bulimie.at - das Forum

Hallo ihr Lieben,
ich war jetzt schon seit 3 Jahren nicht mehr im Forum,bin sozusagen gar nicht mehr auf dem Laufenden.Selbst mein User-name war schon inaktiv.
Na ja,auf jeden Fall hab ich eine harte,aber erfolgreiche Zeit hinter mir.Ich kann jetzt behaupten,daß ich zu 90% wieder normal "funktioniere".
Und das ohne Therapie,ich habs alleine geschafft!
Wo soll ich anfangen? Ich bin jetzt neunundzwanzig.Mit sechszehn wurde ich magersüchtig-Klinik.Danach gings dann mit dem Kotzen los-elf Jahre lang.Zwischendurch hatte ich zwei ambulante Th. angefangen,aber schnell wieder abgebrochen,da ich nicht das Gefühl hatte,daß mir das helfen könnte.Womit ich nicht sagen möchte,daß ich von Th. nichts halte.Für mich war es halt nicht das Richtige.Mit sechsundzwanzig schlug mein Körper dann alle Alarmglocken.Schwindelanfälle,Kopfschmerzen,Ohnmacht,totale Erschöpfung,es mußte was passieren,ich wollte nicht mehr so weitermachen!Ich hab aus gesundheitlichen Gründen meinen Job gekündigt,bin zu einer ganz lieben Freundin gezogen(ohne sie hätt ich das nie geschafft) und habe einen großen Strich unter mein Leben gezogen-wie gesagt,Job gekündigt,Kontakt zu meinem Freundeskreis abgebrochen,Kontakt zu meiner Familie stark eingeschränkt,meinen Freund verlassen-das war hart,aber das war wichtig für mich.Ich hab dann mit meiner Freundin geredet und ihr gesagt,was Sache ist.Sie hat mir gesagt,sie kann für mich da sein,wenn ich es möchte,aber gehen muß ich den Weg alleine.Okay,ich hab mir dann gesagt,ich kann nicht an zwei Sachen gleichzeitig arbeiten,das funktioniert nicht.Ich wollte erst mal versuchen,nicht zu kotzen.Meine Freundin hatte da auch ein Auge drauf.
Das war ganz,ganz hart,hat auch nicht immer geklappt.Aber step by step hab ich immer weniger gekotzt.Mit der anderen Sache meinte ich natürlich das Essen.Ich hab viel geweint.Naturlich hab ich auch zugenommen.Nach ca. einem Jahr war der Kotzdrang völlig weg.Und automatisch regulierte sich auch mein Essverlangen.Nun hatte ich ja aber ein"paar"*kg zugenommen,was mich in schlimmste Depressionen stürzte,ich war ein paar mal kurz davor mich umzubringen.Diese Phase dauerte auch fast ein Jahr.
Meine Freundin hat mir dann Johanniskraut besorgt und hat mir dann wütend und eindringlich klar gemacht,daß ich meinen Arsch bewegen soll.
Das war der Tritt,den ich gebraucht habe.Ich hab mir einen Stepper besorgt und ein wenig darauf geachtet,was ich esse.Und siehe da,es hat funktioniert.Ich hab alles gegessen,nur eben ein halbes Stück Kuchen statt eines Ganzen und so weiter.Nach einem halben Jahr hab ich schon wieder fast mein altes,normales Gewicht.
Ich hätte nie gedacht,daß sich mein Appetit wieder auf ein völlig nomales Maß regulieren würde-es ist großartig,und ich bin superstolz auf mich.
Es ist schwer,das hier alles in einem Bericht zusammemzufassen,aber ihr könnt mich gerne kontaktieren,falls ihr Fragen habt.
Ich hab ein völlig neues Lebensgefühl-und ich bin seit zwei Wochen wieder mit meinem Freund zusammen;freu freu

Hey Sanni!!
WOW!!!! Echt super klasse!!!!! Gratuliere!!!
Find solche Beiträge super wichtig,echt.
Aber: puh - das war ja ein harter Weg den du da hinter dir hast.... du kannst wirklich stolz auf dich sein!!
Bin übrigens auch eine von denen dies allein versuchen.
Alles Liebe und viel Glück weiterhin!!

