Alles was du schreibst stimmt für mich auch, es war mindestens so. Es ist sehr anstrengend, neue Lösungen zu suchen, aber wer sagt das kozen und sich selbst zu lügen leicht ist?
Das Leben mit B. ist kein leben, wenn Man sich selbst nicht spuren kann dann lebt man auch nicht sondern wartet auf den Tag wen B. vorbei wird um anfangen zum leben.
Es ist leider so, das ist mir klar geworden erst nach dem ich das erste Mal wirklich gelacht habe, und das angenehme Gefühl in meinem Bauch gespurt habe.
Es gibt kein andere weg, man muss da raus. Es braucht zeit, und Arbeit an sich selbst, aber es gehet nicht anders.
LG Anastasija
Re: Was hindert mich daran?
#17nein. Kotzen und sich selbst belügen ist keinesfalls leichter oder besser. Das stimmt vollkommen. Und ich merke das auch immer mehr. Wenn ich heute hin und wieder kotze, dann fühle ich mich viel viel schlechter als früher und vorallem merke ich wie unnötig und blöd das ist. Es gibt mir fast gar nichts mehr. Mein Problem ist das Essen an sich. Das viel zu viel auf einmal essen. Und das gibt mir leider schon noch sehr viel. Es beruhigt mich und löscht unangenehme Gefühle aus.
Dein Satz ist sehr gut: man lebt nicht, sondern wartet bis die Bulimie vorbei ist, damit man dann das Leben beginnen kann. Das stimmt total!!!!! Aber es vergehen Jahre um Jahre, in denen man nicht lebt. Ich habe manchmal das Gefühl, nicht zu wissen wie ich plötzlich fast 30 Jahre alt geworden bin. ich habe den Eindruck davon fast nichts mitbekommen zu haben. Außer, dass ich mich jeden Tag damit beschäftigt habe, wieviel ich esse, wieviel ich wiege, ob ich zu- oder abgenommen habe, wie ich abnehmen könnte, wie ich aussehe, usw. usw.
Ist das nicht traurig?
Dein Satz ist sehr gut: man lebt nicht, sondern wartet bis die Bulimie vorbei ist, damit man dann das Leben beginnen kann. Das stimmt total!!!!! Aber es vergehen Jahre um Jahre, in denen man nicht lebt. Ich habe manchmal das Gefühl, nicht zu wissen wie ich plötzlich fast 30 Jahre alt geworden bin. ich habe den Eindruck davon fast nichts mitbekommen zu haben. Außer, dass ich mich jeden Tag damit beschäftigt habe, wieviel ich esse, wieviel ich wiege, ob ich zu- oder abgenommen habe, wie ich abnehmen könnte, wie ich aussehe, usw. usw.
Ist das nicht traurig?
Re: Was hindert mich daran?
#18Liebe Djinn,
ja sicher ist es in gewisser Weise traurig, soviel Zeit und Energie mit Essen und Kotzen "vergeudet" zu haben.
Aber wahrscheinlich ist ja das beängstigende die Frage: womit verbringe ich meine viele Zeit, wenn ich keine Essstörung mehr habe? Was will ich dann eigentlich, was erfüllt mich? Und das schlimmste ist wahrscheinlich die Angst davor, etwas liebgewonnenes, vermeintlich haltgebendes an den Nagel zu hängen. Was füllt die Lücke??
Spannende Frage, die sich jede/r von uns selbst stellen muss!
Ich versteh dich jedenfalls sehr gut, mir geht es ähnlich.
Lg,
Lebensfreude
ja sicher ist es in gewisser Weise traurig, soviel Zeit und Energie mit Essen und Kotzen "vergeudet" zu haben.
Aber wahrscheinlich ist ja das beängstigende die Frage: womit verbringe ich meine viele Zeit, wenn ich keine Essstörung mehr habe? Was will ich dann eigentlich, was erfüllt mich? Und das schlimmste ist wahrscheinlich die Angst davor, etwas liebgewonnenes, vermeintlich haltgebendes an den Nagel zu hängen. Was füllt die Lücke??
Spannende Frage, die sich jede/r von uns selbst stellen muss!
Ich versteh dich jedenfalls sehr gut, mir geht es ähnlich.
Lg,
Lebensfreude
Re: Was hindert mich daran?
