Emilia hat geschrieben:
Leider wird einem das wirklich oft verübelt oder man wird als übertrieben dargestellt, aber da muss man dann drüberstehen.
was bringt es, wenn man es Anderen recht macht und am Ende von sich selbst maßlos enttäuscht ist.
Ich denke, das ist durchaus auch noch eine Geschlechterfrage in unserer Gesellschaft. Erstens, weil es für Frauen nur die gängige Interpretation gibt, sie seien perfektionistisch und selbstzerstörerisch, wenn sie ehrgeizig sind. Zweitens, weil zielstrebige Frauen irritieren und sich, wenn sie es wirklich durchziehen, unserer derzeitigen Scheinemanzipation entziehen. Scheinemanzipation heißt für mich: Wenn ich mir Gedanken darüber mache, welches Büro-Outfit mich eine klasse Präsentation hinlegen lässt, bin ich nicht emanzipiert sondern in der Scheinwelt des "Tun sie es für sich. Werden sie schlank und selbstbewusster und die Welt wird sich Ihnen durch jahrelange Selbstkasteieung öffen...". Sexy Outfits, ab und zu mal die Meinung sagen, laut sein, Spa's etc. sind keine wahre Emanzipation, sondern Dinge, die uns davon abhalten, wirklich etwas zu erreichen. Eine erfolgreiche Forscherin hat auch mal fettige Haare. Weil sie zu viel arbeitet, um sich ständig zu stylen. (Was nicht heißen soll, dass man hässlich sein muss, um intelligent zu sein, es geht darum, sich nicht selbst zu untergraben...)
Emilia hat geschrieben:Was ich als hilfreich empfinde, ist die Bewertung weniger von der Leistung als von dem Lernen abhängig zu machen, verstehst du,was ich meine? wenn ich eine schlechte Note kassiere, bin ich zwar enttäuscht, aber wenn ich für mich weiß,dass ich genug getan habe ist das in Ordnung.
Meine Erfahrung ist leider, dass man sich auch und gerade damit besonders schön selbst terrorisieren kann. Ich hatte Phasen, in denen mir die Frage der Arbeitsweise so wichtig wurde, dass ich ständig in Vorbereitungen hängen blieb, anstatt "suboptimal" aber immerhin zu arbeiten.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.