#376
09.06.2008.

7:45 Uhr.

So war jetzt das 1 Mal beim walken. Die gehen ja ein Tempo. Hammer. Aber ich war ganz vorne dabei!

#377
Ist in Niederösterreich.

Sonst gibts eigentlich nichts neues bei mir.

Hilft dir denn die Therapie? Du kommst nur am Sonntag nach Hause oder? Wie gehts dir denn wenn du dann aus dem "geschützten" Bereich am Sonntag zu deiner Mutter nach Hause fährst?

#378
09.06.2008

8:20 Uhr.

So ich bin jetzt in meinem Zimmer. Frühstück ist drinnen geblieben. Mensch bin ich möde. Werde noch etwas dösen.

#379
Ich werde am 03. Juli entlassen.

Ist das eine Privatklinik?

Ich dürfte übers Wochenende eine Nacht raus, aber das will ich nicht und am Sonntag bin ich bei meinen Eltern, weil ich da mein Therapietagebuch abschreibe. Ich kann wieder Gefühle zulassen und das Frühstück bleibt jetzt fast immer drinnen.

#380
09.06.2008.

8:30 Uhr.

War jetzt auf der Wage! Schock!

#382
09.06.2008.

9:30 Uhr.

Werde jetzt dann bei der Krankenkasse anrufen.

#383
09.06.2008.

9:40 Uhr.

Die Krankenkasse schickt mir die Unterlagen für die Befreiung in das Krankenhaus.

#384
09.06.2008.

9:45 Uhr.

Habe gleich Gesprächsgruppentherapie.

#385
09.06.2008.

9:48 Uhr.

So sitzte jetzt im Gesprächsgruppenraum.

#386
Ausfahrt

Vom Lande steigt Rauch auf.
Die kleine Fischerhütte behalt im Aug,
denn die Sonne wird sinken,
ehe du zehn Meilen zurückgelegt hast.

Das dunkle Wasser, tausendäugig,
schlägt die Wimper von weisser Gischt auf,
um dich anzusehen, gross und lang,
dreissig Tage lang.

Auch wenn das Schiff hart stampft,
und einen unsicheren Schritt tut,
steh ruhig auf Deck.

An den Tischen essen sie jetzt
den geräucherten Fisch;
dann werden die Männer hinknien
und die Netze flicken
aber nachts wird geschlafen,
eine Stunde oder zwei Stunden,
und ihre Hände werden weich sein,
frei von Salz und Öl,
weich wie das Brot des Traumes,
von dem sie brechen.

Die erste Welle der Nacht schlägt ans Ufer,
die zweite erreicht schon dich.
Aber wenn du scharf hinüberschaust,
kannst du den Baum noch sehen,
der trotzig den Arm hebt
- einen hat ihm der Wind schon abgeschlagen
- und du denkst: wie lange noch,
wie lange noch
wird das krumme Holz den Wettern standhalten?
Vom Land ist nichts mehr zu sehen.
Du hättest dich mit einer Hand in die Sandbank krallen
oder mit einer Locke an die Klippen heften sollen.

In die Muscheln blasend, gleiten die Ungeheuer des Meers
auf die Rücken der Wellen, sie reiten und schlagen
mit blanken Säbeln die Tage in Stücke, eine rote Spur
bleibt im Wasser, dort legt dich der Schlaf hin,
auf den Rest deiner Stunden,
und dir schwinden die Sinne.

Da ist etwas mit den Tauen geschehen,
man ruft dich, und du bist froh,
dass man dich braucht. Das Beste
ist die Arbeit auf den Schiffen,
die weithin fahren,
das Tauknüpfen, das Wasserschöpfen,
das Wändedichten und das Hüten der Fracht.
Das Beste ist, müde zu sein und am Abend
hinzufallen. Das Beste ist, am Morgen,
mit dem ersten Licht, hell zu werden,
gegen den unverrückbaren Himmel zu stehen,
der ungangbaren Wasser nicht zu achten,
und das Schiff über die Wellen zu heben,
auf das immerwiederkehrende Sonnenufer zu.

Ingeborg Bachmann

#387
09.06.2008.

11:10 Uhr.

So ich hatte jetzt Gesprächsgrppe. Wir haben Bluto und noch eine Neue bekommen. Bei der Klinike ich mich immer aus, weil die hat schon so eine jammerliche Stimme. Ich habe mich nicht wohl gefühlt in der Gruppe.

#388
09.06.2008.

12 Uhr.

So habe leider erbrochen. Mist! Wir haben über Angst in der Gesprächsgruppe geredet.

#389
09.06.2008.

13 Uhr.

Hatte gerad eine Atake. Fühle mich heute gar nicht gut. Als ich zuvor mit Ede draußen war, merke ich, dass was kommt, aber ich konnte Ihm ja nicht stehen lassen. Ich hagbe das heute von Tom gesagt, ohne seinen Namen zu nennen. Ede hat es direkt in der Gruppe gemacht, die sind ja in der gleichen Kerngruppe. Ich habe heute von meinen Ex geträumt.

#390
09.06.2008.

13:15 Uhr.

So hatte gerade ein Einzelgespräch. Habe über mein Wochenende geredet. Meine Aufgabe bis Morgen ist, dass ich mit Ede über meine Grenzen rede.