Liebe Frau Wankelmut,
erstmal: Oh, danke für die Worte!
Ich gebe Dir recht: Die Denke ist bulimisch. Trotzdem haben die absolu und ohne eine falsche Einschätzung meinerseits mehr Wissen als ich. Sie haben nicht unbeingt mehr Ahnung von der Sache, aber mehr Wissen. Und in einem Fach wie Geschichte... Wissen ist da schon fast die halbe Miete.
Naja, ich hoffe eben dann in dem Vortrag auch klarzumachen, wie ICH ticke. Ich habe nämlich Stärken (die manch andere da evtl. überhaupt nicht haben), und die will ich freien Mutes auch zum Vorschein bringen.
Manchmal ist es auch ein bißchen wie: Alle da können Spanisch, ich kann Griechisch. So lange alle Spanisch sprechen sehe ich dumm aus. Würde ich dann aber endlich mal mit dem Griechisch beginnen, dann würden die evtl. auch 'staunen'.
Ich hoffe: Der Vortrag wird der beste meines Lebens. Der beste, weil der erste (davor waren es immer nur Referate gewesen)
LG!
Anna
Re: Bericht einer Ehemaligen
#77Hi everybody.
Ich frage mich manchmal: Habt ihr keine Ziele, keine Träume? Wollt ihr nicht etwas erreichen, sein, machen, werden?
Ich habe Jahre lang Wünsche, Ziele, Pläne unterdrückt, und alles ist irgendwo 'im Essen aufgegangen'. Heute bekomme ich Chancen ganz anderes zu machen, und am liebsten würde ich es in jedem Moment in die Welt hinausschreien: hey, see me, and take me for granted!
Naja, wahrscheinlich hattet ihr alle andere "Motivationen", um eine Eßstörung zu haben. Als jeder eben so seine. Meine war zu großen Teilen das Unterdrücken von Gefühlen, Wünschen und Gedanken. Von fast allen Freiheiten.
Es ist sowas von scheißegal, ob einer dick oder dünn ist. Wichtig ist überhaupt nur, dass man einem Wesen nach sich selbst ist. Und die Figur dazu wird sich dann schon auch ganz automatisch ergeben. Der Mensch ist mehr als die äußere Formung seiner Proportionen.
Völlig sekundär ist das, wie man aussieht. Wenn man es nicht schafft, sich selbst zu sein, dann hat man eh 'verloren'. Was nütze es: Ein schönes Mädel, aber im Innern völlige Leere. Ein hohler Körper.
Ich kann das nicht verstehen (Fixierung auf den Körper). Habe allerdings auch nie deswegen angefangen zu ko...
Ich meine, ganz blöd formuliert: Gibt es nicht mehr in eurem Herzen? Gibt es keinen Wunsch, sich zu artikulieren, sich zu beteiligen (an der Welt, in der wir leben), keinen Wunsch, da irgendwas zu 'gestalten'?
Es muß ja nicht einmal das sein, aber wie wäre es z.B. mit Familie? Wollt ihr nicht einmal Menschen eure eignen Kinder wissen? Wollt ihr nicht Eure Eltern zu solchen großen (Großeltern) "machen"?
So groß es einem scheint: Es ist ein abartig kleiner Kosmos, in dem Eßgestörte leben. Und es ist so schwachsinnig, Energien darauf zu verschwenden. Kein Mensch wird euch letzlich jemals wegen eurer Optik lieben. Und selbst wenn: Was, wenn das mal dann doch etwas zu gering, um ein ganzes Leben darauf zu führen, würde?
Es wäre die Donald-Duck-Perspektive, so vom Leben zu denken.
Ich frage mich manchmal: Habt ihr keine Ziele, keine Träume? Wollt ihr nicht etwas erreichen, sein, machen, werden?
Ich habe Jahre lang Wünsche, Ziele, Pläne unterdrückt, und alles ist irgendwo 'im Essen aufgegangen'. Heute bekomme ich Chancen ganz anderes zu machen, und am liebsten würde ich es in jedem Moment in die Welt hinausschreien: hey, see me, and take me for granted!
Naja, wahrscheinlich hattet ihr alle andere "Motivationen", um eine Eßstörung zu haben. Als jeder eben so seine. Meine war zu großen Teilen das Unterdrücken von Gefühlen, Wünschen und Gedanken. Von fast allen Freiheiten.
