2 fragen an euch

#1
hallo!

ab wann würdet ihr euch als ehemalige bezeichnen, bzw, wieviel zeit ist verstrichen, bis ihr von euch sagen konntet, dass ihr die krankheit weitgehend hinter euch gelassen habt?
im moment läuft es ganz gut bei mir, habe heute zwar erst meinen 6. tag ohne, allerdings ist das für meine verhältnisse schon ziemlich viel-und ich habe auch nicht vor, mir dass jetzt so schnell wieder kaputt zu machen.
es ist merkwürdig, nichteinmal eine woche keine fa´s und kein erbrechen und es kommt mir alles schon so weit weg vor...als wäre alles vor einer ziemlich langen zeit passiert.
ach ja, noch eine frage:wann hat bei euch endlich dieser kontrollzwang etwas nachgelassen?
ich esse zwar, aber trotzdem sehr, sehr kontrolliert..kein zwischendurchessen, keine ungeplanten nahrungsmittel, alle kalos zählen...genau dieser zwang hat mich schliesslich in die bulimie geführt, lässt das irgendwann wieder nach???

#2
Hallo!!

Bei mir wars auch so, dass ich durch dieses ewige Kcal.Gezähle und akriebisches Ausrechnen anscheinend irgendwann so den Verstand verloren habe, dass ich in FAs/Gegenmaßnahmen gerutscht bin. Ursachen sind aber sicher wo anders zu suchen. Denn der Kontrollzwang muss ja auch irgendwo herkommen...

Seit ich Kcal. nicht mehr zähle, ist mein Leben stressfreier. Eine Zeit hab ich dafür Esstagebuch geschrieben um die Kontrolle zu haben, dass ich "normal" esse und um herauszufinden vor welchen Situationen sich FAs einstellen. Als ich merkte, dass ich das aber auch nicht mehr wirklich auswerte und mir klar geworden ist, dass das nun eine Kontrollverlagerung des kcal-Gezähles ist, hab ich das seit Anfang August auch aufgehört. Anfangs war es echt schwierig, weil irgendwas fehlte und ich Angst vor Kontrollverlust hatte, aber mitlerweile geht es schon wesentlichbesser. Klar mache ich mir viele Gedanken ums Essen, aber das liegt in der Hauptsache daran, dass ich halt noch FAs habe (aber nicht kotze). Wären die nicht, würd ich mein Essverhalten als echt normal bezeichnen. Obwohl ich nicht glaube, dass die Gedanken ob man nicht doch "zu viel" gegessen hat den Tag über , so schnell weggehen. Dauert halt und man muss Geduld haben.

Als Ehemalig bezeichne ich mich noch lang nicht. Ich denke, dass dauert wirklich sehr lang. OK, ich kotze nicht und ich weiß, dass das gut ist, dennoch habe ich FAs, durch Gewichtszunahme kein sonderlich positives Körpergefühl derzeit, und ein Selbstbewusstsein baut sich nicht von heut auf morgen an.

Ich denke man unterscheidet zwischen Symtomfrei und ehemalig. Ich arbeite erstmal an Ersterem und dann wird langfristig auch das andere kommen, solang ich weitermache dafür zu kämpfen. Und das werde ich tun!

LG Nadine

#3
ich bezeichne mich erst las ehmalig wenn ich ín ein tief falle und diese tief anders löse dann würde ich mcih so nennen.

#4
ich würde einen unterschied zwischen symptomfrei und ehemalig machen. mich würde ich als symptomfrei bezeichnen (clean seit gut 3 monaten), als ehemalig würde ich jmd bezeichnen, der essen kann, was er will, und gar nicht mehr darüber nachdenkt. da sind wir auch beim thema kontrollzwang; den habe ich noch sehr stark. ich kann zwar essen, naschen etc. aber nur wenn ich vorher nachdenke, ob das heute überhaupt noch drin istOder ich muss skaten etc... also der kontrollzwang wird ewig anhalten, aber er wird verschwinden.

lg, caren ***

#5
hallo alle zusammen.

Ich würde auch sagen, dass es ein Unterschied gibt zwischen symptomfrei und ehemalig. Aber ich glaub so langsam würde ich sagen, dass ich eine Ehemalige werden. Ich habe keine FA's mehr, worauf ich sehr stolz bin und ich breche auch nicht mehr. :lol:

Der Kontrollzwang geht auch weg, obwohl ich ihn ab und zu noch habe und dann versuche ich über ihn hinweg zu sehen. Aber bis ich dahin gekommen bin hat das sehr lang gedauert.... vielleicht 10 Jahre...

Meine Therapie ist bald zu Ende und ich weiss nicht was ich tun soll wenn ich keine mehr habe und es mir dann wieder schlechter geht. Ich werde zwar mein neues Verhalten anwenden aber ich mache mir trotzdem sorgen. Vorallem weil mein Eltern mir ständig sagen, dass ich total dick bin und abnehmen müsste. Ich weiss, dass ich nichts bauchfreies anziehen kann, aber ich hab mich so lieben und akzeptieren gelernt wie ich jetzt bin und das Gefühl ist so befreiend und wohltuend. Und das schöne daran ist, dass ich wieder alles essen kann, was ich will und noch besser ist, dass ich aufhören kann zu essen. Das ist ein ganz neues Gefühl für mich weil ich schon so lange drauf gewartet hab. Aber ich weiss nicht wie ich mit meinen Eltern umgehen soll.

