Wie genau hat es aufgehört

#1
An alle glücklichen Ehemaligen, eine Frage brennt mir schon seit längerem auf der Seele und ich mache mir
viele Gedanken darum... ich glaube, ich bin fast soweit dass ich jetzt mit der Bulimie aufhören kann.
Ich weiß nicht wieso aber ich habe so ein Gefühl dass ich es jetzt schaffen könnte, im Gegensatz zu z.B. vor einem
Jahr wo daran nicht zu denken war.

Wie genau hat es bei euch aufgehört?

War es ein Schockeffekt, z.B. die Nachricht einer Person, die an Bulimie gestorben ist?
War es einfach ein rigoroser Vorsatz nach einem FA - so a la "das war jetzt wirklich der Letzte"?
Oder war es - wie ich es mir am ehesten vorstelle - eher so, dass man sich öfter mal dafür entscheiden konnte
einfach eine vernünftige Mahlzeit zu essen statt erst zu hungern und dann Fressattacken zu entwickeln
und so dann langsam rauskommen konnte?

Habt ihr alle FA-Lebensmittel erstmal verbannt aus eurem Haushalt?
Ach man, bin grad echt so leicht verzweifelt... :cry: ich hab noch genug da um noch zweimal richtig "reinzuhauen" aber das will ich doch eigentlich gar nicht, ich glaub es fällt mir leichter wenn ich die Sachen einfach liegen lasse in der Vorratskammer um mir sagen zu können "wenn du es wirklich willst, kannst du ja Freitag nochmal..."... oder doch nicht? Lieber jetzt alles vernichten und dann morgen aufstehen mit dem Vorsatz "Jetzt nie wieder"?? (wie ich es schon 100 mal versucht und nie geschafft hab)....

Ja sorry, ist etwas länger geworden.
Vielleicht kann ja die ein oder andere (oder der) etwas dazu schreiben, würde mir sehr helfen!

Danke und liebe Grüße,
SunriseStar
Du bist ihm ganz nah, doch erreichen wirst du ihn nicht.
Du bist allein, auch wenn du ihn in den Armen hälst.

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"I don't have a problem with food. I have a living problem that I try to solve with food."

Re: Wie genau hat es aufgehört

#2
Hallo SunriseStar!

Naja es hört ja nicht einfach auf! Der Schalter im Kopf legt sich irgendwann mal um und dann kann man es versuchen. Stück für Stück. Einen Tag geht es schief und an dem anderen klappt es wieder.So werden die Abstände größer und man bleibt immer länger symptomfrei.
NAtürlich kommen Rückfälle, aber man sollte sich dann nicht einfach gehen lassen, sondern wieder von vorn anfangen. Ich habe mir die symptomfreien Tage im Kalender markiert und nach einer Weile zeigte sich, dass es auch länger ohne geht.

Es ist schwierig, wenn man weiß, es ist noch genügend zu essen da. Man sollte es eher weg tun. Und nur das im Haus haben, was man braucht. So ist die Gefahr eines Fa geringer. Das Gefühl und Verlangen danach muss man aushalten, so hart wie es klinkt.Auch ablenken und herausfinden warum man jetzt gerade das Verlangen danach hat. Mir hat praktisch so eine Art Tagebuch dabei geholfen. Jedes mal schrieb ich den Grund eines FA auf und zudem wie ich mich vorher und danach fühlte. Mit der Zeit wurde das ganze dann auch verständlicher.

Weißt du denn überhaupt, was in dem Moment gut für dich wäre?

liebe Grüße,
Engelsträne

Re: Wie genau hat es aufgehört

#3
Liebe Engelsträne,

danke für deine Antwort :) Wie lang sind denn so mittlerweile die Abstände bei dir und wie lange steckst du schon in der Bulimie drin? Hast du denn gemerkt, dass bestimmte Stimmungen bei dir eher zu einem FA führen?
Bei mir treten die häufig auf nach einer großen Erleichterung, wenn eine schreckliche Stressphase hinter mir ist, so als Entspannung/Belohnung, total blöd ... Aber es pendelt so zwischen *x pro Woche, selten schaff ich auch mal 2 Wochen ohne.
Was mir dann helfen würde ist eine gute Frage... also die wenigen Male wo ich echt kurz davor war loszulegen und es dann doch gelassen habe war es ein eisernes "NEIN" in meinem Kopf, ablenken und früh schlafen gehen glaub ich. So konkret hab ich da gar keine Idee. Ich hab mir soooo viele tolle Texte aufgeschrieben und Vorschläge notiert wie z.B. "film gucken, weinen, Freundin anrufen, heißes Bad nehmen" aber ehrlich gesagt lese ich mir die Texte nicht durch und schei** auf die Vorschläge in den Momenten wo ich das Gefühl hab den FA einfach zu brauchen. Da ist das dann immer noch die erste Wahl um mich wieder "klar" im Kopf zu kriegen irgendwie.