Es ist sowas von scheißegal, ob einer dick oder dünn ist. Wichtig ist überhaupt nur, dass man einem Wesen nach sich selbst ist. Und die Figur dazu wird sich dann schon auch ganz automatisch ergeben. Der Mensch ist mehr als die äußere Formung seiner Proportionen.
Völlig sekundär ist das, wie man aussieht. Wenn man es nicht schafft, sich selbst zu sein, dann hat man eh 'verloren'. Was nütze es: Ein schönes Mädel, aber im Innern völlige Leere. Ein hohler Körper.
Ich kann das nicht verstehen (Fixierung auf den Körper). Habe allerdings auch nie deswegen angefangen zu ko...
Ich meine, ganz blöd formuliert: Gibt es nicht mehr in eurem Herzen? Gibt es keinen Wunsch, sich zu artikulieren, sich zu beteiligen (an der Welt, in der wir leben), keinen Wunsch, da irgendwas zu 'gestalten'?
Es muß ja nicht einmal das sein, aber wie wäre es z.B. mit Familie? Wollt ihr nicht einmal Menschen eure eignen Kinder wissen? Wollt ihr nicht Eure Eltern zu solchen großen (Großeltern) "machen"?
So groß es einem scheint: Es ist ein abartig kleiner Kosmos, in dem Eßgestörte leben. Und es ist so schwachsinnig, Energien darauf zu verschwenden. Kein Mensch wird euch letzlich jemals wegen eurer Optik lieben. Und selbst wenn: Was, wenn das mal dann doch etwas zu gering, um ein ganzes Leben darauf zu führen, würde?
Es wäre die Donald-Duck-Perspektive, so vom Leben zu denken.
Zuletzt geändert von Antja am Di Nov 11, 2008 1:46, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bericht einer Ehemaligen
#78Morgen.
War das jetzt zu krass, was ich geschrieben habe? (Null Antworten.)
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich heute mit den Verhaltensweisen kämpfe, die mich wohl auch zur Bulimie bringen sollten (nur das ich letztere heute nicht mehr habe; dafür aber die Emotionen):
Schüchtern, verklemmt, teils gehemmt.
Vielleicht sind diese "Eigenschaften" auch die Folge der Bulimie; das kann ich nicht so genau sagen.
Na jedenfalls: Ich renne teils - so komme ich mir vor - wie so ein 'Depp' durch die Uni. Immer mehr werde ich "normal", immer weniger bekomme/ habe ich Angst vor irgendwelchen Dingen (Leute, Prüfungen, Seminare, Treffen usw.), aber es ist sehr merkwürdig, das alles anzugehen.
Früher hätte ich mich schnurstracks zurückgezogen (und gefressen), das mache ich nun nicht mehr, halte mich stattdessen quasi an die ganz gewöhnlichen 'Spielregeln': Mit den Leuten reden, sich keinen großen Kopf über etwas zu machen, oftmals (auch wenn es dann nicht perfekt, manchmal sogar falsch/ fehlerhaft ist) auch einfach mal 'munter drauflos legen'.
Naja, ich berichte hier davon, weil es auch ein Lernprozess ist. Und ich mich sozusagen freue, wenn andere teilnehmen, weil ja nicht alle wissen, 'was so in mir ist'.
Aber ich habe es schon ganz gut drauf sämltiche - so nenne ich das: - 'dumme Gedanken' völlig meist auch gleich, sofort, quasi 'akkut' zu überwinden. Also Dinge wie: er denkt doch eh ich sei...; ich kann den doch nicht schon wieder nerven; was wenn ich...; und außerdem habe ich doch...
Ich weiß nicht, was ich sagen will. Außer: Ich bin so ein bißchen 'im Leben' angekommen.
Vielleicht fällt mir gleich noch mehr ein, um's irgendwie zu präzisieren.
LG,
Anna
War das jetzt zu krass, was ich geschrieben habe? (Null Antworten.)
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich heute mit den Verhaltensweisen kämpfe, die mich wohl auch zur Bulimie bringen sollten (nur das ich letztere heute nicht mehr habe; dafür aber die Emotionen):
Schüchtern, verklemmt, teils gehemmt.
Vielleicht sind diese "Eigenschaften" auch die Folge der Bulimie; das kann ich nicht so genau sagen.
