Hallo liebe Mieze
die Geschichte mit deinen Eltern ist wirklich sehr erschütternd und ich kann deinen Schmerz sehr gut verstehen. Hast du mit deiner Mutter schon mal über deine leiblichen Vater geredet? oder hat sie irgendwelche Bemerkungen gemacht? Ich denke mal dass deine Mutter so einen unglaublichen Hass und so eine Wut auf deinen Vater hat, dass sie alles auf dich projieiziert. Kann mir gut vorstellen, dass du dir nichts sehnlichster wünschst als Anerkennung und Liebe von deiner Mutter zu bekommen, was sich ja darin geäußert hat, dass du ihnen Geld geliehen hast. Dahinter setckt ja die Erwartung man würde endlich mal was davon bekommen, was man sich wirklich wünscht. Dein Schmerz liegt darin, dass du immer noch die Erwartung und Hoffnung hast, geliebte Tochter zu sein oder zu werden.
Besteht denn irgendeiner Weise noch die Möglichkeit aus dem Verhältnis von dir und deiner Mutter anzuknüpfen und es ein Stück zu verbessern? Hatte sie beispielsweise auch liebevolle Momente dir gegenüber oder war das grundsätzlich nur Verachtung? Wenn das der Fall ist, solltest du zunächst einmal akzeptieren, dass an dem Verhältnis nichts zu verändern ist und es dich immer und immer wieder enttäuschen wird und dich ganz klar von deinen emotionalen Hoffnungen lösen. Auch wenn das total bitter ist, da es deine Mutter/Familie ist, aber du bist ein eigener Mensch und solltest daruf achten, dass du dich von Menschen die dir weh tun und Schmerz zufügen distanzierst.
In der weiteren Konsequenz ist dann eben auch wichtig dass du dein Geld einforderst, auch wenn du damit nochmehr den Groll deiner Mutter auf dich ziehst, aber es ist Geld was dir zusteht. Und wenn du einfach so hinnimmst, dass sie dir das vorenthalten, wird dich deine Mutter auch nicht mehr lieben. haben sie sich wenigstens dafür bedankt? nehme mal an nicht!?
Mieze hat geschrieben:
Jetzt leben wir erst mal und ich sei doch nur geldgierig usw.
Nee, du bist nicht geldgierig, du lebst auch und hast ein Recht darauf, es zu leben wie du willst, mit deinem Geld.
Natürlich kannst du schlecht hassen, wenn es doch deine Familie ist, von der du eigentlich Gutes bekommen und geben möchtest, du solltest auch nicht hassen. Ich denke der Schlüssel liegt in der Akzeptanz, dass sie so sind wie sie sind und du nicht mehr tun kannst als du zu sein. Hass stellt grundsätzlich nichts Gutes mit dir an und wäre kein Gefühl was von Dauer sein darf.
Im Endeffekt überträgts du ja nun alles wieder auf deinen Körper und dein Essen, dass es nicht so ist wie du es gerne hättest, woran du zu verzweifeln scheinst.
Leider ist es bei mir auch so, dass ich arg dagegen ankämpfe und hoffe ich schaffe es endgültig raus. Es ist superwichtig in sich hinein zu horchen, was einen wirklich quält, also nicht der Gedanke um Essen oder nicht Essen, sondern welche Gefühle dahinter stecken, was in dir wühlt und sich immer wieder Gedanken darüber zu machen, was das Essen für eine Bedeutung für dich hat und welche es im cleanen Zustand habe sollte. Überleg mir oft, wenn ich mit meinem Körper nicht zufireden bin, was wäre wenn hier oder dort etwas besser, dünner was auch immer ist und komme meist zu dem Schluss, dass es mich kein Stück glücklicher machen würde, wenn es so wäre. Mit einem Idealbild verändern sich vielleicht die Gedanken, aber ein Gefühl wie Schmerz oder auch Freude sind immer noch da.
Soo...jetzt hab ich soviel geschrieben und hoffe dir ein bisschen geholfen zu haben.
Wie geht es dir heute? Hoffe du kannst heute was Schönes machen, etwas was dir Gut tut?!
Wenn du magst oder das Bedürfnis danach hast, kannst du mir auch gerne ne PN schicken.
Fühl dich gedrückt und du bist auf jedenfall nicht allein