Liebe Grüße,
SunriseStar
Zuletzt geändert von Anonymous am Mi Jan 27, 2010 8:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie genau hat es aufgehört

#4
Hi Du, also ich bezeichne mich als ehemalige bin jetzt 3/4 Jahr clean. Ich hatte zuvor schon mal für 2 Monate aufgehört, aber als ich das Letzte Mal aufgehört habe, war ich am Ende. Ich habe die große Liebe meines Lebens verloren (das wo ich jetzt noch nicht überwunden habe) und ich war in der Klinik. Ich hatte gar keinen mehr, keine Freunde, keine "Familie", keine Heimat mehr, keine Wohung mehr, einfach gar nichts mehr und dann habe ich das Erbrechen vergessen und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich es Wochen nicht mehr erbrochen habe und da dache ich mir, jetzt hast das schon lange geschafft, mal schauen wie lange, dass ich es aushalte und irgendwann waren es 4 Wochen und es wurden immer mehr und mehr. Daher weiß ich es nicht genau, seit wann ich auf den Tag clean bin. Ich habe andere Wege und Mittel gelernt, damit umzugehen. Als es mir richtig schlecht ging, war ich zu stolz zu erbrechen, da habe ich dann was anderes gemacht. Einmal hatte ich eine Bauchgrippe und da habe ich dann erbrechen müssen und ich hatte mega angst, dass ich damit wieder anfange und ich habe gemerkt, wie mega schrecklich es ist.
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Wie genau hat es aufgehört

#5
Liebe SunriseStar,

Bulimie habe ich jetzt schon seit ca sechs Jahren, davor hatte ich auch schon mal eine Phase. Seit vielleicht drei jahren zähle ich mich zu den Ehemaligen.
Die Abstände sind jetzt enorm groß.Also ich erbreche eigentlich auch nicht mehr, weil ich mich davor ekel. Aber manchmal ist schon das Bedürfnis nach einem Fa da. Wenn ich mich aufrege oder mich was belastet. Aber ich versuch das dann anders zu kompensieren. Und es klappt auch.Kommt immer darauf an was es für ein negatives Gefühl ist.(Manchmal wurde es mir auch erst nach der reflexion klar. Also durch das "Esstagebuch", bzw. nach dem Gespräch mit meiner Therapeutin). Entweder ich lese, unternehme was, suche das Gespräch oder surf im Internet oder, oder, oder. Früher habe ich Gedichte geschrieben bzw. Tagebuch. Jetzt hilft mich das Bewusstsein darüber, dass es nicht gesund wäre. Und ich mir dann immer vorstelle, wie krank ich damals war und ich da nie mehr hin zurück möchte. Vorallem auch weil mir mein Studium zu wichtig ist.Oft führe ich mir auch meine Zukunftspläne vor Augen. Du solltest dir Alternativen für die Fa überlegen und es wenigstens probieren. Es geht vorbei, glaub mir. Und wenn es wirklich mal daneben geht, macht dir keine Vorwürfe.
Zu den Abständen noch was...Anfangs waren es Stunden, in denen ich nicht erbrochen habe. Darüber hab ich mich schon gefreut. Dann ein Tag...dann zwei, dann drei...usw. Es bringt einem unheimlich viel, wenn man die Fortschritte sieht. Und körperlich geht es einem auch besser. Das Tollste mit ist, dass man alles um sich herum wieder wahrnimmt. Jede Kleinigkeit, weil man vorher so taub war.

Aber du machst doch schon Fortschritte, ist doch super! ich wünsche dir viel Kraft weiterhin!!

