#16
Puah, also filia, ich checks grad nicht?
Ich hab das ganze schon so gemeint, wie ichs geschrieben habe.

Egal, auf jedenfall denke ich, dass Du Dir sehr leid tust, wegen... was?

Wegen Deiner Überbegabung? Wäre für mich schon wieder einmal ein Indiz, dass Du alle ansich sehr vortielhaften Dinge, einfach schlecht und zerdenken tust.
Wer hat Dir das eigentlich gesagt mit der Überbegabung?

Vielleicht steigst Du ja mal von diesem hohen, aber ach-so-bürdehaften Ross runter, und zwar VOR DIR SELBER UND VOR DEN ANDEREN.
Vielleicht bist Du ja garnicht "hochbegabt"?

Ich denke, Du bist eine sehr kluge und toll reflektierende junge Frau, und ich wäre rückblickend verdammt froh gewesen, wenn ich mit 20 so einige Deine Überlegungen selber gehabt hätte.
Aber denkst Du nicht auch, dass Dir (in anderen Bereichen) das Mädel aus dem Mob vielleicht um häuserlängen voraus ist?

UND:
Ich muss immer besonders nett und rücksichtsvoll sein, wenn ich will, dass sich jemand dauerhaft mit mir abgibt.
und...
Wie ich schon sagte, ich bin gezwungen, immer mehr Nachsicht mit anderen zu haben und mich zurückzuhalten, bis die ihre ( unbewussten, nicht von mir benannten) Vorurteile abgebaut haben, als die sich Mühe mit mir geben.
...Ich denke genauso! Ja, stell Dir das vor! Wenn wir zwei uns treffen würden, würde ich denken "Hach, ICH muss mir immer v iel mehr mühe geben mit den anderen, es ist so verdammt anstrengend. Ich gebe und gebe, bin so zwangshaft nett, usw...."
Also bitte, wir sollten uns in diesem Sinne beide an der Nase nehmen, und niemals vergessen, dass das DIE ANDEREN GENAUSO TUN MÜSSEN!
Und: wir ernten dadurch auch unsere Erfolge, und kriegen auch zurück, auch wenn wir das in Krisenphasen nicht merken.

Mfg,
Monica Lewinksij

#17
Früher brauchte ich immer etwas, um mich von anderen abzuheben oder mich zu differenzieren. Diese Funktion hat dann leider auch meine Bulimie mit Freude übernommen.
Heute stehe ich in meiner Mitte, brauche dieses Abheben aus der Masse nicht mehr (oder nur noch selten) und sehe mich mehr als Teil dieser Masse, was mir früher äußerst fragwürdig vorkam. Aber ich sehe jetzt meine Umgebung mit anderen Augen, sehe meine "Mitmenschen" nicht mehr als Konkurrenten oder Gegner, sondern als "Mitmenschen", die ähnlich wie ich ihre Stärken und Schwächen haben, und freue mich an diesem bunten Bild. Und das ist ein gutes Gefühl!

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#18
@kendra

Versteh das bitte nicht falsch: ich stell mich nicht im Alltag auf den Platz und denk mir "Ich bin jetzt hochbegabt, was kann ich tun, damit man das merkt?". Gerade deshalb habe ich auch aufgehört zu singen und dergleichen - weil ich normal sein wollte. Ich habe das Thema jetzt hier nur angesprochen als Reaktion. Von mir aus war originär nicht das Bedürfnis da, das jetzt zu diskutieren, weil ich damit und mit meinem derzeitigen Tief gar keinen Zusammenhang sehe.
Zuletzt geändert von aymone am Di Jan 25, 2011 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.