Ich wünsche euch alle, dass ihr dahin kommen werdet wo ich jetzt bin und dort auch bleibt. Auch wenn noch ein weiter Weg vor euch liegt.

Fühlt euch ganz lieb gedrückt von mir

Novanna

#6
ich dachte mir, wenn ich so krank werden konnte, kann ich auch wieder gesund werden.
wahrscheinlich ist es zwar im vergleich zum krankwerden irre schwer, aber immerhin weiss ich, was ich dafür tun muss.
eigentlich wissen wir ja alle, was wir tun müssen, nur die umsetzung ist so verdammt schwer.
habe mir überlegt, in kleinen schritten vorzugehen..ersteinmal eine woche ins auge fassen(was ich heute, wenn ich durchhalte geschafft habe), dann meinen eigenen rekord brechen, dafür müsste ich 8 tage schaffen..dann vielleicht die 2 wochen...und wenn ich ein etappenziel erreicht habe, belohne ich mich mit irgendetwas dafür...und ziehe eine art resumée. was an der zeit gut war und was weniger.
bisher kann ich sagen, toll war:
-Keine halsschmerzen
-keine magenschmerzen
-keine angst wegen nasenbluten, herzstechen, usw
-keine sorgen darüber, ob jmd etwas merkt
-kein kopfzerbrechen wann und wo ich mich übergeben kann
-das gute gefühl, abends ins bett zu gehen und zu wissen, ich habs geschafft
-mich auf mein frühstück freuen
-nicht mehr lügen zu müssen warum ich keine zeit für jmd habe
-bessere haut

nicht so toll war:
-agressiv
-nervös
-sorge darüber, dass ich es nicht schaffen werde
-konnte schlecht einschlafen
-musste mit gefühlen klar kommen, die ich lange nicht mehr gefühlt habe

#7
ich bezeichne mich als ehemalig, wenn ich von mir selbst sagen kann, dass ich mich vollkommen akzeptiere und ich drauf scheiße, wenn ich mal ein paar Kilos zugenommen habe.

#8
Also, aber es ist doch kaum jemandem egal, ob er ein paar Kilos mehr oder weniger drauf hat! Die meisten Leute machen sich doch GEdanken um ihre Figur. Und bis zu einem gewissen Grad ist das absolut normal, finde ich.

Ich würde mich als ehemalig bezeichnen, wenn ich mein Hunger und mein Sättigungsgefühl wieder habe. Wenn ich wieder essen kann, ohne dass ich zu nehme oder abnehme. Wenn ich einffach nicht mehr darüber nachdenke, sondern geniesse. Aber ob ich das jemals schaffe, bezweifle ich. Hauptsache, ich werde erstmal symptomfrei, damit ich meinen Körper nicht kaputt mache.

#9
ponia hat geschrieben:Also, aber es ist doch kaum jemandem egal, ob er ein paar Kilos mehr oder weniger drauf hat! Die meisten Leute machen sich doch GEdanken um ihre Figur. Und bis zu einem gewissen Grad ist das absolut normal, finde ich.
Ich denke, dass zwei, drei Kilos einen normalen Menschen kaum stören. Oder zumindest, dass keine Welt zusammen bricht. Früher habe ich mal abgenommen, mal wieder zugenommen und mich hatte es nicht wirklich beschäftigt. Nur, wenn ich es festgestellt hatte. Aber seid der Es-Zeit bin ich sogar wegen ein paar Gramm durchgedreht...
Verstehste?

#10
hi,
ich betrachte mich als ehemalig, weil ich den zwang, zu erbrechen, nicht mehr fühle. ich fühle, dass es mir ohne erbrechen viel, viel besser geht. die ganze sicht auf die welt hat sich geändert. ich bin aus dem zwagsverhalten ausgebrochen. es wird von tag zu tag noch besser.
dass der eine oder andere finstere tag auch dabei ist, ist logisch. doch diese art von gefühl/tag geht vorüber. auch ohne zu erbrechen.
lg, Gert

#11
ich bezeichne mich als ehemalig, ich beschäfftige mich nicht mehr mit essen, es gibt keine guten und schlechten nahrungsmittel, ich esse was ich möchte und verbiete mir nix, und dadurch das ich mir nix verbiete, bekomme ich auch keine fressanfälle mehr und esse im schnitt das was mein körper braucht, ohne pläne und ohne ständige gedanken an und ums essen.
in meinem kopf hat es einfach klick gemacht, ich spüre einfach, das ich gesund bin und niemals wieder auch nur einmal ein schlechtes gewissen nach essen bekomme und es wieder loswerden muß. essen macht nicht von nun auf jetzt dick. warum sollte es mir also angst machen.

ich bin eindeutig und zu 100 % weg davon, gott sei dank, denn ich möchte keinen tag mehr an diese blöde krankheit verschwenden, es hat mir nix gebracht, sondern mich immer nur zurück geworfen, und nun endlich geht es wieder vorwärts in meinem leben und wenn etwas mal nicht so ist, na und das ist doch kein weltuntergang. es gibt immer erfolgreiche und weniger erfolgreiche tage, aber für mich sind nun alle tage schön, ob die sonnescheint oder ob es regnet, ob ich viel zutun habe, oder wenig, jeder tag ist neu, und jedes problemchen läßt sich sofort lösen und wird erst gar nicht zu einem problem.

Gruß Angie