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ehemalig aber trotzdem Tiefpunkt

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 9:17
von Novanna
Hallo alle zusammen, tut mir leid das ich nun doch so viel geschrieben hab.

Ich schaue nun seit langer Zeit mal wieder hier vorbei daher denke ich, wird mich keiner mehr kennen.

Ich kam nicht mehr hierher weil ich immer weniger Probleme mit dem Essen hatte und das Besuchen eher eine Belastung für mich war als eine weitere Hilfe.

Aber nun kam ich ins Straucheln. Ich wurde gesund und mit dem Essen hatte ich über ein Jahr keine Probleme mehr ich konnte tun und lassen was ich wollte und Essen machte Spaß. Ich machte mein Fachabitur und letztes Jahr erfüllte ich mir einen Traum und ging ins Ausland, Irland, um dort zu arbeiten.

Ich kam in das schöne County Mayo von Irland und fortan wohnte und arbeitete ich in einem wunderschönen Hotel inmitten von zwei Seen und auch wenn es tiefste Pampa war, fand ich es schön, da zu sein.

Aber es gab Probleme. Leider mit dem Essen. Es gab jeden Tag nur Pommes und fritiertes Zeug, vorbei war die Zeit der gesunden Ernährung. Ich hab mich vorher ja schon von meinen geliebten Vollkornprodukten verabschiedet aber dort gab es jeden Tag nur Kartoffeln, die Tage vorher zubereitet wurden. Jeden Tag Rind oder Lamm und das wirklich jeden Tag, zum Teil wie eigentlich alles fritiert.

Ich musste zwei Wochen lang Lasagne essen, schön wäre es gewesen, wenn ich die Lasagne von uns aus Deutschland hätte essen können, aber leider war es einfach nur Hackfleisch mit Mischmaschzeugs, was nicht wirklich eine Sauce war. Es hat widerlich geschmeckt und mir wurde schlecht. Ich fing an weniger zu essen, weil ich auch nicht genug zu Essen bekam von dem Hotel und wenn es gab, dann halt das ab und zu mal Krautsalat, der gesüsst war sowie die leckeren Gurken....

Spiegeleier wurden in einer Pfanne mit bestimmt einer halben Flasche Öl gebraten.... Gemüse, hach wenn es das endlich mal gab, haben die es geschafft, dass es unglaublicherweise nach nichts geschmeckt hat. Das kann man sich nicht vorstellen: Karotten waren eigentlich nur noch rot aber der Geschmack war weg, ebenso war es bei Kartoffeln und Broccoli und eigentlich mit allem, was sie anboten. Champignons wurden wie alles andere fritiert.
Mein Stoffwechsel veränderte sich total und mir fielen die Haare aus.
Naja ich hab immer weniger gegessen in der Zeit als ich da war weil mir das nicht geschmeckt hat und weil mein Körper es irgendwann nicht mehr angenommen hatte und sich nach dem deutschen Essen gesehnt hatte.

Es fing schleichend an, ich bekam Gedächtnislücken, ein paar Aussetzer bei der Arbeit kaum merklich, aber sie wurden schlimmer. Es wurden richtige Black Outs. Es war irgendwie irgendwann fast kopflos, weil ich mir nichts mehr merken konnte. Ich wurde auch schwächer ich wollte nur noch schlafen und ich wurde total langsam auf der Arbeit ständig stand ich im Kreuzfeuer meines Chefs.

Es wurde dann so schlimm, dass mein Körper sich daran gewöhnte, nicht mehr viel zu Essen zu bekommen und hungrig einschlief und wenn ich etwas was aß, es nicht mehr gewohnt war, dass ich seit über einem Jahr wieder Brechreiz hatte und mich fühlte als ob ich ein fünf Gänge Menue verspeisst hätte.

Ich brach ab, was mir jetz noch schwer im Magen liegt, bin seit einer halben Woche wieder daheim. Jeder meinte, dass ich die Richtige Entscheidung getroffen habe, weil die Besitzer sparen wollten und gerade bei Gastarbeitern anfingen. Es war ein schlechtes Hotel für Angestellte zumindest.

Aber nun bin ich daheim und ich kann auf einmal nicht mehr viel essen, ich hab abgenommen, ich bekam Pickel. Aber mein Stoffwechsel hat sich jetzt endlich wieder gebessert und ich bin glücklich wieder in meiner Küche kochen zu können, aber ich fühle mich schlecht, wenn ich nach dem Essen, wieder ans Brechen denke.

