Hat man Probleme, weil man meint, welche zu haben?

#1
Mir geht es oft so, dass Sachen für mich erst ein großes Problem sind, wenn ich denke "Das würde doch keinem anderen so gehen" - und oft werden sie dann auch erst abnormal groß.
Wenn ich mein Problem dagegen für normal halte, also so, wie es jedem mal geht, dann ist es gleich weniger groß und belastet mich nicht so.

Z.B: hab ich übermorgen Prüfung und hab zeitweise das Gefühl, ich kann nix mehr. Und weil ich immer dachte, nur ich stelle mich an, hab ich es geschluckt, bis ich heute ganz fertig war und heulend meine Mama angerufen habe. Und die fand das ganz normal, ihre Prüfung musste sogar mal unterbrochen werden, weil sie nix mehr wusste und sie hat sie dann trotzdem noch eins gemacht. Und sie meinte, dieses Gef+ühl, nix zu wissen wäre normal, das hätte jeder mal.
Meine sehr gute Freundin hier im Haus hat auch Augenringe wie blöd und ist feritg.


Es ist normal. Und damit schon gar nicht mehr so schlimm.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.

#2
Hallo Filialunae!

Es ist total normal!

Ich kenne das auch.Es geht mir in einer Situation schlecht, denke alle anderen nehmen das viel lockerer.Nur wenn ich dann einige wochen Abstand habe oder in der Therapie darüber spreche, versuche, mich sozusagen von außen zu sehen, als ob ich ein anderer Mensch wäre der "Mich" nur beobachtet, gelingt es mir meistens, mehr Verständnis für mich aufzubringen.Ich hoff, es kommt rüber was ich meine.
Ich wünsche Dir alles Gute, das Beste für Deine Prüfung.du arbeitest so gewissenhaft, wirklich vorbildlich.Du schaffst es sicher mit einem absolut guten resultat.

Halt Dir die daumen!
Alles Liebe
Marla

#3
Meine Problemorientiertheit kann schon manchmal zu weiteren Problemen anwachsen.
Zum Teufel, dann versuche ich einfach nur leben, das Leben zu genießen und nicht immer irgendwelchen Idealen hinterherzulaufen. Ich werde nicht alle Probleme lösen können, vieles kann ich auch einfach so stehen lassen, ohne es erst zum Problem werden zu lassen.
Herausforderungen sind o.k., Probleme wälzen kontraproduktiv.
Warum müssen wir das Leben manchmal so furchtbar ernst nehmen? Das Zebra in der Savanne macht sich auch nicht ständig Sorgen, nur weil ein Löwe auftauchen könnte.....

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#4
Liebe Filia,

ich habe auch mein Studium hinter mich gebracht und glaube mir: ich war teilweise dem Nervenzusammenbruch nahe, weil ich dachte, ich schaffe das alles nie und nimmer. Siehe da, ich habe es geschafft.

Beim Studium ist es sooooo normal, dass du nach wochenlangem Lernen glaubst, gar nichts mehr zu wissen.

Ich hoffe, dir ist es gut gegangen!?!?

lg
djinn

#5
@Djinn Jaja, hab die erste Prüfung bepackt.

Aber darum ging es mir gar nicht. Das war nur ein Beispiel. Meine eigentliche Frage war, ob man Probleme hat, oder ob man diese schlimmen Probleme hat, weil man meint, man hätte sie. Also kurz: man hat ein Problem und hält es für ganz ganz schlimm, dieses Problem zu haben und dadurch wird es immer größer und dann hat man wirklich ein schlimmes Problem für das man sich vll. schämen muss. Und dabei hätte man das nicht, wenn man das Grundproblem einfach für normal erachtet hätte.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.

#6
hmmmm, das ist total schwierig...ich denke auch momentan total über sowas nach. Ich glaube schon, dass ein Problem erst groß wird, wenn man es groß macht. Mir ist es gestern wieder mal sehr komisch gegangen (ich fange dann immer gleich an nach Krankheiten/Störungen zu suchen, die für mein Befinden ursächlich sein könnten ->klar finde ich auch immer was :wink: ), habe dann meiner Freundin recht ehrlich geschrieben, wie es mir geht. Sie hat mir zurückgeschrieben, dass sie sich momentan haargenau gleich fühlt (und sie ist nicht so extrem drauf wie ich es schon war!). Schwupps - das Problem ist auf die Hälfte zusammen geschrumpft an Volumen und Schwere!

Sogesehen heißt es für mich schon immer wieder einen Schritt raus machen, nicht in den Zug einsteigen sondern ihn fahren lassen. Durchatmen, sich mitteilen. dann werden die Probleme oft leichter zu tragen.