Re: Aufhören? Klinik?

#17
"trotz klinikaufenthalt alleine" ist nicht schlüssig.
ich glaube nicht, dass man ohne hilfe von außen die tieferliegenden gründe für eine ES be- und verarbeiten kann.
ansonsten wäre ja keine ES nötig, meinst du nicht?
mag sein, dass man es schafft, normal zu essen. das bedeutet aber noch lang nicht, dass man gesund ist.

Re: Aufhören? Klinik?

#20
Hallo ihr lieben,

ich schreib in diesem Thread weil es mir hier am besten dazu passt...

ich bin momentan auch sehr stark am überlegen einen stationären Aufenhalt in einer Klinik zu machen...
weil ich will gesund werden und ich weiß das ich es ohne Klinik sehr wahrscheinlich nicht schaffen werde... verdrängen kann ich die Essstörung vielleicht wieder für ein paar Monate ev. ein Jahr und dann? kommt sie wieder mit voller Wucht zurück... es war schon so oft so in den letzten 10 Jahren.... und sie hat viele Gesichter von Hungerphasen bis in UG über "ich dachte ich bin gesund Phase" in die Bulimie und wieder zurück.... ein ständiges Wechselspiel....

aber zu meiner Frage: wie habt Ihr die Angst vor der Klinik überwunden??? Es ist keine Angst vor dem Leben ohne Essstörung ... diese will ich endgültig aus meinem Leben verbannen... aber diese unbändige Angst vor der Klinik hindert mich noch mich in einer Anzumelden....

ich bin jetzt momentan in wöchentlicher ambulanten Therapie.. diese hilft mir auch und ich bin froh das ich eine angefangen habe... also an alle die diesen Schritt noch vor sich haben.... THERAPIE ist wichtig und tut GUT!!
Nur meine Therapeutin sagt das es sehr schwierig wird mit "nur" einer Stunde Therapie die Essstörung ganz aus meinem Leben zu verbannen.. weil die alten Muster schon soooo lange eingebrannt sind...

Wäre schön wenn jemand der schon in einer Klinik war... und dann sicher auch diese Angst kennt zurückschreiben würde....

lg die Dranbleiberin
Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie erfahren ob du es geschafft hättest 8)

Re: Aufhören? Klinik?

#22
Angst davor was mich erwartet... ob ich das schaffe... welcher Mensch verlässt dann die Klinik... bin ich dann jemand anderes?... Angst vor Jobverlust? wie geht die Familie damit um?
Und vor allem: ich kann jetzt gerade mal 4 Tage oder so in den Urlaub fahren... dann muss ich wieder nachhause weil ich mich nicht mehr wohlfühle.... und dann 6 Wochen oder so weg?!!! Ohne Lebenspartner.. ohne Familie die irgendwie mein letzter Halt im Leben sind? und alleine der Geruch in einem Krankenhaus macht mich fertig, und wenn ich nur auf Besuch bei jemanden bin....
Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie erfahren ob du es geschafft hättest 8)

Re: Aufhören? Klinik?

#23
ne klinik riecht nicht nach krankenhaus... ;)
es ist ja so gesehen keins, sondern ne einrichtung.
wäre es in dem fall nicht ne positive veränderung?
du bist ja immer noch du, nur ggf. mit anderen lösungswegen als ES.
und du kannst auch weiterhin kontakt zur familie etc halten.
sechs wochen sind aber nicht genug, sag ich dir gleich..
ich war sechs monate dort (nein, das ist nicht üblich, keine angst!) - und ich hab dort meine "eigene" familie gefunden.
man lebt sich dort recht schnell ein, gewöhnt sich an den tagesablauf, es wird zum alltag...
es ist ja nicht NUR therapie, man hat dort auch spaß, kann eingeschränkt ausgehen, shoppen, spazieren, es ist.. ganz normal, irgendwie.
man kann viele tolle menschen kennen lernen und an ihnen wachsen und man kann viel über sich selbst erfahren und an sich arbeiten...
das ist ne große und gute chance, die man sich nicht dadurch verbauen sollte, dass man angst hat, sich nicht "wohlzufühlen".
sollte das so sein, kannst du ja immer noch gehen. aber das braucht eben auch seine eingewöhnungszeit, und die musst du dir geben.
und auch besuche sind erlaubt.. du bist dort nicht plötzlich ganz alleine und auf dich gestellt.
du findest freunde, du hast therapeuten, verschiedene therapiearten und jederzeit jemanden zum reden.
mit urlaub würde ich es grundsätzlich nicht vergleichen, es ist ein anderes "weg von zuhause" - und das zuhause scheint ja aber auch nicht zu reichen, um gesund zu werden.

deine familie sollte darauf doch recht positiv reagieren, oder nicht?!
was erwartest du denn, was sie sagen?
jobverlust aufgrund von "kur" (mehr muss der chef ja nicht wissen) ist meines wissens nach nicht rechtmäßig, aber natürlich sollte es mit ihm abgesprochen sein...

Re: Aufhören? Klinik?

#24
Danke manorexic,

mein Lebenspartner steht komplett hinter mir er drängt mich nicht dazu aber würde es gut finden die Esstörung endlich bei den Wurzeln auszugraben und nicht nur sozusagen die Krone zurechtzuschneiden damit wieder sonne durchscheint solange bis die Blätter wieder drübergewachsen sind und es wieder finster ist...

Das Problem ist die Arbeit ... habe sehr viel Verantwortung 6 wochen könnte ich ev fehlen aber wäre es länger wäre mein Chef gezwungen jemand anderen einzustellen... ob er will oder nicht er müsste...
also Klinikaufenthalt = jobsuche danach.


aber du hast mir schon Denkanstöße gegeben
Danke
Wenn du es nicht versuchst, wirst du nie erfahren ob du es geschafft hättest 8)

Re: Aufhören? Klinik?

#25
nun, kann er nicht zb vorübergehend jemanden einstellen?
wenn du mit diesem druck da rangehst "in 6 wochen muss das klappen", dann kann das ja nix werden, hm?
du solltest dir dafür so viel zeit lassen, wie es geht und das wird auch nötig sein nach so langer zeit.
denke ich jedenfalls. sechs wochen verglichen mit so vielen jahren ES sind nur wie ferien, oder?
sicher besser als nichts, aber...

übrigens: in den kliniken gibt es auch sozialarbeiter, die einem helfen, danach nicht in ein loch zu fallen.
also jobsuche, wohnungssuche, finanzielle wege und mittel usw.