#19
@ filia

Könnte es nicht vielleicht sein, dass Dir Dein Körper sagt, dass er inzwischen genug Nahrung hatte und eine kleine Pause braucht? Du hast Dich wieder nach oben gekämpft, Deinen Essgewohnheiten eine Regelmäßigkeit gegeben aber jeder Mensch ist anders, auch was die Nahrungsaufnahme angeht und deswegen muß man noch lange keine Eßstörung haben.
Wie oft haben wir schon darüber geredet und diskutiert, dass man auf ihn hören sollte - er zeigt Dir an, wann er genug hat und wann er etwas braucht.
Manövriere Dich nicht durch Dein allzu selbtsanalytisches Denken in etwas hinein, was vielleicht gar nicht da ist. Akzeptiere es als Körpergefühl und versuch' den Gedanken abzustellen bzw. auf die Seite zu schieben, dass du wieder in eine komplette ES reinrutscht.
Zuviel Selbstanalyse kann auch nach hinten los gehen!!!
Manchmal passieren Dinge einfach, weil sie eben passieren, da muß es nicht mal einen Grund dafür geben. Es gibt nun mal nicht für alles auf der Welt eine Erklärung. Es ist nun mal so - versuch es zu akzeptieren - Jedes Ying findet sein Yang.
Entschuldige, wenn ich das jetzt so sage, ich liebe Deine Beiträge und Deine Gedankengänge aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass du zuviel denkst.

LEBE EINFACH

Ich drück Dich ganz fest

spera

#20
Liebe Filia,

Es wäre sehr schade, wenn Dein Ziel ist, "normal" zu sein! Deine Talente sind doch dazu da, von Dir ausgelebt zu werden. Wenn Du Spaß am Singen hast, wieso solltest Du wegen anderer aufhören, um keinen Neid bei ihnen zu erwecken? Glaubst Du wirklich, dass andere immer nur neidisch auf Dich sind, bloß weil Du mehr Talente hast als sie?
Wenn Du als Kind von anderen verletzt wurdest, weil Du nicht so warst wie sie, heißt das nicht, dass es Dir auch als Erwachsene so gehen muss. Kinder sind im Umgang miteinander nicht gerade zimperlich, meine Erfahrungen in dieser Hinsicht sind auch nicht gerade positiv. Aber heute kann ich mir aussuchen, mit wem ich Umagng habe. Und dies sind die Menschen, bei denen ich so sein kann, wie ich bin.
Und ich wünsche Dir viele Freunde und Bekannte, die Dich so mögen, wie Du bist. Für die anderen gilt: pfeif einfach drauf! :-)

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#21
nochmal @ filia,

Mach es doch einfach so wie ich:
Ich sehe mich nicht nur als hochbegabt sondern als GENIE, und das bin ich auch.
Im Zwischenmenschlichen Umgang pflege ich aber Understatement, das hat zu 80% nur Vorteile.
Und im zweifelsfall mach ich einfach auf "verrückter Professor" LOL!, weil ich eben um meine Schwächen (großteils) schon bescheid weiss, und ich einfach keine Lust mehr habe, sie zu verstecken. Und genau das sind die Punkte, an denen ich dem "Mädel aus dem Mob" mehr Fähigkeiten zugestehe.

Und bitte! Sing doch! Werde Star! Aber vergiss endlich Deine "Bürde der Hochbegabung"!

Lg,
Monica Lewinskij

#22
ich finde diese Diskussion langsam schwer mühsam. Hier wird so getan als ob ein Hochbegabter/-e, ein Genie, und was sich noch alles so vom "Mob" abhebt, anders funktioniert, einer Sonderbehandlung bedarf. Ich würde nie auf die Idee kommen, einen solchen Attributträger zwischenmenschlich anders zu behandeln. Ich finde auch Aussagen wie "auf Zwischenmenschlicher Ebene fahr ich runter" echt komisch. Ich meine, überall trifft man auf Menschen, die teils mehr teils weniger drauf haben. Eine meiner besten Freundinnen hat ganz bestimmt auf der Leistungsebene, in puncto Speicherkapazität (schönes Wort roboti roboti :roll: ) weit mehr drauf als ich...und? Ich kann ihr dafür schön langsam immer besonders gut und wirksam den Spiegel vor halten, wenn sie sich wiedermal vor Leistungswahn, Perfektionismus, Ehrgeiz und Nichtaufhören können, beinahe selbst zugrunde richtet. Ich denke, sie weiß das zu schätzen - da hab eben ich schon mehr drauf als sie....
Übrigens kann man sie ganz normal behandeln, so wie andere Menschen auch!!! :roll: Ich denke, sie sieht das genauso.