Liebe Grüße,
Engelsträne

Ach, was mir noch einfällt: Hast du mal einen Abschiedsbrief oder so an die Bulimie geschrieben! Da ist mir viel klar geworden. wär noch ein Tipp von mir
Zuletzt geändert von engelsträne am Di Jan 26, 2010 20:42, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Wie genau hat es aufgehört

#6
Das mit den Ursachen ist sicherlich wichtig, und daran arbeite ich auch (mache schon seit fast 2 Jahren Therapie), aber bislang hat mir das irgendwie nicht in der Hinsicht geholfen dass die FAs weniger geworden sind.
Ich habe mir schon alles mögliche aufgeschrieben, Briefe an mich selbst, die einerseits vernünftig klingen sollen und auf den gesundheitlichen Aspekt hinweisen und die Kraft, die ich mir damit raube, dann Briefe die mich beschimpfen und mir klarmachen wie ekelhaft und fett ich bin und dass ich das Essen nicht verdient habe, dann halt Listen mit tausend Sachen die ich stattdessen machen kann, aber wie gesagt, so richtig helfen tut das in schlimmen Momenten leider noch nicht :(
Ein Abschiedsbrief an die Bulimie könnte ich ja mal versuchen!
Gestern hab ich es irgendwie auch geschafft zu widerstehen, obwohl ich wieder nicht einschlafen konnte. Hab mir zu Abend ein Vollkornbrötchen gemacht und einen Joghurt danach gegessen und Tee getrunken, nen Film geschaut und ein Buch gelesen und mir klar gemacht, wie sehr ich eh schon Halsschmerzen hab vom Tag davor und dass ich ja notfalls morgen abend den FA noch machen kann... das hat dann scheinbar erstmal geholfen.

Liebe Grüße und danke für eure Tipps :)
SunriseStar
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Re: Wie genau hat es aufgehört

#7
Hm... das ist eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist.

Ich bin mir nicht sicher, wie genau es bei mir angefangen hat.
Aber ich berichte dir gerne, was ich denke, was wichtig war.

Zuerst musste ich die Entscheidung treffen, dass ich gesund sein wollte!
Und dann, dass ich auf mich achte und mir was Gutes tu.
Und, kleine Schritte gehen!

Und all das ist sehr schwer zu lernen.

Bei mir war es so, dass ich zwar eigentlich sowieso immer schon gesund sein wollte, aber die Krankheit mir auch einen Sonderstatus brachte und die Entschuldigung, nicht die Leistung zu erbringen, die ich eigentlich hätte erbringen können.
Aus diesem Denken musste ich raus.
Und das bedeutet, dass ich noch heute lerne, dass es mir gut gehen darf und ich trotzdem faul und lustlos sein darf und Dinge nicht machen möchte und mal keine volle Leistung bringe - und dass das ok ist!

Sich was Gutes tun, oje, ich war doch so in dem Strudel von Selbst-Hass und -Verachtung, wie sollte ich lernen, mir gegenüber liebevoll zu sein?
Ja, aber auch das geht mit der Zeit.
Angefangen mit einem Magen-Tee nach dem Ko*...

Wo wir schon zu den Schritten kommen.
Ich war immer so absolut: Entweder alles oder nichts!
Entweder sofort B*frei oder total drin etc.
Ich wusste kleine Schritte anfangs weder zu erkennen noch wertzuschätzen.

Meine Therapie hat mir da wunderbar geholfen!

Naja, kleine Schritte, das bedeutet eben:
Der Magen-Tee nach dem Ko*.
Dann auch mal nach einem FA nicht auf's Klo zu rennen. (Hypnotisierte dann immer stundenlang den TV oder legte mich schlafen, musste anhaltend auf mich einreden: "Nein, du bleibst sitzen! Ja, du schaffst das!..." verbunden mit schrecklichen Bauchweh und Übelkeit, Alpträumen etc. Aber wenn der Drang dann erst mal weg war und ich "sicher" war, dann war ich stolz auf mich!)
Dann, einen FA zu erkennen. Erst mal danach und dann mitten drin. Und sich üben, sich zu stoppen.
Ja...

Und natürlich sind für mich regelmäßige Mahlzeiten sehr wichtig. Und ich esse vor "ungesundem" wie Schokolade stets etwas gesundes wie Joghurt.
Weil: 1. Ist der Magen dann schon etwas gefüllt und ich esse weniger vom ungesunden
2. Ich gebe mir somit Mineralien und Proteine, die mein Körper braucht
3. Hilft es mir, nicht in einem FA zu enden, weil ich doch etwas im Magen habe, was gut für meine Gesundheit ist und das will ich nicht ausko*...
Und ich erlaube mir alles! In Maßen, aber offiziell gibt es keine verbotenen Lebensmittel mehr.
Natürlich sind sie noch immer emotional gebunden, dass ich dann auch ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich mal einen Tag lang nur Dinge wir Schoko, Chips, Pizza etc. gegessen habe.
Aber zum Glück schaffe ich es mittlerweile, mich nicht dafür zu bestrafen, sondern dafür meinen Körper am nächsten Tag mit viel Obst und Gemüse zu belohnen!

