#47
@marissa: danke für die aufmunternden Worte. KLar, früher war es weitaus schlimmer. Aber das stagnieren auf diesem 3-4 Tage Rhythmus ist für mich schwer aushaltbar. Aber vom einhacken auf mich wirds auch nicht besser...


@lionheart: gratuliere dass du weitgehend raus bist aus den "Klassischen FAs" - das ist doch schon mal was. Deshalb bin ich auch hin und her gerissen zwischen dir sagen, lass es doch einfach so wie es ist, die Mengen werden sich schon einpendeln und Gemüse und Salat schadet deinem Körper weit weniger als daselbe Spiel mit Schoko und Co. unddir sagen, belüg dich nicht selbst. Und zwar meine ich, dass du mit Salat und Gemüse bingst, weil dich das eben nicht dick macht, aber der Körper lässt dich mehr und mehr in dich reinstopfen, weil er hofft, etwas anderes zu kriegen aus der Nahrung als er bekommt. Und ich muss dir auch ehrlich sagen, dass ich es nicht wirklich klug finde, dass jemand mit einer ES vegan ist. Ich finde vegan sein überhaupt nicht besonders gut, aber in der Kombination noch viel gefährlicher. FAs sind vorprogrammiert, weil du dir immer was vorenthältst. Vorallem - bingst du immer nur pflanzlich oder ist du bei FAs dann mit allem? Wenn letzteres der Fall ist, dann werde wenigstens Vegetarierin...auch wenn du die Sachen auskotzt, gekauft hast du die DInge trotzdem...also bringt dein Vegan sein eh niemandem was. Und gesünder wirst du davon auch nicht.

#48
Ich habe mich entschieden vegan zu leben, als die ES kein wirkliches Thema war, ich habe mich aus ethischen Gründen entschieden. Daher sehe ich tierische Produkte auch nicht als Lebensmittel an und daher kommen mir die auch bei nem FA nicht in die Tüte :)

Aber ich glaube du hast auch bissl recht was das "belügen" angeht. Dieses vorgaukeln von Unmengen an Nahrung die doch energetisch nicht so viel liefern..und ich befürchte eben, dass es den Magen künstlich ausdehnt *seufz*

#49
Butterbrot.. ich kenne genau dieses Gefühl auch und ein Patentrezept habe gibt es glaube ich nicht.. genau das ist das schwierige, wow was brauch ich jetzt eigentlich- nicht fressen-und dann diese Nervösität, dass finde ich am schlimmsten auszuhalten!!!
ich zähle dieses FRessen zu meine RF denn kotzen habe ich Gott sei DAnk endlich verlernt!!! Dass schlimmste Gefühl ist immer dieTatsache ( ich habe wahnsinnig zugenommen durch diese RF) dass ich mich dann so unauthentisch in meinem Körper fühle, weil er ist ja nicht so wie er dann aussieht, er ist dann fuer mich immer ein Resultat meiner RF und das macht es mir so schwer sie zu umgehen..

so doof es klingt, wenn ich Fressdruck habe gehe ich oft ins Internet, forsche ueber Bulimie oder nehme mir ein Buch mit dieser Thematik zur Hand.. dass knallt mir dann die REalität wieder so auf den Tisch, dass mir die Lust zum fressen vergeht!!!

vielleicht könnten wir uns alle mal ein bischen über Strategien austauschen, die bereits geholfen haben?

#51
wieso falscher Ort - wo wolltest du denn hin?

Ich finde es total gut, dass du hier reingeschrieben hast. Denn mir zeigt das zb dass ich auch sagen kann, dass ich schon einen Schritt rausgemacht hab über das bingen. Bingen ist besser als kotzen, aber bingen ist auch noch immer keine Normalität. Ich muss lernen, die Nervosität auszuhalten, die sich breit macht, wenn ich fressen will und dagegen ankämpfen. Die Strategie, Bücher über Bulimie anzusehen, finde ich ganz gut, muss ich mal ausprobieren.

Mir hilft am ehesten Aktivität, ich muss was tun. Lesen ist vielleicht sogar noch eine Spur zu ruhig und passiv...rausgehen, irgendwas unternehmen ist noch am effektivsten. Am schlechtesten ist es für mich wenn ich mich auf die Couch setze und Fernsehe. Da gibt es kaum ein Auskommen.