#19Am Anfang wusste ich auch nicht so richtig was ich machen soll, obwohl ich 2 Kinder habe, ich habe langweile, Einsamkeit, lehre empfunden, und es hat weh getan, anderseits habe ich Therapie gemacht und mich mit mir selbst beschäftigt. Ich habe Gedanken um das Essen mit Gedanken warum ES gewechselt.
Jetzt nach einem Jahr ist mir klar geworden das es mir eigentlich nicht langweilig war, oder das ich nicht alleine war, ich konnte nicht spuren das alles was ich erlebt habe und habe ich mich leer gefüllt. Bisher habe ich alle Gefühle in dem essen gedämmt und Kontakt mit mir selbst ganz verloren.
Um sich wieder spuren zu können muss man sich entspannen können in dem was man tut , und sich entspannen zu können muss man sich zuerst auseinender setzen mit allem was einen hindert das zu sein was man ist: zu hohe Erwartungen , normen , Familiare Geschichte, eigene schwachen, Ziele …
Es ist nicht leicht aber man nimmt das Leben in eigene Hände, es ist wie wieder Geburt, wie eine neue kraft die den vergangenen Jahren Traurigkeit weg nimmt.
L.G. Anastasija
Jetzt nach einem Jahr ist mir klar geworden das es mir eigentlich nicht langweilig war, oder das ich nicht alleine war, ich konnte nicht spuren das alles was ich erlebt habe und habe ich mich leer gefüllt. Bisher habe ich alle Gefühle in dem essen gedämmt und Kontakt mit mir selbst ganz verloren.
Um sich wieder spuren zu können muss man sich entspannen können in dem was man tut , und sich entspannen zu können muss man sich zuerst auseinender setzen mit allem was einen hindert das zu sein was man ist: zu hohe Erwartungen , normen , Familiare Geschichte, eigene schwachen, Ziele …
Es ist nicht leicht aber man nimmt das Leben in eigene Hände, es ist wie wieder Geburt, wie eine neue kraft die den vergangenen Jahren Traurigkeit weg nimmt.
L.G. Anastasija
Seit 21 Jahre habe B. am besten Weg raus.
Re: Was hindert mich daran?
#20eure Gedanken sind sehr wertvoll, Lebensfreude und Anastasija.
Ich glaube, ich habe oft Angst, dass ich nichts finde, was mich wirklich erfüllt. Ich wüsste jetzt ad hoc auch nichts. Ich habe schon lange nicht mehr ein Gefühl gehabt, dass ich richtig zufrieden bin. Und ja, es hat mit Entspannung zu tun. Man muss entspannt sein können, um genießen und zufrieden sein zu können. Das fällt mir sehr schwer. Langweilig ist mir auch nicht wirklich, ich habe immer viel zu tun. Oder sagen wir, es gäbe viel zu tun. Oft tu ich es aber nicht, weil ich mich nicht dazu aufraffen kann, keine Freude daran empfinde, keinen Sinn darin sehe. Vielleicht will ich auch nicht spüren, dass es keine Tätigkeiten sind, die mich erfüllen. Ich weiß es nicht.
Ich denke auch, dass man den Mut haben muss, sich der Erkenntnis zu stellen, dass das, was man bisher getan hat (und richtig gefunden hat), einfach nicht für einen selbst richtig ist. Auch wenn man es vom Kopf her richtig empfindet, weil es den Anforderungen, den Idealen entspricht, die man hat, kann es für einen selbst einfach falsch sein. Weil man anders ist, als das, was man sich erwartet, was als toll und bewundernswert gilt, ist man aber nicht grundfalsch! Wir glauben es aber und dann sind wir zerrissen zwischen Ideal und Realität. Etwas, was wahrscheinlich viele von uns hier kennen...spielt sich die Zerrissenheit doch auf verschiedenen Ebenen ab. Aussehen, Gewicht, Charakter, Leistung, Fähigkeiten, usw.
Heilsam ist eigentlich nur die Akzeptanz dessen, was man ist, oder?
Ich glaube, ich habe oft Angst, dass ich nichts finde, was mich wirklich erfüllt. Ich wüsste jetzt ad hoc auch nichts. Ich habe schon lange nicht mehr ein Gefühl gehabt, dass ich richtig zufrieden bin. Und ja, es hat mit Entspannung zu tun. Man muss entspannt sein können, um genießen und zufrieden sein zu können. Das fällt mir sehr schwer. Langweilig ist mir auch nicht wirklich, ich habe immer viel zu tun. Oder sagen wir, es gäbe viel zu tun. Oft tu ich es aber nicht, weil ich mich nicht dazu aufraffen kann, keine Freude daran empfinde, keinen Sinn darin sehe. Vielleicht will ich auch nicht spüren, dass es keine Tätigkeiten sind, die mich erfüllen. Ich weiß es nicht.
