Bin mutig, hab mir ein Sommerkleidchen angezogen... eins mit Ausschnitt... Ohje, damit "muss" ich jetzt losziehen. ... Life is a stage.

Aber Kleidchen mit Ausschnitt und Philosophiebücher... vll ist das ne gute Mischung... Ohje.

War mir zu heftig. Hab mich umentschieden. Nächstes Mal dann mit Kleidchen. ...

So hätten mich zwar alle engeschaut, aber habe ich das haben wollen? Nicht wirklich, nein.
Lieber kleine Schritte machen. ...

Nun geh ich dann aber mal los. In shorts und mit Top. ...

Laona

Ich wünschte, ich müsste nicht diese Dr.-Arbeit machen.
Ich wünschte, dass immer alles ganz einfach wäre und ich gar einen Freund hätte. Ich wünschte, darum würde es in meinem Leben gehen: Freund und Familie.

Soll ich diese Promotion abbrechen?
Im Moment tue ich das nicht, weil ich mich ja quasi auch nur nebenbei damit beschäftige. Niemals jedoch würde es für mich in Frage kommen, NUR Promotion zu machen.

Es macht mich so unglücklich, diese Bücher zu lesen. Und dann auch noch einen Vortrag halten, zu dem ich jetzt schon denke: Scheiße.
Wie wäre es - frage ich mich - wenn ich das einfach aufgebe?
Als ich - wider den Willen anderer - Medizin aufgab, war das für mich und meine Gesundheit, meine sozialen Beziehungen usw., letztlich auch sehr gut gewesen. Weil auch diese Fixierung auf den Beruf etwas unsinniges ist, von dem man sich befreien muss.

Die Frage ist nur: Wann ist der richtige Zeitpunkt, um das aufzugeben?
Ich werde morgen diesen Vortrag durchstehen. Er wird nicht gut, er wird schwach, aber danach könnte ich ohne großes Taramm die Sache 'gemütlich' aufgeben, in einigen Monaten, wenn ich die parallele berufliche Ausbildung abgeschlossen habe und mich auf richtige Posten bewerben kann.

Was ich an meinem aktuellen 'Ausbildungs-Arbeitsplatz' mache, finde ich wesentlich besser, auch für mich besser, als die Promotion.

Es ist für mich lebendiger, echter und irgendwie auch sehr viel sinnvoller.

Aber morgen muss ich einen Vortrag halten und mich dabei extrem mies fühlen. ... Aber ich werde mich daran erinnern, was ich sonst noch kann und mache (also an meinen Ausbildungsjob) und dann kann ich all das vll ein bißchen relaxter sehen.

Was soll schon passieren, morgen, als dass man mir sagt: sehr konkret war all das ja noch nicht gewesen.

Worauf bin ich stolz und worüber glücklich - ich glaube aktuell ist gerade der Zeitpunkt, um mir das selbst einzugestehen....

- Ich bin stolz und glücklich nicht mehr essgestört zu sein. Nummero Uno, weil das war hart genug.
- Ich bin stolz einen Abschluss zu haben und aktuell - zumindest auf dem Ausbildungsposten - zu arbeiten.
- Ich bin stolz, mich von den Folgen der ES - das sind die kaputten bzw. oberempfindlichen Zähne - nicht fertig machen gelassen zu haben.
- Ich bin stolz, mich nicht auf ARgumentationen mit einem Typen eigenalssen zu haben (der, über den ich mich hier aufregte), der von meiner Aufmerksamkeit strenggenommen niemals nur auch nur ein Fünkchen je verdiente - ich kann nicht verändern, dass ich mal Aufmerksamkeit für den hatte, aber ich habe sie dann zumindest radikal abgebrochen.
- Ich bin stolz darauf, ein umgänglicher Mensch zu sein und mich recht schnell auf diverse Situationen einlassen zu können.
- Und irgendwie bin ich auch einigermaßen Stolz darauf, trotz meiner Ängste und Co, da morgen diesen Vortrag zu halten, in den sauren Apfel zu beißen, und da nun nicht zu kneifen. Naja, was heißt stolz - ich mache es eben. Aber die heutigen Gefühle sollten mir irgendwie eine Lehre werden. Ich sollte mich davon befreien, ich sollte das - glaube ich - aufgeben. Diese Promotion. Glaube ich.

Nein, ich bin nicht stolz darauf, da morgen einen Vortrag zu halten. Ich glaube emotional und stolz wäre ich, würde ich das absagen.
Aber ich fürchte die Konsequenzen. Ich fürchte die Auseinandersetzung mit meiner Familie, die das mitsich zöge, um es ganz genau zu sagen.
Lieber mache ich das dann mit einigermaßen Verstand, indem ich mich halt für einen festen Posten bewerbe (geht erst nach dem angefangenen Ausbildungsjahr), und sage: So, das möchte ich nun machen.

Jetzt Konflikt und Stress mit meinen Eltern?
Mich von einem Termin zurückziehen, der seit vielen Wochen feststeht?

Ich habe diesen Vortrag schon geschrieben. Morgen, heute, irgendwann vorher jedenfalls, muss ich den an manchen Stellen noch etwas ausführlicher machen, aber dann kann ich das halt einfach ablesen.

