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bringt es überhaupt etwas?
Verfasst: Mi Nov 24, 2004 7:43
von lacrima2
hallo!
ich hätte mal ne frage:
ich hab jetzt schon von vielen leuten gelesen, dass die therapie bei ihnen nichts gebracht hat und dass sie jetzt nochmal gehen werden bzw. das vorhaben.
jezt wollte ich fragen: woran liegt das?
ist die therapie an sich schlecht, oder wird man automatisch rückfällig, sobald man wieder im - ich möchte sagen - "alltagstrott" ist??
ist wahrscheinlich ne ziemlich dämliche frage, aber für mich ist ne therapie sowas wie die letzte hoffnung, falls ichs gar nicht allein schaffen sollte oder falls es schlimmer wird...
ist es falsch, sich zu sehr auf den erfolg einer therapie zu verlassen?
Verfasst: Mi Nov 24, 2004 10:57
von Poison
Hallo Lacrima!
Also für mich ist ne Therapie jetzt endgültig der letzte Ausweg! Ich habs zwar mal 3 Wochen geschafft nicht zu K* aber dann hat alles wieder von vorne begonnen. Ich zähl jetzt schon auf diese 6 Wochen. Man lernt einfach wieder "normal" zu essen was wir uns selbst echt schwer beibringen können! Ich denke schon wenns ne gute Klinik ist das es sehr viel bringt! Hoffe dir damit ein bisschen geholfen zu haben!
bussi und baba
deine Poison
Verfasst: Mi Nov 24, 2004 15:01
von me_maxi
ich denk einfach das es viel besser tut schlechte erfahrungen los zu werden. ich glaube die meisten hier die wirklich eine thera machen und gute erfahrungen es nicht schreiben. oder nicht mehr herkommen ...
Verfasst: Mi Nov 24, 2004 16:47
von kendra_pad
Hallo Lacrima,
Es ist meiner Meinung ein sehr wichtiger Schritt, eine Therapie mitzumachen. Ohne diesen hätte ich es vielleicht nicht geschafft, aus der Bulimie herauszukommen. Allerdings darfst Du Deine Erwartungen nicht so hochstecken, dass Du auf jeden Fall aus der Therapie geheilt entlassen wirst. Es wird Dir auch nicht die Verantwortung für Deine eigene Heilung abgenommen. Diesen Heilungsprozess kannst nur Du alleine in Gang setzen und steuern. Das kann kein Therapeut für Dich erledigen. Er kann Dich nur dabei unterstützen und Dich auf Deinem Weg beraten. Darin sind die heutigen Therapien in der Regel sehr gut.
Bei mir hat es nach der Therapie noch einige Zeit gedauert, bis ich jetzt von mir sagen kann, dass es mir richtig gut geht. Trotz dieses nicht sofortigen Erfolges möchte ich die Therapie nicht missen oder gar als Misserfolg werten.
Wichtig ist einfach, einen Schritt weiterzugehen in die richtige Richtung, nicht stehenzubleiben. Auch Rückschritte haben mich letztendlich weitergebracht.
Ich drück Dir die Daumen!
Viele liebe Grüße Kendra
Verfasst: Mi Nov 24, 2004 22:22
von lacrima2
hey ihr - danke für eure antworten!
@kendra: klar möcht ich gesund werden - aber irgendwie ist alles so aussichtslos! ich weiß immer noch keine lösung für die sache mit meiner ausbildung, dann flücht ich mich immer ins essen - es ist alles so ein teufelskreis!! ich weiß einfach nicht, wie ich da wieder rauskommen soll!!!
wie ist das eigentlich bei einer stationären therapie - wie genau darf man sich das vorstellen? isst man da normal und hat untertags so gespräche mit psychologen, und was noch? oder wie...
Verfasst: Do Nov 25, 2004 15:47
von lacrima2
kann mir niemand sagen, wie so eine therapie abläuft??
