Hallo,

Wow, die Seite hat sich ja ganz schön verändert. Es gibt sogar mehr Smileys
Ich glaub das erste mal war ich hier vor Jahren. Damals hatte alles angefangen, alles war noch ganz frisch. Ich erinner mich gar nicht mehr richtig daran und in die schlimmste Zeit kann ich mich auch gar nicht mehr richtig hinein empfinden.
Und doch muss ich jeden Tag wieder daran denken und verstehe die Absicht die man hat, den Gedankengang, die Sucht, unter der man leidet. Ich hab viele Themen eröffnet und zu vielen Sachen Dinge geschrieben. Meist hab ich mich darüber ausgeheult, dass ich Liebe brauche und nicht bekomme. Dass ich immer noch Single bin, dass ich nicht weiß wies weiter gehen soll, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe und dass ich Angst habe enttäuscht zu werden. Natürlich auch darüber dass ich mich zu dick finde, dass ich Reiterhosen habe und nicht weiß wie ich die los werden soll.

Heute bin ich Symptomfrei. Ich kotze nicht mehr, hab aber zwischendrin glaub ich zwei einmalige Rückfälle gehabt. Die Probleme sind geblieben. Das einzige was sich verändert hat, ist dass ich mehr auf eigenen Beinen stehe, einen Plan von meiner Zukunft habe und jetzt gerne wieder so aussehen würde, wie damals, wo ich mich zu dick fand. Ich studiere Psychologie und weiß mittlerweile alles grundlegendes was man über Bulimie wissen muss. Woher es kommt, wieso es nicht mehr weg geht und warum eine Therapie wichtig ist. Ich dachte damals ja immer, es ginge auch ohne Therapie. Das geht auch, man hat dann keine Bulimie mehr, aber immer noch Essprobleme und man ist immer noch unglücklich. Ich hab damals bevor ich bei meinen Eltern ausgezogen bin (heimlich) eine Therapie begonnen. Endlich hatte ich mich getraut. Und dann musste ich umziehen und die Therapie abbrechen. Ich würde liebend gerne hier wo ich jetzt wohne eine beginnen, aber das ist nicht so einfach. Ich will auch niemandem dem es vielleicht viel schlechter geht, den Platz weg nehmen.

Alles was ich will und worum ich kämpfe, ist glücklich zu sein. Ich mache ganz viel Sport, nur leider fehlt mir auch dazu oft die Zeit so dass es irgendwie doch nichts bringt.
Ich habe immer noch die FA’s, nur nicht so krass und so oft wie damals. Aber in meinem Studium viel mir damals auf, als das Thema Essstörungen kam, wie anders mein Essverhalten doch ist, gegenüber gesunden Menschen. Das tat so weh. Auch mit Freundinnen, denen ich es nicht sagen möchte, über das Thema zu sprechen, das war schwierig. Ich hatte immer Angst, ich würde auffallen. Es geht einfach keinen an. Zumindest nicht den Leuten, die es trotz Psychologie Studium nicht verstehen können und wollen.

Meine Probleme sind wie gesagt geblieben. Ich hab mich mal wieder hoffnungslos verliebt, ich kämpfe jede Woche mit mehreren Momenten wo ich Heißhunger habe, was den ganzen Sport irgendwie wieder wett macht. Ich versuche mir meine Zeit so gut es geht voll zu stopfen mit irgendwelchen anderen Aktivitäten, so dass ich richtig Stress habe. Aber jede Ablenkung bedeutet für mich wieder ein paar Stunden nichts ans Essen denken, nicht essen oder normal essen und nicht zum Supermarkt zu laufen und ne Tüte Chips zu kaufen. Chips sollten verboten werden… Ich hab es immer noch nicht meinen Eltern oder meiner Schwester erzählt, ich mache immer noch keine Therapie, weil mir dafür das Geld und die Mittel fehlen, ich habe bei jeder neuen Person der ich begegne tierische Angst dass sie sich über mich lustig macht oder mich nicht mag oder über mich herzieht (obwohl ich keinen Grund dafür sehe), habe tierische Angst dass Leute mich für dumm halten und habe Angst von anderen enttäuscht zu werden, verarscht zu werden. Ich hasse meinen Körper. Ich finde meine Brüste sehr hässlich, grade das was eine Frau eigentlich schön machen sollte und ich hasse meine Beine für meine Reiterhosen.