Ich weiß nicht, da sind doch nicht alle anderen schuld, dass es jemand, der auf manchen Gebieten mehr drauf hat, irgendwie schwer zu haben scheint. Und seine Talente bewusst nicht auszuleben, um nicht Opfer von Kritik zu werden (oder gar Neid) - ich weiß nicht. Das klingt so wie: Ich will gebeten werden. oder Ich mach das nur, wenn alle applaudieren und keiner Buh schreit.

Ich kenne das von mir - ich bin absolut nicht kritikfähig, aber das sind doch eben Dinge, die menschlich und normal sind. Und nicht an diesem Attribut hochbegabt festzumachen sind....schön langsam klingt das für mich wie Ich bin was besonderes und keiner weiß das zu schätzen bzw. weiß wie er/sie mit mir richtig umzugehen hat. Deshalb ziehe ich mich in diesen Bereichen zurück.

Außerdem: warum singst du nicht und strebst auf der anderen Seite sehr sehr hohe Ziele im Studium an?

Ach, ist ja egal. Ich denke, ich werde hier auf keine Antwort stoßen, die mich befriedigt. Denn je öfter ich die Worte Hochbegabung, Überdurchschnittlichkeit, Genie (Wahnsinn fehlt eigentlich noch - aber das liegt ja bekanntlich nahe beisammen - vielleicht sollte ich mich jetzt endlich auch outen...hallo, ich bin djinn und wahnsinnig...haha :? ) höre, desto allergischer werde ich drauf...die Katze beisst sich in den Schwanz...

#23
@Speranza

Es war garantiert nicht mein Körper, der gesagt hat, er will nicht mehr, mein Körper hatte einen knurrenden Bauch, ein kreideweißes Gesicht und Schwindelanfälle... :roll: Das ich zur Zeit zu viel denke, stimmt etwas, das hatte damit etwas zu tun. Ich hab mich wieder schön in die Enge manövriert.

@kendra

Ob ich normal sein will? Ja. Weil normal für mich nicht heißt, unauffällig zu sein. Was normal sein für mich heißt? Gesund sein, Ruhe haben, etwas Konstantes im Leben auf das ich mich immer verlassen kann, nicht mehr so viel Drama im Leben, in einem sozialen Netz integriert sein. Vor allem: jemand sein. Einen Platz haben, Respekt bekommen ohne Schnittwunden zeigen zu müssen, eine Persönlichkeit zu haben, die allein für sich steht.

Ich weiß, dass ich da noch lange nicht bin. Aber ich bin auf dem Weg. Ich habe vor allem gelernt, zu akzeptieren, dass viele Dinge erst mit der Zeit kommen - eine gefestigte Persönlichkeit ist mit 20 nicht möglich.

@Monica

Ich will aber nicht den Pausenclown spielen, um akzeptiert zu werden. Das ist nicht fair.

@Djinn

Du hast das Gefühl, ich halte mich für besser oder? Das ist aber nicht so, aber genau das ist eine der Tatsachen, die einem immer wieder begegnen, ob man nun sagt, dass man hochbegabt ist, oder nicht.

Klar, jeder hat bestimmte Charaktereigenschaften, man könnte ja auch Intelligenz dazu zählen und dann andere Verhaltensweisen charakterisieren, die dazu gehören, dann klänge es nicht so problematisch, keine Frage.

Aber du wirst mir doch zustimmen, dass Minderbegabte spezielle Förderung brauchen, dass es für durchschnittlich begabte spezielle Lehrpläne gibt und warum dann nicht für Hochbegabte?
Ich denke, wenn mein Problem beispielsweise Neurodermitis wäre und ich darüber schriebe und dem einen Haupteffekt auf mein Leben beimessen würde, dann würde das keiner bestreiten. Warum dann bei Hochbegabung? Klar, weil die erst mal nur Vorteile zu bieten scheint und weil sich gleich alle angegriffen fühlen, weil sie meinen, man würde ihnen sagen, sie seien weniger wert.

