Essen in sich hinein "stopfen".

#1
Hey, das hier ist eigentlich nur eine ungeordnete Gedankennotiz, aber vielleicht geht es dem ein oder anderen hier ja ähnlich und kann dazu etwas sagen.
Ich habe in den Phasen, in denen ich "normal" (von der Menge her) esse, die Erfahrung gemacht, dass mich das Hineinstopfen oder besser gesagt dass "schnell essen ohne wirklich ans Essen zu denken" eher befriedigt, als langsames, bedachtes kauen.

Dafür fallen mir eine Menge Beispiele ein:
- öfters gönne ich mir eine mittlere bis größere Portion Süßes bei den verschiedensten Anlässen. Zum Beispiel abends beim TV mit meinem Freund, wenn ich etwas lese oder einfach so als Nachtisch. Ich mache mir dann im Kopf meist automatisch eine Vorgabe, nehme mir also eine bestimmte Anzahl an Stückchen oder eine Maßenheit ("ein Schälchen", "ein Glas" etc.), die ich als "normal" empfinde. Wenn ich das dann esse mache ich das sehr langsam und versuche es zu genießen. Allerdings bin ich danach meist unbefriedigt und will "mehr", könnte immer so weiter essen. Zum Glück reicht die Disziplin mittlerweile aus, dann aufzuhören.
Wenn ich aber manchmal einfach eine Tüte Süßes oder ähnliches da habe oder auf dem Tisch steht und ich einfach "drauflos" esse und sogar relativ schnell esse, kaum kaue, es also in mich rein stopfe (z.B. abends beim Fernsehn mit meinem Freund) höre ich oft auch irgendwann von allein auf und fühle mich dann allerdings befriedigt. Habe dann manchmal ein schlechtes Gewissen, das komische ist aber, dass ich, wenn ich "nachrechne" merke, dass ich nur eine "normale" Portion gegessen habe. Zum Beispiel fällt mir dann am nächsten Tag die Tüte in die Hand oder ich betrachte die Schachtel und merke "Hey, da fehlt ja nicht mal die Hälfte, dabei hast du doch so viel davon "gefressen"".

- genauso Gestern: Ich hatte totalen Hunger und habe mir dann innerhalb von 3 Minuten eine große Portion gedankenlos reingezogen, habe gedacht "ach, scheiß auf die Kalorien" und war danach auch tatsächlich unheimlich lange satt und befriedigt. Dann ist mir aufgefallen, dass ich ja garnicht soo viel gegessen hatte und habe mich gewundert, warum ich in dem Moment ein so starkes Sättigungsgefühl hatte.

Das ist mir in der Vergangenheit schon oft aufgefallen. Wenn ich wirklich jeden Bissen versuche zu schmecken und zu genießen, setzt mein Suchtverhalten viel schlimmer ein, als wenn ich einfach gedankenlos esse. Dabei meinen alle Ratgeber ja, man solle ersteres tun. Ich habe das Gefühl, mein Unterbewusstsein spielt mir da einen riesen Streich. :roll:

Kennt das jemand?

Re: Essen in sich hinein "stopfen".

#2
Hallo SigurRós,

ich würde ja sagen, schmeiß die Ratgeber in den Müll und tue, was dir gut tut. :mrgreen: Bei ES gibt es ja eh keine Rezepttherapie, die auf alle passt, man musst halt viel rumexperimentieren, entweder mit Therapuet/in, meist aber ohne. Ich kenne das auch, mit dem Unterschied, dass beim Rienstopfen wirklich reinstopfen raus kommt. Na ja, ich gehe trotzdem nicht so auseinander, wie ich immer befürchte.

lg

aire

Re: Essen in sich hinein "stopfen".