Na jedenfalls: Ich renne teils - so komme ich mir vor - wie so ein 'Depp' durch die Uni. Immer mehr werde ich "normal", immer weniger bekomme/ habe ich Angst vor irgendwelchen Dingen (Leute, Prüfungen, Seminare, Treffen usw.), aber es ist sehr merkwürdig, das alles anzugehen.
Früher hätte ich mich schnurstracks zurückgezogen (und gefressen), das mache ich nun nicht mehr, halte mich stattdessen quasi an die ganz gewöhnlichen 'Spielregeln': Mit den Leuten reden, sich keinen großen Kopf über etwas zu machen, oftmals (auch wenn es dann nicht perfekt, manchmal sogar falsch/ fehlerhaft ist) auch einfach mal 'munter drauflos legen'.
Naja, ich berichte hier davon, weil es auch ein Lernprozess ist. Und ich mich sozusagen freue, wenn andere teilnehmen, weil ja nicht alle wissen, 'was so in mir ist'.
Aber ich habe es schon ganz gut drauf sämltiche - so nenne ich das: - 'dumme Gedanken' völlig meist auch gleich, sofort, quasi 'akkut' zu überwinden. Also Dinge wie: er denkt doch eh ich sei...; ich kann den doch nicht schon wieder nerven; was wenn ich...; und außerdem habe ich doch...
Ich weiß nicht, was ich sagen will. Außer: Ich bin so ein bißchen 'im Leben' angekommen.
Vielleicht fällt mir gleich noch mehr ein, um's irgendwie zu präzisieren.
LG,
Anna
Re: Bericht einer Ehemaligen
#79Nein ich denke nicht! Auf meinen Thread von gestern Abend antwortet auch keiner und schau, ich schreib dir ja jetztAnna1 hat geschrieben:War das jetzt zu krass, was ich geschrieben habe? (Null Antworten.)

Ich versuch mal was produktives zu schreiben auch wenn ich mich im Moment nur schwer konzentrieren kann!
Doch schon, ich denke mir nur manchmal meine "Ziele" (Kinder, heiraten, evtl Haus) ist das Alles??? Gibts da nichts Anderes?? Es scheint mir so wenig, so "schubladenhaft". Ich überlege viel was ich denn noch so alles machen könnte in meinem Leben, was ich noch erreichen könnte, aber da ergibt sich für mich kein klares Bild! Vielleicht überdeckt das alles die Bulimie??Anna1 hat geschrieben:Habt ihr keine Ziele, keine Träume? Wollt ihr nicht etwas erreichen, sein, machen, werden?
Weiß ich nicht ob es bei mir der Auslöser war?? Ich glaube eher bei mir ist es auch was Anderes, sonst hätt ich ja nicht die Fresslust entwickelt od wie man dazu sagen könnte...Anna1 hat geschrieben:Ich kann das nicht verstehen (Fixierung auf den Körper). Habe allerdings auch nie deswegen angefangen zu ko...
Sag das mal der Gesellschaft!! Wenn ich z. B. im Kaffee sitze und die Leute so beobachte, es gibt so viele, die zum Tuscheln und lachen anfangen wenn ein(e) dicke Frau/Mann vorbei geht! Da wundert mich es nicht wenn diese Leute aus Frust noch mehr essen. Ich habe eine ganz liebe Freundin, die auch aus Frust Nachts isst... Blos wie erklärt man einem Menschen, dass er trotz zuvielen Kilos super ist???Anna1 hat geschrieben:Es ist sowas von scheißegal, ob einer dick oder dünn ist.
Das stimmt allerdings! Ich möchte da auch raus, nur wie??? Ich drehe mich nur im Kreis! Ich möchte gesund sein, nur zunehmen möchte ich nicht. Ich möchte nicht mehr kotzen, doch macht es mir Angst es loszulassen, krank ich weiss! Wann macht es denn bei mir mal klick? Ich will nicht irgendwann von mir sagen müssen, dass ich aufgegeben hab, weil keine Therapie anschlägtAnna1 hat geschrieben:So groß es einem scheint: Es ist ein abartig kleiner Kosmos, in dem Eßgestörte leben.

Halte mich für blöd, aber ich weiss nicht was das heißt!Anna1 hat geschrieben:Es wäre die Donald-Duck-Perspektive, so vom Leben zu denken.

Das schlimmste ist, ich bin nie stolz auf mich, wenn ich mal ein paar Tage clean bin!
Ich möchte ja aufhören...
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?
