Seite 1 von 1

bin davon weg....hätte ich nie gedacht...

Verfasst: Mi Aug 17, 2005 21:58
von Somi
hi ihr lieben :)

ich weiß nicht warum ich nochmal an den ort hier zurückgekehrt bin, wo ich mich vor 2 jahren fast täglich aufgehalten hatte und versucht hatte hier beistand und rat zu finden, aber trotzdem nicht von der bulimie loskam
...dann bin ich seit 1 jahr an eine völlig andere ecke von deutschland gezogen, wo ich am anfang keine einzige person kannte....jetzt meistere ich hier erfolgreich mein studium, habe viele liebe freunde, lebe in meiner kleinen süßen wohnung...zusammengefasst: durch das studium und den auszug aus dem elternhaus habe ich ein völlig neues leben begonnen....und plötzlich war die bulimie nach einem monat ortswechsel weg.....und sie ist nicht mehr wiedergekehrt und ich habe nicht mal das bedürfniss zu k* oder eine FA zu praktizieren, im gegenteil ich verspüre vollste abneigung wenn ich daran denke ein FA zu haben oder danach k* zu müssen, ich ekel mich davor, auch z.b. wenn ich daran denke was ich früher gemacht hatte....... jetzt esse ich einfach auf was ich lust habe und mein körper und apetit pegelt sich von allein ein, habe ich es mal übertrieben, mache ich sport

ehrlich gesagt kann ich kaum fassen, dass es so gekommen ist, aber ich bin überglücklich damit, kann das leben besser genießen, außer ständig gedanken ans essen zu hegen, ich bin ausgeglichener, habe endlich ein richtiges selbstbewußtsein aufgebaut und kann für mich selber sorgen

..ich hoffe ich motiviere euch ein stück weit, aber mit diesem neuen lebensabschnitt hab ich es allein geschafft rauszukommen, sogar ohne hilfe oder therapie oder sonstiges.....nur durch erkennen und verstehen meiner eigenen person, warum ich das damals tat, und was ich eigentlich vom leben will.....und das was ich will, wurde mir auch klar: ich wollte glücklich sein, liebe menschen die mich mögen um mich drumherum haben, auch anderen menschen etwas geben können und zurückbekommen und nicht: depressiv sein, k* - FA - k* - FA....gedanken ans essen....usw.

..und das ich es umsetzen konnte, macht mich glücklich und ehrlich gesagt ist es das thema in meinem bisherigen leben auf das ich am stolzesten bin: das ich es geschafft habe

..und ehrlich gesagt macht mich es traurig wenn ich das hier alles wieder im forum lese....das erinnert mich ziemlich an früher....hatte auch eben meine alten mails von vor 2 jahren gelesen und ich kann nicht beschreiben, was für ein gefühl ich da im bauch hatte....richtig schlecht und unwohlsein und es tat ein stück weit weh, zu sehen, wie weh ich mir damals tat und mich selbst schund nur um irgendwelche sinnlosen äußeren merkmale zu erreichen, auf die es nun wirklich nicht alleinig im leben ankommt
...aber ich seh es positiv, aus diesen sehr sehr sehr schlechten zeiten, die ich damals durchging, hab ich gelernt und weit mehr erfahrungen gesammelt als jemand anders vielleicht...

ich will mit diesem beitrag nicht an der krankheit schön reden - im gegenteil -.....das einzige was ich mit dem beitrag erreichen wollte, ist, dass es vielleicht den ein oder anderen motiviert, und das ihr zuseht euch selbst zu helfen oder euch helfen zu lassen, denn auch wenn ihr es jetzt nicht seht: ihr macht euch und euer zukünftiges leben kaputt....und nicht nur die gesundheit und euer körper/eure hülle geht verloren, auch das innere, eure seele



ich wünsch euch alles glück dieser welt und glaubt mir, ich kann jeden einzelnen hier verstehen....diese krankheit ist ein schlimmer oft unterschätzter teufelskreis

alles liebe,
somi

Verfasst: Do Aug 18, 2005 9:35
von jill
hallo somi,

ich habe gerade deinen beitrag hier gelesen und er wirkt neben all den anderen postings wie eine große aufmunterung auf mich.

ich freue mich sehr für dich. ich freue mich, dass du es geschafft hast die bulimie hinter dir zu lassen und dass du dein leben so geniesen kannst.

ich hoffe mir mich, dass ich selbst auch einmal einen beitrag in dieser art verfassen kann - du gibst mir auf jeden fall viel motivation.

vielen, vielen dank dafür!

liebe grüße :wink:
jill

Verfasst: Sa Aug 20, 2005 16:28
von Deti
@somi

jetzt kannst du dich auf einen berg stellen, runter in die landschaft schauen und zu dir selbst sagen:,, ja ich habs geschafft". Und du gehst darunter in diese landschaft mit einem unglaublichen Selbstbewusstsein, dass du nur durch den Kampf mit deiner bulimie gewinnen konntest!

Diese Gedanken sind es wert zu kämpfen. Für sich zu kämpfen.

Und dann ist es immer eine unheimliche Motivation, wenn man liest, einer hat´s geschafft, is draußen!

