Das ist ja das Fiese an einer Sucht. Du kannst es so gut wie gar nicht kontrollieren, auch wenn du es noch so doll versuchst. Das nennt man dann ja auch 'am Symtom rumkurieren'.
Trotzdem ist es natürlich gut zu versuchen einen FA zu vermeiden.
Aber wie??
Wie Kunststoff auch schon schreibt - auf einmal muss es einfach sein.
Etwas was hilft, aber wahnsinnig schwer ist, ist der Versuch deine Gedanken zu kontrollieren. Es ist IMMER zuerst der Gedanke da, darauf folgt die Handlung.
Versuche so oft wie möglich an alles mögliche andere zu denken. So kannst du den größten Einfluss auf dich selber nehmen.
Mir gelang es auch nie (!) nach einer Fressattacke nicht zu kotzen. Bei manchen geht das, bei mir ging das auch nicht. Das ist sicher nicht besonders hilfreich, oder?
Aber im Endeffekt geht es doch darum, zu essen, worauf man Lust hat oder?? Wie seht ihr das??
Ja - letzendlich geht es darum. Das funktioniert aber erst, wenn du auch innerlich geheilt bist, nicht ausschließlich über den Kopf. Denn sobald du darüber nachdenkst, ob du nun wirklich Lust auf etwas hast, oder nicht, kreisen deine Gedanken ja schon wieder um das Mass, die Art und somit schon wieder sehr viel um das Essen.
Mir geht es heute so, dass ich wirklich nicht mehr (oder sagen wir mal fast nicht mehr) darüber nachdenke.
Gestern habe ich z. B. nach dem Mittagessen noch eine ganze Tüte Chips gegessen. Und das war total ok für mich. Mir war nicht schlecht, ich fühlte mich nur ziemlich satt

Aber ich hatte einfach Lust darauf.
Ich mache keinen Sport mehr, um irgend etwas zu kompensieren. Ich habe so gut wie nicht zugenommen, seit ich clean bin.
Ich esse so oft und so viel Schokolade, wie ich will. Es ist mir egal, ob es 'gesund' ist, morgens Müsli zu essen, ich esse seit einem 3/4 Jahr morgens einfach zwei Scheiben Brot, weil ich keine Lust habe, mir Müsli zu machen und weil ich einfach Lust auf Brot habe.
Um 11.00 Uhr habe ich wieder Hunger. Und esse was. Irgendwas.
Es hat sich dadurch irgendwie alles normalisiert.
Ich denke beim Essen nicht 'ich muss das jetzt genießen' oder so. Ich esse einfach. Und es schmeckt mir und ich fühl mich wohl. Mal esse ich mehr, mal weniger.
Ich habe irgendwie einfach losgelassen.
Aber dazu gehört eben auch irgendetwas, was noch in deinem Leben passiert - also etwas, was sich innerlich verändert. Was das ist, weiß ich leider auch nicht genau, weil es nicht bewusst geschieht.
Ich meine, was ist heute schon "normal" essen?? Wer ist heute schon noch, worauf er Lust hat?? ich habe das Gefühl, ich bin umgeben von fanatischen Frauen... Und ich mittendrin und denke: Ich hätte gerne eure Probleme....
Ich glaube, jeder Mensch hat irgendwie Probleme. Man kann gar nicht sagen, dass das eine schlimmer ist, als das andere. Es geht nur darum, damit entsprechend umzugehen und sich bewusst zu machen, dass Probleme und Schwierigkeiten zum Leben dazu gehören. Das Leben ist nicht so leicht und einfach! Diese Tatsache gilt es erst mal zu akzeptieren!
Als ich noch sehr schlimm krank war, dachte ich auch, dass es ein 'leichtes' Leben gibt.
Gibts aber nicht! Es kommt immer darauf an, wie du darüber denkst und damit umgehst.
Was ist die ideale ernährungsstrategie, um gesund zu werden... Soll ich jetzt schokolade in mich reinstopfen, nur damit mein Körper merkt, dass sie zu verfügung steht und er nicht nach ihr gieren braucht??
Es gibt auch keine ideale Ernährungsstrategie. Es gibt ... ja - es gibt das Leben, weißt du? Nicht Ernährung/ Essen/ Krankheit.... sondern alles gehört irgendwie zusammen.
Hm...
Du könntest ja einmal versuchen Schokolade zu essen, so viel du magst und dabei wirklich daran zu denken, dass du nicht 'frisst', sondern dass es normal ist mal Schokolade (auch mal viel!) zu essen.
Laß dein Essverhalten normal werden. Denke beim Essen z. B. daran, wie du deinen Tag weiter gestaltest, was du danach tun willst, was du noch tun musst, was erledigt werden will usw... Auch beim Schokolade essen.
Versuche deine Gedanken zu lenken. Hin zu deinem Leben!