Re: Bericht einer Ehemaligen
#80Hi Aschenputtel,
erstmal:
^^. Naja, manchmal schreibe ich so Zeugs, das mir grad in den Sinn kommt. Sagen wollte ich: Das wäre eine oberflächliche Sicht. War nicht Donald Duck der, der das ganze Geld schacherte? Den meinte ich jedenfalls. Fals dass Dagobert war (ohje, ich habe die ganzen Namen und wie man sie schreibt vergessen), dann meinte ich denn: Oberflächliche, 'falsche' Werte. (Wie z.B. Geld.)
Evtl. leben wir einfach in einer Gesellschaft, die Wohlfühlen, gute Figur usw. mit einander verbindet. Vielleicht ist das so etwas wie die ausdrucksform schlechthin von: Mir geht's gut, ich bin zufrieden. Und vielleicht zeigt man, dass es einem nicht so gut geht, man nicht zufrieden ist, indem man sich -
Hm, ich weiß es nicht. Ist mir selbst grad etwas zu abwegig geworden (die Überlegung).
LG,
Anna
P.S.: War kurz. Danke aber auch sehr für's Antworten.
erstmal:
Ich auch nichtAnna1 hat geschrieben:
Es wäre die Donald-Duck-Perspektive, so vom Leben zu denken.
Halte mich für blöd, aber ich weiss nicht was das heißt!![]()

Ich glaube schon, dass die Bulimie das überdecken könnte. Bei mir war das einst sicher so gewesen. Und wenn man dann 'clean' ist, weiß man auch nicht unbedingt gleich, was man will, dann muß man - so geht das mir ein bißchen - etwas ausprobieren.Doch schon, ich denke mir nur manchmal meine "Ziele" (Kinder, heiraten, evtl Haus) ist das Alles??? Gibts da nichts Anderes?? Es scheint mir so wenig, so "schubladenhaft". Ich überlege viel was ich denn noch so alles machen könnte in meinem Leben, was ich noch erreichen könnte, aber da ergibt sich für mich kein klares Bild! Vielleicht überdeckt das alles die Bulimie??
Das klingt plausibel.Weiß ich nicht ob es bei mir der Auslöser war?? Ich glaube eher bei mir ist es auch was Anderes, sonst hätt ich ja nicht die Fresslust entwickelt od wie man dazu sagen könnte...
Evtl. leben wir einfach in einer Gesellschaft, die Wohlfühlen, gute Figur usw. mit einander verbindet. Vielleicht ist das so etwas wie die ausdrucksform schlechthin von: Mir geht's gut, ich bin zufrieden. Und vielleicht zeigt man, dass es einem nicht so gut geht, man nicht zufrieden ist, indem man sich -
Hm, ich weiß es nicht. Ist mir selbst grad etwas zu abwegig geworden (die Überlegung).
Hm. wann macht es klick? Gibt es Leute, die du bewunderst? Dinge da du denkst: So, so etwas, das will ich auch haben/ machen/ sein/ leben/ können?Ich möchte da auch raus, nur wie??? Ich drehe mich nur im Kreis! Ich möchte gesund sein, nur zunehmen möchte ich nicht. Ich möchte nicht mehr kotzen, doch macht es mir Angst es loszulassen, krank ich weiss! Wann macht es denn bei mir mal klick? Ich will nicht irgendwann von mir sagen müssen, dass ich aufgegeben hab, weil keine Therapie anschlägt![]()
LG,
Anna
P.S.: War kurz. Danke aber auch sehr für's Antworten.
Re: Bericht einer Ehemaligen
#81Hallo Anna,
) und sofort kommt wieder der Gedanken DU BIST IN ALL DEN DINGEN NICHT GUT GENUG, ANDERE MACHEN DAS VIEL BESSER ALS DU, DU KANNST DAS NICHT
Hat es bei dir einen bestimmten Auslöser gegeben od wie kontest du das ganze Übel überwinden?
Erst so dann wieder so, was jetzt glauben und was ist richtig???
Oh doch, tu ich od ist es eher Neid wenn man z. B. wie die Freundin ein Kind möchte, so auf Leute zugehen kann wie einige die ich kenne, wieder Theater spielen so wie früher, od wieder anfangen zu singen, endlich mal wieder malen... Mir schwirrt die Idee im Kopf umher mich aktiv im Tierschutz zu beteiligen (vorallem für KaninchenAnna1 hat geschrieben:Hm. wann macht es klick? Gibt es Leute, die du bewunderst? Dinge da du denkst: So, so etwas, das will ich auch haben/ machen/ sein/ leben/ können?


