#31
Quatsch, du hast nicht versagt.
Ich kenn das - nach der Thera - dann erst recht.
Weil dann alles hochkommt, weil man denken muss usw.

Naja, in ner Klinik ist es aber so, dass du nen gewissen Rahmen hast.
Da fällts leichter, nicht zu kotzen usw, also fällts einem theoretisch dann auch daheim leichter, weil man sich dort UMGEWÖHNEN konnte.
Und diese Gewohnheit ist ja fast das größte Problem dabei.

#32
@meine thera war gestern gut. wir sind zwar erst am schluss auf die FAs zum reden gekommen, aber sie hat mir aufgaben mitgegeben. sie meint, dass der fressdruck bei mir ziemlich sicher von meinen gedanken u gefühlen gesteuert wird (war mir selber eh auch klar, nur konnte ich in den fressdrang mom keine klaren gefühle erkennen). ja, werd das nun halt mal beobachten bis nächste woche, damit wir da dann weiter arbeiten können...

gestern hab ich den joe wieder gesehen- wg. auto zurück bringen- und ich hatte keinen fressdruck :shock:dafür muss ich sagen hab ich gestern auch gar nichts gegessen :( irgendwie schaff ich an so unrunden, gefühlsaufwirbelnden tagen kein mittelmaß...

die thera war gestern gut... im mom hab ich sehr damit zu kämpfen, dass immer mehr vergessenes, verdrängtes in den vordergrund kommt... sowas tut weh... aber es geht glaub ich allgemein was weiter!

danke an alle hier
*Do I even have the strength to try*

*Is it better to try and fail than fear?-Can I know?*

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#33
will da auch mal mitmischen: ich habe auch genau dieses Problem. Schon seit längerem - für mich war das bingen der Weg aus dem Kotzteufelskreis. Aber ich hasse es. Ich fühle mich schrecklich danach. Natürlich gibt es eine Phase des mich gut fühlens während des Essens, sonst würde ich es ja nicht machen. Aber spätestens wenn ich im Bett liege und am nächsten Tag aufstehe, ist es katastrophal. Ich fühle mich dick, extrem schlapp, hässlich sowieso und depressiv. Und natürlich nehme ich zu.Aber es ist immer noch besser als kotzen, das ist klar. Ich binge mehrmals die Woche, es ist ein neuer Teufelskreis geworden. alle 3-4 Tage krieg ich so eine innere Unruhe und so einen Fressdruck, dann kann ich es nicht mehr aufschieben. Ich habe schon einiges versucht, ich esse an den Tagen dazwischen auch sehr normal, wirklich kein Vergleich zu früher. Aber das brachte auch kein Ergebnis hinsichtlich des Bingens.

Mein Therapeut sagt dazu übrigens auch nicht sehr viel. Ich glaube, es ist ihm 1. sehr recht, dass ich nicht hungere und nicht kotze und 2. habe ihc manchmal das Gefühl,d ass er mir nicht abnimmt, dass das wirklich Fressanfälle sind, die ich habe. Kann mich aber auch täuschen. Ich verstehe das, ich war vor 2 Jahren noch extrem untergewichtig von dem her ist es tatsächlich ein Fortschritt, dass ich esse und viel weniger kotze. Aber ist das denn eine Lösung? Ich mache das nun seit sicher 4 Jahren so und stagniere auf diesem Level (bis auf den Einbruch vor 2 Jahren). Aber es gab noch keine Woche in der ich jeden Tag normal gegessen habe. :?

#34
Mach mir Hoffnung Djinn. Bei mir ist es m Prinzip genauso. Nur erst seit Monaten, nicht seit 4 J. Und mi RF drin. Es ist traurig, dass diese Form der Suchtübertragung bei Ärzten und Therapeuten nicht ernst genomen wird. So lange man nicht kotzt und hungert und Ng ist alles okay für die. :cry:

lg

aire

#35
Es ist traurig, dass diese Form der Suchtübertragung bei Ärzten und Therapeuten nicht ernst genomen wird. So lange man nicht kotzt und hungert und Ng ist alles okay für die
das empfinde ich genauso... werde meiner therapeutin das sagen am mittwoch :roll:
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#36
Tu das, liebe Butterbrot. Es ist wichtig, über seine Erwwartungen an die Therapie zu sprechen. Und die darus resultierenden Enttäuschungen/Verletzungen. Die Therapueten erwarten ja auch Dinge von uns.

