine Gedanken ständig darum das ich nicht zunehmen möchte. Ich treibe extrem viel Sport und achte sehr auf das was ich esse, ich esse zwar halte es aber schon sehr in Maßen. Ich fühle mich so wertlos/nutzlos, als Verlierer, fett, aufgedunsen, aufgebläht, hässlich, nicht liebenswert...... wenn ich auch nur ein bisschen zunehme. Ich befinde mich im Normalbereich wenn auch im untersten und möchte absolut nicht zunehmen, aber ich weiß das das so nicht funktionieren wird. Ich möchte eure Gedanken so sehr auch selbst umsetzen können, aber ich weiß echt nicht wie. Ich kann mich auch noch so anstrengend, ich schaffe es irgendwie nicht. Wie habt ihr das geschafft? Wie lange habt ihr dafür gebraucht? Auch wie lange das euch die Meinung anderer egal wurde?

Re: Habt iht zugenommen???

#54
Also, von "geschafft" würde cih noch lange nciht bei mir reden...aber ihc habe gemerkt, in dem einen Monat,wo ich weg war, hab ich signifikante Fortschritte gemacht: und einfach deshalb, weil gar kein Platz für meine ES war und ich dem auch keinen Platz einräumen wollte. Anfangs war es wie immer, ich hab es ein paar Tage ohne geschafft, wie meist wenn ich mittlerweile auf Urlaub oder wo anders bin, bzw besser gesagt wie früher, als die ES noch nicht alles kontrolliert hat. Und ja, ich hatte große Angst, weil ich keine vermeintliche Kontrollinstanz namens Waage hatte. Weiter Kalorien gezählt, Angst gehabt, versucht, mich selbst zu beruhigen und so weit es geht nicht daran zu denken.
Dann gab es Ausrutscher, sehr klein im Gegensatz zu normalerweise, weil es gar nicht anders gegangen wäre ohne riesiger Umstände, und ich es auch nciht wollte. Und ich merkte immer mehr, dass es so keinenfalls geht, weil ich es sonst kräftemäßig nciht geschafft hätte und am Ende wie zuhause, im Bett vor mich hingammelnd geendet hätte.

Mit der Zeit war es immer mehr so, dass der ES einfach kein Raum blieb. Und es geldmäßig und zeitmäßig auch nicht möglich gewesen wäre - den ganzen Tag unterwegs, irrsinnig viel gesehen, das Essen wurde stellenmäßig extrem zurückgedrängt. Und eines der wichtigsten Punkte war: Ich hatte gar keine Zeit, so viel darüber nachzudenken, ob ich nun weiteresse, es kotze, ob es zu viel war etc etc...ich hatte hunger, und da war nur die Möglichkeit es zu essen, oder es sein zu lassen. Und wenn ich mich etwas vollgestopfter fühlte, musste ich dann halt damit klarkommen, weil wir sofort wieder weiterfuhren und länger nicht die Möglichkeit war, einen langen Toilettenstop zu machen.

Natürlich wäre es gegangen, aber es wäre extrem auslaugend, stressig, mit viel Angst verbunden gewesen, erwischt zu werden, nicht alles rauszukriegen, nicht genug zeit zu haben, nicht rechtzeitig auf eine Toilette zu kommen, es nicht groß udn befriedigend genug ausleben zu können, von meinen Mitreisenden gefragt zu werden (die über meine ES-Geschichte bescheid wussten), ich wäre nur noch erschöpft gewesen, hätte es vermutlich kreislaufmäßig nciht geschafft, und es wäre noch viel viel teurer geworden...ich hätte mich dauernd extrem schuldig gefühlt, weil es ein ständiges Versteckspiel gewesen wäre, heimlich fressen, heimlich brechen etc...

Und es war auch cniht die Zeit, 1000 Mal am Tag zu essen, weil wir wo waren, wo man gar nciht essen durfte (Ausstellungsräume, Vorstellungen etc) - da musste ich halt durchhalten, auch wenn ich mir manchmal dachte: Ok, welche Ausreden lass ich mir einfallen, dass ich schnellstmöglich hier weg komme und ein paar stunden alleine bin, um mein ding druchziehen zu können? aber es war mir wirklich mittlerweile zu schade, meine kostbare zeit dafür zu verschwenden. Und ich war stärker als die Krankheit. Es war einfach viel zu umständlich die meiste Zeit.
Was mich teilweise in sehr heftigen Phasen zuhause auch nciht gestört hatte, wie zb mitten in der Nacht aufzuwachen und km-weit zu gehen, in Schnee und Regen, um zu einer noch offenen Fast-Food Bude zu kommen oder ganz spät am Abend zu dem letzten offenen Supermarkt zu fahren statt mich mit den verabredeten Freunden zu treffen und den xten FA an diesem Tag zu schieben, mit letzter Kraft mich hinzuschleppen und noch mehr Geld auszugeben. Ständig in verschiedene Supermärkte gehen, weil es mir schon so unangenehm war, zum xten mal an einem Tag in den selben Laden zu gehen udn zu hoffen, dass jemand anderes an der Kasse sitzt.

Mittlerweile bin ich zumindest so weit von der Krankheit weg, dass mir das alles zu umständlich und aufwendig ist. Da halte ich lieber den Druck aus und bin so froh am ncähsten Tag, es nicht getan zu haben, zeit, geld und energie gespart zu haben.

