Neues Lebensgefühl, aber auch viel Schmerz
Verfasst: Sa Nov 29, 2008 12:57
Hallo an alle,
vor einigen Jahren habe ich (34 Jahre) dieses Forum als jemand besucht, der schon viele Jahre mit Bulimie gelebt hatte und obwohl ich keine eigenen Nachrichten verfassen wollte, haben mir viele Beiträge geholfen. Vor allem das Gefühl, mit diesem Verhalten und seinen Konsequenzen ganz alleine zu sein, wurde relativiert. Danke, an alle, die den Mut haben, sich hier zu äußern.
Seit dem 25. April 2006 zähle ich mich zu den "Ehemaligen". Das Datum kann ich deshalb so präzise angeben, weil es der Tag war, an dem mir Zähne gerissen wurden, die ich in einer kleinen Schachtel mit Datumsangabe aufbewahre. Der Schreck darüber und die Disziplin der ersten Tage, die Zahnwunden heilen zu lassen, waren der Anfang vom Ende.
Die Symptome waren zwar verschwunden (ich frage mich immer wieder, wie das nach so langer Zeit "plötzlich so einfach" passieren konnte), aber es folgte danach auch eine harte Zeit mit vielen Selbstvorwürfen, Depression, Angst, Schamgefühl und Trauer über die "verlorenen Jahre". Allerdings war ich zum ersten Mal wirklich bereit, Hilfe anzunehmen und auch aktiv nach Lösungen zu suchen. In diesem Prozess stecke ich noch mitten drin - aber ich möchte allen Mut machen, nie die Hoffnung aufzugeben. Mein Lebensgefühl hat sich seither unbeschreiblich verbessert. Alleine die Freiheit, den Tag nach anderen Kriterien als Essen und Toilettensuche zu gestalten, ist wahnsinnig erleichternd. Hinzu kommt natürlich, dass ich nun auch endlich mit meinem Geld besser klar komme und körperlich viel mehr Energie zur Verfügung habe.
Ich würde mich freuen, von anderen zu hören (zu lesen), die sich ebenfalls im Abnabelungsprozess befinden. Wie es euch damit geht, zu Fehlern zu stehen, eventuell auch sich zu entschuldigen? Wie baut ihr die Erfahrung mit der Bulimie in euer Leben ein? Könnt ihr dem auch etwas Positives abgewinnen?
Liebe Grüße,
Della
vor einigen Jahren habe ich (34 Jahre) dieses Forum als jemand besucht, der schon viele Jahre mit Bulimie gelebt hatte und obwohl ich keine eigenen Nachrichten verfassen wollte, haben mir viele Beiträge geholfen. Vor allem das Gefühl, mit diesem Verhalten und seinen Konsequenzen ganz alleine zu sein, wurde relativiert. Danke, an alle, die den Mut haben, sich hier zu äußern.
Seit dem 25. April 2006 zähle ich mich zu den "Ehemaligen". Das Datum kann ich deshalb so präzise angeben, weil es der Tag war, an dem mir Zähne gerissen wurden, die ich in einer kleinen Schachtel mit Datumsangabe aufbewahre. Der Schreck darüber und die Disziplin der ersten Tage, die Zahnwunden heilen zu lassen, waren der Anfang vom Ende.
Die Symptome waren zwar verschwunden (ich frage mich immer wieder, wie das nach so langer Zeit "plötzlich so einfach" passieren konnte), aber es folgte danach auch eine harte Zeit mit vielen Selbstvorwürfen, Depression, Angst, Schamgefühl und Trauer über die "verlorenen Jahre". Allerdings war ich zum ersten Mal wirklich bereit, Hilfe anzunehmen und auch aktiv nach Lösungen zu suchen. In diesem Prozess stecke ich noch mitten drin - aber ich möchte allen Mut machen, nie die Hoffnung aufzugeben. Mein Lebensgefühl hat sich seither unbeschreiblich verbessert. Alleine die Freiheit, den Tag nach anderen Kriterien als Essen und Toilettensuche zu gestalten, ist wahnsinnig erleichternd. Hinzu kommt natürlich, dass ich nun auch endlich mit meinem Geld besser klar komme und körperlich viel mehr Energie zur Verfügung habe.
Ich würde mich freuen, von anderen zu hören (zu lesen), die sich ebenfalls im Abnabelungsprozess befinden. Wie es euch damit geht, zu Fehlern zu stehen, eventuell auch sich zu entschuldigen? Wie baut ihr die Erfahrung mit der Bulimie in euer Leben ein? Könnt ihr dem auch etwas Positives abgewinnen?
Liebe Grüße,
Della