Jede spezielle Anlage im Menschen braucht spezielle Behandlung und es ist einfach, sie zu kategorisieren, weil normalerweise haben Hochbegabte immer dieselben ähnlichen Probleme, haben Gehbehinderte immer ähnliche Probleme, haben sozial begabte ähnliche Probleme, haben Taube ähnliche Probleme.
All das sind Merkmale, mit denen wir auf die Welt gekommen sind und mit denen wir lernen müssen umzugehen. Sie haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung unserer Persönlichkeit und wenn es Tabuthemen sind -wie eben zu sagen, man sei weit überdurchschnittlich begabt - dann bringen sie Probleme mit sich.

Nur um das deutlich zu machen: ich fühle mich nicht wegen meiner angeborenen Fähigkeiten besser. Ich fordere lediglich Verständnis dafür, dass ich von Natur aus gerne und viel lerne, mich stundenlang mit bestimmten Thematiken bis ins Detail beschäftige und das ab und zu auch mitteilen möchte - ohne von anderen zu hören zu bekommen, ich würde angeben, weil das gar nicht meine Intention ist.
Wenn ich mich wegen irgendwas besser fühlen sollte, dann wegen meßbaren Leistungen, die nicht von angeborenen Fähigkeiten abhängen, wie Leistungsbereitschaft, Ordentlichkeit, Verlässlichkeit, wasauchimmer.

Aber ich habe wegen der mir angeborenen Eigenschaften zu Denken, zu Lernen und mich zu Interessieren massive Probleme im Leben gehabt, die nicht aufgefangen wurden. Diese Probleme sind nicht nur mir eigen sondern auch allen anderen mit dieser Eigenschaft, deshalb ist es ein Thema, über das man reden muss, denn es gibt gar nicht so verschwindent wenige davon. Von den partiell Hochbegabten oder einfach nur überdurchschnittlich Intelligenten ( etwas anderes als Hochbegabung), mal abgesehen.

Und weil diese Probleme existent sind, weil es Kausalketten sind, die bei allen Betroffenen nachweisbar sind, muss ich lernen, damit umzugehen. Ich muss lernen, trotzdem mit meinen Mitmenschen auf einer gemeinsamen Ebene auszukommen und nicht enttäuscht zu sein, wenn man mir nicht entgegen kommt, weil meine Probleme nun mal nicht von jedem verstanden werden.

Ich nehme das im Alltag nicht immer als Bürde war oder als immer präsente Besonderheit - ich rede nur hier so massiv darüber, weil das Thema aufgekommen ist und es jetzt gerade darum en detail geht.
Im Alltag definiere ich mich über ganz andere Sachen, von denen ich oben schon einige gesagt habe und bin darauf stolz, beziehe daraus das Selbstbewusstsein, nicht vollkommen sinnlos zu sein und etwas zu haben, das mich im speziellen auszeichnet und mich ausmacht ( auf irgendwas muss man ja stolz sein).

Als Beispiel für das Problem: Ich war in der Grundschule einfach immer weiter als andere und habe mich tödlich gelangweilt, durch meinen Stand aber auch die anderen behindert, weil ich Antworten gegeben habe und Fragen gestellt habe, die die anderen überfordert haben. Ich habe auf meine Art und Weise gestört. Ich konnte aber nicht anders, weil ich mein Gehirn nicht abschalten kann ( wie schon geschrieben, ich habe geübt, dümmer zu sein, es geht nicht). Ich habe dafür natürlich negatives Feedback bekommen und erst da angefangen, mich für etwas ungewöhnliches zu halten - allerdings im negativen Sinne und habe mir vorgeworfen falsch zu sein, was mein Verhalten dann noch absonderlicher gemacht hat.

