Irgendwie bin ich heute besonders depremiert und muss mich ausreden.
Seit Januar dieses Jahres hat sich mein Leben total verändert. Aber, ich muss zugeben, das Leben bringt einfach kein Spass. Wenn ich mir es überlege, will ich so nicht weiter leben. Ich finde mein Leben echt langweilig und ich verstehe nicht, warum ich überhaupt lebe.
1. Punkt Arbeit: Momentan bekomme ich blöde Aufgaben. Und bin eine Woche mal da, und eine Woche wo anders.. D.h. ich setze mich mit einer Anwendung auseinender, nächste Woche kommt dann die andere. Das ärgert mich sehr! Weil am Ende habe ich dann nichts richtig gelernt. Die anderen aus meiner Gruppe vertiefen ihre Kenntnise und ich bin mal da , mal woanders. Das depremiert mich.
2. Punkt Chef: Ich arbeite seit einer Woche mit meinem Chef zusammen bzw. sitzt er hinter mir. Das kann ich gar nicht ab, weil er mein Chef ist. Ich kann mit ihm einfach nicht umgehen. Ich werde total nervös, wenn ich mit ihm rede usw. Das war aber immer so bei meinen Chefs bzw. Proffs. Das schlimmste ist, dass mir schon beim Gedanken, dass ich morgen zur Arbeit soll, schlecht wird.
3. Punkt Freizeit: Seit Anfang des Jahres dreht sich bei mir alles um die Arbeit. Ich mache gar nicht mehr in der Freizeit. Früher bin ich wenigstens ab und zu mal schwimmen gegangen oder bin Fahrrad gefahren usw. Jetzt mache ich überhaupt nichts. Ich könnte das ganze Wochenende nur im Bett verbringen, weil ich so fertig bin. Ich rufe keinen an, nur meine Eltern. Auch wenn ich mal etwas zeit am WE habe, wo ich denke, jetzt könnte man doch jemanden anrufen. Ich kann das nicht tun!
Ich versuche mich zuzwingen, aber ich schaffe es nicht. Ich bin soo verschlossen in meiner Welt. Die einzigen Menschen, mit denen ich mich austausche sind meine Eltern und mein Freund. Dann muss ich mich ja nicht wundern, wenn ich gar keinen Freundeskreis habe. Das ist richtig anstregend für mich, mit jemanden zu telefonieren, sogar wenn es auch nur meine Kusine ist. (Bin ich wirklich so ängstlich?) Auch bei der Arbeit, bin ich sehr sehr ruhig, sag kaum was und am liebsten würde ich mich verstecken oder von zu Hause arbeiten. Das belastet mich sehr 
4. Punkt Essen: Wisst ihr, obwohl ich clean bin, ist mein Verhalten, meine Ängste geblieben. Ich bin eigentlich immer noch die alte, das einzige was anders ist, dass ich jetzt esse und anschließend nicht kotze. Natürlich hat sich auch meine Figur verändert. Das macht mich auch etwas depri. Hängt aber von meiner Stimmung ab.
5. Punkt Thera: Mir ist es sehr bewusst, dass mein Verhalten bzw. meine Angst nicht normal ist und dass ich eine Unterstützung brauche. Aber mit meiner neuen Arbeit ist es einfach unmöglich ein Theraplatz zu bekommen. Denn ich habe Zeit nur am Wochenende und es gibt keine Theras die am WE arebiten würden. Und außerdem, ist die Bulimie nur ein Symptom. Denn ich gehe stark davon aus, dass mein Problem die Phobie ist. Ich hatte früher genau so die Angst und Bulimie war meine Freundin, mit der fühlte ich mich nicht allein.
PS: Ich denke immer negativ, ich bin pessimistisch.. Vor einer Woche hat mir ein Mädel gesagt, dass sie noch nie soo pessimistischen Menschen gesehen hat
Und sie kannte mich seit 1 Tag. Ich denke, ich bin jetzt lang genug clean, um weiteren Schritt zu machen, nämlich meine Phobie zu bekämpfen. Bloss wie..
Danke fürs zu hören.. ich fühle mich jetzt schon etwas besser..