Tja... alles in allem, ich finde eine Therapie unumgänglich, um aus diesem Teufelskreis rauszukommen.

Und es ist auch wichtig für mich gewesen, dass ich mich meinem Alltag bewusster widmete.
Zu schauen, ob ich soweit mit Job, Familie und Freunde zufrieden war oder was ich ändern wollte.
Ich fing damit an, Kontakte abzubrechen oder kurz zuhalten, von denen ich wusste, dass es mir danach schlecht ging.
Es geht für mich darum, nicht nur mich innerlich aufzuräumen, sondern auch äußerlich mein Leben neu zu ordnen.

Oje, ist sehr lang geworden.

Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrend und ich konnte dir ein wenig helfen.
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Wie genau hat es aufgehört

#8
SunriseStar hat geschrieben: Ich habe mir schon alles mögliche aufgeschrieben, (...) dann Briefe die mich beschimpfen und mir klarmachen wie ekelhaft und fett ich bin und dass ich das Essen nicht verdient habe
ohhhjee, warum machst du das denn??? :shock: du denkst indem du dich fertig machst wird irgendetwas besser??
mit selbsthass ist sicher noch niemand aus der krankheit raus.
schreib dir doch mal einen brief indem du dich lobst und all deine guten eigenschaften aufzaehlst. schreibe dir, dass du gutes essen verdienst und brauchst, dass du dich um dich kuemmern willst, weil du es dir wert bist etc.

ich denke auch, dass hass auf die bulimie die krankheit verstaerkt!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Wie genau hat es aufgehört

#9
Ich habe erst richtig aufgehoert, nachdem ich die therapie hinter mir hatte, und mir klar wurde, dass ich es jetzt alleine schaffen wiillllll!!! Es sind viele kleine Dinge! Ich habe angefangen mich mit meinen GEdanken zu beschaeftigen, und alle ganz oder garnicht gedanken, egal in welcher hinsicht zu neutralisieren und zu erkennen.
Ich habe regelmaessig gegessen und zwar das was ich wollte, dann hatte ich am Anfang noch FAs aber die klingen ab, wenn man einfach weitermacht. Ich bin reisen gegangen, habe mich fuer die Welten anderer geoffnet und viel mehr verstanden wie untauglich das ganze ist! Wie ich mir selber weh tue mich zerstoere und nicht lieben kann. ich habe mich von meinen Eltern sehr weit Oertlich entfernt und nehme sie so an wie sie sind, denn sie sind meine eltern. ich habe mich von menschen entfernt, die mir nicht gut tun und lerne es auszuhalten nicht von jedem geliebt zu werden! nachsicht wurde immer wichtiger, Geduld und Zuversicht, dass ich es langsam und geduldig mit mir angehen kann, denn
MORGEN NIE WIEDER... dass kenne ich von frueher und das bringt dir nur zuviel druck und du frisst wieder! Bist du denn zufrieden mit deiner Therapeutin? liebste gruesse

Re: Wie genau hat es aufgehört

#10
Hallo,

also die letzten zwei Tage haben super gut geklappt! Arbeite auch mit diesem Bulimie-Buch was hier empfohlen wurde, auch mit Eßtagebuch und versuche wirklich, nciht mehr vorm PC/TV zu essen sondern mich darauf zu konzentrieren, langsam zu essen und hab auch die Kalorienanzahl erhöht auf ca. *** pro Tag. Fühle mich zwar nach wie vor ziemlich unwohl und fett in meinem Körper aber versuche diese ganzen Selbsthassgedanken einfach zu neutralisieren bzw. durch positive Gedanken zu ersetzen, weil ich so ja einfach nicht weiterkomme.
Bin aber noch ziemlich schlapp und sehe auch nicht wirklich fit aus, Freitag hat mein Chef zu mir gesagt, dass ich scheiße aussehe, das hat mich echt noch mehr fertig gemacht :(( Was nimmt sich der blöde ** denn bitte raus?
Und Donnerstag hatte ich noch einen Schokoladen-FA, aber ohne mich danach zu übergeben. Hing wohl auch damit zusammen dass ich ziemlich nervös und ängstlich war.

