Re: Fr. Wankelmuts "Wie?" wider die ES

#76
Frau Wankelmut hat geschrieben:Therapeut meinte, ich solle schauen bei wem ich mehr bin/sein will, an wen ich mehr denke. Tja, das geht hin und her. Es gibt keine Seite die überwiegt.
Und er sagte, ich solle es positiv sehen. Ich liebe eben zwei Männer. A la, zwei ist besser als nur einer...toll. Der hat gut scherzen.
So ähnlich ahbe ich mir das fast gedacht. Wenn du wüsstest, an wen du mehr denkst usw., hättest du ja selbst schon die lösung gefunden. Allerdings lag mir das auch auf der Zunge, mit dem positiv sehen. Ich habe z.B. gar keinen Mann. Trotzdem würde ich das nicht so sehen wie dein Therapeut, weil zwei ist auf eine andere Art schlimm, das will ja nun auch niemand...

Immerhin bist du ehrlich mit den Herrschaften, das ehrt dich. Ich denke, du solstest dich mit Schuldgefühlen nicht so fertig machen,w enn es geht. Du kannst ja nichts dafür, dass du doppelt verkanllt bist... :(

Re: Fr. Wankelmuts "Wie?" wider die ES

#77
Meine liebe Frau Wankelmut,
auf die Gefahr hin, dass du mir mit totalem Unverständnis reagierst.

Du liebst 2 Männer. Ich versuche das nun von der anderen Seite zu betrachten.
Eigentlich teilst du deine Liebe auf. D.h. du liebst jeden nur zur Hälfte.
Das ist ungefähr so, wie wenn man sich an Arbeit zu viel aufbürdet und diese dann jeweils leider nicht 100% erledigen kann.
Mein Rat ist nun ganz ein Anderer.
Nicht abwiegen, bei welchem du lieber sein willst. Das hat nicht viel Sinn. Du hast beide ja gleich lieb.
Versuche mal zu prüfen, was dich bei den beiden stört. Also was stört dich bei dem Einen, was dich bei dem Anderen nicht stört und umgekehrt.
Wenn du lange genug daran arbeitest, kommst du vielleicht drauf, dass beide nicht die richtigen Männer sind. Weil sie ganz einfach nur zusammen deinen Wünschen entsprechen.

Aus eigener Erfahrung darf ich dir sagen, dass es wohl über kurz oder lang sinnvoller sein wird, sich von beiden Männern zu trennen und einen ganz neuen Weg einzuschlagen. Mit einem Mann, der von beiden Männern die Eigenschaften hat, die du so liebst.

Sorry. Das sind meine Gedanken dazu.

*drück dich*
Hedi

Re: Fr. Wankelmuts "Wie?" wider die ES

#81
Liebe Frau Wankelmut !

sehr verspätet, wie meistens, aber doch:
Ach so, du meinst also, du hast nicht alles erzählt und deshalb wars vielleicht nicht ganz verständlich.
Mein Gefühlschaos ist mal mehr, mal weniger- aber ich merke halt, dass oft mangelnder entscheidungswille schuld dran ist, wenn bei mir was schiefgeht. die sache ist die- ich probier im moment mein leben zu leben. das ist anstrengender als vermutet und es passiert so viel, dass ich im moment nicht die zeit habe, übermäßig viel energie aufs essen aufzuwenden. und auch nicht daruaf, nachzudenken, was ich alles falsch machen könnte- zumindestens ausserhalb meiner beziehung. soviel dazu. ich empfinde vieles als anstrengend- und hab gleichzeitig den eindruck, dass andere sowas was mich total abmüht mit links meistern. was vermutlich nicht stimmt. ich hab mich in einer beziehung wiedergefunden, die zur abwechslung mal nicht diese schlimme art von destruktivität aufweist als meine üblichen männergeschichten. trotzdem finde ich verhaltensmuster an mir wieder, die an früher erinnern. und dazu kommt noch, dass ich nicht ganz in einer gleichberechtigten bez. lebe (zumindest fühlt es sich so an). und dass ich immer noch viel enrgie für die menschen aufwende, die ich liebe und enttäuscht bin, wenn nicht das gleiche zurückkommt. dann kam noch die erkenntnis, dass ich vermutlich einige grenzen von außen und mauern (vielleicht noch) brauche, um glücklich sein zu können. also das ich mit ganz viel gleichberechtigung ehrlich gesagt für mich persönlich so im zwischenmenschlichen nicht besonders viel anfangen kann. trotzdem gelingt es mir im moment, mein leben weiterzuleben und so zu gestalten wie ich möchte- obwohl mein freund grenzen vorgibt, die ich mir selber nicht auferlegen würde (da kam dann die frage- habe ich mich mit der ES eingeengt während ich mir alles andere erlaubt habe? und tun mir diese grenzen die jetzt neu für mich sind wohler? die antwort lautete eindeutig ja für mich ...)
ich hab in meiner neuen beziehung (wieder)gelernt dass ich sehr wohl aggresive aber auch devote seiten in mir habe- die jahrelang nicht zum vorschein- oder wenn dann nur über alk.exzesse oders essen zum vorschein gekommen sind. man könnte es auch so ausdrücken, dass persönlichkeitsmerkmale an mir plötzlich da sind, die ich sonst nicht ausgelebt habe. ich habe mich immer als ruhigen und anpassungsfähigen menschen mit nicht besonders sozial ausgeprägten fähigkeiten gehalten und nun merke ich, dass ich ein ziemlich ausgeprägtes- ums positiv zu formulieren- temperament habe- also schon recht wütend reagieren kann, dass ich menschen um mich herum brauche und vor allem- was ich nie gedacht hätte- dass ich ganz einfach dazu "gemacht" bin zu kommunizieren und dass ich auch andere gern führen möchte- ohne ausgeprägte hierachien und ohne andere zu unterdrücken. gleichzeitig finde ich mich ganz klein und mädchenhaft wieder in meiner beziehung- nicht oft aber immer wieder und ich merke, dass es mir gut tut, die kontrolle abzugeben. gleichzeitig auch, wie schwierig das ist.