lg
aire

#37
ja, direkt traue ich mich meist nicht meine enttäuschungen und meine wut zu äußern... oder wenn ich mich nicht verstanden fühle...
ich hab aber schon aus dem affekt raus und aus meiner wut mails an sie verschickt, wo ich ihr alles gesagt hab, was raus musste... eben auch bzgl. nicht ernst genommen werden und teilweise das gefühl zu haben, gg. eine wand zu reden...
vielleicht habe ich deswegen nun einige stunden eingeschoben bekommen, vor der sommerpause... :roll: sie meinte, sie wäre zu wenig achtsam gewesen, wie es mir wirklich geht :evil:
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#38
ich habe das noch nie bewusst so gesehen, dass das eine Suchtverlagerung sein könnte bzw. dass das auch nicht richtig ernst genommen wird - ich weiß nicht, ich bin immer so defensiv und so dankbar, dass mir jemand zu hört und mich nicht vor die Tür setzt UND vorallem sehe ich immer das Versagen bei mir. Also irgendwie würde ich nicht auf die Idee kommen, dass die Therapie schlecht ist. Ich meine, ich kenne schlechte Therapeuten - zur Genüge. Aber ich habe nicht diesen Justamentstandpunkt, dass wenn es mir nicht gut geht, die Therapie versagt.

Aber ich habe durchaus das Gefühl, dass der Leidensdruck nicht so richtig verstanden wird, der vom Bingen kommt...ich bin halt auch nicht übergewichtig, sondern im unteren Normalbereich. Ich glaube, dann wird das immer ein wenig als restmagersüchtiges Verhalten angesehen, dass man sich so schlecht fühlt, wenn man viel ist. Das stimmt ja auch ein wenig, aber wenn mein Freund das essen würde, was ich an so Fressabenden verdrücke, dann würde es ihm ordentlich schlecht gehen. Und darum gehts. Es geht nicht um normale Portionen, sondern um zwanghaftes Überessen. Und das ist scheiße. Klar ist es noch besser als kotzen, aber keine Lösung.

ich muss wirklich auch mal wagen, auszusprechen, wenn ich enttäuscht bin - ich bin immer so reflektiert und verhalten, ich denke immer 10x nach und komme dann natürlich auf argumente, die meine Gefühle abschwächen...und dann sag ich wieder nichts. Aber Therapeuten könnten es doch auch vertragen, wenn ich mal nicht so überlegt bin, oder???

#39
Heute ist wieder einer dieser Tage. Letztes Mal gefressen (und behalten) Di Abend. Ich zähle schon, ob ich wieder darf...Mi, Do (FA+Erbrechen), Fr - Sa Tag 4. Also eigentlich ja. Aber ich will nicht wirklich. Also eigentlich will ich schon, aber eigentlich nicht. ???? Irgendwas lechzt danach. Einfach hinsetzen, vor mich hin essen, abschalten. Ich habe gestern lange gearbeitet, dann heute Nacht wenig geschlafen (blöde Nachbarinnen, die das Match geschaut haben und bis halb zwölf erstens gegrölt haben und zweitens die Kiste so laut gehabt haben, dass ich alles mitverfolgen konnte, ohne das eigentlich zu wollen), heute um 7 auf, von 8.30 bis 13 Uhr Vorstandsbesprechung im Büro. und jetzt: MÜDE. Freund muss lernen und ist dementsprechend gut drauf, es ist heiß, ich fühl mich körperlich total unsexy :x und überhaupt. Also - kein Wunder, dass ich aussteigen und mir noch einen guten Grund geben will, mich scheiße zu fühlen. Ich habe schon sehr schön Frühstück und Mittag gegessen, wirklich vorbildlich (kein Spass 8)), aber noch im Rahmen (den ich mir ja setze, die Kalorienuhr tickt immer mit). Ich würde eigentlich von mir verlangen, dass ich jetzt fit wie ein Turnschuh in eben diese springe und einen 45min Dauerlauf hinlege, dann wäre irgendwas in mir zufrieden. Aber ich fühl mich nicht danach. Schlafen gehen bringe ich aber nicht zusammen...mit dem Hund raus? Mich in die Wiese legen und ein Buch lesen? Warum ist das so schwer gerade, warum bin ich so unrund? Ich scharre nur mit den Hufen, um endlich den Widerstand aufzugeben und zum Kühlschrank starten zu können. Ich weiß, wie es mir nachher geht. Ich bin dann ruhig, aber hasse mich. Ist das besser als die Situation jetzt? Spätestens morgen fresse ich dann, zahlt es sich aus, das auf morgen zu verschieben?