Ich denke auch, dass man den Mut haben muss, sich der Erkenntnis zu stellen, dass das, was man bisher getan hat (und richtig gefunden hat), einfach nicht für einen selbst richtig ist. Auch wenn man es vom Kopf her richtig empfindet, weil es den Anforderungen, den Idealen entspricht, die man hat, kann es für einen selbst einfach falsch sein. Weil man anders ist, als das, was man sich erwartet, was als toll und bewundernswert gilt, ist man aber nicht grundfalsch! Wir glauben es aber und dann sind wir zerrissen zwischen Ideal und Realität. Etwas, was wahrscheinlich viele von uns hier kennen...spielt sich die Zerrissenheit doch auf verschiedenen Ebenen ab. Aussehen, Gewicht, Charakter, Leistung, Fähigkeiten, usw.
Heilsam ist eigentlich nur die Akzeptanz dessen, was man ist, oder?
Re: Was hindert mich daran?
#21Genau, um das zu erkennen muss man zuerst erkennen wo von will man entweder zu viel oder zu wenig. Oder noch besser gesagt man muss es erleben, um unterscheid zu spuren und dann bist du in der Lage beide extreme zu verlasen um Mitte zu leben.
Seit 21 Jahre habe B. am besten Weg raus.
Re: Was hindert mich daran?
#22Liebe Djinn,
ja genau, die Akzeptanz dessen was wir sind, was uns ausmacht und dazu gehören für mich sowohl die Seiten an mir, die ich als positiv (Stärken) empfinde, als auch jene, mit denen ich immer und immer wieder hadere, die vermeintlichen Schwächen.
Und für mich ist auch ganz wichtig herauszufinden, was MIR WIRKLICH FREUDE bereitet (Dinge, Menschen, Tätigkeiten,...) Und das oft wirklich im Moment wo ich mit jemandem zusammensitze, oder etwas tue, damit ich es auch intensiv fühlen kann, gar nicht leicht diese Bewusstseinsübung.
Was mir momentan zu schaffen macht, ist das Gefühl, (nein falsch: der GEDANKE) dass ich schon weiter war in meiner Entwicklung, gefestigter in meinem Selbstwertgefühl, aktiver,...Und jetzt ein riesiges Gefühl von Stagnation verspüre. Das macht mich ein wenig traurig. Ich versuch's wieder mit Therapie. Ende Oktober geht's los.
Manchmal macht das Kämpfen müde und meine grosse Herausforderung besteht darin es nicht gleich (schwarz/weiss) als Rückschritt oder "es hat sich nichts verändert" anzusehen, sondern dann das Augenmerk darauf zu lenken: was ich schon geschafft habe, wo ich mich sehr wohl weiterentwickelt habe - und das gibt es!
Ich glaube wir BulimikerInnen denken einfach zuviel (wenig zielgerichtet - mehr im Kreis). Das Leben, die Realität spielt sich in diesem Augenblick ab - im Handeln!
Ganz liebe Grüße,
Lebensfreude
ja genau, die Akzeptanz dessen was wir sind, was uns ausmacht und dazu gehören für mich sowohl die Seiten an mir, die ich als positiv (Stärken) empfinde, als auch jene, mit denen ich immer und immer wieder hadere, die vermeintlichen Schwächen.
Und für mich ist auch ganz wichtig herauszufinden, was MIR WIRKLICH FREUDE bereitet (Dinge, Menschen, Tätigkeiten,...) Und das oft wirklich im Moment wo ich mit jemandem zusammensitze, oder etwas tue, damit ich es auch intensiv fühlen kann, gar nicht leicht diese Bewusstseinsübung.
Was mir momentan zu schaffen macht, ist das Gefühl, (nein falsch: der GEDANKE) dass ich schon weiter war in meiner Entwicklung, gefestigter in meinem Selbstwertgefühl, aktiver,...Und jetzt ein riesiges Gefühl von Stagnation verspüre. Das macht mich ein wenig traurig. Ich versuch's wieder mit Therapie. Ende Oktober geht's los.
