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Ehemalig? Ja und nein.. wie umgehen mit Rückfällen

Verfasst: Do Dez 18, 2008 22:14
von bulla
So, bin hier zwar schon längst abgemeldet und "verdeckt". Möchte aber doch meinen Namen preisgeben, hier ist der Kurzbesucher bulla. Ich war jetzt 2 Monate in einer Spitzen-Klinik namens Hans Carossa.Habe die kotzerei auch gut im Griff gehabt, mich nach sieben Jahren von meinem Freund getrennt,Erinnerungen an einen s*x**ll* m*ssbr**ch wurden freigelegt,psychische Misshandlungen meiner Eltern,ich konnte wütend sein,weinen,bin frisch verliebt, habe an Gewicht zugelegt,.... Habe jetzt aber furchtbare Angst vor meinem neuen Leben, bin rückfällig geworden,finde die kilos die ich an Gewicht zugenommen habe schrecklich, verliere mich, bin nur ein jammerlappen, ach ja und werde am Montag meine Arbeitsstelle kündigen.Wie geht ihr mit Schwäche und Angst um? Ich ziehe mir gerade selbst den Boden unter den Füßen weg.Habe einfach momentan ´ne riesige Angst meine Gewohnheit zu verlieren,Scheiße ist das Leben anstrengend.........

Re: Ehemalig? Ja und nein.. wie umgehen mit Rückfällen

Verfasst: Fr Dez 19, 2008 17:12
von goldi82
liebe bulla,

ich denke, dass ich gerade ähnliches durchmache wie du. nach meinem klinikaufenthalt bin ich nach 10 jahren das erste mal seit zwei monaten "clean" und teilweise überrumpelt mich das leben wie nie zuvor. es verändert sich auf einmal soooo viel. ich denke wirklich, dass nach einem so großen vorschritt eine therapie ganz wichtig ist. ich mache auf jeden fall weiter, denn das, was ich bis jetzt erreicht habe, gebe ich so schnell nicht mehr auf. ich ertappe mich manchmal, wenn ich an schwierigen tagen alles hinschmeißen will....aber gerade das ist jetzt die große herausforderung. und eine gute therapeutische unterstützung kann da sicherlich helfen. du bist schon so weit gekommmen und sagst selber, dass du auf einmal emotionen rauslassen konntest, was vorher vielleicht nicht so möglich war. du veränderst gerade die dinge radikal und ich denke, dass das viel mut erfordert. sei stolz auf dich! ja, das leben ist anstrengend- dem kann ich nur zustimmen. aber ich denke auch, dass jedes gemeisterte problem ohne rückgriff auf unsere alten muster ein stück weit mehr ruhe und normalität in den alltag bringt. gib nicht auf, denn ich stelle gerade selber fest, dass auf harte tage auch wieder erleichterung folgt. und diese angenehmen tage werden mit der zeit sicherlich auch wieder mehr, wenn eine gewisse stabilität im leben eintritt. ich muss nach meiner langjährigen essstörung auch erst wieder lernen mit dem leben und dem alltag klar zu kommen und das wird sicherlich noch viel zeit und kraft kosten. aber das ergebnis kann sich dann sicherlich irgendwann sehen lassen ;). den ersten und schwersten schritt hast du schon gemacht...und hast dich gegen die bulimie entschieden!

ganz liebe grüße und kopf hoch!