Momentan ist dieser starke Wille da, dass ich unbedingt gesund werden will, meinem Körper etwas Gutes tun will und die innere Überzeugung, dass ich mich dann auch seelisch viel besser fühle wenn mein Körper gesund ist. Meine Therapeutin ist suuuuperklasse, mit der komme ich ganz toll klar und sie hilft mir wirklich sehr. Wir haben schon viele Dinge entschlüsselt, daher hab ich mich wohl auch jetzt endlich soweit gefühlt die Bulimie aus meinem Leben zu streichen.

@mary jane
Nein, ich hab nicht gedacht dass mir das wirklich weiterhilft aber ich habe mich so viele Jahre meines Lebens für wertlos gehalten und selbst gehasst (und tue es teilweise immer noch, es verschafft mir auch einen gewissen Schutz nicht die Verantwortung übernehmen zu müssen), da war Beschimpfung etc. normaler Umgangston :(
Mir war wohl bewusst dass das nicht so gut sein kann aber ich war nicht wirklich in der Lage, anders mit meinen Aggressionen umzugehen als sie gegen mich selbst zu richten.

Könnte jetzt alles etwas wirr klingen, ist noch früh am Morgen ;)

Danke für all eure tollen Tipps, es kann wirklich helfen sich selbst auch mal Gutes zu tun statt sich immer nur zu hassen und zu zerstören!
SunriseStar
Zuletzt geändert von Anonymous am Do Feb 04, 2010 7:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wie genau hat es aufgehört

#11
So, ich habe jetzt die erste Woche rum.
Meine Erfahrungen:
Es lief anfangs echt toll. Ich denke ich hab mich so bei ca.*** Kalorien eingependelt und sogar etwas abgenommen nach den ersten Tagen aber gerade kriege ich die absolute Krise und hab total Panik richtig extrem zuzunehmen, ich weiß auch nicht was los ist....
Ich hab halt versucht oder will es versuchen nach Paul McKeannas "Methode", einfach essen wenn man wirklich Hunger hat, ganz langsam, nicht vorm PC sondern eben darauf konzentrieren, jeden Bissen genießen und aufhören wenn man satt ist.
Aber ich glaube ich schaffe das nicht, ich werde einfach nur wahnsinnig wenn ich jetzt zunehmen, ich hätte nicht gedacht dass es doch noch so schlimm wird grad :(((
Ich glaube aber dass ich doch schon zugenommen hab, es fühlt sich alles so schwabbelig an an meinem Körper und bah, ich ertrage das nicht!
Meine Haut ist dafür schon besser geworden, keine Halsschmerzen mehr und ich sehe glaube ich nicht mehr ganz so fertig aus. An der Müdigkeit hat sich aber leider noch nichts getan, ich bin absolut erschöpft, energielos etc.
Ach doch eine Sache noch, ich habe zum ersten Mal seit 2 Jahren auf einmal meine Tage wieder richtig bekommen!!

Hilfe, könnt ihr mir irgendwas sagen was mir hilft nicht wahnsinnig zu werden wegen der Zunahme? :(
Zuletzt geändert von Anonymous am Do Feb 04, 2010 7:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie genau hat es aufgehört

#12
Hey Bärta,

lieben Dank für deine Antwort!
War wohl gestern ne Panikattacke oder so, jedenfalls geht es mir heute morgen schon viel besser und ich sehe das alles wieder etwas entspannter.
Ich weiß ja, dass ich so wie bisher nicht weitermachen kann und wenn ich die Wahl habe immer nur über Essen, Kalorien etc. nachzudenken oder aber gesund + energiegeladen zu leben ohne ständige Gedanken ans Essen, dafür aber evtl. mit einer kurzfristigen Zunahme, möchte ich mich doch für Letzeres entscheiden.
Anders komme ich wohl nicht mehr raus aus diesem Teufelskreis.
Die Waage hat mir heute morgen aber gezeigt, dass meine Angst unbegründet war.

Das mit der Müdigkeit ist aber echt kaum auszuahlten, ich gehe aber jeden Tag mindestens 30 Minuten an die frische Luft und mache auch 3x die Woche Sport, meine Blutwerte sind auch super, ich habe keine Schilddrüsenunterfunktion...keine Ahnung warum ich immer so extrem müde bin :(

Liebe Grüße,
SunriseStar
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