will nicht wieder zurück!!!!

#1
hmmm, ich weiß grad gar nicht so genau wo ich anfangen soll ...

ja, ich bin ja nun schon seit 10 monaten k*frei und ich weiß, dass das wirklich super gut ist ... leider schlucke ich immer noch AFM und esse manchmal recht wenig ... was aber auch nicht das problem ist ...

seit einiger zeit habe ich einen freund der wirklich eingentlich das beste ist, was mir jemals passiert ist ... naja, wie es halt so ist in einer partnerschaft haben wir auch viel über unsere vergangenheit gesprochen ... und ich habe ihm von der B*, dem krankenhaus und der thera usw. erzählt ... er ist super verständnisvoll und wirklich sehr interessiert ... hmmm, wir haben dann auch über die ursachen gesprochen, wieso, welhalb, warum und sind dann auf meinen onkel zu sprechen gekommen ... dass er mich halt jahrelang s*x**ll* m*ssb**ch* und v*rg*wa*ig* hat ...

obwohl ich der festen überzeugung bin, dass ich das thema sehr gut verarbeitet habe, wirft mich das wieder ein wenig aus der bahn ... nicht, dass ich rückfällig bin was das K* anbelangt, dass ich es nicht ... aber ich erwische mich jeden tag mehr, wie ich die kalorien zähle, es wieder verbotene lebensmittel gibt, das ich das essen hin und wieder reduziere und mich über die *kg die ich abgenommen habe freu ... der waschzwang ist wieder da und ich schaffe es nicht, mich dagegen zu wehren ... onwohl ich das alles nicht will ...

meint ihr, es ist nur so eine phase??? ... ich meine, ich habe es ja nicht meinem freund erzählt und gut ist ... wir reden schon auch noch weiterhin über meinen onkel und die zeit mit der B*, weil auch er das verarbeiten muss ... das ist nicht täglich thema und die tage, an denen wir darüber sprechen, werden weniger ...

ich kann schlecht beschreiben was in mir vorgeht ... ich weiß, dass ich gesund werden will ... ich will eine familie mit kinder ... ich will meine ziele erreichen und mit meinem freund glücklich sein ... ich habe es schon so weit geschafft und will nicht wieder einen schritt zurück gehen ... es soll weiter vorwärts gehen ... gerade jetzt, wo ich doch alles habe was mich glücklich macht ... einen mann, der mich so liebt wie ich bin und meine vergangenheit akzeptiert

hach, ich weiß auch nicht ... verlange ich zuviel von mir??? ist mein derzeitiges verhalten normal??? wird es sich wieder ändern wenn das thema nicht mehr akkut ist??? ... ich habe vier monate eine stat. thera gemacht ... vier jahre amb. thera hinterher ... hart an mir gearbeitet ... warum bin ich jetzt so schwach??? ... wo ist meine willenstärke geblieben??? ... ich hab doch alles verarbeitet was zu verarbeiten war ...

irgendwie ist mir nach heulen zumute ...

#2
Liebe Sprosse77,

Solche Phasen sind meines Erachtens normal, denn die Heilung geht meiner Erfahrung nach in Phasen wellenförmig voran. Und die Phasen enthalten auch Rückschläge in den bulimischen Symptomen, das bedeutet aber nicht, dass man dann immer wieder von vorne anfangen muss, sondern man ist in der Regel schnell wieder auf den Stand zurück, den man bereits erreicht hat und kann meistens sogar noch weiter voran gehen.
Am gefährlichsten ist die Angst und der Druck, den man sich in solchen schlechten Phasen aufbaut. Mir hat es immer sehr geholfen nach vorne zu schauen, die bulimischen Symptomen nicht so wichtig zu nehmen, da ich wusste, dass ich nie mehr in diese alten Denkmuster ganz zurückfallen würde, da ich schon so weit gekommen war und auch Vertrauen in mir selbst aufbauen konnte, das Bewusstsein, auch ohne die Bulimie leben zu können. Ich habe diese Phasen dann oft so erlebt, dass ich von der Psyche weiter war als von der Symptomatik und verzweifelt darüber, dass die Symptomatik mich wieder zurückreissen wollte, aber das ist nie passiert, sondern die Symptomatik hat sich "von selbst" verbessert, wenn ich mich auf das konzentriert habe, was ich schon errreicht habe.
Auch das Nehmen von AFM, gezügeltes Essen und das übertriebene Verlangen, dünn zu sein sind Symptome der Bulimie. Allein nicht mehr zu Kotzen bedeutet nicht, die Bulimie vollständig überwunden zu haben. Dass Du es bis hierhin geschafft hast, darauf kannst Du wirklich stolz sein. :) . Und es zeigt, dass Du die weiteren Schritte auf Deinen Weg auch schaffen wirst, denn den schwierigsten Teil hast Du schon hinter Dir! Lass Dir Zeit für diesen Weg, setz Dich nicht unter Druck. Es dauert sehr lange, ehe man aus der Bulimie ganz aussteigen kann, schließlich rutscht man auch nicht von heute auf morgen hinein. Wie schön das Leben ohne Bulimie in all seinen Höhen und auch Tiefen sein kann, weisst Du. Solange Du dies nicht vergisst, brauchst Du keine Sorgen zu haben, wieder in die Bulimie zurückzurutschen! Um weiter voran zu kommen, hol Dir nochmals professionelle Hilfe bei der Aufarbeitung Deiner Kindheit, wenn Du merkst, dass Du es alleine nicht schaffst. Ansonsten genieße Dein Leben, denn im Moment läuft es doch für Dich super!

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#3
Ich kann gut verstehen wie du dich fühlst - ich bin an demselben Punkt. Ich habe die letzten zehn Monate dreimal gekotzt, zweimal davon diesen Monat.

Für mich stand die Erkenntnis an, dass ich die Bulimie nicht einfach mit meinem Willen wegbekommen kann. Am Ende lege ich dabei nur wieder dieselbe krankhafte Selbstdisziplin, denselben krankhaften Perfektionismus an den Tag, der mich krank gemacht hat.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass einfach die Erinnerung ist, die dich wieder an das alte Rollenmuster erinnert hat, vll. hast du auch unbewusst Angst, man könnte dich nicht ernst genug nehmen -nach dem Motto: jetzt wo du es ausgesprochen hast, musst du auch Symptome zeigen.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.

#4
hey ihr beiden ....

@kendra_pad ....
vielen lieben dank für deine aufbauenden worte ... vielleicht hast du recht und ich sollte mich nicht so sehr unter druck setzen ... es kann nich von heute auf morgen gehen ... schritt für schritt, phasenweise ... leider mag ich dieses "zwei schritte vor und einen zurück" überhaupt nicht ... das muss alles perfekt laufen ... (aber das ist ja oft typisch für uns) ... leider ...
über den aspekt, mir nochmal professionelle hilfe zu holen, hab ich auch schon nachgedacht ... ich werde einfach noch mal ein paar tage abwarten und mich beobachten ... sobald es "schlimmer" werden wird, werde ich dirket meine therapeutin anrufen ... und wenn es nur für zwei drei sitzungen ist ...

@filialunae
dein aspekt mit den "gezwungenen syptomen" ist sehr interessant ... darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht .... vielen lieben dank für diesen gedankenanstoß ... mach mir mal meine gedanken dazu und werde, unter anbetracht des von dir angesprochenden aspektes, mein verhalten der letzten wochen nochmal revue passieren lassen ... vielleicht ist ja was wahres dran :?