Dieses Hosen in Größen kaufen zu müssen, die es nicht einmal mehr gibt, in den meisten Läden wo alle meine Freunde hingehn. Dieses ständig die Beine kaschieren wollen, was mittlerweile unmöglich geworden ist. Ständig Röcke tragen, obwohl die richtig unpraktisch sind und kalt sind im Winter. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel ansehn, nicht anfassen, ich weine fast jeden Abend, ich kann es nicht ertragen andere Mädchen zu sehn mit ihren perfekten Beinen. Oder einfach Mädchen mit dicken Beinen, wo ich weiß, die könnten abnehmen und sähen wieder gut aus, aber Reiterhosen gehen vermutlich nie weg. Ich hab Angst dass sie größer werden. Ich werde vermutlich nie wieder einen Bikini tragen oder überhaupt in einen Sommerurlaub fahren aus Angst vor lachenden Gesichtern. Vielleicht übertreibe ich ja auch, aber ich kanns mir beim besten willen nicht vorstellen. Bei jeder Bewegung muss ich daran denken. Ich würde am liebsten auf eine OP sparen, aber an sowas sind schon Leute gestorben und ich kann doch nicht mein Leben riskieren nur wegen eines genetischen Defekts, für den ich nichts kann?!?

Ich hab mich verändert. Ich werde immer depressiver habe ich das Gefühl. Ich habe Angst, depressiv zu werden. Ich weine mehr, also normal. Ich habe seit über einem Jahr keinen Jungen mehr geküsst. Wenn man das mit früher vergleicht, wo ich das sehr oft tat, dann ist das für mich ungewöhnlich. Ich glaube ja sogar, dass mich keiner mehr attraktiv finden wird. Ich trau mich gar nicht mehr es bei Jungs zu probieren. Ich denke immer, ich mache mich lächerlich. Ich vermisse das, jemanden zu küssen..

Ich weiß ich übertreibe, ich weiß ich sollte versuchen mich so zu akzeptieren wie ich bin, mich versuchen zu lieben, daran denken dass es Menschen gibt denen es schlechter geht, die gerne meine Probleme hätten. Ich sollte nicht alles so negativ sehen. Es gibt Menschen die mich mögen, ich sollte mehr Menschen an mich heran lassen. Sollte nicht alle misstrauisch betrachten. Sollte eine Therapie machen… Aber ich kann das alles nicht.

Blinde Menschen wissen was wahre Liebe ist. Sie sehen was hinter der Fassade eines Menschen steckt.

Danke fürs lesen.

Glg Marie

MarieS hat geschrieben:Blinde Menschen wissen was wahre Liebe ist. Sie sehen was hinter der Fassade eines Menschen steckt.

...sagst ausgerechnet du - und hebst in jedem dritten satz deine "Reiterhosen" hervor.

Ah, bin ich heute wieder unnett. Was willst du jetzt hören? Mir ist es sch*** egal, wie deine Beine aussehen. Auch, wenn du es mir nicht glaubst. Kimberly jammert in ihrem Blog auch, wie fett sie doch ist udn dass sie nicht in den Spiegel gucken kann - und ist vermutlich immer noch UG Also, was lernen wir daraus? Es hängt nicht am Gewicht, ob man mit sienem Körper glücklich ist, sondern an der eigenen Einstellung. Die man dann obendrein noch auf andere Menschne projiziert, d.h., weil du deine Beine unmöglich findest, unterstellst du jedem anderen, dass er das auch tut...

eigentlich wollte ich ja netter sein und sagen, schön dich mal wieder zu lesen und schön, dass du nicht meh kotzt und eine therapie angefangen hast und weißt, ws du mit dieenr zukunft willst. du stellst das so da hin, als wäre es nix, dabie sind das doch schon ein paar schöne schritte nach vorne.

lg

aire

Hey!