Hat es bei dir einen bestimmten Auslöser gegeben od wie kontest du das ganze Übel überwinden?
Stimmt, du hast das sehr gut auf den Punkt gebracht! Es verwirrt mich oft sehr, im Fernsehen preisen sie hunderte von Diäten an, es heißt wir werden immer dicker. Auf der anderen Seite wird im Fernsehen aber wieder über den Schlankheitswahn geschimpft! Ja was jetztAnna1 hat geschrieben:Evtl. leben wir einfach in einer Gesellschaft, die Wohlfühlen, gute Figur usw. mit einander verbindet. Vielleicht ist das so etwas wie die ausdrucksform schlechthin von: Mir geht's gut, ich bin zufrieden. Und vielleicht zeigt man, dass es einem nicht so gut geht, man nicht zufrieden ist, indem man sich -
Hm, ich weiß es nicht. Ist mir selbst grad etwas zu abwegig geworden (die Überlegung).

Wo ist bitte der Anfang vom Ende?
Re: Bericht einer Ehemaligen
#82Der Auslöser war eher ein Prozess von Jahren.Oh doch, tu ich od ist es eher Neid wenn man z. B. wie die Freundin ein Kind möchte, so auf Leute zugehen kann wie einige die ich kenne, wieder Theater spielen so wie früher, od wieder anfangen zu singen, endlich mal wieder malen... Mir schwirrt die Idee im Kopf umher mich aktiv im Tierschutz zu beteiligen (vorallem für Kaninchen) und sofort kommt wieder der Gedanken DU BIST IN ALL DEN DINGEN NICHT GUT GENUG, ANDERE MACHEN DAS VIEL BESSER ALS DU, DU KANNST DAS NICHT
Hat es bei dir einen bestimmten Auslöser gegeben od wie kontest du das ganze Übel überwinden?
Naja, nicht ganz. Der Auslöser war Liebe. Allerdings eine, die sich nicht erfüllen sollte. Der Auslöser war, dass ich für jemanden da sein und mit jemandem leben wollte. Der Aulößer war, dass ich keinen Raum mehr sah, um mich zu verstecken. (Naja, in der Liebe kann man sich ja nicht verstecken.)
Ich wollte jemanden lieben, und konnte es nicht. Das war mein Auslöser gewesen.
Und dann habe ich mir überlegt: Was macht der denn jetzt anders, als ich?
Ich habe gemerkt: Ich wollte etwas, was der hat. Und ich konnte es aber nicht haben, indem ich dann in etwa mit dem zusammengekommen wäre. Ich wollte (und mußte) das aus und in mir selbst haben. Und das ging dann aber nochmals gut drei Jahre.
Heute ist der Mensch verheiratet, aber ich habe meine Wege gefunden.
LG,
Anna
Re: Bericht einer Ehemaligen
#83Jetzt bekomm ich ein schlechtes Gewissen... Ich hab meine große Liebe und hab den Mist trotzdem noch und du bist so stark und fällst, obwohl dieser Mann jetzt mit jemand Anderes verheiratet ist nicht zurück! Man du kannst echt stolz auf dich sein Anna!!Anna1 hat geschrieben:Der Auslöser war Liebe. Allerdings eine, die sich nicht erfüllen sollte.
Ich frage mich wirklich, ... hab ich schon mein ganzes Hirn rausgek.... od warum kapier ich es nicht und hör endlich auf damit!
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?
Re: Bericht einer Ehemaligen
#84Das würde ich doch stark verneinen. Aber: Gratulation zur großen Liebe!Ich frage mich wirklich, ... hab ich schon mein ganzes Hirn rausgek.... !
Ich denke das ist alles sehr relativ zu sehen:
Meine große Liebe bedeutet mir aktuell nicht sooo abartig viel im Leben. Naja, vielleicht wird es die auch mal noch geben, aber ich bin jetzt glücklich und kann mich um all meine wesentlichen Dinge (so etwas wie 'Selbstverwirklichung') kümmern.
Du hast das ja auch schon anklingen lassen: Rollenverständnisse: Eine Frau hat Kinder und einen Ehemann.
Naja, das ist nicht so ganz das, woran ich v.a. denken möchte. (Und es war nicht ganz einfach, das anders in mir selber 'durchzusetzen'.) Ich würde mich da vermutlich auch eher noch nicht so ganz ausgefüllt fühlen.
