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Ich kann nicht mehr

Verfasst: Mo Nov 06, 2006 11:37
von raspberry
Ich weiß nicht was ich tun soll.
Ein Monat lang hab ich es fast völlig geschafft ohne FA´s.
Alles ist so schrecklich.
Ich hab ja eine Therapeutin aufgesucht, aber ich fühle, dass die mir auch nicht helfen kann.
Was soll ich denn bloß tun?
Meine Arbeitssituation, mein Essproblem(die Bulimie, die gerade droht wieder völlig aus zu brechen)...ich weiß, ich bin hier im Forum unter verständnisvollen Menschen und das kann viel mehr helfen als die Aussage einer Therapeutin: "Dann lenken Sie sich ab"- Hallo? Das soll ein psychologischer Ansatz sein?

Ich habe ohnehin gewusst, dass es einen anderen Weg geben muss, aber ich hab schon alles ausprobiert.
Und meine einzige Freundin hab ich auch fast verloren, da ich mich so zurückziehe mit jedem Jahr mehr und sie immer wieder versetze, wenn sie mich aus dem Schneckenhaus herausholen möchte...
Es ist so schrecklich, nicht ausbrechen zu können..ich habe ja kein grauenhaften Charakter und würde bestimmt Freunde haben, aber seit Jahren (zuerst die MS, dann Esssucht und nun die Bulimie)ziehe ich mich so zurück und jetzt bin ich 23Jahre und habe nur eine Freundin, die ich so oft enttäuscht habe...
Ich kann mich aber nicht dazu zwingen, mit meinem Körper fort zu gehen, da mein ganzes Dasein so ein Zwang für mich ist, da ich so einen großen Bauch bekommen hab und habe.

Ich habe keine Energie mehr und kann kaum mehr meine Tränen zurückhalten...
Sorry, dass ich euch belästigt hab mit meinem Beitrag.

Alles Liebe,
raspberry :cry: :cry: :cry:

Verfasst: Mo Nov 06, 2006 11:56
von daneben
Hei,
dir geht es ja echt schlecht, kein Wunder dass das durchhalten da schier unmöglich wird - wenigstens das Fressen will man dann haben wenn alles andere schon nicht geht.

Dein ganzer Text klingt so traurig, so verzweifelt.
Was könntest du denn , jetzt manl ganz weg von der ES, ändern.
Wäre es nicht schön einmal mit deiner Freundin zu telefonieren, oder ihr einen langen Brief schreiben, indem du ihr deine schwierige Situation erklärst.
Eine gute Freundin zu verlieren, wenn man dann auch noch das Gefühl hat daran Schuld zu sein ist schon bitter.
Schau mal was du sonst noch ändern könntest.

Verfasst: Mo Nov 06, 2006 12:21
von raspberry
Ich danke dir für deine Antwort.

Weißt du, ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich es wertschätze und es mir am Herzen liegt, eine Freundschaft zu haben bzw. aufrecht zu erhalten.