#3
SigurRós hat geschrieben:. Wenn ich wirklich jeden Bissen versuche zu schmecken und zu genießen, setzt mein Suchtverhalten viel schlimmer ein, als wenn ich einfach gedankenlos esse. Dabei meinen alle Ratgeber ja, man solle ersteres tun. Ich habe das Gefühl, mein Unterbewusstsein spielt mir da einen riesen Streich.
Ja, ist, glaube ich, normal. Wenn man loslässt, die Kontrolle loslässt und nicht mehr so versucht das Essverhalten so zu kontrollieren, dann nimmt sich der Körper das, was er braucht und sagt dann auch Schluss, wenn es genug ist.

Kann dir nur sagen, dass mir das auch immer so ging, wenn ich mir vorgenommen habe weniger zu essen, habe ich immer mehr gegessen und war noch lange nicht satt. Wenn ich das so mache wie jetzt, einfach das esse, worauf ich gerade Lust habe und soviel wie ich mag, dann bin ich oft sehr schnell satt. Ist wohl so. ;)

Normal. Bedeutet nur, dass dieses sehr bewusste Essen auch nicht bei allen der Weg ist. Wie aire schon sagte. ;)

Alles Liebe, Colourful
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Essen in sich hinein "stopfen".

#4
Das kenne ich sehr gut... natürlich sollte man genießen, aber meiner Meinung ist das "krank"(sorry..sagen wir mal noch ein Suchtverhalten) sich alles hinzustellen was ich genau esse und wieviel... wenn dus kannst versuchs dir abzugewöhnen.. auch wenns schwer ist.. ich hab sehr lange dafür gebraucht..und geschafft.. auch wenns mein Essvehalten zur Zeit schwankend ist..
Lg
Zuletzt geändert von red rose am Mo Jul 13, 2009 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Essen in sich hinein "stopfen".

#5
Das, was ich jetzt schreibe, ist kein Tipp, sondern einfach ein Bericht dessen, wie sich mein Essenstempo entwickelt hat:

Vor der ES habe ich unheimlich schnell gegessen. Oft haben mich Leute gefragt, wieso ich denn schon so schnell fertig sei.

Dann geriet ich ins Bingen, wobei ich natürlich ebenso schnell aß, wenn nicht schneller.

Dann wurde das Bingen von der Magersucht "abgelöst" und das, was ich aß, aß ich natürlich total langsam, um es auch genießen zu können, aber auch, weil mir total schnell schlecht geworden ist, wenn ich normal schnell gegessen habe.

Naja und momentan esse ich noch immer langsam. Zwar nicht so langsam wie in der Magersuchtsphase, allerdings langsamer als der Durchschnitt der Menschen.
Mir ist es einfach noch immer wichtig, dass ich mein Essen genieße, denn ich habe stets das Gefühl, dass es einfach unheimlich wenig ist, was ich esse, weil ich es immer mit den FA- Mengen vergleiche. Und im Gegensatz zu diesen Mengen ist das, was man sozusagen als Tagesbedarf eines Erwachsenen essen darf, echt nicht viel.
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Essen in sich hinein "stopfen".

#7
Schlimm finde ich die Entwicklung des Esstempos auch nicht...
damals haben mich die Leute immer komisch angeschaut, weil ich so schnell gegessen habe.
Jetzt falle ich wenigstens nicht so sehr auf :wink:

Aber das schnelle Essen kenne ich trotzdem- von den FAs.
Ich habe einfach nie das Gefühl, genug gegessen zu haben und dann stopfe ich einfach alles in ungeheurem Tempo in mich hinein. Doch genießen tut man das Essen dann ja sowieso nicht mehr. Das kennt glaub ich jeder hier^^
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Essen in sich hinein "stopfen".

#8
wenn ich alles langsam kaue und esse, bin ich schneller wieder hungrig, es hilft mir aber auch , nicht ins stopfen zu kommen, allerdings wenn ich schnell esse fühle ich mich zu schnell satt. das kann die selbe menge sein. aber da man beim schnell essen viel mehr luft mit isst, ist man auch schneller satt und befriedigt. so denke ich darüber.

denn die luft macht sich auch breit und die macht auch sehr satt!

also kann man von der gleichen menge, beim schnell essen viel satter werden. und dann hat man womöglich nicht mehr so einen mords appetitt.?

eine annahme .