ich komme auf dinge drauf, die mich verwirren, ich habe schwierigkeiten, mich nicht selbst dafür zu bestrafen, was ich bin- das ist also so ungefähr das gefühlschaos.

alles liebe, und schreib brav weiter- ich mag deinen stil :wink:

annemarie
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.

Re: Fr. Wankelmuts "Wie?" wider die ES

#82
Guten Morgen, liebe Annemarie,

habe mich sehr über deine ja zahlreichen Zeilen gefreut. Ich werde aber jetzt zu einigen Stellen nachfragen müssen, denn ich habe es nicht so genau verstanden. Wenn du willst, kannst du antworten, also wenn du noch weiter über dich erzählen willst. Du kannst das ja auch in deinem "Neubeginn, aber alles alt" tun, da gehört es ja eigentlich hin, wenn es um dich geht. Wie du willst. jedenfalls freute ich mich, wenn du noch ein wenig erzählst.
ch merke halt, dass oft mangelnder entscheidungswille schuld dran ist, wenn bei mir was schiefgeht.
Ja, ist es so, daß du dich tatsächlich nicht entscheiden willst, oder meinst du damit, daß es dir schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen. Meist will man ja entscheiden, kann aber nicht, weil man Angst hat, oder sonstwelche Befürchtungen vor etwaigen Konsequenzen...
Deine Eßsituation scheint mir recht positiv zu klingen, meine ich jedenfalls herauszulesen. Wenn man viel zu tun hat, die Kraft für die Eßstörung sozusagen fehlt, ist das zwar gut, aber man spürt, daß noch einiges zu tun ist. Aber auch das ist ja per se nichts schlechtes!
Nun, das mit der Beziehung und deinem Verhalten, deinem Sein darin, daß habe ich jetzt nicht so genau verstanden. ...Beziehung, die nicht so viel Destruktivität aufweist...Destruktivität, die von dem Mann ausgeht? Von dir, bedingt durch das Zusammensein? Als Resultat insgesamt der Beziehung?
Nicht gleichberechtigt...? Also, du gibst mehr, als du zurückbekommst? Warum kommst du mit Gleichberechtigung nicht so klar? Ordnest du dich eher unter, von der Tendenz her? Dann kämst du ja nicht mit Gleichberechtigung nicht klar, sondern mit deinem Selbstwertgefühl...hm?
Was sind das für Grenzen, die dir gesteckt "werden", dir stecken läßt, vom Freund?
nd tun mir diese grenzen die jetzt neu für mich sind wohler? die antwort lautete eindeutig ja für mich ...)
Es liest sich aber nicht so, als wärst du wirklich damit zufrieden?! Ist ja auch besser und erfolgreicher im Ergebnis, wenn man seine eigenen Grenszen selbst setzt...und nicht setzen läßt. Gerade, weil man ja oft erst selbst ausloten muß für sich, wo die persönlichen Grenzen sind. Woher sollen es dann andere wissen, auch wenn es jemand vertrautes wie der Freund ist?
gleichzeitig finde ich mich ganz klein und mädchenhaft wieder in meiner beziehung- nicht oft aber immer wieder und ich merke, dass es mir gut tut, die kontrolle abzugeben
Ist das eine Situation, in der du dir Grenzen setzen läßt? Und mit Gleichberechtigungsgefühl eckt das ja auch ein wenig an. Obwohl, anders herum gedacht, ist es auch ganz wundervoll, sich so fallen lassen zu können. Wohlwissend, daß das mädchenhafte Sein dann nicht ausgenutzt wird und man sich auch mal führen lassen darf. Mir fällt dazu ein (ein Beispiel, in dem es mir ausnahmsweise leicht fällt, Kontrolle abzugeben), daß ich das auch genieße, besonders, wenn ich mal eine gute Phase mit meinem Vater habe, und wir z. B. etwas unternehmen. Da kann ich mich zurücklehnen und alles läuft am Schnürchen und ich bin so ein Zwischending von Mädchen und Frau, die sich einfach ausführen und sich gutes tun läßt.

Wut, Aggression, Temperament etc., Gefühle, die vielleicht negativ scheinen, weil die Worte oft genutzt werden, um negatives zu umschreiben. Als Gefühle sind es aber durchaus auch gute Dinge.
Was verwirrt dich? An dir?

Ich finde deine Signatur toll.
Morgentliche Grüße von mir!
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

Re: Fr. Wankelmuts "Wie?" wider die ES

#86
soviel zu deinen fragen- hab gerade gesehen, du hast nochmal geschrieben- bitte ein bisserl geduld, möchte dir gern antworten, muss jetzt aber weg.

mag nicht sagen- durchhalten! weil manchmal/oft musst du aufgeben/loslassen- damit sich was neues entwickeln kann. am boden liegen bleiben und kräfte wachsen lassen ohne aktion. nicht sich zwingen sondern warten- und schmerzen annehmen, wenn erträglich. traurig sein- alles ok. sich umarmen lassen. sich selbst trösten.
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.