Manchmal macht das Kämpfen müde und meine grosse Herausforderung besteht darin es nicht gleich (schwarz/weiss) als Rückschritt oder "es hat sich nichts verändert" anzusehen, sondern dann das Augenmerk darauf zu lenken: was ich schon geschafft habe, wo ich mich sehr wohl weiterentwickelt habe - und das gibt es!
Ich glaube wir BulimikerInnen denken einfach zuviel (wenig zielgerichtet - mehr im Kreis). Das Leben, die Realität spielt sich in diesem Augenblick ab - im Handeln!
Ganz liebe Grüße,
Lebensfreude
Re: Was hindert mich daran?
#23Ich habe auch das Gefühl, zu stagnieren. Vorallem in Bezug auf die ES. Aber wie du sagst: wichtig ist, dass man zurückschaut. Und dann erkennt man, wie weit man schon gekommen ist. Oft sind die Schritte einfach zu klein um sie zu bemerken. Das ist wie wenn man ein Kind hat oder ein Haustier als Welpe bekommt. Man sieht im permanenten zusammen sein nicht, wie stark sich das Äussere verändert. Man muss sich erst bewusst machen, dass das Tier mal in eine Hand gepasst hat oder das Kind schon wieder seinen Kleidern entwachsen ist, um die Veränderung zu sehen.
Das müssen wir auch Tag für Tag. Dass ich heute schon normal essen gehen kann und dann nicht nur Salat esse, ist eine riesige Leistung für mich. Aber ich empfinde es heute als normal und gar nicht anstrengend. Aber jahrelang war das anders.
Trotzdem muss auch ich mir heute sehr viele Gedanken machen, was mir wirklich gut tut, was ich machen möchte und was nicht. Und was davon einfach nur meinem ehrgeizigen Kopf und seinen Idealen entspricht. Ich merke, dass ich es nicht gewohnt bin, nach meinem Gefühl zu handeln. Das ist eine ganz neue Erfahrung. Ich habe zB einen quasi ehrenamtlichen Job angenommen zusätzlich zu meinem normalen, der viel mit strategischer Planung, Führung usw. zu tun hat. Ich merke immer öfter, dass mir das eigentlich viel zu mühsam ist, mich kaum interessiert, ich damit eigentlich nichts zu tun haben will. Aber es ist ein Job, der gut im Lebenslauf aussieht, mir viel Erfahrung bringt, wo ich viel lernen kann, usw. Also die typische Situation: die Vernunft, mein Ideal sagt: mach es! Aber mein Herz (? oder was auch immer) ist eigentlich nicht glücklich damit. Es belastet mich, es interessiert mich nicht, es strengt mich an und ich zwinge mich dazu.
Ich habe ein echt schlechtes Gewissen und vorallem eine riesige Unsicherheit, wie ich mich entscheiden soll. Ganz schön schwierig.
Das müssen wir auch Tag für Tag. Dass ich heute schon normal essen gehen kann und dann nicht nur Salat esse, ist eine riesige Leistung für mich. Aber ich empfinde es heute als normal und gar nicht anstrengend. Aber jahrelang war das anders.
Trotzdem muss auch ich mir heute sehr viele Gedanken machen, was mir wirklich gut tut, was ich machen möchte und was nicht. Und was davon einfach nur meinem ehrgeizigen Kopf und seinen Idealen entspricht. Ich merke, dass ich es nicht gewohnt bin, nach meinem Gefühl zu handeln. Das ist eine ganz neue Erfahrung. Ich habe zB einen quasi ehrenamtlichen Job angenommen zusätzlich zu meinem normalen, der viel mit strategischer Planung, Führung usw. zu tun hat. Ich merke immer öfter, dass mir das eigentlich viel zu mühsam ist, mich kaum interessiert, ich damit eigentlich nichts zu tun haben will. Aber es ist ein Job, der gut im Lebenslauf aussieht, mir viel Erfahrung bringt, wo ich viel lernen kann, usw. Also die typische Situation: die Vernunft, mein Ideal sagt: mach es! Aber mein Herz (? oder was auch immer) ist eigentlich nicht glücklich damit. Es belastet mich, es interessiert mich nicht, es strengt mich an und ich zwinge mich dazu.
Ich habe ein echt schlechtes Gewissen und vorallem eine riesige Unsicherheit, wie ich mich entscheiden soll. Ganz schön schwierig.
Re: Was hindert mich daran?