Verfasst: Do Nov 25, 2004 16:26
von jen
hi!
also ich hab sehr gute erfahrungen mit stationärer therapie gemacht und gebe das auch gerne weiter. bei mir liegt das ganze jetzt etwas über ein jahr zurück und ich habe seitdem nicht mehr gekotzt, was echt ein riesenfortschritt ist. und seitdem geht es mir auch eindeutig besser :wink:
natürlich ist eine therapie keine garantie für eine genesung, aber sie ist eine chance. eine chance, wieder ins leben zurückzufinden, wieder daran teilhaben zu können. erfolgreich wird sie allerdings nur sein können, wenn du innerlich wirklich bereit dafür bist, wenn du die bulimie loslassen willst, es aber alleine nicht schaffst. dass du davor angst hast, ist total normal und ich muss sagen, dass es mir damals auch verdammt schwer gefallen ist, zu sagen "gut, ich lege jetzt mal die komplette verantwortung in die hände der therapeuten, die werden schon wissen, wann ich genug zugenommen habe", doch bei mir war das so, dass ich an einem punkt angelangt war, an dem ich echt nicht mehr konnte, an dem es für mich nur noch zwei möglichkeiten gab: entweder die chance zu nutzen, mein leben komplett zu ändern oder mich umzubringen.
glücklicherweise habe ich mich für das erste entschieden...
aber zu deiner frage: ich denke, dass ich dir da keinen allgemeinen überblick geben kann, weil jede klinik ein anderes konzept hat, aber damit du mal einen kurzen einblick hast, berichte ich dir kurz von mir.
also in der klinik, in der ich war, gab es drei mahlzeiten am tag, für die sogenannten "annorexen" (bulimie&magersucht) auf einem gerichteten tablett, das man sich immer abholen musste. wir mussten allerdings nicht alles aufessen und es wurde auch während des essens nicht überwacht. bei uns lief viel über eigenverantwortung. man musste halt zum therapeuten, wenn man einen rückfall hatte und außerdem wurde man ja jeden tag gewogen (allerdings rückwärst, damit man das gewicht nicht sieht). tagsüber hatte man dann gespräche mit psychologen, aber hauptsächlich gruppentherapien, boxen, körperwahrnehmungsschulung, gestalten, kreatives malen, und "hartes werken" (d.h., man hat etwa eine stunde lang mit hammer un meisel ein stück holz bearbeitet, bis nur noch späne übrig waren - also hauptsächlich um aggressionen rauszulassen).
da ich keine sachen behalten durfte, habe ich die restliche zeit mit gesprächen mit mitpatiennten verbracht, die mir am meisten geholfen haben. man denkt auch viel über sich selbst und seine probleme nach und stößt plötzlich auf dinge, die man vorher immer heruntergespielt hatte.
weiß nicht, ob dir das jetzt was gebracht hat, kannst ja auch konkret fragen, wenn du noch was wissen willst, ok?
ich kann echt nur zu einer stationären therapie raten...
lg, jen
Verfasst: Fr Nov 26, 2004 7:11
von Pinar
hmm...
also ich habe auch sehr gute erfahrungen mit der staionären therapie gemacht... ok, diese 12wochen waren nicht wirklich einfach und man muss wirklich hart an sich arbeiten und sich nicht auf die therapeuten etc verlassen, aber habe erst gestern mit einer gesprochen, die mit mir zusammen in der klinik war.. ich selbst hatte nur 6rückfälle (in über 3monaten)... sie hatte in 2monaten 4rückfälle, ne weitere ist ganz raus...
ok, es gibt welche, die haben es nicht geschafft, aber die waren noch nicht so weit...
du musst den festen willen haben, dein leben zu ändern... dann bringt dir die klinik auch was...
und was du auch jetzt für dich entscheidest, ich wünsche dir viel kraft

Verfasst: Fr Nov 26, 2004 12:59
von lacrima2
hey - danke für eure antworten
ich hab immer diese "illusion" gehabt bzw. habe sie noch, dass man bei ner stationären therapie für ein paar wochen einfach dort ist, gespräche mit psychologen führt, bei denen manchmal auch die eltern dabei sind, sodass man auf den ursprung des ganzen kommt und dort ansetzt... weiters hab ich mir gedacht, dass man - auf welche art auch immer - lernt, mit den selbstzweifeln, dem selbsthass und dem ständig bohrenden gefühl des alleinseins und des unfähigseins/versagens aufzuräumen und irgendwie an seinem selbstvertrauen arbeitet - das hätt ich echt bitter nötig!
ja - und dann hab ich mir noch gedacht, dass man eben so übungen oder aktivitäten unternimmt, bei denen man lernt, seine probleme/stress/druck auf andere art und weise in den griff zu kriegen...
dass man lernt, seinen körper wieder zu schätzen und zu pflegen, dass er etwas wertvolles ist, dass man hüten muss, und für das man dankbar sein muss, v. a. wenn man doch eigentlich "körperlich gesund" ist...
aber das ist wahrscheinlich ein durchs fernsehen verfälschtes bild, das ich mir da eingefangen hab, oder?