Interessanter Bericht, viel Diskussionsstoff, wie ich finde. Und ja, schön, dass es dir etwas besser geht.

MarieS hat geschrieben:Ich dachte damals ja immer, es ginge auch ohne Therapie. Das geht auch, man hat dann keine Bulimie mehr, aber immer noch Essprobleme und man ist immer noch unglücklich.

Einspruch. Und zwar ein heftiger. Nein, ich glaube das nicht. Weil ich der Meinung bin, dass es auch andersherum geht, wenn die Persönlichkeitsstruktur es zulässt. Man kann auch anfangen an den Ursachen zu arbeiten, die eine ES auslösen, und dadurch gesund werden. Denn dann ist man nicht mehr unglücklich und hat auch keine ES mehr. Okay, ich studiere nicht Psychologie, aber ich denke das trotzdem.

Ja. Ich verstehe auch nicht, was dich an deinen Reiterhosen so stört. Ich meine, hey, nicht jeder ist von Natur aus mit einem besonders tollen Bindegewebe ausgestattet. Und das ist normal, und nichts, weswegen man dann plötzlich nicht mehr attraktiv ist. Außerdem möchte ich garantiert nicht wegen meinen Oberschenkeln attraktiv gefunden werden, oder wegen meines Busens. Da gibt es andere Dinge, Dinge, die man nicht mit einer Schönheitsoperation ändern kann, die einen Menschen wunderhübsch und anziehend machen. Aber bis das hier jemand kapiert, bin ich alt und grau.

Ja.

Alles Liebe, Colourful

Danke für eure Antworten. Ich mag solche Kritik, ehrlich!


Ich muss jetzt aber noch ein paar Dinge zu euren Antworten sagen:

Wie ich schon meinte, mir ist bewusst dass ich übertreibe, dass es auf die inneren Werte ankommt. Aber das Problem hat hier doch jeder, und das wollte ich damit auch veranschaulichen: Wir alle (Bulimiekranken) sind so auf unsere Körper fixiert, dass wir uns viel krasser einschätzen und viel stärkere Mangel sehen als man sollte. Auch denken wir dann, dass andere uns genauso sehen, wie wir uns sehen. Genau das ist ja das Problem. Aber das kann ich einfahch nicht abschalten. Ich habe immer das Gefühl, dass Leute hinter meinem Rücken über mich lachen. Ich weiß einfach nicht was ich dagegen machen soll. Ich weiß, das stimmt nicht. Wenn ich mit Freunden darüber rede, sagen sie auch immer alle, ich übertreibe und sie finden das gar nicht so schlimm usw. und ich weiß dass sie nicht lügen.

Mit dem Satz: "Blinde Menschen wissen was wahre Liebe ist. Sie sehen was hinter der Fassade eines Menschen steckt." ,
wollte ich ausdrücken, dass ich blinde Menschen auf eine Art beneide. Weil wenn ich blind wäre, würde ich meine Reiterhosen vermutlich gar nicht so richtig wahr nehmen. Ich könnte es fühlen, aber ich kann mich nicht mehr mit anderen vergleichen. Und Menschen die nicht so stark aufs äußere fixiert sind, sondern auf innere Werte, die verstehen Dinge vielleicht viel besser. Sehen den wahren Charakter eines Menschen und nicht ob er dick, dünn, hübsch oder hässlich von außen ist.

Wegen der Therapie. Ich denke das ist eine Frage von: Wann ist man geheilt? Ohne Therapie kann man es vielleicht schaffen auch selbst irgendwann seine Ganzen Probleme zu lösen. Aber ich denke das ist richtig schwierig. Man braucht einfach Unterstützung. Ich habe hier immer dafür gesprochen dass man es auch ohne Therapie schaffen könnte und zu einem gewissen Maße geht das vielleicht auch, aber ich denke einfach eine Therapie wäre sehr wichtig und behilflich.

