Wirklich ehemalig, was das heißt...
Verfasst: So Nov 04, 2007 19:48
Hallo, meine Lieben!
Ja, ich hab mich heute hier eingeloggt, weil mein Account sonst gelöscht wird. Ich bin wirklich eine ehemalige, und die letzten 15 Jahre meines Lebens waren sehr von Gewicht und Essen geprägt. Ich sage euch, endlich draußen zu sein ist das schönste, was man sich vorstellen kann.
Wenn ihr Esstagebücher braucht, ist das der direkte Weg zurück in die Bulimie. Frei ist man erst, wenn Essen zur Nebensache wird, es immer mehr an Bedeutung verliert. Wenn man z.B. Hunger hat, der Magen knurrt und einem beim besten Willen nicht einfällt, was man essen möchte, weil man auf nix Lust hat. Wenn man eine Waage im Badezimmer stehen hat, und sie nicht mehr benützt. Wenn Leute einen fragen, ob man abgenommen hat, und man kann es sich nicht wirklich erklären und weiß auch, dass man nicht daraufhin gearbeitet hat.
Und wie andere hab ich jetzt endlich, ohne Kampf, das Gewicht, das ich immer wollte und für das ich mich so angestrengt hab früher. Ich esse, worauf ich Appetit habe, und höre auf, wenn ich satt bin. Ich lebe prinzipiell gesund, bewege mich gerne und viel, aber auch nicht zu extrem. Ich hasse es, wenn mir Frauen erzählen, dass sie abnehmen müssen oder sich über gesunde Ernährung unterhalten oder wenn jemand sagt, er dürfe dieses oder jenes nicht essen. Ich distanziere mich von solchen Menschen und akzeptiere das Gewicht und Aussehen von anderen. Ich lasse mich nicht mehr manipulieren und wenn ich doch mal mit Zwangessern zu tun habe, lass ich sie reden und bin insgeheim stolz darauf, anders zu sein. Früher war ich genauso stolz, dass ich mein Essen kalorienmäßig im Griff hatte und andere nicht. Das hat sich völlig gedreht und es tut so wahnsinnig gut!!!
Manchmal ist essen für mich schon langweilig, weil es irgendwie immer das selbe ist. Und manchmal hab ich auch richtig Appetit auf etwas. Ich verstehe das Bangen um das Gewicht, und eine Altlast wird auch immer an euch hängenbleiben, dass man sich freut, wenn man abegenommen hat oder so, oder ein bißchen Angst vor einer Waage hat. Oder dass man sich die Kalorienzahlen bis ans Lebensende merken wird. Aber ich sag euch, es geht. Und wer noch immer aufzählt, ob hier oder vor sich selbst, wieviel er/sie isst, ist vielleicht weg vom kotzen, aber nicht von der Bulimie. Der Weg weg beginnt dann, wenn es Tage gibt, wo ihr vergessen habt, einzukaufen. Wo ihr andere Dinge dem Essen vorzieht, wo ihr Menschen, die Essen kontrollieren, ablehnt, innerlich, wirklich und ehrlich.
Ich kann hier wenig Ratschläge geben, wie man dazu kommt, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich hab mich anfangs sehr bemüht, wegzukommen und irgendwann ist es dann von alleine gegangen, als ob ein Knopf offen wäre. Und im nachhinein ist es nur mehr eine traurige Erinnerung. Wünsche euch viel Mut und gutes Gelingen!
Eure Sonne
Ja, ich hab mich heute hier eingeloggt, weil mein Account sonst gelöscht wird. Ich bin wirklich eine ehemalige, und die letzten 15 Jahre meines Lebens waren sehr von Gewicht und Essen geprägt. Ich sage euch, endlich draußen zu sein ist das schönste, was man sich vorstellen kann.
Wenn ihr Esstagebücher braucht, ist das der direkte Weg zurück in die Bulimie. Frei ist man erst, wenn Essen zur Nebensache wird, es immer mehr an Bedeutung verliert. Wenn man z.B. Hunger hat, der Magen knurrt und einem beim besten Willen nicht einfällt, was man essen möchte, weil man auf nix Lust hat. Wenn man eine Waage im Badezimmer stehen hat, und sie nicht mehr benützt. Wenn Leute einen fragen, ob man abgenommen hat, und man kann es sich nicht wirklich erklären und weiß auch, dass man nicht daraufhin gearbeitet hat.
Und wie andere hab ich jetzt endlich, ohne Kampf, das Gewicht, das ich immer wollte und für das ich mich so angestrengt hab früher. Ich esse, worauf ich Appetit habe, und höre auf, wenn ich satt bin. Ich lebe prinzipiell gesund, bewege mich gerne und viel, aber auch nicht zu extrem. Ich hasse es, wenn mir Frauen erzählen, dass sie abnehmen müssen oder sich über gesunde Ernährung unterhalten oder wenn jemand sagt, er dürfe dieses oder jenes nicht essen. Ich distanziere mich von solchen Menschen und akzeptiere das Gewicht und Aussehen von anderen. Ich lasse mich nicht mehr manipulieren und wenn ich doch mal mit Zwangessern zu tun habe, lass ich sie reden und bin insgeheim stolz darauf, anders zu sein. Früher war ich genauso stolz, dass ich mein Essen kalorienmäßig im Griff hatte und andere nicht. Das hat sich völlig gedreht und es tut so wahnsinnig gut!!!
Manchmal ist essen für mich schon langweilig, weil es irgendwie immer das selbe ist. Und manchmal hab ich auch richtig Appetit auf etwas. Ich verstehe das Bangen um das Gewicht, und eine Altlast wird auch immer an euch hängenbleiben, dass man sich freut, wenn man abegenommen hat oder so, oder ein bißchen Angst vor einer Waage hat. Oder dass man sich die Kalorienzahlen bis ans Lebensende merken wird. Aber ich sag euch, es geht. Und wer noch immer aufzählt, ob hier oder vor sich selbst, wieviel er/sie isst, ist vielleicht weg vom kotzen, aber nicht von der Bulimie. Der Weg weg beginnt dann, wenn es Tage gibt, wo ihr vergessen habt, einzukaufen. Wo ihr andere Dinge dem Essen vorzieht, wo ihr Menschen, die Essen kontrollieren, ablehnt, innerlich, wirklich und ehrlich.
Ich kann hier wenig Ratschläge geben, wie man dazu kommt, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich hab mich anfangs sehr bemüht, wegzukommen und irgendwann ist es dann von alleine gegangen, als ob ein Knopf offen wäre. Und im nachhinein ist es nur mehr eine traurige Erinnerung. Wünsche euch viel Mut und gutes Gelingen!
Eure Sonne