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Wie reagieren in Stresssituationen?

Verfasst: Do Sep 08, 2005 13:10
von anemie
Hallo Feunde!
Oi, jetzt kann ich mich fast 4 Monate als ehemalig bezeichnen, bis auf 2 Rückfälle klappt es super.
Doch ich habe noch Angst vor mir selber, als würde ich mir nicht richtig trauen. Fühle mich irgendwie doch noch schwach. Ich hatte jetzt als Lehrerin 2 Monate Sommerferien und da war es auch einfacher sich vor der Bulimie zu schützen. Ich geniesse meine Ferien, war viel weg, hatte Freunde eingeladen, usw. Ich war jetzt vollkommen stressfrei, total relax.
Aber ich habe jetzt wirklich Angst wenn die Schule wieder anfängt. Ich liebe meinen Beruf als Lehrerin, doch mach ich mir oft sehr viel Sorgen. Ich habe 24 Schüler da sitzen denen ich schreiben und lesen und was sonst noch beibringen soll. Dazu sollen sie sich wohlfühlen und gut entwickeln. Ich setze mich da sehr unter Druck, stelle mich dauernd in Frage ob ich alles gut genug mache. An manchen Tagen hasse ich die Verantwortung die ich trage und empfinde es wie eine schwere Last auf meinen Schultern. Früher habe ich mich dann freigekotzt von dem Druck. Wie geht ihr mit Stress um? Wie erging es euch in den ersten Wochen, Monaten "ehemalig". Was soll ich tun um mich vor mir selbst zu schützen?
Danke für euer Verständnis,
Anemie

Verfasst: Do Sep 08, 2005 14:06
von Pinar
hi,

ich habe mir mal erlaubt, dein thema zu verschieben, da deine frage ja eigentlich an die ehemaligen geht und ich denke, dass es hier daher besser aufgehoben ist ;)

ui, wie ich mich gefühlt habe nach der klinik? in jeder stresssituation war ich überfordert, ich wusste nicht, was ich machen sollte, habe gefuttert und lag dannw einend im bett, weil mir so schlecht war... oder lag bei meinem schatz im arm...

inzwischen futter ich kaum, da ich kaum was süßes im haus habe... aber wenn stress ist, habe ich meinen freund, der mich stützt... oder ich gehe ne runde spatzieren... ich weiss nicht, was ich jetzt mache

aber ich weiss wirklich, wie ich stundenplang bibbernd und wienend bei meinem schatz im bett lag, wie mies es mir in den ersten tagen, wochen, monaten (von klinik, bzw jedem rückfall weitergerechnet) ging...

ich denke, dass jeder seinen eigenen weg finden muss, um damit fertig zu werden, auch wenns schwer ist :?

Verfasst: So Sep 11, 2005 11:21
von anemie
Hallo Pinar,
danke für deine Antwort und das Verschieben meines Schreibens an den richtigen Platz.
Ja, du hast Recht, jeder muss seinen eigenen Weg finden und wir haben ja auch schon einen guten Weg gefunden und können nur weiter kämpfen und stark bleiben. Es gehört eine gute Portion Willen dazu und viel Selbstkontrolle. Ich darf mich einfach nicht gehen lassen, und muss mich wie du es gemacht hast immer ablenken durch Sport, Spaziergänge und andere Hobbis wie malen und lesen. Wie ich lese, hast du auch einen guten Feund der dich sehr unterstützt. Den habe ich auch, und eines sage ich dir, ohne ihn wäre ich nie so weit gekommen wie ich jetzt bin. Er hat mir durch seine Liebe so viel gegeben und ich kann immer auf ihn zählen. Er richtet nie über mich und ich kann bei ihm so sein wie ich bin.
Machen wir weiter so, und auch der Stress kann uns nichts anhaben,
viele liebe Grüsse,
Anemie

Verfasst: So Sep 11, 2005 11:25
von Pinar
joa, mein "guter freund" ist emin fester partner, bei dme ich auch eingezogen bin
er hat mir sehr viel kraft gegeben... und ich bin froh, so einen menschen zu haben :)

und ich denke, mit selbstdisziplin und einem starken willen schafft man auch den weg aus der essstörung, in ein "normales leben" ;)

Verfasst: So Sep 11, 2005 16:00
von jill
hallo anemie,

ich bin zwar keine lehrerin aber ich habe einen job in der sozialarbeit und ich verstehe sehr gut dein problem. ich setze mich auch oft zu sehr unter druck, weil ich meinen jugendlichen wirklich helfen will. aber dann gibt es einfach tage, an denen man einfach seine ruhe will und nicht ständig mit irgendwelchen schwierigkeiten konfrontiert werden möchte.

was hilft mir beim abschalten?
die autofahrt nach hause (ca. 40 minuten) mit ganz lauter musik
ein telefonat mit einem guten freund
seit neuestem eine runde fitnesscenter

kannst du eigentlich supervision in anspruch nehmen? das würde ich dir nämlich wirklich empfehlen. ich habe so alle sechs wochen ein gespräch mit meiner supervisorin und - ich habe es früher auch nicht glauben wollen - nichts hilft besser...

liebe grüße, jill