Ich weiß nicht, ob Bulimikerinnen vll. in besonderer Weise an diesem Frauenbild hängen. Ob sie sich dagegen auflehnen, und eben nicht in dieses eher starre Bild gefügt sein wollen. Sondern das mehr noch auskotz... Aber das ist vermutlich sehr individuell zu betrachten.
Re: Bericht einer Ehemaligen
#85Liebe Aschenputtel,
(erstmal, wenn ich's sagen darf: das ist schon ein eigener Namen; meint der das, was er sagt? Könnte man das auf Dich beziehen?)
ich habe gerade überlegt, wie es ist, wie man da rauskommt usw. (Deine Frage). Hoffe mal, dass Du das hier auch noch liest... Habe in Deinem threat sehr wohl gelesen, dachte nur: wir sind ja schon hier 'ins Gespräch gekommen'.
Also ich jedenfalls mache das so:
Ich versuche Träume zu erreichen, die ich mir erstmal recht hoch stecke. Und da habe ich meistens dann auch Leute 'involviert', die es auch etwas angeht, so dass ich den Traum nicht einfach sausen lassen kann, sondern richtig auch dran arbeiten muß, um niemanden da 'vor den Kopf zu stoßen'.
Beispiel: Du sagst einem Galleristen, dass Du nächste Woche Bilder vorbei bringst, die du gerne ausstellen müßtest. Gallerist sagt: Okay, aber nächste Woche muß ich das sehen - ich verlasse mich auf Sie!
Würdest Du nicht schnurstracks anfangen zu malen?
Was ich sagen will ist: Binde andere ein in Dein Leben. Schaff Dir 'Netzwerke'. Melde dich z.B. zu Kursen an, schließ so etwas wie 'freiwillige Verträge'.
Verstehst Du, wie ich es meine?
LG,
Anna
(erstmal, wenn ich's sagen darf: das ist schon ein eigener Namen; meint der das, was er sagt? Könnte man das auf Dich beziehen?)
ich habe gerade überlegt, wie es ist, wie man da rauskommt usw. (Deine Frage). Hoffe mal, dass Du das hier auch noch liest... Habe in Deinem threat sehr wohl gelesen, dachte nur: wir sind ja schon hier 'ins Gespräch gekommen'.
Also ich jedenfalls mache das so:
Ich versuche Träume zu erreichen, die ich mir erstmal recht hoch stecke. Und da habe ich meistens dann auch Leute 'involviert', die es auch etwas angeht, so dass ich den Traum nicht einfach sausen lassen kann, sondern richtig auch dran arbeiten muß, um niemanden da 'vor den Kopf zu stoßen'.
Beispiel: Du sagst einem Galleristen, dass Du nächste Woche Bilder vorbei bringst, die du gerne ausstellen müßtest. Gallerist sagt: Okay, aber nächste Woche muß ich das sehen - ich verlasse mich auf Sie!
Würdest Du nicht schnurstracks anfangen zu malen?
Was ich sagen will ist: Binde andere ein in Dein Leben. Schaff Dir 'Netzwerke'. Melde dich z.B. zu Kursen an, schließ so etwas wie 'freiwillige Verträge'.
Verstehst Du, wie ich es meine?
LG,
Anna
Re: Bericht einer Ehemaligen
#86Auf die Gefahr hin, dass die Antwort an Aschenputtel nun völlig untergeht... Hoffe mal sie wird es noch lesen.
Hi,
will mal etwas beschreiben:
Ich kämpfe noch immer. Ich habe Tage, an denen ich mehr esse, als an anderen bzw. nachwievor ist Essen etwas, worauf ich 'zurückgreife'. Es schränkt mich aber nicht ein. Ich tue es auch in keinem extremen Maße. Es sind keine 'Rückfälle', es ist mehr eine 'Methode'.
Wie beschreibe ich das?
Ich bin manchmal zu schwach, um Dinge sofort annehmen zu können. Ich weiß, ich habe viel und hart gearbeitet, um beim Heute anzukommen. Und bei mir ist das gerade so eine Art 'Übergangsphase':
Ich habe Erfolge im Studium, mit neuen Freunden und Bekanntschaften usw. - das war in den letzten Jahren eine harte, aber stetige, positivste Entwicklung - aber ich habe auch noch das Essen.
