Re: Eggenburg

#32
Ja, der Verstand stimmt dir natürlich völlig zu - ich bin um UG, und habe jetzt grad das erste mal in meinem Leben, dass ich mich mit meinem Körper abfinden / anfreunden könnte. Ich war auch ohne ES eigentlich immer maximal am untersten NG, ich glaub, das bin einfach "ICH". Aber das erklär mal jeamndem, der weiß, dass du ne ES hast, als magersüchtig giltst (aber DAS sieht man mir definitiv nicht an) - ich hab halt Angst, dass die mich auffüttern auf ein Gewicht, das eig nicht wirklich passt für mich, nur weil es halt "in die Norm passt". Das ist halt was, was mir KOpfzerbrechen bereitet, weil - ich habe jetzt z.b. 2 wirklich gute Wochen hinter mir, gegessen intuitiv, mir nichts verboten und ich habe max. **kg (darf man das hier schreiben?) zugenommen . Und es ging mir das erste mal richtig gut. Gut wie seit Jahren nicht mehr. Aber das ist halt schwer zu argumentieren, wenn man mit dem Stempel der ES schon wo hin kommt.

Gestern erst - Arztkontrolle - oh sie haben abgenommen (minimal) und werde wieder wegen Klinik angesredet. Dann geh ich raus, stürmt beim Merkur am Westbhf eine Dame auf mich zu - die mich frag wo ich mein Kleid her hab, und dass ich ja so eine tolle beneidenswerte Figur hab und blabla. Da denk ich mir - kranke Welt, oder? Das passt jetzt nicht so hier her aber das musste ich irgendwie loswerden... weil mir das doch sehr zu denken gegeben hat.

Einen guten Tagesstart! :-)
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Apr 20, 2016 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eggenburg

#33
Erstaunlich viele Essgestörte argumentieren so. Ihr normales Gewicht sei nunmal im UG oder an der unteren NG Grenze. Mal abgesehen davon, dass man das nach jahrelangem Raubbau an seinem Körper überhaupt nicht sagen kann - was ist, wenn es nicht so ist? Wenn DEIN Gewicht, das Gewicht, das deinem Körper jetzt in diesem Alter gut tut im mittleren NG ist?

Re: Eggenburg

#34
DANN wird mir die intensive Therapie ja hoffentlich helfen, das anzunehmen :) Aber einfach aus Veranlagung, immer wieder "gesünderen" Phasen usw trau ich mich behaupten, dass ich von Natur aus niemand bin, der viel einlagert. Ich habe einfach nur Bedenken, dass das eben berücktsichtigt wird, dass man nicht in eine gängige Norm gepresst wird, um als gesund zu gelten, sondern eben schon darauf eingegangen wird, wie man sich damit fühlt und was für einen noch ok ist.
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eggenburg

#36
Wenn du im UG bist, wird ein *kg Gewichtszunahme pro Woche von dir erwartet... Ich gehe daon aus, dass das so lange gilt, bis du NG erreicht hast... Und insgesamt werden dann also (wenn du mal nachrechnest) in 12 Wochen *kg Zunahme erwartet... Damit kommt man nicht sehr weit nach oben im NG-Spekturm, wenn man vorher deutlich im UG war.... Also keine Sorge! ;)
Außerdem ist das Ziel der Therapie sicher nicht, dich zu mästen! Das Ziel ist, dass du ein gesundes Gewicht erreichst. Und das kann durchaus auch im unteren NG-Bereich liegen, denke ich...
Außerdem musst du ja sowieso zu Beginn der Therapie einen Therapievertrag unterschreiben, in dem auch Essens- und Gewichtsvereinbarungen getroffen werden - da kannst du dir also sozusagen ein Gewichtsziel "ausverhandeln", mit dem du leben kannst... ;)

Re: Eggenburg

#37
@weltenbummlerin: na, wie war dein vorgespräch?
und wie ist dein erster eindruck von eggenburg?
und konntest du irgendwas "neues" in erfahrung bringen, was für mich evtl. auch interessant sein könnte?
ich sitze langsam echt auf nadeln hier, und hoffe, dass der anruf mit dem aufnahmetermin bald kommt... :?

Re: Eggenburg

#38
Hi und guten Morgen!

So... ja also am MI war es so weit - ich muss sagen, ich hab nen guten Eindruck, und die Dame, die mit mir das GEspräch hatte, hat einen tital netten und kompetenten Eindruck gemacht. ICh hab dann noch nen Beispieltherapieplan für ne Woche mitbekommen, das Drei Phasen MOdel bei denen - also es klingt ja echt toll, und das Angebot ist viel mehr als ich erwartet hätte, was die Therapien angeht.

Tja - das große ABER ist halt, dass ich dann weiß, dass ich nach diesen 12 Wochen MINDESTENS *kg mehr oben hab, und da scheint es keine Alternativen zu geben.... weil man halt rein rechnerisch im Normalgewicht sein muss, bis man halten darf - so viel hatte ich noch nie bzw schaut es schrecklich aus. Das ist was, was mein Kopf erst verarbeiten muss. Sonst hab ich mich ab September auf die Warteliste setzen lassn, wobei es auch früher (von denen aus) gegangen wäre, aber ich habe dann mal September gesagt.