ich finde es toll, dass du jetzt so glücklich bist aber du hast nie eine therapie gemacht und vieleicht geht es dir nun ein jahr gut oder auch länger. du darfst nicht vergessen dass deine essstörung auch eine psychische ursache hat und man diese in deinem fall nicht bekämft hat.
weißt du warum es soweit gekommen ist?? ich finde es nicht gut den anderen zu erzälen man könnte alles allein schaffen, denn das kann man nicht. man muss sich professionell helfen lassen. ich hatte magersucht und hab es auch allein geschafft es ging auch ein jahr gut jetztt habe ich bulimie und dass obwohl ich zugenommen hatte und ganz normal gegessen habe.ich hätte von anfang an eine therapie machen sollen vieleicht wäre ich nie rückfällig geworden!!!!

@sandra: ich weiß, ich werde mir hier jetzt wieder Feinde machen, aber ich finde du schließt vorschnell von dir auf andere. Ich denke NICHT dass es unmöglich ist, es allein zu schaffen. Zwar ist es sicher besser eine Therapie zu machen, aber meiner Meinung nach kann man das nicht verallegemeinern. Es gibt immer Ausnahmen. Und schließlich werden auch Viele trotz Therapie rückfällig. Das ganze ist einfach ein harter langer Weg und wie man ihn meistert muss jeder für sich entscheiden.

Ich wünsch dir viel Glück beim gesundwerden. Alles Liebe.

ich bin mir auch sicher, dass ich es ohne jegliche therapie schaffe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

@pretender
Ich glaub auch das ichs ohne Therapie schaffe, aber heute ist z.B. so ein tag wo ich schon wieder ans k* gedacht hab, auch wenn ichs nicht gemacht hab. Und du hast ja in einem anderen Beitrag auch ganz verzweifelt und wütend geschrieben das du zugenommen hast und wie wahnsinnig dich das stört und das du wenn das so weiter geht vielleicht einen RF kriegst....
Naja und so gehts mir auch immer wieder und genau das macht mir Angst ehrlich gesagt.... habe angst das es irgendwann wieder soweit sein könnte.

Wie siehst du das??
glg Lunia.

ich denke, dass man nicht erwarten kann, dass alles von heute auf morgen vorbei ist.
mit oder ohne therapie!
ein rückfall wäre sicher für mich jetzt nach 67 tagen nicht sooooooo schlimm, trotzdem lasse ich ihn nicht zu!
und selbst wenn es nochmal passiert, das wäre bloß ein ausrutscher, keine niederlage, sondern danach würde ich ich noch länger schaffen.
und so hoffe ich, dass es irgenwann nur noch alle 10 jahre einmal passieren würde, und damit kann ich lebben

ja, klar damit könnte ich auch leben.
Ich seh das allerdings ganz anders, auf mich bezogen meine ich jetzt. Denn aus Erfahrung weiß ich, dass es bei mir sehr wohl soooo schlimm wäre, weil es bei mir noch nie bei einem "Ausrutscher" geblieben ist. Also jedesmal wenn es "einmal" passiert ist bin ich eigentlich gleich wieder voll reingerutscht
Und ich war ja schon 3 Jahre RF-frei!! Und als es dann einmal passiert ist, sind gleich wieder paar Monate draus geworden in denen sich die RF immer mehr gesteigert haben.
Und GOTT SEI DANK bin ich dann noch rechtzeitig "aufgewacht" und jetzt wieder seit über 1 Monat nix mehr.
Nur das es nach ganzen 3 Jahren überhaupt wieder dazu gekommen ist, hat mich schon seeehr verunsichert muss ich sagen
Für mich persönlich ist es also wichtig ganz aufzuhören und möglichst keine RF zuzulassen. Hoff ich schaff das auch... mein problem ist nämlich, dass ich manchmal vergesse wie schlimm es ist Bulimie zu haben

Will damit aber auf keinen Fall sagen, dass das auch auf dich zutrifft, war einfach nur bei mir immer so.
glg.