#24Liebe Djinn
Ich kann dich vollkommen verstehen , Ich habe zwar kein Job aber 2 Kinder und habe vor 3 Monaten so ein stress damit gehabt weil ich mir ein Job gesucht habe , in Grunde wollte ich arbeiten gehen um mehr Selbstwertgefühl zu haben , finanziell unabhängig zu sein , allen zu zeigen das ich alles schaffen kann…trallala…eigentlich muss ich nicht unbedingt arbeiten mein man verdient sehr gut, mit zwei kleine Kinder bin ich oft übermüdet, selbstständig sein kann ich ohne in eine Firma Sklave zu sein. Selbstwertgefühl hat damit sowieso nichts zu tun.
Es ist überhaupt nicht leicht zu unterscheiden zwischen dem was in Gesellschaft Wert ist und was für einen selbst Wert ist , und es benötigt viel Mut , oder Ehrlichkeit was auch immer um sich für sich selbst zu entscheiden. Auf jeden Fall denke ich wenn Man eine richtige Entscheidung Trift dann hat man keine Frage mehr „Ist das jetzt richtig?“ , Man füllt sich ruhig und MAN FÜLT SICH.
Das was du schreibst über Stagnation mit ES , Ich wurde es nicht teilen: essen und persönliche Entwicklung. Ich denke, du bist eines und in dem Sinn ist dein Dilemma wegen zwei Jobs auch eine Heilung Thema auf dem Weg aus ES . Oder können wir die ganze Krankheit als einer persönlichen Entwicklung Prozess ansehen.
L.G. Anastasija
Ich kann dich vollkommen verstehen , Ich habe zwar kein Job aber 2 Kinder und habe vor 3 Monaten so ein stress damit gehabt weil ich mir ein Job gesucht habe , in Grunde wollte ich arbeiten gehen um mehr Selbstwertgefühl zu haben , finanziell unabhängig zu sein , allen zu zeigen das ich alles schaffen kann…trallala…eigentlich muss ich nicht unbedingt arbeiten mein man verdient sehr gut, mit zwei kleine Kinder bin ich oft übermüdet, selbstständig sein kann ich ohne in eine Firma Sklave zu sein. Selbstwertgefühl hat damit sowieso nichts zu tun.
Es ist überhaupt nicht leicht zu unterscheiden zwischen dem was in Gesellschaft Wert ist und was für einen selbst Wert ist , und es benötigt viel Mut , oder Ehrlichkeit was auch immer um sich für sich selbst zu entscheiden. Auf jeden Fall denke ich wenn Man eine richtige Entscheidung Trift dann hat man keine Frage mehr „Ist das jetzt richtig?“ , Man füllt sich ruhig und MAN FÜLT SICH.
Das was du schreibst über Stagnation mit ES , Ich wurde es nicht teilen: essen und persönliche Entwicklung. Ich denke, du bist eines und in dem Sinn ist dein Dilemma wegen zwei Jobs auch eine Heilung Thema auf dem Weg aus ES . Oder können wir die ganze Krankheit als einer persönlichen Entwicklung Prozess ansehen.
L.G. Anastasija
Seit 21 Jahre habe B. am besten Weg raus.
Re: Was hindert mich daran?
#25@Anastasija: Puhhhh, also wenn ich mir nur ein Kind vorstelle bekomme ich schon Stress. Ich bewundere Mütter, weil das Muttersein wirklich ein 24 Std. Job ist. Ich in meiner Arbeit gehe wenn sie getan ist einfach nachhause und habe viel Zeit für mich, aber als Mutter gibt's das nicht. Hut ab!!! Das war ein sehr schöner Satz den du da geschrieben hast: es ist nicht leicht zu unterscheiden, zwischen dem was der Gesellschaft Wert ist (die vermeintliche Norm?) und was einem selber Wert ist!!! Sehe ich auch so.
Ich "gönne" mir z.B. den "Luxus" nur 30 Std. zu arbeiten, weil es mir mehr Wert ist, viel Freizeit zu haben und dafür weniger zu verdienen. Aber ich habe laaaaange gebraucht, um das mit meinem Gewissen zu vereinbaren.Weil in unserer Gesellschaft ist es schon gar nicht üblich viel Freizeit zu haben - Leistung ist das was zählt!!! Habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich faul, bequem bin. Ja und wenn es auch ein bisschen so ist? Was ist so schlimm daran?