Die Sicherheiten oder und auch die Gewöhnung an all die anderen, neuen Dinge (Freunde, Uni, Studium usw.) sind noch nicht so groß, als dass ich immer jede Schwäche sofort aufheben könnte.
Ich empfinde es aber nicht als schlimm. Für gewöhnlich esse ich total normal, und wenn ich dann mal außerhalb dessen 'zum Essen greife', so ist es für mich nicht schlimm. Ich bereue es nicht am nächsten Morgen oder so.
Für mich ist das eher so etwas wie 'Stützräder' oder 'Schwimmflügel', die ich gerade ab und an noch habe.
Ich akzeptiere das. Ich gehe die großen Schritte nach vorne, große, dauerhafte Schritte, die mir wirklich etwas bringen, die mich dann auch halten. Aber ab und an mache ich dann auch noch winzige Schritte nicht nach hinten, aber vielleicht zur Seite. (wenn ich dann doch mal wieder esse, weil es mir vertraut ist)
Kann man das verstehen? Verstehen, wie ich es meine, und dass ich aber schon tatsächlich durchweg 'gesund ticke' und auch bin. Ebene weil ich keine rauschenden Fressattacken habe, auch keine Sorgen und kein schlechtes Gewissen etc. Ich finde mich sogar auch absolut optisch schwer in Ordnung, und da ist es mir auch völlig egal, ob ich dann gerade einmal wieder etwas mehr oder etwas weniger wiege: ist total Banana, darum geht es gar nicht.
Mir geht's darum FreundInnen zu haben/ zu bekommen, Glück und Freude an der Uni usw. Dann bin ich sozusagen hübsch.
Ich weiß auch, dass es bloß der Übergang ist (zum entgültig groß überhaupt nie mehr zur Schokolade zu greifen - wobei das ja wohl nunmal wirklich nahezu alle Menschen machen...!!), und die großen Erfolge in meinem Leben, meinen Verhalten, meinem Empfinden usw., die kann ich heute auch an den anderen sehen. Meint: Das, was mir die leute von mir spiegeln, das bin ich! (Früher war ich mal nicht das gewesen, was andere mir spiegelten. Weil ich irgendwie früher auch nicht geschafft hatte, frei zu leben.)
Das ist für mich das schönste Erlebnis: Man schafft es sich tatsächlich, so, wie man es in seinem Innern kennt, weiß, versteht von sich selber, zu zeigen. Das ist für mich Leben. Keine Hindernisse und keine 'Heimlichkeiten'.
LG,
Anna
Hi,
will mal etwas beschreiben:
Ich kämpfe noch immer. Ich habe Tage, an denen ich mehr esse, als an anderen bzw. nachwievor ist Essen etwas, worauf ich 'zurückgreife'. Es schränkt mich aber nicht ein. Ich tue es auch in keinem extremen Maße. Es sind keine 'Rückfälle', es ist mehr eine 'Methode'.
Wie beschreibe ich das?
Ich bin manchmal zu schwach, um Dinge sofort annehmen zu können. Ich weiß, ich habe viel und hart gearbeitet, um beim Heute anzukommen. Und bei mir ist das gerade so eine Art 'Übergangsphase':
Ich habe Erfolge im Studium, mit neuen Freunden und Bekanntschaften usw. - das war in den letzten Jahren eine harte, aber stetige, positivste Entwicklung - aber ich habe auch noch das Essen.
Die Sicherheiten oder und auch die Gewöhnung an all die anderen, neuen Dinge (Freunde, Uni, Studium usw.) sind noch nicht so groß, als dass ich immer jede Schwäche sofort aufheben könnte.
Ich empfinde es aber nicht als schlimm. Für gewöhnlich esse ich total normal, und wenn ich dann mal außerhalb dessen 'zum Essen greife', so ist es für mich nicht schlimm. Ich bereue es nicht am nächsten Morgen oder so.
Für mich ist das eher so etwas wie 'Stützräder' oder 'Schwimmflügel', die ich gerade ab und an noch habe.