:-)

Verfasst: Di Aug 23, 2005 20:09
von Somi
schön zu lesen wenn ich wenigstens ein paar von euch etwas motivation geben konnte und zeigen konnte, dass man es auch schaffen kann und sich nicht mit dem gedanken abgeben muß, immer sklave dieser krankheit oder bessenheit und kontrolle zu sein

klar brauchte ich auch erstmal ne zeit, bis ich völlig darauf verzichten konnte und es war auch nicht von ein tag auf den anderen, es wurde langsam etwas weniger bis ich irgendwann merkte dass ich es eigentlich gar nicht mehr brauch

aber viel wichtiger als den gedanken, dass man aufhören muß zu k* und FA's zu haben, ist, dass man sich selbst erkennt >> WER man ist, WAS man möchte, WAS man vom leben erwartet und vielleicht in seiner ZUKUNFT erreichen will.....und wenn man das erkennt und sich selbst vielleicht irgendwann im bilde hat, merkt man, oder ich merkte es zumindest, dass mir die bulimie da im wege steht und die symptome verschwanden ganz von allein, ohne dass ich mir etwas verbieten mußte oder mich wieder in diese "ich-muß-mich-unter-kontrolle-haben"-situation hineinbegebe

klar und es ist schwer das alles zu meistern und zeitgleich mit dem leben da draußen klar zu kommen....denn ich bin der meinung, das bulimiker oder allgemein essgestörte sehr sehr empfindliche und sensible menschen sind, was vielleicht nicht immer anerkannt wird oder wo nicht das entsprechende gegenverhalten der anderen, die vielleicht nicht so ticken, entgegenkommt.....und viele dieser sensiblen menschen, zerstören sich dann vielleicht lieber selbst, als ihr verhalten oder erfahrungen/erlebnisse oder kummer anders ausdrücken zu können.....das ist eben keine einfache sache und finde kaum worte wie es besser ausdrücken könnte....
aber ich will an der stelle trotzdem nochmal betonen, dass man es trotzdem schafft
-verarbeiten -erkennen -sachen,die einen fertig machen/einem schaden,aus dem weg gehen/sie bewältigen

der neue lebensabschnitt hat mir dabei sehr geholfen, aber trotz dessen es gibt sicher keine allgemein-lösung für alle für dieses problem: muss jeder für sich selber herrausfinden und den willen haben >also gebt nicht auf!!!!!!

Verfasst: Di Aug 23, 2005 20:22
von *marlen*
ich bin echt stolz auf dich ich hoffe das ich auch eines tages hier rein schriebe ich habe es geschaft ich glaube schon den ich kämpfe klar habe ich auch tiefen aber daras lerne ich .

ich bin echt froh sowas mal zu lesen ja du hast recht es modiewiert sogar sehr.

schön ,schön ,schön.

Verfasst: Di Aug 23, 2005 20:24
von Lisa-Marie
Ein Leben ohne Bulimie und 24h am Tag Gedanken an Essen...das erscheint mir im Augenblick noch so aussichtslos!
Aber ich bin froh über jeden Beitrag dieser Art, denn sie zeigen mir, dass es doch nicht völlig unmöglich ist, und dass man die Hoffnung nicht aufgeben soll!!!

Verfasst: Sa Aug 27, 2005 13:10
von Novanna
hallo ihr alle,

ich denke auch, dass man aus dieser Krankheit raus kommen kann, da ich es selber an mir sehe. Aber es gibt trotzdem Dinge in meinem Leben, die ich nicht gemeistert bekomme. Ich suche verzeifelt eine Arbeit um von zu Hause ausziehen zu können. Weil meine Eltern das Problem sind. Aber ich finde keine Arbeit und somit kann ich auch nicht ausziehen und das macht mich so fertig. Ich hasse es, den ganzen Tag rumzusitzen und nichts tun zu können.

Ich würde mich auch als Ehemalige oder zumindest auf dem Weg als Ehemalige bezeichnen, denn ich k* nicht mehr, hab keine FA's mehr und auch sonst hab ich kein Kontrollzwang mehr oder sowas. Ich kann ganz normal essen, mach mir nicht mehr Gedanken darum, wie früher. Ich akzeptiere mich jetzt auch so, wie ich bin und fühle mich rund um wohl, aber diese auswegslose Situation bringt mich wieder dazu ins alte Muster zu verfallen. Vor allem wenn meine Mutter wieder ankommt, ich hätte einen zu fetten Arsch. Das zieht mich dann wieder so runter, weil sie es doch besser wissen müsste. :cry:

Wie hat es bei dir Angefangen?

Verfasst: Mi Sep 07, 2005 14:26
von sara.u
Hallo Somi,
habe deinen Beitrag gelesen. Freut mich das du es geschafft hast und es dir heute gut geht.
Ich glaube es geht bei mir los. Jedesmal wenn ich zuviel gegessen habe gehe ich auf Toilette und fange freiwillig an zu k*
Das kommt aber nicht jedetag vor, nur wenn ich fressattake hatte.
Das habe ich seit ca. 2 Jahren oder länger..
Meinst du das es der anfang von Bulimie ist? Ich meine, das kommt nicht jedentag vor.
Wie hat es bei dir angefangen?

Lieben Gruß
Sara

Verfasst: Di Sep 13, 2005 17:55
von Dotterblume
Hallo Sara!

Dass du hier auf dieser Seite bist, beantwortet deine eigene Frage ja eigentlich leider schon, oder?

Verfasst: Di Sep 13, 2005 19:16
von Pretender
Hex Somi.

Das freut mich so sehr für dich und ich hoffe, dass das auch für immer so bleiben wird...
Ich mache auch demnächst Abi und werde dann weiter weg studieren... Hoffentlich ergeht es mir genauso wie dir...