Diese Probleme hat ein normalbegabtes Kind nicht. Ganz einfach, daran gibt es nichts zu rütteln. Gut, auch die langweilen sich mal, aber nicht dauernd, weil sie es schon können, sondern meistens weil sie das Thema doof finden.
Hinzu kommt, das Hochbegabte dann einfach oft abschalten, den Anschluss verlieren ( wir müssen auch lernen und könne nicht alles so), schlechte Noten bekommen, weil sie nicht mehr wissen, wo der Stoff gerade ist und dann nie nie nie wieder ernst genommen werden.

Und davor musste ich immer Angst haben. Wollte ich ernst genommen werden, musste ich immer verdammt viel leisten!

Ich habe erst im Studium gelernt, damit umzugehen, mich sozial zu integrieren und zu akzeptieren, wie mein Kopf tickt und seitdem ist das kein Problem mehr für mich, es sei denn, mein Kopf arbeitet gerade wieder gegen mich ( meistens weil er grad nix anderes zu tun hat, glaube ich manchmal...). Aber diesen Umgang mit meiner Eigenschaft zu lernen, dafür musste ich wissen, was ich habe und was das für Folgen hat und was ich dagegen tun kann. Welche Rechte ich für mein Wohlbefinden einfordern muss und darf und wo ich mich zurücknehmen und Rücksicht walten lassen muss.

Und wie gesagt: das gilt nur für den akademischen Bereich. Ansonsten bin ich 20, genauso unsicher, genauso unfertig und genauso am Anfang von allem.

Mehr kann ich dazu nicht sagen. So ist es. Es ist eine Eigenschaft, wie besonders gute Augen oder ein lahmes Bein. Man muss damit leben und bestimmte "Regeln" dafür beherrschen, damit es gut läuft. Dafür muss man sich aber dessen bewusst sein.
Zuletzt geändert von aymone am Di Jan 25, 2011 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.

#24
@ filia. Nein, fair ist es nicht.
Aber als Frau kommt man leider sonst nicht weit. Das ist es.

Als Frau kann ich wohl von einem Glücksfall sprechen, dass ich mir Fakten überhaupt nicht merken kann. Tja, tragisch, was?

Deswegen ist es für mich vielleicht einfacher mein Genie auszuleben.

Also zu Deinem Problem damit: Wärst Du als Mann geboren, wärst Du der Hahn im Korb. Ich könnte heulen, aber es ist immer noch so. :cry:

Tip: Such Dir die richtigen Leute! Ich hätte gerne so eine Freundin wie Dich.

Lg, Monica Lewinskij

#25
@filia: Hätte nicht gedacht, dass noch eine Entspannung beim Thema Hochbegabung eintritt, aber das tut es nach deinem letzten Geschreibsel. Ich denke, ich kann das Ganze jetzt besser nachvollziehen und verstehe auch deine "Reizbarkeit" mehr als vorher. Ich denke das Thema Hochbegabung ist wohl nicht wirklich mit einer Neurodermitis zu vergleichen, es ist viel mehr vorurteilsbeladen und ruft viel eher Vergleiche hervor. Aber das ist ja egal, ich weiß worauf du damit hinaus wolltest und ich denke, ich verstehe das nun auch.

Ich glaube, du bist schon große Schritte im Umgang damit gegangen. Trotzdem finde ich es nach wie vor wichtig, gerade im zwischenmenschlichen Umgang die HB auszuklammern, vielleicht sogar generell nicht immer so präsent zu haben. Du sagst ja selbst, du bist ein 20jähriges Mädel, das eben eine spezielle Eigenschaft hat. Gut. wir alle haben eine oder mehr spezielle Eigenschaften, die uns von anderen unterscheiden, aber die müssen wir doch nicht permanent mit uns herumtragen - als bewusst miteinbeziehen in unser Tun, rund um die Uhr...weißt du was ich meine? Ich denke, jemand der Neurodermitis hat...klar der muss gewisse Situation, Umstände erkennen und bewusst begehen, um Schübe zu vermeiden. Vielleicht darf er gewisse Dinge gar nicht tun, weil sie ihm schaden könnten. Ok. Sonst wird er versuchen, ein normales Leben zu führen und will auch von den anderen als "normal" angesehen werden. Hmmmm, ich monologisiere da gerade so vor mich hin, um das Thema für mich greifbarer zu machen...