#52
hey dass mit der Aktivität ist bei mir das selbe, nur manchmal ist es "gefährlich weil man ( ich) dann Aktivitäten auswähle, die mich mehr anregen als beruhigen, weil man dann wieder von sich selber ablenkt und nicht zum Kern der Nervösität vordringen kann!! Glaube ich jedenfalls!!! Es ist wenn man einfach vielleicht nur sitzt, draussen in der Natur einen ruhigen Platz findet, und einfach zum nachdenken kommt oder mit einem Menschen spricht oder einen Brief schreibt, weil dann oft die Gründe der Nervösität hochkommen, ganz von alleine!

Ist es nicht so, dass man eigentlich genau dann besonders fein zu sich sein muesste, ist dann aber " nervös über die nervösität" will sie dann besiegen, bekämpfen oder davon ablenken und tut sich damit dann genau das gegenteil an, man verschiebt sie einfach nur fuer einige Momente und der FA ist nicht weit, entweder 2 stunden später, drei, vier Tage 2 wochen.. er hohlt einen wieder ein und der Teufelskreis beginnt von vorne.. so habe ich das sooo oft bei mir wahrgenommen!

Echt mal ein stranger Gedanke, aber..

#53
Ich habe mir gerade mal alles durchgelesen mit dem Fressen, Bingen und ich steck da jetzt schon wow, echt grass, em knapp 8 Jahre drinnen!!! Aber ich kapituliere nie, mal nach einem fresstag, aber dann ist irgendwie wieder alles gut! Ich esse immer regelmässig, nicht zuviel, nicht zu wenig, mal nen Rückfall ( in letzter Zeit öfters also 1 mal die Woche) sonst alle drei Monate.. Angst habe ich vor gewissen Lebensmitteln immernoch, dass ist nun mein " fast letzter schritt" den ich angehen werde.. aber mir kommt immer die Frage, wenn ich mal auf den Kopf fallen würde und alles vergessen würde, wie würde sich dann dieser " Fress und Kotzdruck anfühlen"?
Total komisch, aber dann vergisst man ja auch, dass man sonst immer frisst, oder bricht, wäre das dann vielleicht ein anderes Gefühl das man dann als Strategie einsetzen koennte?
Hihi vielleicht würdeman dan auch einfach keine Essprobleme mehr haben, weil man es ja vergessen hat! Mei wäre das schoen!

Ich habe manchmal noch den inneren Zwang joggen gehen zu muessen, also es ist kein Antrieb es ist wirklich ein Zwang! Esst ihr manchmal auch automatisch mehr wenn ihr Sport gemacht habt? Aufgrund der Selbstverarschung denn jetzt habe ich ja Kalorien verbraucht? Danach gewöhnt man sich wieder an zu grosse Mengen und der FA ist vorprogrammiert!

#54
bingen...
ehrlich gesagt finde ich es nicht besser es "drinnen zu behalten" als nachher zu kotzen. gesundheitlich gesehen auf alle fälle, ja...aber psychisch...?
also FÜR MICH fühlt es sich nachher genauso scheiße an...macht mich depressiv, isoliert mich, fühle mich einfach nur leblos und schlecht.
GENAU wie in meiner fress-kotz zeit.

und ich kann mir echt nicht erklären warum ich teilweise diesen fressdruck hab...aus dem nichts heraus...bzw eigentlich hab ich den fressdruck nicht mehr wirklich dass ich denke ich MUSS JETZT SOFORT UNMENGEN IN MICH REINSTOPFEN.

es läuft bei mir eher so ab dass ich mich einfach nicht wie ein normaler mensch verhalten kann, zb letztens nach einem netten abendessen wollte mein freund einkaufen fahren damit wir uns noch eispalatschinken machen können und so eine kleine süßigkeiten-orgie starten...was ja normale leute hin und wieder machen können und es vollkommen ok ist.
bis zu dem zeitpunkt war bei mir essenstechnisch usw alles in ordnung, habe mich gut gefühlt, war satt, dachte mir aber "ja eine eispalatschinke ist jetzt dann eh nett"-ganz ohne panik schlechten gewissen und so.

nunja dann haben diese eispalatschinken noch 3 weitere tage voller fas bei mir ausgelöst....ich halt das echt nicht mehr aus...

es ist einfach so dass so eine kalorienbombe auch ausnahmsweise bei mir nicht drin ist...es führt immer zu fas in den nächsten tagen...so als ob wieder dieser "fress-schalter" in meinen gehirn umgelegt wird...

macht mich echt fertig...vorallem die immense zunahme die dadurch verbunden ist wenn man soviel in 3 tagen isst wie andere leute in 10 tagen...ich mein...eh logisch...

