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Depressionen

Verfasst: Sa Apr 23, 2005 11:49
von Straßenkind
Hi an alle die Antidepressiva nehmen:

Seit jahren plagen mich sehr sehr starke Depressionen aber in letzter Zeit sind die so schlimm das starke selbstmordwünsche plagen....

wollte fragen ob antidepressiva helfen die Stimmung aufzubessern und ob man dabei zunimmt wenn man die Tabletten nimmt bei meinem gewicht kann ichs mir ned leisten

Verfasst: Sa Apr 23, 2005 12:10
von Babybanane
also ich habe eine sehr sehr lange zeit antidepressiva genommen, zeeitweise hilft das auch, aber auch wenn sie körperlich nicht süchtig machen, hab ich mich irgendwie zu sehr daran gewöhnt und stehe das heute lieber ohne durch.
mit selbstmordgedanken räumen die aber auch nicht auf.
und dass man von AD zunimmt hab ich noch nie gehört, war zumindest bei mir net so

Verfasst: Sa Apr 23, 2005 12:29
von Lorelei
ich hatte früher auch antidepressiva zunehmen tust du davon nicht mir haben sie nur generell nicht wirklich geholfen aber geh mal zu deinem arzt und lass dich beraten es gibt nähmlich auch ganz leichte die sogar an kinder ab 6 jahren verschrieben werden die hatte ich die sind sicher nicht so schädlich wenn auch kinder die nehmen können.

lg lorelei

Verfasst: Sa Apr 23, 2005 14:27
von 65bytes
Dass Du Dich Straßenkind nennst, drückt aus, wie verloren und verlassen Du Dich fühlen musst. Dein Posting hat mich sehr bewegt, und ich habe mir alle Deine Postings angesehen und war erschüttert.

Aber mit Sicherheit kann ich Dir dennoch sagen, dass Du nicht wirklich sterben willst. Millionen von Generationen vor Dir haben um ihr Leben gekämpft - und daraus gingst Du hervor. Auch Du willst leben mit allem was dazu gehört und von dem Du bisher wenig erfuhrst.

Wir haben viel gemeinsam: Auch ich wollte ein Junge sein - klar, war ich doch ebenfalls s*x**ll* m*ssb**ch* worden. Aber ich frage mich, ob das andere Geschlecht mich davor wirklich geschützt hätte.

Der Mann, der Dir das antat, und auch der Mann, der es mir antat - beide haben etwas gemeinsam: Sie sind schwächer als wir. Sie hatten sich und ihre Triebe nicht unter Kontrolle und ihr Verhalten war verabscheuungswürdig. Sie haben uns Schreckliches angetan, aber hätten sie anders handeln können, wäre es nicht geschehen. Sie waren weit kränker als wir.

Du bist tief verletzt worden, und es ist so sehr Bestandteil Deines Lebens geworden, dass Du Dich nun selbst verletzt. Vielleicht willst Du Dich damit bestrafen für etwas, wofür Du nichts kannst, aber woran Du eigentlich nicht beteiligt sein willst. Verletzt werden ist Dir vertraut, es zu vollziehen gibt Dir ein gewisses Maß an Sicherheit, doch das ist nur eine Illusion.

Was Dir widerfuhr, ist Teil dessen, was zu Deiner heutigen Lebenssituation beitrug. Das, was Deine Sichtweise ausmacht, haben andere Menschen an Dir verursacht. Der m*ssb**ch*, und all jene, die Dir Deine Freundschaft vorenthalten, obwohl sie sich in Deinem Umfeld aufhalten. Lass diese Menschen nicht weiter Dein Leben bestimmen und schon gar nicht über Deinen Tod, denn das sind sie nicht wert.

In einem anderen Posting habe ich gelesen, dass Du gerne zeichnest. Du bist ein kreativer Mensch, und Du kannst viel damit ausdrücken. Nicht nur das, Du kannst Dir damit durchaus auch ein wenig Beachtung verschaffen. Hast Du schon mal gedacht, etwas aus Deiner Begabung zu machen? - Du könntest beispielsweise grafische Elemente für Websites entwerfen, Cliparts, ein Comic erfinden, Karrikaturen zeichnen und vieles mehr. Das nur am Rande.

Antidepressiva können Dir vielleicht über eine besonders schwere Phase hinweghelfen. Wirklich befreien tun sie nicht. Schließlich sind die Ursachen dafür, dass Du depressiv bist, immer noch da.