Ich akzeptiere das. Ich gehe die großen Schritte nach vorne, große, dauerhafte Schritte, die mir wirklich etwas bringen, die mich dann auch halten. Aber ab und an mache ich dann auch noch winzige Schritte nicht nach hinten, aber vielleicht zur Seite. (wenn ich dann doch mal wieder esse, weil es mir vertraut ist)
Kann man das verstehen? Verstehen, wie ich es meine, und dass ich aber schon tatsächlich durchweg 'gesund ticke' und auch bin. Ebene weil ich keine rauschenden Fressattacken habe, auch keine Sorgen und kein schlechtes Gewissen etc. Ich finde mich sogar auch absolut optisch schwer in Ordnung, und da ist es mir auch völlig egal, ob ich dann gerade einmal wieder etwas mehr oder etwas weniger wiege: ist total Banana, darum geht es gar nicht.
Mir geht's darum FreundInnen zu haben/ zu bekommen, Glück und Freude an der Uni usw. Dann bin ich sozusagen hübsch.
Ich weiß auch, dass es bloß der Übergang ist (zum entgültig groß überhaupt nie mehr zur Schokolade zu greifen - wobei das ja wohl nunmal wirklich nahezu alle Menschen machen...!!), und die großen Erfolge in meinem Leben, meinen Verhalten, meinem Empfinden usw., die kann ich heute auch an den anderen sehen. Meint: Das, was mir die leute von mir spiegeln, das bin ich! (Früher war ich mal nicht das gewesen, was andere mir spiegelten. Weil ich irgendwie früher auch nicht geschafft hatte, frei zu leben.)
Das ist für mich das schönste Erlebnis: Man schafft es sich tatsächlich, so, wie man es in seinem Innern kennt, weiß, versteht von sich selber, zu zeigen. Das ist für mich Leben. Keine Hindernisse und keine 'Heimlichkeiten'.
LG,
Anna
Zuletzt geändert von Antja am Di Nov 11, 2008 21:37, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bericht einer Ehemaligen
#87Hallo Anna,
ja doch ich bin noch da und lese! Sei mir bitte nicht böse wenn ich dir Morgen erst antworte, eines meiner Kaninchen ist schon wieder krank und ich mach mir furchtbare Sorgen
Es hat sich jetzt am Abend verschlechtert und daher habe ich leider keinen klaren Kopf um dir zu schreiben! Aber es interessiert mich natürlich sehr was du schreibst, vielleicht hilft mir das ja!
Danke und bis Morgen!
Liebe Grüße
ja doch ich bin noch da und lese! Sei mir bitte nicht böse wenn ich dir Morgen erst antworte, eines meiner Kaninchen ist schon wieder krank und ich mach mir furchtbare Sorgen

Danke und bis Morgen!
Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?
Re: Bericht einer Ehemaligen
#88mein vater hat das mal so zu mir gesagt: "du bist nicht autent - das bist nicht DU!"Anna1 hat geschrieben:Das, was mir die leute von mir spiegeln, das bin ich! (Früher war ich mal nicht das gewesen, was andere mir spiegelten. Weil ich irgendwie früher auch nicht geschafft hatte, frei zu leben.)
damals wars mir nicht ganz so klar was er genau damit meint, aber heute kann ich das nur bestätigen. in der bulimie hat ich mich selbst verloren ...
liebe anna, ich möchte dir nochmal sagen, dass ich deine beiträge hier ganz wertvoll finde!!
Re: Bericht einer Ehemaligen
#89Hey Chili,
weiß zwar nicht, ob andere das auch so sehen, aber: Danke.
Ich versuche immer zu sagen: Auch ohne Eßstörung: Das Leben ist nicht easy. Für niemanden. Dinge verschwinden nicht.
LG,
Anna
weiß zwar nicht, ob andere das auch so sehen, aber: Danke.
Ich versuche immer zu sagen: Auch ohne Eßstörung: Das Leben ist nicht easy. Für niemanden. Dinge verschwinden nicht.
LG,
Anna
Re: Bericht einer Ehemaligen
#90Hi to whoever is reading.
Eigentlich habe ich immer odsviel zu tun. Heute aber mache ich das alles nichts. Heute schmeiße ich mal ein paar Kleider weg, räume auf und putze.
Heute will ich mich mal von Krimskrams befreien, der auch erdrückt.
Heute einmal nichts arbeiten, sondern entrümpeln.
LG,
Anna
Eigentlich habe ich immer odsviel zu tun. Heute aber mache ich das alles nichts. Heute schmeiße ich mal ein paar Kleider weg, räume auf und putze.
Heute will ich mich mal von Krimskrams befreien, der auch erdrückt.
Heute einmal nichts arbeiten, sondern entrümpeln.
LG,
Anna