Vielleicht ist dieser Vortrag auch gar nicht so schlecht. Aber ich weiss: er ist irgendwie schlecht, weil ich weiss, wie er besser sein könnte. Aber ich möchte einfach nicht weiter daran arbeiten.
Und dies ist ja keine Sache wie ein Abschluss, wo man halt mal durch muss. Ich sollte mich dabei nicht quälen, sondern das sollte mir an sich Spaß machen. Tut es aber nicht.

Der Vortrag ist deshalb nicht schlecht, weil ich nicht dumm bin.
Aber er ist schlecht, weil er an vielen Stellen nicht bis zum Ende gedacht ist (dazu habe ich absolut keine Lust).

Es wird wohl auf dies hinauslaufen: In letzter Sekunde morgen, versuche ich die Lücken noch herauszureißen, vll auch irgendwann heute noch. Aber der Stress, den mir das bereitet, ist quasi 'unendlich'.

Laona1 hat geschrieben:Ich sollte mich dabei nicht quälen, sondern das sollte mir an sich Spaß machen. Tut es aber nicht.

Was hält dich davon ab, den Vortrag abzusagen?
Ich kann nur aus Erfahrung sagen, wenn man irgendwas aus "Liebe" zu anderen macht, bringt das nur unangenehme Gefühle, beschreibst du ja auch selber schon...

Christinel hat geschrieben:Ich kann nur aus Erfahrung sagen, wenn man irgendwas aus "Liebe" zu anderen macht, bringt das nur unangenehme Gefühle, beschreibst du ja auch selber schon...

Wie wahr, wie wahr!
Ich glaube mich hält mitunter ab, dass ich diesen Vortrag nun schon so weit vorbereitet habe. Es ist nicht mehr allzu viel daran zu machen, dann trage ich einfach vor, und habe keinerlei Stress mit niemandem.

Ich halte den Vortrag für schlecht, aber vll ist er das gar nicht.
Ich denke: Jo, und wie soll man das dann umsetzen, wovon ich darin berichte? Aber ich soll ja diese Dr.-Arbeit auch nicht an einem tag, sondern innerhalb von drei Jahren schreiben.

Eben hat mir eine Freundin - zu nem ganz anderen Thema - geschrieben, und das hat mir just wieder mehr Lebensfreude gegeben.

Ich fühl mich manchmal so allein. So unsäglich allein.

Hab eben mit meinen Eltern telefoniert. Und immerhin habe ich ihnen gesagt, wie es mir mit der ganzes Sache von dieser promotion da usw. geht. Und sie haben auch gesagt, dass ich es nicht machen muss, wenn es mir nicht guttut.

Nur für morgen, da habe ich jetzt keine Lösungen.
Vielleicht fällt mir morgen früh noch eine ein, wenn mich die Panik überkommt. Ansonsten werde ich das einfach durchstehen.
Aber klar ist: danach werde ich mir den Abruch der ganzen Sache sehr ernsthaft überlegen. Weil so, so soll es nicht weitergehen. Ich habe einen Abschluss, ich muss mich jetzt nicht noch weiter mit all so etwas belasten.

Laona mit LG (und Tränen... )

Einfach heulen, einfach mal nur heulen, glaube das werde ich jetzt machen.

Ich weiss nicht, woran ihr euch festklammert - ich klammere mich an Zigaretten. Ein (großer) Grund mehr das leben, wie es aktuell ist zu beenden, Dinge abzusagen und anderes zu verändern.

Alleine, das war der Ausgangspunkt. In der Tat alleine.

Wie erleichternd wäre es, da morgen nicht hingehen zu müssen. Diesen ganzen Schmarren zu beenden.
Je nachdem werd ich einfach wegbleiben.

Ich bin auch ohne Promotion ein vollwertiges Wesen. Vielleicht sogar bin ich dann in gewisser Weise noch vollwertiger.

Gefressen hab ich heute. Und ich glaube, ich muss mich überwinden und da morgen hingehen, weil dann alles einfacher für mich wird.
Ich will keine dumme Ausrede erfinden, und auch meine Eltern müsste ich dann anlügen.
Ich bringe das ordnungsgemäß hinter mich, und danach kann ich es beenden.

Oder - wenn mich morgen alles lähmt - geh ich einfach nicht hin.

Da ich gefressen hab, bin ich jetzt gerade nicht mehr ganz "normal" im Hirn. Das Fressen nimmt mir alle Emotionen.

Eine ehrliche Entschuldigung abgeben?

Sogar gekotzt - wenn auch nicht alles - habe ich.
Ich glaube ich muss das morgen einfach durchstehen.

Oder ich erfinde eine Ausrede -
Nein, schlechte Idee.

Ich kann heute keine Lösung finden. Ich muss schauen, wie es mir morgen geht.

Ich will kein Leben, in dem ich immer lüge.
Lügen - auf gewisse Weise - ist es, wenn ich diesen Vortrag halte. Und Lügen wäre aber auch jede Ausrede, die ich als Vorwand eben dies nicht zu tun erfinde. Und die Wahrheit sagen -

Die große Wahrheit - wer kann das ertragen. Dann doch lieber eine Ausrede und irgendwann später, bei selbstbewußterem Verstand 'Rcüktrittserklärungen' abgeben.

Vll erfinde ich eine Ausrede.
Und den großen Rest, den muss ich dann mit meinen Eltern klären. Von denen ich ehrlich gesagt erwarte, mir wünsche, dass sie mich in die Arme nehmen und sagen: es ist alles okay.

Und einen beschissenen scheiß Zahnartztermin habe ich morgen auch noch.