Verfasst: Fr Nov 26, 2004 13:03
von Pinar
denke, des es in jeder klinik anders ist...
ich hatte pro woche 2mal gestaltungstherapie, 2x einzelgespräche, 2xgruppengespräche... dann noch pflegegespräche...
und wir mussten küche eben selbst machen, also alle sachen als büffet aufbauen etc.. war anfangs sehr schwer und ab bestimmter zeit auch 2patientinnen mit einer schwester dann einkaufen gehen nach plan, so dass man auch das lernt...
und ein familiengespräch hatte ich...
Verfasst: Fr Nov 26, 2004 17:22
von kendra_pad
Hallo Lacrima,
Ich finde es gut, dass Du schon genauere Vorstellungen über eine Therapie hast, die Dir Deiner Meinung nach helfen würde. Vielleicht sind dies genau die Kriterien, nach der Du Dir die Klinik aussuchen solltest. Durch die Unterschiedlichkeit der Kliniken hast Du den Vorteil, die zu suchen, die am besten zu Dir passt.
Ich selbst habe nur eine ambulante Gesprächstherapie gemacht. Mit der Therapeutin habe ich zu Anfang über meine Vorstellungen gesprochen, wo ich Hilfe haben wollte und welche Erwartungen ich hatte. Ich glaube, das hat sehr viel dazu beigetragen, dass die Therapie erfolgreich war.
Diese Flucht vor Problemen ins Essen kenne ich nur zu gut. Aber aussichtslos ist das nicht! Heute hilft mir oft, das Problem auch einmal von einer anderen Perspektive zu betrachten, meine eigenen Erwartungen herunterzuschrauben, besonders meine Erwartungen an mich selbst, und mehr auf meinen "Bauch" zu hören. Eigentlich war ich immer die einzige, die von mir verlangt hat, in allen Dingen stets perfekt zu sein.
Gesteh Dir einfach genügend Zeit zu, die Du brauchst, um Dich bezüglich Deiner Ausbildung zu entscheiden. Vergleich Dich nicht mit anderen, bei denen dem Anschein nach immer alles glatt und geradlinig verläuft.
Viele liebe Grüße Kendra
Verfasst: Fr Nov 26, 2004 18:39
von krümel
Huhu!
Also ich denke, eine Thera kann auf jeden Fall helfen, wenn man wirklich gesund werden will.
Ich hatte meine 1. Thera im März diesen Jahres, mir hats überhaupt nichts gebracht, weil ich einfach noch nicht stark genug war, meine Krankheit los zu lassen. Damals wollte und konnte ich mir ein Leben ohne Bulimie noch nicht so richtig vorstellen.
Weiters war mir meine Thera von Anfang an nicht sonderlich sympathisch, deshalb wollte ich ihr auch nichts davon erzählen, was mich wirklich bewegt.
Aber wie schon gesagt, wenn du dir wirklich von ganzem Herzen wünscht, gesund zu werden, dann klappt das auch, ganz bestimmt!
Alles Gute, Mia
Verfasst: So Nov 28, 2004 14:56
von Pilar
Hi Prina... in welcher Klinik warst du??
hört sich gar nicht so schlecht an! Deine erfahrung scheint ja ehr positiv als negativ zu sein... Ich gehe jetzt auch bald in eine klinik,habe aber große angst die bulimie nicht in en griff zu bekommen! aber was du erzählst hört sich echt gut an!! Pilar
Verfasst: So Nov 28, 2004 14:58
von Pinar
Ich war in den Rheinischen Kliniken in Essen...
habe dir aber auch schon auf deinen Thread was geschrieben
