Hi Schlumpfine,
Hi Butterfly,
ich wollte noch Eure Mails von gestern beantworten. Sorry, ich war gestern etwas durcheinander.
@ Schlumpfine
Schlumpfine hat geschrieben:Ich glaube der Rückfall war ein ziemlicher Schock für Dich!
Ja, das stimmt, aber so richtig frei von der B* habe ich mich nie gefühlt, irgendwie war jeder Tag ein Kunststück, auch in den zehn Jahren.
Schlumpfine hat geschrieben:Ich finde es bewundernswert mit dem Essplan. I
Aus der Not geboren, sozusagen, es war das erste und einzige was für mich funktionert hat. Ich glaube daß die B* eine sehr tiefliegende, psychische Störung ist, so ist es bei mir zumindest.
Schlumpfine hat geschrieben:Ich habe auch meinen Bordirückfall damals meiner Familie erzählt, genau aus den Grund, als Selbstschutz!
Ist das eine Attacke von SVV? Ich weiß nicht so genau, was Borderline ist.
Auf jeden Fall ist es gut, solche Probleme zu outen, in seinem privaten Umfeld. Daß Du das nicht in Deiner Ausbildung offenbaren willst, das denke ich, ist auch gut.
Schlumpfine hat geschrieben:und ein Arzt soll es wissen, damit er mich richtig behandeln kann
Und bei Ärzten, das sehe ich auch so, ist es besser das anzusprechen, auch zum eigenen Schutz.
Hat der Urologe Dir eigentlich helfen können?
Schlumpfine hat geschrieben:Ich finde es sehr schön mit dir zu schreiben.
Dafür bedanke ich mich ganz herzlich, und kann das nur erwidern, ich finde es auch sehr schön, mit Dir zu schreiben.
Ich habe aus Deinem Thread diese Beziehung mit anschließender Krise und Trennung, und was danach war, wie Du wieder nach Hause mußtest, und das alles mit der neuen Ausbildung, gelesen. Und das hat mich sehr berührt, das war schon alles sehr schwierig, und Du bist trotzdem clean geblieben. Das habe ich auch sehr bewundert. Und Du bist hier im Forum ja auch heftigst angefeindet worden, und bist Dir trotz allem treu geblieben. Und hast all dem standgehalten. Das finde ich auch alles sehr stark von Dir.
Wir B*s können schon was auf die Beine stellen, wenn wir clean sind. Dann wird auf einmal ganz viel Kraft frei.
@ Butterfly26
butterfly26 hat geschrieben:Ich habs also soweit im Griff, aber sie ist da und ich habe es akzeptiert und kann trotzdem eigentlich relativ frei leben (was man so "Leben" nennen kann)!
Ja, so erlebe ich es auch. Das Beste draus machen. Und immer voran.
butterfly26 hat geschrieben:Mit essen umgehen zu lernen ist halt nur schwerer als eine andere Sucht. Essen muss man irgendwann mal.
Es ist ziemlich absurd eigentlich. Vielleicht deswegen auch so schwer zu verstehen, für andere.
Ehrlich gesagt, glaube ich, daß wir alle miteinander noch sehr viel tun können, um den genauen Verlauf unserer Krankheit
bekannter zu machen, was das für eine Art von Leidensweg ist, und weshalb wir dieser Krankheit erlegen sind. Es ist immer noch sehr wenig, was bekannt ist. Manchmal, wenn ich bei Freunden mal davon spreche, ist es immer noch peinlich für einzelne, und dann versucht man, schnell auf ein anderes Thema zu wechseln.
Daher fand ich den "film über Bulimie" auch schon mal ganz gut, für den Anfang. Auch wenn er etwas klischeehaft war, ich habe die ganze Zeit nur geheult. Die eine Szene, wo sie mit ihrem Freund Streß hatte, und dann da vor dem Fernseher hockte, in einem Berg von Essensmüll, und nur noch f*und k*. Ich erinnere mich ziemlich genau an solche Situationen in meinem Leben. Ich war ein Blatt im Wind.
Was meinen Freund betrifft, haben wir das heute ausdiskutiert, mit dem "viel reden", und ich glaube wir sind beide ganz zufrieden, mit dem Ergebnis. Es hat vielleicht auch einen besonderen Grund, warum wir so heißgelaufen sind gestern. Mein Freund hat sich für eine Wohnung in dem Haus, in dem ich meine Wohnung habe, beworben.
Ich bin 90 % schwerbehindert, und wohne in einem Haus für Schwerbehinderte und Senioren. Wir haben eine Freistellung beantragt für meinen Freund, der "weder-noch" ist, da ich schwer gehbehindert bin und eigentlich eine ständige Begleitperson in meinem Schwerbehindertenausweis eingetragen habe. Deswegen wäre es eben günstig, wenn er die Wohnung hier im Haus bekäme, auch wenn er nicht die Kriterien erfüllt. So haben wir da argumentiert.
In Wirklichkeit mach ich meine Sachen doch meistens allein, wenn es irgendwie geht, mein Freund muß ja auch schließlich arbeiten. Und ich will auch mein Leben selbst bestimmen. Aber es war schon oft so, daß ich wirklich seine Hilfe brauchte. Ich gleiche das dann immer aus, wenn es mir besser geht, geh ich für ihn einkaufen oder was erledigen.
Ich hatte eine Rückenmarksverletzung wegen eines Bandscheibenvorfalls, vor zehn Jahren. Ich war sehr lange im Krankenhaus damit, es hat fünf Jahre gedauert, bis das richtig diagnostiziert wurde, und da war der Schaden schon groß, 1/3 vom Querschnitt war schon abgequetscht. Dann war sofort OP, es ist dann auch stillgestanden, seitdem, aber ich muß viele, starke Medikamente nehmen, und brauche außerhalb der Wohnung einen Rollator.
Und diese Woche wird sich wohl klären, ob mein Freund, Uli heißt er, also ob Uli die Wohnung bekommt. Und wir sind beide ganz aufgeregt deswegen, weil wir uns das beide sehr wünschen. Aber eben beide auch ein bißchen Angst davor haben, es ist ja eine neue, nähere Ebene.
Ich glaube daß es gut laufen wird, und Uli, denke ich, auch, wir sind seit siebeneinhalb Jahren zusammen, und haben uns langsam angenähert. Wir sind beide ziemlich freiheitsliebend. Vor fünf Jahren bin ich umgezogen, in seinen Stadtteil, jetzt können wir uns zu Fuß besuchen, so eine Viertelstunde, für mich etwas länger. Das war schon eine sehr schöne Veränderung.
Vielleicht könnt ihr ein bißchen die Daumen drücken, daß Uli die Wohnung bekommt, diese Woche, das wäre sehr schön!
Ich wünsche Euch erst mal eine gute Woche,
und immer "Kopf hoch", und mit Ruhe und Bedacht
Liebe Grüße
Mary Mary