@ Djinn: hmmm also deine ehrenamtliche Tätigkeit scheint ja wirklich eher Belastung für dich zu sein. Bist du dir sicher, dass es dir rein für den Lebenslauf wert ist?
Die Frage, die sich mir stellt ist, wenn du etwas tust, was du eigentlich nicht tun willst, ob diese Unzufriedenheit und der Frust, der dadurch entsteht, dann nicht auch zur Entstehung von Fressgelüsten beiträgt?
Ich versuch mich, seit das Gefühl der Stagnation wieder übermächtig geworden ist, wieder mehr selbst zu beobachten und es gibt schon einige Themen auf die ich draufgekommen bin, welche die ich mir nicht so gern anschau. z.B. meine Konfliktscheuheit und meine Bequemlichkeit in manchen Dingen.....
So jetzt aber Schluss und raus aus der Wohnung um auf andere Gedanken zu kommen
Ich wünsch euch ein erholsames Wochenende,
lg, Andrea
Ich "gönne" mir z.B. den "Luxus" nur 30 Std. zu arbeiten, weil es mir mehr Wert ist, viel Freizeit zu haben und dafür weniger zu verdienen. Aber ich habe laaaaange gebraucht, um das mit meinem Gewissen zu vereinbaren.Weil in unserer Gesellschaft ist es schon gar nicht üblich viel Freizeit zu haben - Leistung ist das was zählt!!! Habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich faul, bequem bin. Ja und wenn es auch ein bisschen so ist? Was ist so schlimm daran?
@ Djinn: hmmm also deine ehrenamtliche Tätigkeit scheint ja wirklich eher Belastung für dich zu sein. Bist du dir sicher, dass es dir rein für den Lebenslauf wert ist?
Die Frage, die sich mir stellt ist, wenn du etwas tust, was du eigentlich nicht tun willst, ob diese Unzufriedenheit und der Frust, der dadurch entsteht, dann nicht auch zur Entstehung von Fressgelüsten beiträgt?
Ich versuch mich, seit das Gefühl der Stagnation wieder übermächtig geworden ist, wieder mehr selbst zu beobachten und es gibt schon einige Themen auf die ich draufgekommen bin, welche die ich mir nicht so gern anschau. z.B. meine Konfliktscheuheit und meine Bequemlichkeit in manchen Dingen.....
So jetzt aber Schluss und raus aus der Wohnung um auf andere Gedanken zu kommen

Ich wünsch euch ein erholsames Wochenende,
lg, Andrea
Re: Was hindert mich daran?
#26ich hoffe, ich kann mich hier noch einklinken, mich beschäftigt das thema gerade im moment sehr...
ich hoffe, ihr versteht mich hier richtig. natürlich lösen sich allein durch das ausbleiben meiner f* und k*-attacken viele probleme, von geldproblemen angefangen, auch körperlich geht es mir dann besser. die b* begleitet mich aber schon so lange, dass sie zu einem teil meines lebens geworden ist. und ich kann mich nur schwer von diesem teil trennen, denn was soll ich stattdessen machen? was soll stattdessen mein ziel werden?
vor einem dreiviertel jahr hat eine (in bezug auf meine es*) sehr gute phase begonnen und ich hatte wirklich das gefühl, das alles nun hinter mich lassen zu können. nach einiger zeit hat sich aber immer mehr ein gefühl der leere in mir breit gemacht, das immer stärker und stärker wurde. was mir gefehlt hat, war das ziel, das ich nun schon fast mein halbes leben vor augen habe: 'wenn ich die b* erst überwunden habe, dann ... wird alles gut, ... hab ich keine probleme mehr, ... bin ich glücklich...' ich habe die b* damals (augenscheinlich) überwunden und hab bemerkt, dass ich immer noch der gleiche mensch mit den gleichen problemen war und jetzt auch noch mit dem neuen problem konfrontiert war, mein ziel, an das ich mich jahrelang geklammert hatte, an das ich ständig gedacht habe und auf das ich gehofft hatte, nicht mehr zu haben.Djinn hat geschrieben:...Aber wieso denkt ihr, dass man immer wieder darauf zurückgreifen wird? Warum ist die ES so hartnäckig?
ich hoffe, ihr versteht mich hier richtig. natürlich lösen sich allein durch das ausbleiben meiner f* und k*-attacken viele probleme, von geldproblemen angefangen, auch körperlich geht es mir dann besser. die b* begleitet mich aber schon so lange, dass sie zu einem teil meines lebens geworden ist. und ich kann mich nur schwer von diesem teil trennen, denn was soll ich stattdessen machen? was soll stattdessen mein ziel werden?