Re: Bingen..... :/

#55
Mensch Leute,
Es geht mir echt ganz genauso wie euch
Ich weis gar nicht mehr was ich machen soll habe seit dem ich mit dem Kotzen aufhören konnte richtig richtig viel zugenommen, das macht mich psychisch echt total fertig!!
Schlumpfine, willst du deine Skills mal genau erklären?
LG

Re: Bingen..... :/

#56
ich schließe mich an... mir geht es genauso!!
Nur vielleicht mit dem Unterschied, dass ich auch früher gar nicht gek*tzt habe, ich binge immer schon und behalte es drin...(bzw. führe höchstens ab)
Wie ich jetzt gerade erfahren habe, ist das auch eine Form von Bulimie (also zumindest in Kombi mit abführen, Diäten, Sport).
Es quält mich enorm und das blöde ist, dass ich ja eigentlich abnehmen will!! Dass euch das offenbar auch bei normaler Ernährung ohne kalorische Restriktion passiert mit dem Fressdruck, deprimiert mich noch zusätzlich... Irgendwie hatte ich immer gehofft, diese FAs würden aufhören, wenn ich irgendwann mein Traumgewicht erreicht hätte und wieder mehr essen könnte.
Das einzige was bei mir wirklich hilft ist Sport. Nach intensiver Anstrengung ist das Ess-Bedürfnis fast ganz weg. Dummerweise ist es praktisch fast unmöglich, jeden Tag und immer zu den gefährlichen Zeiten Sport zu machen. Gibt es noch andere Möglichkeiten?? Hört es eventuell doch von allein auf, wenn ich mich einige Wochen gequält habe und standhaft geblieben bin, obwohl ich vor Ess-Schmacht kaum schlafen konnte??

Re: Bingen..... :/

#57
bingelina hat geschrieben: Irgendwie hatte ich immer gehofft, diese FAs würden aufhören, wenn ich irgendwann mein Traumgewicht erreicht hätte und wieder mehr essen könnte.
ach herrje ... das denkst du ernsthaft?
ich sag dir, was passieren wird:du erreichst dein traumgewicht - aber wäre es nicht besser, noch ein, *kg abzunehmen, nur als sicherheit damit du auch mal etwas mehr essen kannst? also zielgewicht nach unten korrigiert. und so wirds weitergehen. du wirst dich nie wohl in deinemk örper fühlen, egal wie viel bzw. wenig du wiegst!! denn es ist nicht dein körper, der dir kopfzerbrechen bereitet, sondern deine seele!!
auch wenn du dein traumgewicht hast, wirst du nicht normal essen können!! denn es könnte ja sein, dass du zunimmst - also heißt es verzichten. und das löst wiederum FA aus, unter anderem.

Re: Bingen..... :/

#58
ja, das sehe ich auch so, bingelina (sehr kreativer Name übrigens! :wink: ). Ich glaube, man wird immer Probleme mit dem Essen haben, sobald man versucht es zu kontrollieren und seinen Körper verändern möchte. Chilli hat das so schön gesagt: nicht dein Körper macht dir Kopfzerbrechen sondern deine Seele. Ich bin überzeugt davon, dass man gesund aussehen und essen kann, wenn man sich wohlfühlt, den Körper akzeptiert wie er ist und sich so ernährt, wie man gerade möchte. Also sich weder etwas ge- noch verbietet. Also wenn Lust auf Süßes da ist, Süßes essen. Wenn es Brokkoli sein soll, dann Brokkoli. usw. Ohne Hirn, nur mit dem Magen. Ich rede so einfach. Ich kann es auch (noch) nicht. Denn ich versuche immer meinen Körper in irgendwelche Formen zu pressen, wünsche mir immer da mehr, da weniger. Wenn ich die Hosen in Größe XY habe, dann muss ich da reinpassen. Wenn diese Größe bzw. Jeansform gerade in ist, ebenso. Usw. es geht nie darum, was mir steht, wie ich eben geformt bin, sondern wie ich es gerne hätte. Eigentlich logisch, dass ich so keinen endgültigen Ausstieg aus der ES finde. Genauso gehts mir mit Ernährungsge- und verboten. Finde ich es vom Kopf her gut, sich fleischlos zu ernähren, ernähre ich mich fleischlos. Egal ob ich gerne Fleisch esse oder nicht. Finde ich Dinkel gerade besser als Weizen, gibts eben Dinkelmehl, -brötchen,- etc. Egal ob mir das schmeckt oder nicht. So geht es immer. Nie ist es Thema, was mir eigentlich schmeckt, worauf ich gerade Lust habe. Ich denke, nicht ich FÜHLE nach, was ich essen werde. Das geht dann danach ob ich gestern wieder gefressen habe, oder ob ich mich zu dick fühle, wieviel ich an diesem Tag schon gegessen habe, wieviel ich mir am gesamten Tag überhaupt zugestehe, ob ich abnehmen will, usw. Eigentlich total schlimm, wenn ich mir das so bewusst mache. Und das allerschlimmste ist, dass ich mittlerweile überzeugt davon bin, dass ich im Endeffekt genauso aussehen würde wie zur Zeit, wenn nicht sogar ein wenig leichter und vorallem viel fitter, wenn ich nach meinem Bedürfnis gehen würde und nicht nach dem Kopf. Aber wieso trau ich mich das nicht? Was macht mir soviel Angst davor?

