Seite 1 von 1
...::: Hilflosigkeit :::...
Verfasst: So Mai 01, 2005 21:38
von MissDeluxe
Vorhin besuchte ich meine Eltern. Ich hatte nur ein Top und einen Rock an. Sie fangen plötzlich an, dass man meine Hüftknochen extrem sähe und ich total dünn geworden bin. Dann fing meine Mutter so an, dass es wegen den speiben ist und das es nicht so weiter gehen kann. Ich esse und esse und werd immer dünner!
Obwohl das ist das kranke an der Sache. Ich finde mich nicht wirklich so dünn. Klar hab ich ein bisschen abgenommen aber ich denk mir eher bei mir sieht alles "mehr" aus, also ist es egal wenn ich ein *kg weniger wiege...
Nachdem sie gesagt hat, dass es ned so weitergehen könne bin ich dann einfach gegangen. Jetzt hat sie mich angerufen und gesagt, dass sie mich morgen zur Therapie anmeldet...
Ich weiß nicht, ich will schon irgendwie... aber ich fühl mich grad so hilflos....
lg
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 8:18
von angy
Hallo MissDeluxe!
Ich weiss nicht wirklich, was ich sagen soll, aber ich habe das Bedürftnis, dir zu antworten.
Dein Beitrag hat mich extrem berührt. Ich kann dich sehr gut verstehen, es muss furchtbar für dich gewesen sein, so direkt von deiner Mutter auf deine ES angesprochen zu werden!
Auf der anderen Seite fange ich gerade an, mir vorzustellen, wie das für meine Mutter gewesen sein muss, mir zuschauen zu müssen, wie ich immer tiefer in diesen Teufelskreis hineinrutsche, ohne dass sie mir helfen kann.
Auch wenn es hart für dich sein muss, diesen rettenden Ast zu ergreifen, versuche die Chance zu nützen, die dir deine Mutter bietet! Eine Therapie kann selbst dem "gesündesten" Menschen nicht schaden!
Natürlich ist man eher bereit dazu, wenn man sich selbst zu einer Therapie entschlossen hat, versuche dennoch, offen dafür zu sein!
Ich kann dir nur erzählen, wie es bei mir war...
Ich habe meiner Mutter nie dezitiert von meiner ES erzählt, sie ist irgendwann, nachdem ich offensichtlich abgemagert war, einfach davon ausgegangen. Sie hat mir dann angeboten, dass sie mir einmal 10 Stunden Therapie bezahlt (ich wollte zwar, hab aber auch darüber nie mit ihr gesprochen, weil ich immer dachte, das wäre so teuer).
Ich war innerlich bereit dazu und bin gegangen (und bekam/bekomme sie gottseidank über krankenkasse!)
Dann, Monate später, war ich auch stationär, aber das war einzig und allein meine Entscheidung - und da bin ich froh darüber! Meine Mutter hat mir erzählt, sie wäre kurz davor gewesen, mich zwangseinweisen zu lassen - k.a. ob sie das gekonnt hätte, aber ich bin froh, selbst die Entscheidung getroffen zu haben, dass ich mir helfen lasse.
Ich hoffe, ich hab dir irgendwie helfen können!
Alles Gute! Du schaffst das!
lg, Angy
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 13:42
von MissDeluxe
hallo, angy!
danke, für deine antwort.
ja, es war für mich schlimm. obwohl meine eltern schon länger wissen, dass ich mich übergebe. Ich hab es aber auch oft geleugnet. Meine Mutter hat mich auch oft gefragt: "tust eh nicht speibn?" darauf ich: "nein, nein."
nur jetzt bin ich halt in einer dummen lage. ich esse nämlich wirklich viel und werd dünner... und das ist eben sehr auffällig!
klar für eltern ist es auch nicht leicht. und wenn sie dann betonen: lass dir helfen sonst bist du irgendwann tot... im endeffekt wollen sie ja nur dass es uns gut geht usw. nur trotzdem!
lg, Juli
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 14:04
von angy
Hi Juli!