Ich habe schon sehr viele große Schritte nach vorne gemacht, viel aus meinem Leben gemacht und bin da auch sehr stolz drauf. Aber ich bin einfach immer noch so unglücklich. Das ist so dumm,ich weiß das, das ist so verdammt dumm. Ich find es so ätzend zu lesen was ich vor 2,3 Jahren gedacht habe, wie ich über mich selbst geredet habe, dass hat mir irgendwie so viel kaputt gemacht. Das ich mein Leben nicht mehr genossen habe usw. Und jetzt sitze ich hier und bin noch ganz genauso. Ich will einfach, dass das endlich aufhört und ich zufrieden sein kann mit allen. Nur wie?

Manchmal denke ich wie hübsch ich doch bin und dass ich vielleicht ein paar Makel habe, nicht so perfekt aussehe usw. aber dass ich auch keinen Freud will, der perfekt aussieht. Im Leben nicht!! Ich will einen mit Makel! Ich mag Typen die nicht perfekt aussehen. Warum sollte mich also keiner mögen?
Ich würde gerne immer mit dieser Einstellung herumlaufen. Das macht mich froh, so zu denken. Ich finde das ein gutes Argument. Aber trotzdem hänge ich manchmal da, fresse mich voll und heule rum. Ich versteh es halt einfach nicht. Ich weiß doch, dass ich nicht hässlich bin und Grund genug habe, um glücklich zu sein.

Colourful hat geschrieben:Hey!

Interessanter Bericht, viel Diskussionsstoff, wie ich finde. Und ja, schön, dass es dir etwas besser geht.

MarieS hat geschrieben:Ich dachte damals ja immer, es ginge auch ohne Therapie. Das geht auch, man hat dann keine Bulimie mehr, aber immer noch Essprobleme und man ist immer noch unglücklich.

Einspruch. Und zwar ein heftiger. Nein, ich glaube das nicht. Weil ich der Meinung bin, dass es auch andersherum geht, wenn die Persönlichkeitsstruktur es zulässt. Man kann auch anfangen an den Ursachen zu arbeiten, die eine ES auslösen, und dadurch gesund werden. Denn dann ist man nicht mehr unglücklich und hat auch keine ES mehr.

.... das sagt sie nur, weil sie sich ansonsten einen Therapeuten/in suchen müsste und jede Menge Dinge/Gefühle etc hochkommen würden, die keiner haben will.... Manche Sachen, auf die kommt man ohne therapeut halt nicht... sage ich jetzt mal für mich. Und ich glaube kaum, dass ich darauf ein Monopol habe. Alleine aus einer ES kommen wollen, ist wie alleine Eiskunstlaufen lernen wollen. Natürlich kriegst du das ein oder andere hin... nur vom Abschauen und reden mit anderen... aber es hat seine Grenze. Es gibt Sachen, die kann man alleine nicht sehen. Auch nicht zusammen mit anderen Laien/Betroffenen...

lg

aire

MarieS hat geschrieben:Ich habe immer das Gefühl, dass Leute hinter meinem Rücken über mich lachen. [...]Ich weiß, das stimmt nicht. Wenn ich mit Freunden darüber rede, sagen sie auch immer alle, ich übertreibe und sie finden das gar nicht so schlimm usw. und ich weiß dass sie nicht lügen.

Manchmal denke ich wie hübsch ich doch bin und dass ich vielleicht ein paar Makel habe, nicht so perfekt aussehe usw. aber dass ich auch keinen Freud will, der perfekt aussieht. Im Leben nicht!! Ich will einen mit Makel! Ich mag Typen die nicht perfekt aussehen. Warum sollte mich also keiner mögen?
Ich würde gerne immer mit dieser Einstellung herumlaufen. Das macht mich froh, so zu denken. Ich finde das ein gutes Argument.