Immer der selbe Scheiß. Nur halt ein bisschen anders als vor einigen Jahren, als dieses Schauspiel noch jedes mal am Klo endete und es vielleicht nicht um den dritten oder vierten Tag ging sondern um den 1. und 2. bzw. überhaupt um die Wiederholung am gleichen Tag...also doch ein bisschen besser als früher...na immerhin.... :?

#41
hey djinn, hab deinen beitrag erst jetzt gelesen...

du meinst, dass du noch nie einen vierten tag überstanden hast? aber überleg doch mal, es gab zeiten da hast du gesagt "hab noch nie überhaupt einen einzigen tag überstanden". und es geht doch, denn jetzt bist du schon! bei tag vier. und es geht weiter, immer weiter. hab ein bisschen geduld und vertrauen :wink:

#42
Hey, jetzt melde ich mich auch seit langer Zeit mal wieder zu Wort.
Mir gehts meistens gut, ich bin aus dem Teufelskreis von Essen und Brechen soweit raus, als dass es auch mal Wochen am Stück gut geht, gab auch schon ganze Monate, aber normal ists dann doch nicht, Kalorienzählen und der Fressdruck ab und an.

Ich denke ich Binge bei fast jeder Hauptmahlzeit. Also insofern, als dass ich riesige Mengen in mich hineinschaufel. Die sind zwar nicht hochkalorisch, aber eine ganze Schüssel Salat alleine und Berge von Gemüse... ich habe das Gefühl, dass ich erst aufhören kann wenn mein Bauch mehr als voll ist...? Macht das Sinn? Ich esse dann auch die Schüssel leer wenn ich gar keinen Hunger mehr habe, aber ich kann auch nicht aufhören... Ein Sättigungsgefühl fehlt mir noch immer..

Wie geht ihr damit um? :?:
Gibts hier Leute, die schon "soweit draussen" sind und dennoch mit dem Bingen zu kämpfen haben? Ich habe Angst dass dieser Teil der ES (neben dem permanenten zu dick fühlen etc.) am schwersten aufzugeben ist... *seufz*

#43
Hallo lionheart!

Ich hab bisher immer geglaubt, dass man mit dem "reinstopfen von Unmengen an Essen" eine Art Scheinbefriedigung verfolgt die erst dann evtl. eintritt wenn im Blut mind. ein bestimmter Wert herrscht (da ging es doch um diesen glycämischen Index).
Darum finde ich es komisch, dass du auch Salat und Gemüse in Massen isst. Das gibt dem Körper und der Psyche doch rein chemisch überhaupt nix! Ich persönlich würde das garnicht runter kriegen. Beim "bingen" greife ich automatisch zu hochkalorischen Sachen, wie Schokolade usw. weil das meinem Hirn soeinen "Kick" gibt, was bei Gemüse ja nicht der Fall ist.
Darum glaube ich, dass es vielleicht nur eine blöde Angewohnheit von dir ist die du vielleicht mit ganz viel Disziplin beseitigen kannst.
Du weißt nämlich, dass du von Gemüse nicht zunehmen wirst und darum gibst du dir (vielleicht unbewusst) die Fresserlaubnis. Kann das sein?

Ich finde auch, dass das das schwerste an dieser ES ist.

#44
ja du hast recht. Also ich glaube das war vor gewisser Zeit mein Weg von FAs wegzukommen weil ich im Kopf die Legitimation habe, dass ich davon so viel Essen kann wie ich will und mich dann nicht Übergeben muss, da man ja von purem Gemüse o.ä. kaum zunehmen wird. Dennoch sind es die riesigen Mengen, die volumenmäßig in meinen Magen wandern bis ich einen Kugelbauch habe und es doch bissl unangenehm wird... und davon würde ich gerne wegkommen.

Diese großen Mengen sind es vermutlich auch warum ich auch bei anderne Dingen wie Nudeln, Kohlenhydrate allg. auch nicht nach einem Teller satt bin weil mein Magen einfach eine andere Ausdehnung gewohnt ist. Und da liegt dann die Gefahr... Wenn ich bei einer Mahlzeit nicht die Chance habe, mich mit "Beilagen" vollzustopfen schieb ich echt Panik.

#45
Satt wird man nicht durch die Menge, sondern durch die Nahrung an sich. Durch höher kalorische Sachen wird man schneller und besser satt als von Salat. Der Körper weiß, wann er seine Nährstoffe hat, wann wieder genug Energie da ist für die nächsten Stunden.

Und wie gesagt, wie schaffst du es Salat reinzustopfen? Das bringt doch keine "FA-Qualität" ... sozusagen.