Ich geb mir die Schuld, weil ich doch mal so stark war wo ist meine Stärke hin? War es wirklich gut, da wegzugehen? ich hab meine Arbeit geliebt in Irland. Aber ich war nur noch kraftlos ich wollte nur noch schlafen, ich war wie lahm gelegt.

Tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe. Hoffe euch stört das nicht zu sehr.

Verfasst: Fr Feb 02, 2007 9:45
von shirokuma2
liebe novanna,

vorab: es ist GENIAL, dass du von der ES losgekommen bist, und zwar so lange zeit. super.
die bedingungen im hotel in irland klingen wahrlich schauderhaft. du arme! vor allem für uns (ex)-betroffene ist es ein horror, auf eine so ungesunde küche angewiesen zu sein, ganz zu schweigen, wenn das essen son eklig schmeckt, wie du es beschreibst...aufgrund unserer "geschichte" wird das essen - v.a. gesundes essen und das RICHTIGE für dich - noch eine lange zeit ein sensibler punkt sein...
in meinen guten phasen habe ich mir eine menge ausreden und notlügen einfallen lassen nur um bei einladungen nicht das "falsche" zu essen...es ging mir dabei weniger um das gewicht, als dass ich wusste, das ich mich nicht wohlfühle, wenn ich bspweise einen teller mit frittiertem oder in fett schwimmendes zeug zu mir nehme...
andererseits wollte ich nicht "komisch" und kompliziert wirken. so erfand ich alle möglichen "unverträglichkeiten", "allergien"... da kam ich wenigstens dem drängen seitens der gastgeber aus und wirkte auch nicht unhöflich, wenn ich die hälfte der speisen nicht aß.

lass dich aber von deiner ersten irland- erfahrung nicht entmutigen! wie lange bist du denn geblieben?
quäle dich nicht mit der frage, ob es richtig war, zu gehen. du hast dich so entschieden und hattest deine gründe. und nachdem was du über deinen gesundheitszustand dort berichtest, war es die richtige entscheidung. jetzt hast du immerhin eine gute referenz, auslandserfahrung, was dir beim nächsten job sehr zugute kommen wird.
mir ging es übrigens ähnlich, bei einem job in paris. jeden mittag fettbelegte brötchen und abend mit heisshunger nach hause...hab's vorn und hinten nicht auf die reihe gekriegt...
es war ausserdem der druck im job, der groß war, für mich jedenfalls. es war nach dem studium und ein neuer rhythmus...dem ich nicht gewachsen war. ich bin dann aber wieder umgekippt und volll in die B* reingedonnert.

du weisst jetzt mehr darüber, welche rahmenbedingungen du brauchst, um dich wohl zu fühlen - beim nächsten mal wirst du es dir besser einrichten können, da bin ich sicher. vielleicht kannst du anknüpfen, und ein aderes hotel in irland anschreiben? oder anderswo?

gib deinen traum nicht auf, es ist ein glück, die richtige arbeit zu finden, imn einem umfeld, wo ALLES passt - nicht nur die landschaft... :wink:

alles, alles liebe und viel glück

n.

Verfasst: Mo Feb 12, 2007 15:36
von Jay
Hi.

ich bin im Moment in Australien und hier hab ich die absoluten hoch und tiefpunkte was das essen angeht. genau wie du ernaehre ich mich nicht gut, aber das ist in dem fall meine schuld. im moment liegt es am geld. essen ist hier teuer und ich hab kein geld. also esse ich den tag nichts, abends bei der arbeit schrecklich viel und will eigentlich nur noch kotzen. hab's auch versucht aber voher gestoppt. hab eigentlich schon 80 oder mehr gute tage hinter mir...weiss auch nicht. im moment ist es ganz schwer. hoffe mir gehts einfach bald besser uns ich fang mich wieder. das gleiche wuensch ich dir auch. bei mir hat's den gegenteiligen effekt, ich nehme total zu. fuehle mich schrecklich in meiner haut und will mich nur noch verkriechen und duenn aufwachen. toll....wird nicht passieren, dafuer muss ich was an mir aendern!
naja....
danke fuers lesen.
ich hoffe dir gehts bald besser.
alles liebe,
Julie