Das hört sich doch nach einem gutenAnfang an. Kommt ja nicht alles von heute auf morgen...

lg

aire

aire hat geschrieben:.... das sagt sie nur, weil sie sich ansonsten einen Therapeuten/in suchen müsste und jede Menge Dinge/Gefühle etc hochkommen würden, die keiner haben will.... Manche Sachen, auf die kommt man ohne therapeut halt nicht... sage ich jetzt mal für mich. Und ich glaube kaum, dass ich darauf ein Monopol habe. Alleine aus einer ES kommen wollen, ist wie alleine Eiskunstlaufen lernen wollen. Natürlich kriegst du das ein oder andere hin... nur vom Abschauen und reden mit anderen... aber es hat seine Grenze. Es gibt Sachen, die kann man alleine nicht sehen. Auch nicht zusammen mit anderen Laien/Betroffenen...

lg

Schön, dass auch mal jemand hart mit mir ist. Danke. Ähm. Ja. Stimmt, zu einem Punkt. Sicher, da sind auch Dinge, die ich nicht haben will. Aber das, was wirklich paradox ist, ist, dass ich dennoch so weit gekommen bin. Dass ich ohne Probleme clean bin, das mir gar nicht mehr vorstellen kann, mich weiterhin zu zerstören. Und, dass ich für mich so verdammt viel erreiche. Ja, und ich belüge mich nicht. Ich bin verdammt hart mit mir und meinen Gefühlen, und ja, das ist keine Fassade. Wie erklärt man sich das?
Ja, es wird immer Dinge geben, die ich nicht sehe. Aber dann ist meine Fähigkeit mir allein Eiskunstlaufen beizubringen ja gar nicht so übel.
Und ja, du hast dennoch Recht, aire. Irgendwo.

MarieS hat geschrieben:Ich habe schon sehr viele große Schritte nach vorne gemacht, viel aus meinem Leben gemacht und bin da auch sehr stolz drauf. Aber ich bin einfach immer noch so unglücklich. Das ist so dumm,ich weiß das, das ist so verdammt dumm. Ich find es so ätzend zu lesen was ich vor 2,3 Jahren gedacht habe, wie ich über mich selbst geredet habe, dass hat mir irgendwie so viel kaputt gemacht. Das ich mein Leben nicht mehr genossen habe usw. Und jetzt sitze ich hier und bin noch ganz genauso. Ich will einfach, dass das endlich aufhört und ich zufrieden sein kann mit allen. Nur wie?

Bist du wirklich so unglücklich? Oder ist das nur so ein Moment, eine Phase?

MarieS hat geschrieben: Manchmal denke ich wie hübsch ich doch bin und dass ich vielleicht ein paar Makel habe, nicht so perfekt aussehe usw. aber dass ich auch keinen Freud will, der perfekt aussieht. Im Leben nicht!! Ich will einen mit Makel! Ich mag Typen die nicht perfekt aussehen. Warum sollte mich also keiner mögen?
Ich würde gerne immer mit dieser Einstellung herumlaufen. Das macht mich froh, so zu denken. Ich finde das ein gutes Argument. Aber trotzdem hänge ich manchmal da, fresse mich voll und heule rum. Ich versteh es halt einfach nicht. Ich weiß doch, dass ich nicht hässlich bin und Grund genug habe, um glücklich zu sein.

Ja, diese Einstellung geht nicht immer. Aber oft genug vielleicht? Du hast es doch in dir, oder? Dann kannst du das doch ausbauen.

Colourful hat geschrieben:Schön, dass auch mal jemand hart mit mir ist. Danke.

Tja, da bin ich berühmt/berüchtigt dafür. Die Hälfte des Forums redet nicht mehr mit mir, weil sie befürchtet, so was um die Ohren zu kriegen. Die andere Hälfte redet nicht mehr mit mir, weil ich ihre Antworten immer zerpflücke und sage, warum es nicht geht.

Ähm. Ja. Stimmt, zu einem Punkt. Sicher, da sind auch Dinge, die ich nicht haben will. Aber das, was wirklich paradox ist, ist, dass ich dennoch so weit gekommen bin. Dass ich ohne Probleme clean bin, das mir gar nicht mehr vorstellen kann, mich weiterhin zu zerstören. Und, dass ich für mich so verdammt viel erreiche. Ja, und ich belüge mich nicht. Ich bin verdammt hart mit mir und meinen Gefühlen, und ja, das ist keine Fassade. Wie erklärt man sich das?
Ja, es wird immer Dinge geben, die ich nicht sehe. Aber dann ist meine Fähigkeit mir allein Eiskunstlaufen beizubringen ja gar nicht so übel.
Und ja, du hast dennoch Recht, aire. Irgendwo. [/quote]

Das verstehe ich jetzt selbst nicht mehr. Ein ziemlicher Widerspruch..