Du fühlst Dich nicht liebenswert, und woher solltest Du wissen, dass Du Dich darin irrst, du hast es ja noch(!) nicht erfahren. Jeder kommende Tag kann dies aber verändern. Du wirst Menschen kennenlernen, die Dich mit anderen Augen betrachten.

Die Sache mit Deinem Gewicht ist übrigens lange nicht so problematisch, wie Du glaubst. Das, was Du meinst, zuviel zu wiegen, hast Du mit hoher Wahrscheinlichkeit durch falsches Essverhalten erworben. Es war eine Überlebens-Reaktion jenes Teils Deiner Persönlichkeit, der damit den s*x**ll* m*ssbr**ch von sich abwenden wollte. Der Überlebenstrieb Hunger dient jedoch nur dazu, dem Körper die benötigte Energie zuzuführen - in Deinem Fall (bei mir war es auch so) also lediglich eine falsche Maßnahme, weil es für Dich in diesem Fall keine sinnvolle Lösung gab.

Dann hast Du zu allem Überfluss auch noch "gelernt", dass Dich das Fehlen weiblicher Formen s*x**ll* attraktiv macht und reagierst darauf, indem Du um jeden Preis "dünn" sein willst, wo andere Mädels sich freuen, endlich Brüste zu bekommen. Die Welt wird durch Deine früheren Erfahrungen völlig verdreht.

Die Wahrheit ist natürlich, dass Dich erst Deine weiblichen Formen für einen (gesunden!) Mann attraktiv machen. Aber woher sollte das Dein Unterbewusstsein auch wissen, wenn es das Gegenteil erfuhr.

B** oder welche Variante auch immer, die zu schneller Gewichtsabnahme führen soll, ist - selbst wenn sie wider hoher Wahrscheinlichkeit funktionieren sollte - immer die schlechteste Lösung. Danach bist Du kraftlos und schwach, Du wirst Dich noch verletzlicher und verlorener fühlen.

Wirklich "schlank" wird man im Kopf, indem man seine Ernährung nach und nach umstellt, auf seine Gesundheit achtet und sich über eine längere Phase die Zeit geben kann, die neue Persönlichkeit, die da entsteht, kennenzulernen. Ich kenne keinen anderen Weg, der funktioniert, und ich habe wirklich jeden Mist probiert. Physische Veränderungen ziehen immer auch Veränderungen der Persönlichkeit nach sich. Das kann ein Schock sein, wenn diese Veränderung zu plötzlich eintritt.

Die aufgenommene Nahrung beeinflusst Dein Gefühlsleben. Was Du Deinem Körper Gutes tust, belohnt er mit Botenstoffen, die Wohlbefinden erzeugen. Antidepressiva stellen auf ähnliche Weise einen veränderten chemischen Zustand in Deinem Gehirn her.

Wenn Du Deinen Körper so gering schätzt, dass Du ihm Schaden zufügst, straft er Dich mit depressiven Stimmungen, und zwar mit dem Ziel, Dich als Menschen zu erhalten. Die Stimmungen sollen Dir sagen, dass Du Dir mehr Gedanken um Dein Wohlbefinden machen sollst. Nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch, indem Du beispielsweise mal einen Job hast, der Dir wirklich Spaß macht, eine sinnvolle Aufgabe, die Dir Bestätigung gibt. Wenn Du ihnen in diesem Sinne Folge leistest, wird es Dir besser gehen.

Denk an die Menschen in diesem Forum, die mit Dir fühlen und Dir fest die Daumen drücken. Für sie bist Du wichtig. Es werden im Laufe Deines Lebens mehr Menschen kommen, für die Du wichtig bist, und Pfündchen auf oder ab, das zählt dabei nicht wirklich.

Verfasst: Sa Apr 23, 2005 16:21
von chrissi26
hi, ich nehme seit 5 jahren antidepr.
abhängig bin ich nur von denen geworden die eine sehr sehr schnelle wirkung haben bei angst und panik zuständen.
von denen bin ich aber dann im krankenhaus entwöhnt worden.
die ich jetzt habe sind spez. für bulimiekranke.

Beitrag

Verfasst: So Apr 24, 2005 8:36
von Straßenkind
@65bytes:Danke für deinen Beitrag!