Ich weiß es nicht. Es muss mit Kontrolle zu tun haben, Angst vor Kontrollverlust und Angst vor der Leere, die in meinem Kopf entsteht und mit mich nicht spüren wollen...denke ich. Was denkt ihr?

Re: Bingen..... :/

#59
wow, djinn...

die gleichen gedanken über das angst haben habe ich auch.
also: davor, mich auf mich selbt einzulassen.
auf meine bedüfnisse
"was brauche ich?"
"was will ich?"
"wer bin ich?"

so auf die art. ich hab eine panik, mir zuzugestehen, wer ich bin. also so menschlich zu sein. nichts "besonderes" mehr. (besonderes meine ich jetzt im sinne von rausstehen vom rest- so wie du zb. mit dem dinkel statt normales weizenmehl. hab ich übrigens auch)
bingen auf vorsorge. weil ich später nicht daran denken will.

es klappt nicht mit der ablenkung. (bei mir nicht). man (ich) entkomme nicht. der FA kommt früher oder später sowieso. ich muss mehr vertrauen in mich selbst haben.
ich will mir ja gar nichts verbieten, aber dann mach ich es halt unbewust.
ich tu oft so, als wär alles wunderbar, und die leute kaufen es mir ab. sogar ich selbst glaube es.
und dann kommt so ein aufprall mit der realität und der FA sagt mir "nichts da, ich bin noch da!!!"
und ich erkenne das problem im grunde gar nicht.
da denke ich mir oft, ich habe einfach angst vorm leben.

ja, genau, kontrolllos. einfach so auf gefühl.
und die frage ist: wieso KONTROLLE?
wieso wieso wieso.

Re: Bingen..... :/

#60
Ich wollte diesen Thread noch mal hocholen. Mich beschäftigt das auch gerade. Ich spüre meine Gefühle, ganz deutlich sogar, das ist neu. Aber ich weiß nicht, wohin mit dem Negativen. Ich habe, das darf ich hier ja absolut mit Recht sagen, stressbedingt zugenommen (in den Worten von unsereinem ist das irgendwie sarkastisch-lustig...) und möchte eigentlich wieder abnehmen. Das tut mir aber nicht gut, trotzdem macht mich mein Körper so traurig. Ich habe keine Angst mehr, deshalb abgelehnt zu werden oder finde mich sehr hässlich, aber ich bin nicht ganz das, was ich sein will. Aber irgendwie bin ich schon das Frauenideal, das ich bewundere und wo ich im Leben mal hin will. Ich meine damit ein realistisches Ideal. Aber das ist ganz anders als das allgemeine Schönheitsideal, das mich so bedrückt.
Ich denke manchmal, ich würde das gerne aufgeben und einfach mal gucken, was passiert, wenn ich frei Schnauze esse. Ob es sich einpendelt? Ob ich mich endgültig rund und walzig futtere?
Ich glaube, hinter bingen steht viel Kontrolle, weil Kontrolle die negativen Gefühle, die zum FA führen, noch schlimmer macht, geradezu unerträglich macht und zum Ausbruch führt. Und dann "gönnt" man sich was, oder "jetzt erst recht" oder "heute einmal" und dann fängt man an und es gibt kein stopp mehr.
Aber ich habe Angst davor, zu versuchen, nur noch auf meinen Körper zu hören. Ich glaube, das ist auch ein etwas falsches Konzept. Ich binge ja nicht in erster Linie, weil ich mich kontrolliere, sondern um Gefühle zu kompensieren. Insofern kann mir Freiheit beim Essen nicht helfen, weil ich dann weiterhin krank bleibe. Vielleicht wäre gerade ein konsequenter Essensplan die Lösung, weil er mich zwingt, mich außerhalb der Mahlzeiten gefälligst um mich zu kümmern?


Ist die Aufgabe der Kontrolle eine Illusion, die nicht funktionieren kann, weil man erst Kontrolle über sein Essverhalten braucht, weil man erst mal Gefühle und Essen entkoppeln muss?
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.
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