Mir hat geholfen, mit anderem beschäftigt zu sein, gar nicht die Möglichkeit zu haben ,dauernd darüber nachzudenken, Kalorien zu zählen (was ich trotzdem zwischendurch schätzungsweise gemacht habe - was sich für mcih aber als noch schwachsinniger rausgestellt hat als sonst - weil ich nur gröbstens schätzen konnte, bei verschiedenen Restaurants etc und dem vielen Rumgehen jeden Tag), ganz anderen Input zu bekommen.
Und ich habe Dinge gegessen in Mengen, die ich mich normalerweise nie getraut hätte zu essen oder drin behalten hätte können, ohne einen FA zu schieben - sehr kalorienreiche, fettige Dinge, Süßwaren, die so zuckrig und schokoladig waren...und natürlich dachte ich mir: oh mein gott...aber ich habe sie doch probieren wollen. Weil ich mir dachte, wann komme ich schon wieder hierher und hab die Möglichkeit, es zu probieren. Und es wäre ein großer Schritt, es drinnen zu behalten, und zu sehen, dass ich davon nicht sterbe oder x Tonnen zunhnehme. und ich dachte mir auch, ich kann nicht so viel an Geld ausgeben für meine Extrawünsche, weil so viel einfach nciht da ist, bzw immer die Hälfte stehen lassen und dann gleich wieder Hunger zu haben und es kräftemäßig nciht mehr zu schaffen den restlichen Tag.

Es war eine Kombination aus ganz anderem Umfeld, viel geistigen bzw bildhaftem Imput, neue Dinge probieren und mangelnden Möglichkeiten. Und eben auch, dass ich einfach nciht mehr wollte. Und eben hatte ich auch fast nie zugang zu einer Waage, konnte deshalb nur grob schätzen, mich an meinem Gewand messen - dadurch hat es sich nach einiger zeit auch sehr relativiert. am anfang hatte ich große angst, wollte gar nicht mehr essen, hab verscuht, es zu kompensieren, aber ich habe gemerkt, es geht sonst kräftemäßig einfach ciht, und somit habe ich gegessen. Natürlich gab es Phasen, besonders zum schluss, in denen ich sehr unbeschwert war, und auch wieder phasen, in denen ich meinte, kompensieren zu müssen, nicht merh essen zu dürfen, zugenommen zu haben, aber eben die ständige ungewissheit.

Ich merke halt, dass, seit ich wieder zurück bin, es viel einfacher ist: ein kühlschrank im Haus, viel zuhause, alte Muster und Strukturen brechen durch, ich fange wieder an, mich so zu fühlen wie davor und meine ES wird wieder schlimmer.

Aber ich merke auch, dass sich Dinge merklcih verändert haben, udn ich an einem Punkt bin, wo ich es schaffen könnte, das beizubehalten und noch weiterzugehen. Nur, dass es sehr viel Kraft kosten wird und ich keine Ahnung habe, wie ich es schaffen soll, das umzusetzen und noch weiterzugehen. Weil die alten Strukturen, die alten Gefühle, das alles so unglaublich stark ist, und natürlich die Versuchung. Diese innere Unbefriedigtheit und die fast ständige Möglichkeit, es irgendwie tun zu können ist so groß und wächst noch an.
Ich bin wieder verwirrt, habe mehr zeit zum nachdenken, über essen und gewciht.
Und kann mcih auch wieder fast ständig abwiegen.

Re: Habt iht zugenommen???

#55
Als ich aufgehört habe, habe ich durch die fressanfälle die immer noch da waren zugenommen und auch während der bulimie zeit habe ich nicht wirklich abgenommen da ich nicht alles rauskotzen konnte was ich so in mich verschlang.

die fressanfälle blieben einige monate und natürlich habe ich zugenommen auch weil ich mich nicht zusammenreissen konnte aber jetzt sind die fressanfälle weg und ich mache jetzt diät um ins NG zu kommen.

Re: Habt iht zugenommen???

#56
ich mache jetzt diät um ins NG zu kommen.
Diät ist manchmal Einstieg in eine ES - aber ob´s ein guter "Ausstieg" ist, ich weiss nicht :roll:

Wie lange bist Du denn schon clean?

Geht es nicht mit Sport und vernünftiger Ernährung, wieder ins NG zu kommen? :wink:

Liebe Grüsse
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Habt iht zugenommen???

#57
Cat007 hat geschrieben:Als ich aufgehört habe, habe ich durch die fressanfälle die immer noch da waren zugenommen und auch während der bulimie zeit habe ich nicht wirklich abgenommen da ich nicht alles rauskotzen konnte was ich so in mich verschlang.

die fressanfälle blieben einige monate und natürlich habe ich zugenommen auch weil ich mich nicht zusammenreissen konnte aber jetzt sind die fressanfälle weg und ich mache jetzt diät um ins NG zu kommen.
die Diät ist für mich das schlechteste überhaupt

denn natürlich hast du zugenommen
schon alleine, damit der Stoffwechsel sich umstellt
mach nen Essensplan, nach dem du dich richtest und Sport, aber ne Diät als Ausstieg kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen
Bild

Re: Habt iht zugenommen???

#59
@Cat: eine Diät zu machen finde ich auch keine gute Idee, dadurch kommst du nicht aus der ES. Aber du hast ja gesagt das du viel zugenommen hast, das liegt aber sicher daran weil du oft FA´s hattest oder? Wenn du "normal" gegessen hättest wäre es mit dem Gewicht vermutlich nicht so rauf gegangen, denke ich mir... Vielleicht solltest du wie die anderen auch schon vorgeschlagen haben, einfach ein bisschen Sport machen und versuchen "normal" zu essen, also keine FA´s mehr!?

Lg

Re: Habt iht zugenommen???

#60
Seitdem ich weniger überm klo hänge habe ich ganz arg zugenommen und es nimmt kein ende. obwohl ich halt esse, bis ich satt bin.
ich finde das sehr frustrierend und fühle mich damit sehr unwohl.
Der Kummer der nicht spricht, nagt am Herzen bis es bricht. (W. Shakespeare)