Ich habe ihr schon mitgeteilt, wie leid es mir tut, wie wertvoll für mich ihre Freundschaft ist und dass ich so gefangen bin in mir wegen meinem Körper..
aber sie hat das schon Jahre miterlebt.
Seit 1997 hat sie mich nie fallen lassen (da lernten wir uns in unserer Ausbildungschule kennen).
Damals hatte ich starke Magersucht und sie wollte immer, dass ich mit ihr mitkomme, damit ich einen Freundeskreis aufbauen hätte können...
Doch ich hasste mich so, meinen Körper, mein Aussehen- doch damals war ich wirklich sehr dünn..
Dann war die Schule 2002 vorbei, ich ging Pädagogik studieren, sie Psychologie...ich hörte nach 2,5 Jahren wieder auf (mit Abschluss des 1.Diplomzeugnisses) und sie studiert noch immer fleißig und geht nebenbei (sowie ich damals) arbeiten.
Sie hat wenig Zeit und ich wollte ihr zeigen, dass mir ihre Freundschaft sehr viel bedeutet und versprach schon wieder so einiges...ich würde mitkommen 100%ig usw...
Doch ich kann einfach nicht.
Mein Körper ist schon so unförmig (zumindest der Bauch) und das würde mich so verleiten erneut diese FA´s zu starten..ich hab auch die Essmenge nicht unter Kontrolle..teilweise ist es die Einsamkeit, dann die Gedanken wegen der beruflichen Aussichtslosigkeit und die Energielosigkeit, nach all den Jahren hoffnungslosen Kampf und Bemühen, eine Chance in einem anderen Beruf zu bekommen..und eben diese Veränderung der Körpermasse..
Da ich mich so unglaublich grauenhaft empfinde, ziehe ich mich so zurück..
Dabei sehne ich mich danach wieder Leute kennen zu lernen, denn bei den paar Menschen die ich kenne bemerke ich ,dass ich eigentlich ein annehmbares Wesen habe.. und nicht abgelehnt werde..

Es ist traurig, dass ich so machtlos bin gegen mein Problem :cry:

Ich wünsche allen hier, dass sie es schaffen, dieses Essproblem in den Griff zu bekommen.

Alles Liebe,
raspberry

Verfasst: Mi Nov 22, 2006 12:07
von cookie
ohje, es hört sich wirklcih schlimm an!

Wie gehts dir mittlerweile? Ist es etwas besser? Weiß deine freundin vond einer b? Ist es nciht shclimm, was diese Krankheit mit uns anrichtet? Du bist 23, hast noch dein ganzes leben vor dir! Du solltest weggehen, dich amüsieren, dir einen partner suchen, Spaß haben udn das leben genießen!
Lass dich davon ncoht so runterziehen... Trau dich nur!
Aber ich weiß... es ist so leicht gesagt... aber da sind die gefühle, das essne, die gedanken, die einem das Hirn vernebeln und einen nicht in Ruhe lassen...

Ich hoffe, es geht mittlerweile etwas besser!
Drück dich

Verfasst: Mi Nov 22, 2006 14:27
von raspberry
Hallo.

Ja, du hast recht..es macht mit uns sozusagen was es will...
es ist so schwierig, weißt du..und ich für mich ist es so eine...ja, fast Qual mich mit Leuten zu treffen weil mir mein Dasein einfach so zuwider ist...

Verfasst: Fr Nov 24, 2006 15:46
von Esperanza
Hallo liebe Rasperry,

habe mich eben gerade in diesem Forum angemeldet obwohl ich schon einige Jahre von seiner Existenz weiß..und diese auch desöfteren schon genutzt habe.. früher, wie gesagt.
Denn heute, bin ich *denk*, ja gute 9 Monate kotzfrei. Und weit mehr, ich verschwende weder einen Gedanken an meine 2 1/2 jährige bulemisch geprägte Zeit noch denke ich heute noch über Essen, Kalorien oder Erbrechen nach. Lediglich die körperlichen Schäden errinnern mich an die, aus heutiger Sicht gesehene, TOTAL PSYCHOTISCH KRANKE Zeit.
Was du schreibst macht mich sehr traurig. Ich würde dir gern irgendwie helfen, weil ich heute überzeugt bin das es JEDER schaffen kann! Und wie meinst du das mit deinem "Dasein" ? Es klingt so, als hättest du gar keine Berechtigung zu Existieren, als wäre das Sünde und du schämest dich?!
Glaub mir, NEIN! Jeder hat das Recht zu leben, zu sein, zu existieren...mach dir nicht alles so schwer, was gibt es Schöneres, als 23, jung, frei und ein ganzes Leben vor sich habend zu sein?
Würde mich freuen, wenn du mir mehr von deinem Problem schreiben würdest, vielleicht kann ich dir ein paar Tipps geben oder zumindest ein offenes Ohr leihen?!

Ganz lieben Gruß, Esperanza ;)