Guten Morgen, liebe Annemarie,
habe mich sehr über deine ja zahlreichen Zeilen gefreut. Ich werde aber jetzt zu einigen Stellen nachfragen müssen, denn ich habe es nicht so genau verstanden. Wenn du willst, kannst du antworten, also wenn du noch weiter über dich erzählen willst. Du kannst das ja auch in deinem "Neubeginn, aber alles alt" tun, da gehört es ja eigentlich hin, wenn es um dich geht. Wie du willst. jedenfalls freute ich mich, wenn du noch ein wenig erzählst.
ch merke halt, dass oft mangelnder entscheidungswille schuld dran ist, wenn bei mir was schiefgeht.
Ja, ist es so, daß du dich tatsächlich nicht entscheiden willst, oder meinst du damit, daß es dir schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen. Meist will man ja entscheiden, kann aber nicht, weil man Angst hat, oder sonstwelche Befürchtungen vor etwaigen Konsequenzen...
Deine Eßsituation scheint mir recht positiv zu klingen, meine ich jedenfalls herauszulesen. Wenn man viel zu tun hat, die Kraft für die Eßstörung sozusagen fehlt, ist das zwar gut, aber man spürt, daß noch einiges zu tun ist. Aber auch das ist ja per se nichts schlechtes!
Nun, das mit der Beziehung und deinem Verhalten, deinem Sein darin, daß habe ich jetzt nicht so genau verstanden. ...Beziehung, die nicht so viel Destruktivität aufweist...Destruktivität, die von dem Mann ausgeht? Von dir, bedingt durch das Zusammensein? Als Resultat insgesamt der Beziehung?
Nicht gleichberechtigt...? Also, du gibst mehr, als du zurückbekommst? Warum kommst du mit Gleichberechtigung nicht so klar? Ordnest du dich eher unter, von der Tendenz her? Dann kämst du ja nicht mit Gleichberechtigung nicht klar, sondern mit deinem Selbstwertgefühl...hm?
Was sind das für Grenzen, die dir gesteckt "werden", dir stecken läßt, vom Freund?
nd tun mir diese grenzen die jetzt neu für mich sind wohler? die antwort lautete eindeutig ja für mich ...)
Es liest sich aber nicht so, als wärst du wirklich damit zufrieden?! Ist ja auch besser und erfolgreicher im Ergebnis, wenn man seine eigenen Grenszen selbst setzt...und nicht setzen läßt. Gerade, weil man ja oft erst selbst ausloten muß für sich, wo die persönlichen Grenzen sind. Woher sollen es dann andere wissen, auch wenn es jemand vertrautes wie der Freund ist?
gleichzeitig finde ich mich ganz klein und mädchenhaft wieder in meiner beziehung- nicht oft aber immer wieder und ich merke, dass es mir gut tut, die kontrolle abzugeben
Ist das eine Situation, in der du dir Grenzen setzen läßt? Und mit Gleichberechtigungsgefühl eckt das ja auch ein wenig an. Obwohl, anders herum gedacht, ist es auch ganz wundervoll, sich so fallen lassen zu können. Wohlwissend, daß das mädchenhafte Sein dann nicht ausgenutzt wird und man sich auch mal führen lassen darf. Mir fällt dazu ein (ein Beispiel, in dem es mir ausnahmsweise leicht fällt, Kontrolle abzugeben), daß ich das auch genieße, besonders, wenn ich mal eine gute Phase mit meinem Vater habe, und wir z. B. etwas unternehmen. Da kann ich mich zurücklehnen und alles läuft am Schnürchen und ich bin so ein Zwischending von Mädchen und Frau, die sich einfach ausführen und sich gutes tun läßt.
Wut, Aggression, Temperament etc., Gefühle, die vielleicht negativ scheinen, weil die Worte oft genutzt werden, um negatives zu umschreiben. Als Gefühle sind es aber durchaus auch gute Dinge.
Was verwirrt dich? An dir?
Ich finde deine Signatur toll.
Morgentliche Grüße von mir!
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.
Georg Büchner