Geht es dir jetzt schon wieder etwas besser? Dein Posting klingt jedenfalls schon wieder optimistischer!
Die Therapie, zu der dich deine Mutter anmelden möchte, ist das eine ambulante, oder eine stationäre?
Wie geht es dir jetzt damit - wirst du es versuchen, möchtest du dir lieber einen eigenen Therapeuten suchen oder dir doch noch etwas Zeit damit lassen?
Gute Nerven wünscht dir
Angy
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 16:31
von MissDeluxe
heLLo, angy!
ja, mir gehts eh wieder gut, danke
meine mutter will oder hat mich heute schon bei einem therapeuten angemeldet. werd ich dann alles heute abend erfahren!
wie läuft sowas eigentlich ab bzw. wie oft findet ca. die therapie statt usw?
Und bist du jetzt durch die Therapie clean?
lg, Juli
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 18:28
von Got2b
hey du
dachte ich bring mich auch mal kurz ein und erzähl was ich so weiß
Also ich denke das mit der Thera solltest du auf jeden Fall in Angriff nehmen! Es ist außerdem ja auch kein Zwang, dann zuzunehmen, das ist ja eher, dass du die auslöser kennenlernst etc. kann echt nur gut sein.. und du kannst deiner mum danken, dass sie das alles für dich in die hand nimmt, dass sie sich sorgt und dich statt dich zu verurteilen und fertig zu machen versucht, aktiv etwas an der lage zu ändern.
also eine therapie ist ca. einmal in der woche. je nach dem, wenn meine therapeutin mal eine woche keine zeit hat auch mal eine woche nicht, aber in der regel 1x die woche. manche therapeuten machen auch 2x die woche, aber ich denke das ist eher die ausnahme und halt wirklich für die ganz argen fälle. kein plan.
Alles Gute!
Got2b
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 18:39
von MissDeluxe
hey, go2b!
danke für deine nachricht!
bin mal gespannt wie die therapie läuft und ob sie was hilft.
mich würde es interessieren bei wie vielen personen durchschnittlich eine therapie etwas bringt und wie viele rückfällig werden?!
lg, Juli
Verfasst: Mo Mai 02, 2005 20:05
von Got2b
ich war ja in der klinik (am korso) zum vorgespräch und der chefarzt meinte es wäre besser wenn ich den klinikaufenthalt antrete, weil ambulante psychotherapien im schnitt halt nur bei 10% wirklich den gewünschten erfolg bringen, bei stationären therapien ist die erfolgsquote jedoch deutlich höher.... trotzdem gibt es fälle bei denen ambulant besser ist als stationär!
ich hatte jetzt circa 15 ambulante sitzungen aber ich denke nicht dass die was gebracht haben aber trotzdem tut es mir immer sauuuu gut über alles zu reden und ich mag meine therapeutin auch wirklich gerne!
Verfasst: Di Mai 03, 2005 17:17
von angy
Hi!
Also ich gehe einmal in der Woche zu meiner Therapeutin und geniesse es jedesmal, die vergangene Woche aufarbeiten zu können. Und meine Therapeutin stösst mich dann auf die Aspekte, die ich von alleine übersehen würde, weil sie mir einfach schon in Fleisch und Blut übergegangen sind.
Derzeit geht es mir ziemlich gut, ich habe seit dem stationären Aufenthalt nicht mehr gebrochen (war vorher kurz davor, von eher MS in die Bulimie abzurutschen), aber ohne hätt ichs nicht geschafft.
An ambulanter Therapie hab ich zuerst die Verhaltenstherapie ausprobiert, die hat mir aber nicht so zugesagt, und im AKH lernte ich dann eine psychoanalytisch orientierte Therapie kennen - mittlerweile habe ich auch Therapeutin gewechselt, von verhaltenstherapeutisch zu analytisch-orientiert.
Ganz weg bin ich noch nicht, ich denke immer noch daran, nur ja nicht "zuviel" zu essen, anstatt mirselbst zu vertrauen - eigentlich ändere ich mich ja doch nicht, ob ich nun ein stück schoko mehr esse oder es mir verbiete ...
lg, Angy