Re: Was hindert mich daran?
#27Hallo Jill,
wir können ja Djinn's Thread solange mit unseren Beiträgen beleben, bis sie wieder mal da ist...
Oh ja die Zielfrage (für mich dahinterliegend: die tiefere Sinn im Leben Frage) die beschäftigt mich auch, und leider bin ich da auch noch nicht viel weiter gekommen...
Mein Leben erscheint mir manchmal so banal ohne tiefere Bedeutung und diese Suche treibt mich schon seit meinem 20.Lebensjahr an und da war bei mir noch jahrelang keine Rede von Bulimie. Sprich die Suche hat schon lange vor Einsetzen der Bulimie begonnen.
Manchmal frage ich mich, ob die Suche eine Art Beschäftigung für mich ist?!
Vielleicht geht es darum eine Aufgabe zu finden, die uns wirklich erfüllt, "in den Bann zieht". Phasenweise habe ich das schon erlebt, aber nie so, dass die Suche ganz aufgehört hat.
So jetzt fällt mir grad nix mehr ein...
Lg,
Lebensfreude
wir können ja Djinn's Thread solange mit unseren Beiträgen beleben, bis sie wieder mal da ist...

Oh ja die Zielfrage (für mich dahinterliegend: die tiefere Sinn im Leben Frage) die beschäftigt mich auch, und leider bin ich da auch noch nicht viel weiter gekommen...
Mein Leben erscheint mir manchmal so banal ohne tiefere Bedeutung und diese Suche treibt mich schon seit meinem 20.Lebensjahr an und da war bei mir noch jahrelang keine Rede von Bulimie. Sprich die Suche hat schon lange vor Einsetzen der Bulimie begonnen.
Manchmal frage ich mich, ob die Suche eine Art Beschäftigung für mich ist?!
Vielleicht geht es darum eine Aufgabe zu finden, die uns wirklich erfüllt, "in den Bann zieht". Phasenweise habe ich das schon erlebt, aber nie so, dass die Suche ganz aufgehört hat.
So jetzt fällt mir grad nix mehr ein...
Lg,
Lebensfreude
Re: Was hindert mich daran?
#28Hallo ihr lieben,
war jetzt länger nicht da, wie ihr gesehen habt. Ich finde eure Beiträge sehr bereichernd, danke! Die Ziel- und Sinnfrage begleitet mich auch schon seit meiner Pubertät und ist oft Grund für die innere Leere, die wiederum Auslöser (unter anderem) für die ES oder sonstiges destruktives Verhalten ist. Ich versuche gerade in den letzten Tagen mit dem Kopf gegen diese Gefühle anzugehen und erlebe das als sehr sehr schwierig und hart. Man muss sich eigentlich sagen, dass die Gefühle falsch sind und mir das falsche suggerieren, nämlich auf mich selbst loszugehen, mir zu schaden. Irgendwie macht das aber sehr traurig, denn sich nicht auf die eigenen Gefühle verlassen können, sie zu ignorieren, das ist doch eigentlich schlimm, oder? Und vorallem: das ist doch das, was wir sehr gut können und ablegen sollten, das Gefühle abtöten und ignorieren. Also heißt des Rätsels Lösung, die Gefühle nach guten und schlechten abzuscannen und dann die schlechten auszusortieren bzw. den schlechten nicht nachzugeben, sie umzuwandeln. Das ist sehr schwierig wie ich finde.
Aber scheinbar bleibt nur das als Lösung, denn darauf zu warten, dass die Gefühle, die u. a. die ES auslösen und antreiben - das funktioniert meiner Erfahrung nach nicht. So wie ihr geschrieben habt, es ist ein Automatismus geworden, es rennt von selbst, auch wenn man sich weiter entwickelt hat. Sie ist zwar bei mir weniger intensiv geworden und oft brauche ich sie nicht mehr. Aber gänzlich verschwinden tut sie so nicht.