.... das sagt sie nur, weil sie sich ansonsten einen Therapeuten/in suchen müsste und jede Menge Dinge/Gefühle etc hochkommen würden, die keiner haben will....

das war aber jetzt schon auf colorful bezogen, oder? Ich würde nämlich liebend gerne meine Gefühle hochkommen lassen bei einem Therapeuten.

Aber was die Sache mit den Therapeuten angeht.. Therapeuten sind auch keine Magier. Man könnte es schon selber hinbekommen denke ich, die frage ist nur ob dass was man selbst schafft, reicht. Ich führe ja auch ein vernünftiges Leben ohne Therapie. Ich kann so auch eines Tages glücklich werden, denke/hoffe ich (frage mich nur wanns endlich klappt). Nur ob das so einem reicht ist halt ne andere Frage. Ich glaube aber auch dass andere noch weiter kommen könnten. Wenn jemand z.b. jemand schlecht von seinen Eltern behandelt wurde, sich dadurch Bulimie entwickelt hat und man später aber eine wundervolle Familie aufbaut. Vielleicht klappt das ja bei manchen. Dennoch denke ich, sollte jeder, der die Möglichkeit hat, versuchen eine Therapie zu machen. Schaden kanns ja eigentlich nicht.

Das hört sich doch nach einem gutenAnfang an. Kommt ja nicht alles von heute auf morgen...

Ein guter Anfang ja, aber mir fehlt der nächste große Schritt. Damals hatte es auch einfach Klick gemacht und ich habe aufgehört zu erbrechen. Ich hätt jetzt gern nochmal so einen Klick. Kann mir das nur irgendwie nicht vorstellen, dass das funktioniert. Halt weil ich mich z.b. nie in einen Bikini trauen würde. Was müsste bitte passieren, dass ich mich plötzlich so toll finde, dass ich das mache?

Ja, es wird immer Dinge geben, die ich nicht sehe. Aber dann ist meine Fähigkeit mir allein Eiskunstlaufen beizubringen ja gar nicht so übel.

Ich frag mich auch, was das jetzt genau heißen soll. Bist du komplett glücklich in deinem Leben? Würdest du sagen, du hast es geschafft? Ich hatte mal genau die selbe Einstellung, Mir gings prima, nachdem ich aufgehört hatte mit dem typischen Bulimie Verhalten. Aber irgendwann hab ich einen zweiten schub bekommen und hab noch mehr weibliche Formen bekommen als kurz nachdem ich gestoppt hatte (was ja normal ist und mir damals bewusst war). Der zweite Schub sorgte dafür dass ich mich jetzt wieder so fühle wie damals. Dass ich traurig bin.. Aber wenn du es wirklich geschafft hast, würde mich echt interessieren wie du das Ganze angegangen bist?

Bist du wirklich so unglücklich? Oder ist das nur so ein Moment, eine Phase?

Ich hab alte Tagebücher gelesen von mir und alte Beiträge hier und finde immer wieder die selben negativen GEdanken wieder. Das ist bei mir ein ständiges hin und her. Ja ich habs in mir, dieses glücklich sein. Manchmal klappt das auch wunderbar und mir gehtz prima. Darum versteh ich ja auch nicht, warum das nicht so bleiben kann.

wie siehts denn bei euch aus? colorful scheint ja ehemalig zu sein. Darüber würd ich gern noch mehr erfahren. Und Aire? Bist du Angehörige/r oder auch ehemalig?

aire hat geschrieben:

Colourful hat geschrieben:Schön, dass auch mal jemand hart mit mir ist. Danke.

Tja, da bin ich berühmt/berüchtigt dafür. Die Hälfte des Forums redet nicht mehr mit mir, weil sie befürchtet, so was um die Ohren zu kriegen. Die andere Hälfte redet nicht mehr mit mir, weil ich ihre Antworten immer zerpflücke und sage, warum es nicht geht.


Das verstehe ich jetzt selbst nicht mehr. Ein ziemlicher Widerspruch..