@sandra
Ich denke nicht,das jeder eine Th. machen muß.Ich denke,daß ganz vielen damit geholfen werden kann.Aber wie Lunia schon sagte,werden auch da wieder viele rückfällig.Ich bin kein Typ für Th. hab ich gemerkt,ich kann nur wirklich was erreichen,wenn die Kraft und der Wille aus mir selbst kommem.Ich war ja auch mit 16 magersüchtig und hab ne stationäre Th. gemacht.Als ich da raus war gings mit der B. los-soviel dazu.Und wo die Auslöser sind,hab ich auch allein rausgefunden.Wenn man die Augen aufmacht,kann man die auch selbst finden.Und ich arbeite immer noch daran.Bei mir war es die schwierige Beziehung zu meiner Mutter,die Alkohol-und Tablettenabhängig ist.Sie hat mich schon als Kind gedemütigt und mir immer wieder gezeigt,daß ich nicht viel Wert bin in ihren Augen.Ich kämpfe heute noch gegen diese Gefühle an,aber irgendwann schafft man auch das,da bin ich mir sicher.

ich finde es nicht gut einfach zu sagen : ich kann es allein schaffen!!!!
das ist doch nur eine andere umschreibung für: ich traue mich nicht jemandem anzuvertrauen!!!
einem alkoholiker würde man nie sagen, dass er es allein schaffen kann. man ist ja nicht nur psychisch sondern auch pysisch abhängig. der körper braucht diese anfälle einfach!!! man kann nicht so wie ein experte wissen, wie man seinen körper überlistet und diese anfalle unterdrücken kann. es geht vielleicht ne zeit lang gut aber dann kommt doch nur der rückfall.es ist vielleicht nicht bei allen so aber ausnahmen bestätigen die regel!!!!
alle die sagen ich kann es allein schaffen, wollen nur nicht zugeben , dass sie krank sind und hilfe brauchen!!!

ich will nich zugeben, dass ich krank bin

naja, also wage theorie, die du da vertrittst...

ich bin schon der meinung, dass auch ein alkoholiker das saufen allein lassen kann. vielleicht nich viele, aber wenn man einen starken willen und genügend einsehen hat, dann glaub ich das sehr wohl.

in die magersucht bin ich zb auch von alleine reingeschlittert. ok, dass ist natürlich nix positives, aber es beweißt den starken willen, den man haben kann, von heute auf morgen von gaaaaaaaaaaanz viel essen auf gaaaaanz wenig zu kommen...warum sollte das auch nicht umgekehrt gehen?????

du schließt, meiner meinung nach zu schnell von dir auf andere....

@Jaka
Ja,das ist mein früherer Freund.Das war immer eine On/Off-Beziehung.Immer wenn er mir zu nahe kam,hab ich Schluß gemacht.Ich hab ihm ja verschwiegen,daß ich B. habe.Die Heimlichkeiten und Lügen waren ganz schlimm für mich,aber die B. steht ja immer an erster Stelle.Ich wollte nicht mehr so unehrlich sein müssen,deshalb hab ich Schluß gemacht.Er konnte nicht verstehen,daß ich manchmal so komisch drauf bin.Aber letzendlich hab ich daraus den Entschluß gezogen,etwas zu ändern,sonst würde ich wahrscheinlich mein ganzes Leben allein sein.Letzendlich hat mir die Distanz also gut getan.Und nach zweieinhalb Jahren hat er sich Weihnachten das erste mal wieder bei mir gemeldet.Ich hab ihm jetzt auch alles erzählt,er versteht jetzt alles.Und wir lieben uns immer noch...
Du kannst mich jederzeit fragen wegen Meines Eßverhaltens,gern auch per pn.
Liebe Grüße,Sanni

@sandra
wie Pretender schon sagte,wenn man es wirklich will,kann man das schaffen auch alleine schaffen.Ich hab ja auch zwei Th. angefangen,nur hatte ich das Gefühl,das hilft mir kein Stück weiter.Die eine Therapeutin hab ich nach Strich und Faden belogen,weil ich kein Bock mehr auf Th. hatte.Wenn der Punkt in Dir erreicht ist,,wo Du wirklich bereit bist aufzuhören,nur dann kann es funktionieren.Nur kannst Du doch nicht alle Menschen über eine Kamm scheren und behaupten,daß man es nicht ohne Th. schaffen kann.Das find ich ziemlich vermessen.

wie gesagt ausnahmen bestätigen die regel!!!