Ist bei euch eigentlich noch die Figur ein Thema und ein Antreiber dafür?
war jetzt länger nicht da, wie ihr gesehen habt. Ich finde eure Beiträge sehr bereichernd, danke! Die Ziel- und Sinnfrage begleitet mich auch schon seit meiner Pubertät und ist oft Grund für die innere Leere, die wiederum Auslöser (unter anderem) für die ES oder sonstiges destruktives Verhalten ist. Ich versuche gerade in den letzten Tagen mit dem Kopf gegen diese Gefühle anzugehen und erlebe das als sehr sehr schwierig und hart. Man muss sich eigentlich sagen, dass die Gefühle falsch sind und mir das falsche suggerieren, nämlich auf mich selbst loszugehen, mir zu schaden. Irgendwie macht das aber sehr traurig, denn sich nicht auf die eigenen Gefühle verlassen können, sie zu ignorieren, das ist doch eigentlich schlimm, oder? Und vorallem: das ist doch das, was wir sehr gut können und ablegen sollten, das Gefühle abtöten und ignorieren. Also heißt des Rätsels Lösung, die Gefühle nach guten und schlechten abzuscannen und dann die schlechten auszusortieren bzw. den schlechten nicht nachzugeben, sie umzuwandeln. Das ist sehr schwierig wie ich finde.
Aber scheinbar bleibt nur das als Lösung, denn darauf zu warten, dass die Gefühle, die u. a. die ES auslösen und antreiben - das funktioniert meiner Erfahrung nach nicht. So wie ihr geschrieben habt, es ist ein Automatismus geworden, es rennt von selbst, auch wenn man sich weiter entwickelt hat. Sie ist zwar bei mir weniger intensiv geworden und oft brauche ich sie nicht mehr. Aber gänzlich verschwinden tut sie so nicht.
Ist bei euch eigentlich noch die Figur ein Thema und ein Antreiber dafür?
Re: Was hindert mich daran?
#29Nein, ich sag mal nein. Abnehmversuche habe ich shcon lange aufgegeben. Auf der anderen Seite habe ich schon Angst vor Kommentaren bzw davor, noch mehr zuzunhemen. Aber deswegen gehe ich nicht kotzen. Ich gehe eher kotzen, weil ich mich entweder physisch oder psychisch schlecht fühle, und keinen anderen Weg sehe, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.#Djinn hat geschrieben:Ist bei euch eigentlich noch die Figur ein Thema und ein Antreiber dafür?
Jetzt habe ich aber gerade was gefunden: Eislaufen!


Zuletzt geändert von aire am Mi Okt 08, 2008 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Was hindert mich daran?
#30@aire: das ist doch super, dass du im Eislaufen etwas gefunden hast, das dir ein ähnliches Gefühl verschafft! Ich habe bis jetzt nichts gefunden, was mir ein gleichwertig entlastendes Gefühl gibt und das so schnell wirkt, leider. Aber ich habe doch ein paar Strategien gefunden, die mir helfen,d en Druck sich nicht so weit aufbauen zu lassen, dass ich die ES oder sonst was brauche.
Bei mir ist das Gewicht und das Aussehen nach wie vor Thema. Ich fühle mich immer noch als Versagerin, wenn ich zunehme und kann das schwer ertragen. Ich habe mich zwar (wieder) auf einem normalen Gewicht eingependelt und kann das halbwegs akzeptieren, aber der Wunsch abzunehmen geistert nach wie vor in meinem Kopf herum. Und die Angst zuviel zuzunehmen, wenn ich gerade wieder im Bingen bin, lässt mich dann doch immer wieder kotzen. Ich schaffe es bis jetzt nicht, die Kontrolle völlig ab- und aufzugeben. Ich registriere immer, wieviel und was ich schon gegessen habe und was ich demnach noch essen darf, usw. Ich habe zwar meine persönlichen Grenzen schon nach oben angepasst, aber die brauche ich scheinbar nach wie vor.
Bei mir ist das Gewicht und das Aussehen nach wie vor Thema. Ich fühle mich immer noch als Versagerin, wenn ich zunehme und kann das schwer ertragen. Ich habe mich zwar (wieder) auf einem normalen Gewicht eingependelt und kann das halbwegs akzeptieren, aber der Wunsch abzunehmen geistert nach wie vor in meinem Kopf herum. Und die Angst zuviel zuzunehmen, wenn ich gerade wieder im Bingen bin, lässt mich dann doch immer wieder kotzen. Ich schaffe es bis jetzt nicht, die Kontrolle völlig ab- und aufzugeben. Ich registriere immer, wieviel und was ich schon gegessen habe und was ich demnach noch essen darf, usw. Ich habe zwar meine persönlichen Grenzen schon nach oben angepasst, aber die brauche ich scheinbar nach wie vor.