Ja. Ist doch gut, wenn man nicht immer alles mit einem Zuckerguss überzieht. Und ich finde es wirklich gut, da ich augenblicklich in meinem Leben eine Narrenfreiheit besitzen zu scheine, und mir niemand mal etwas sagt. (Okay, nudel schon.)
Ja, meine Haltung ist auch widersprüchlich. Ja. Ich weiß. *nachdenk*
Danke.

Alles Liebe, Colourful

Ich hätt jetzt gern nochmal so einen Klick. Kann mir das nur irgendwie nicht vorstellen, dass das funktioniert. Halt weil ich mich z.b. nie in einen Bikini trauen würde. Was müsste bitte passieren, dass ich mich plötzlich so toll finde, dass ich das mache?

Mmmh. *amKopfkratz* Hört sich so an, als könnten harte Drogen da hilfreich sein.

Okay, jetzt Ernst. Ich glaube, du wartest ein bisschen zu viel darauf, dass ein Wunder geschieht und die Akzeptanz/Liebe für deinen Körper eines Tages vom Himmel herunter fällt. So ähnlich, wie ein Geistesblitz.... Ich glaube, das wird nicht funktionieren. Du wirst dich schon irgendwie drum bemühen müssen....

lg

aire

MarieS hat geschrieben:Mit dem Satz: "Blinde Menschen wissen was wahre Liebe ist. Sie sehen was hinter der Fassade eines Menschen steckt.", wollte ich ausdrücken, dass ich blinde Menschen auf eine Art beneide. Weil wenn ich blind wäre, würde ich meine Reiterhosen vermutlich gar nicht so richtig wahr nehmen. Ich könnte es fühlen, aber ich kann mich nicht mehr mit anderen vergleichen. Und Menschen die nicht so stark aufs äußere fixiert sind, sondern auf innere Werte, die verstehen Dinge vielleicht viel besser. Sehen den wahren Charakter eines Menschen und nicht ob er dick, dünn, hübsch oder hässlich von außen ist.

Es kommt darauf an worauf man seinen Fokus richtet ... für Dich ist eben manches Detail zu wichtig, das anderen nicht einmal auffällt. Und glaube mir, die Figur einer Frau war für mich noch nie das große Kriterium ob sie mir gefiel. Hat zumeist mehr mit Ausstrahlung zu tun. Eine dickere Frau, die in Balance mit sich selbst ist, wird für mich immer schöner sein als ein Model, das Probleme mit sich selbst hat. Und diese Probleme sieht man, die strahlt jeder aus!

So gesehen ist Blindheit kein Vorteil ... das Augenmerk ist nur auf andere Dinge gerichtet. Ich denke auch für einen Blinden gibt es schönere und weniger schöne Menschen.

Und ich denke nicht dass ein Blinder Dich als schön empfinden würde ... weil Du innerlich wahrscheinlich ein Chaos herumträgst ....

Zudem ist das was man mit Liebe betrachtet immer schön ... ich denke Du liebst Dich einfach nicht.

Ja, ich weiß, ist klugscheisserisch, aber ich denke es ist wahr.

Alles Liebe, Markus

Mark...

mark hat geschrieben:Und ich denke nicht dass ein Blinder Dich als schön empfinden würde ... weil Du innerlich wahrscheinlich ein Chaos herumträgst ....
Zudem ist das was man mit Liebe betrachtet immer schön ... ich denke Du liebst Dich einfach nicht.

...damit hast du mehr als sehr recht.

UND: ich finde das alles andere als "klugscheisserisch" (wie du es nennst)!!!!!


ps: Marie, nimm dir das zu Herzen, denn ich finde das ist wirklich genau das, was wichtig ist...und eben auch ein Mensch der nichts sehen kann genau spürt, ja...noch besser als eben jemand der sehen kann.
Er kennt dich nur von spüren, hören, fühlen und von daher weil er das einfach anders "sieht" -sich dementsprechend ein "Bild" von dir macht. Doch auch genau da merkt dieser Mensch wenn es dir nicht gut geht oder du jede Menge Last mit dir herumträgst...