Ich habe bei meiner Freundin, von der ich überzeugt bin, dass sie hochbegabt ist, noch nie gehört, dass sie es ist. Obwohl sie schon ganz ähnliche Dinge tut und getan hat, so wie du erzählst. Also, ich sage mir, sie ist wie sie ist und sie wäre nicht sie, wenn sie nicht so denken und tun würde, wie sie es tut. Ja und? Sie steht einfach dazu, wie sie ist und gibt ihren Impulsen nach und versucht diese auch zu nützen. Sie leidet oft unter ihrem Perfektionismus und ihrem selbstgemachten Leistungsdruck. Auf der anderen Seite braucht sie es einfach, weil sie nicht anders kann. Aber sie steht zu sich und versucht sich selbst zu sagen, dass sie auch mal nicht 150%leisten muss...funktioniert mal besser mal schlechter :wink: aber dafür hat sie ja auch mich! :D

Jedenfalls hatte ich manchmal das Gefühl, dass du dich für was besseres hälst...nein, nicht besser aber sozusagen etwas Außergewöhnliches (was ja auch stimmt, wenn man den Bevölkerungsdurchschnitt heranzieht :wink: ) - aber ich glaube nicht, dass die Lösung im besonderen, andersartigen Umgang mit dir und einer andersartigen Behandlung durch Freunde - also auf der zwischenmenschlichen Ebene - zu finden ist. Im Gegenteil. Je mehr du dich annimmst und die HB nicht als Last sondern als besonderes Geschenk siehst und vielleicht auch mal darüber lachen kannst oder eben auch Schmähs (wie von Monica) verträgst, desto leichter wirst du es haben. Und genau dieses Nicht-Lachen-Können und die sofort total beleidigte und hypersensible Reaktion auf den Witz mit der HB - das hat die ganze Diskussion und die Anfeindungen bei mir ausgelöst. Weil du mir dadurch vermittelt hast, die HB ist eben nicht einfach nur eine besondere Eigenschaft und in Prinzip normal für dich, eine Eigenschaft, die zu dir gehört wie ein Muttermal, nein. Sondern, dass sie einer Sonderbehandlung bedarf, einer besonderen überdurchschnittlichen Sensibilität, die Normalos nicht aufbringen, weil sie es ja nicht verstehen und nachvollziehen können...schön blöd. Wie gesagt, ich kann nun aber besser nachvollziehen, worum es dir bei dieser Diskussion geht, wo deine Probleme liegen. Ich bin nun wieder entspannt was das Thema HB angeht ... puhhhhhhh, zum Glück :wink: !

So, das hätte ich nun für mich geklärt.... 8)

#26
@monica

Weiterkämpfen! Und hier hast du solche Menschen schon um dich.
An der Uni mache ich übrigens gerade oft die Erfahrung, dass gerade Männer solche Frauen schätzen!

@Djinn

Schön, das wir uns noch verstehen.
Und ja, ich denke nicht immer, das ich hochbegabt bin. An der Uni bin ich ausgelastet, muss sogar ab und zu Grenzen akzeptieren. Ich gehe erst mals abends nach Hause und bin totmüde oder musste etwas liegen lassen. Das ist neu und das tut mir gut, denn Unterforderung ist ganz tödlich.
Da ich da ausgelastet bin fällt es mir selten auf, dann bin ich abends sozial "normal" und es spielt nix mehr mit rein.

Das ich das Gefühl gebe, mich für was besseres zu halten mag vielleicht daran liegen, dass ich sehr rigoros sein kann. Entweder oder. Wenn ich meine Prinzipien erfülle erwarte ich das auch von anderen. Vielleicht ist es das.
Man ist nicht negativ anders als andere, man nimmt sich nur so wahr, weil es einem eingeredet wurde. Daher verhält man sich anders und erfährt dafür Ablehnung, nicht für die eigene Person.