Dass man die erste Woche nicht aus der Klinik darf fand ich ganz ok, dieses Phasenmodell klingt gut durchdacht, aber es macht halt auch total Angst. Ich mein - 6 Mal essen am Tag * oh oh *

Von den Zimmern her ist es so, dass sie meinte, dass sie gerade umbauen, und wenn ich im Sommer aufgenommen werden würde, hätte ich ca bis Juli ein Doppelzimmer, ab dann gibt es nur mehr Einzelzimmer, d.h. man übersiedelt dann. Also, auch wenn du im Doppelzimmer beginnst, solltest du dann ab Juli ein Zimmer allein bekommen.

Die erste Woche ist noch erlaubt, halb so viel zu essen und sich einzugewöhnen, aber das weißt du ws eh alles.... dann eben immer +0.5 Zunahme pro Woche, zwei mal die WOche wiegen, je nachdem wie man das Ziel erreicht, bekommt man AUsgangsstunden fürs WE. Zweites Mal nicht erreichen v om Gewichtsziel (UG-Zunahme/ NG-halten/keine Abnahme) ist dann ein Entlassungsgrund, also viel Spielraum hat man nicht.

Wann geht's nochmal los bei dir?

Ich bewunder und beneide dich für deine Stärke!!!!

Alles, alles Gute und vielleicht lässt du uns ja ab und zu teilhaben am Geschehen :)
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eggenburg

#39
hallo weltenbummlerin!
freut mich für dich, dass du einen guten eindruck hattest!
könntest du mir bitte ein foto von diesem beispieltherapieplan zuschicken? sowas hab ich nämlich nicht bekommen...
entweder per whatsapp oder per email - wies dir lieber ist - ich schick dir meine kontaktinfos per PN... :)

wie hat dir die dame das drei-phasen-modell erklärt? ich weiß nur, dass sich die ess-regelungen in den einzelnen phasen verändern... verändert sich sonst auch noch was?

hat sie dir auch gesagt, warum die wartezeiten derzeit so kurz sind?
da hast du echt großes glück, dass es bei dir so schnell gehen wird!
bei mir ist das jetzt schon fast ein ganzes jahr lang großes thema... das ist ganz schön zermürbend....
und ich hab immer noch keinen aufnahmetermin bekommen.... wahrscheinlich wirds juni werden.... :-/

und wegen der gewichtszunahme:
dir ist schon klar, dass die aussage, dass (unteres) NG bei dir schrecklich aussieht, nicht von dir kommt, sondern von deinem magersüchtigen, kranken anteil... oder?
es ist ein ding der unmöglichkeit, dass unteres NG (bei den aktuell medial vermittelten schönheitsidealen) an einer frau schrecklich aussieht!
was für eine funktion hat denn das untergewichtig sein bei dir? was hast du davon? bzw. was versprichst du dir davon?
wenn du wirklich ehrlich mit dir selbst bist: hat es dich jemals glücklich(er) gemacht?
für wen oder für was willst du denn abgemagert sein?
eine gesunde weltenbummlerin würde niemals so denken! eine gesunde weltenbummlerin wäre zufrieden mit einem gewicht im unteren oder mittleren NG bereich, und würde keinen gedanken an ihr gewicht verschwenden, solange es nicht richtung ÜG geht, denn sie hätte wichtigeres und schöneres mit ihrem leben anzufangen!
die frage ist nur: willst du überhaupt gesund sein bzw. werden?

Re: Eggenburg

#40
ach, und was sind schon die *kg die du in den 12 wochen zunehmen musst?
die sind ja auch nicht in stein gemeisselt und fix für die ewigkeit...
es gibt sozusagen zwei möglichkeiten:

a) du nimmst die paar kilos zu, und lässt dich voll und ganz auf die thera ein, und wenn alles gut geht, bist du nachher nicht mehr krank... oder nicht mehr ganz so krank... und dann hast du diese kranken gedanken nicht mehr... und du kannst deinen körper mit NG akzeptieren und vielleicht sogar achten, lieben und schätzen... und es geht dir gut mit dir und deinem "neuen" körper... und du hast gar kein bedürfnis mehr danach, abgemagert zu sein.... und vielleicht nimmst du danach sogar vollkommen freiwillig noch ein bisschen mehr zu, weil das essen plötzlich wieder richtig schmeckt und spaß macht und du es genießen kannst, und du keine lust mehr hast, dich ständig einzuschränken...

b) du nimmst die paar kilos zu, und lässt dich voll und ganz auf die thera ein... und wenn es nicht klappt, gehst du nach 12 wochen nach hause und investierst noch ein paar weitere wochen in denen du die paar kilos "einfach" wieder abnimmst... im abnehmen bist du ja expertin.... und dann lebst du halt wieder dein magersüchtiges leben.... dann hast du halt ein paar monate "verloren" in deiner "magersuchts-karriere"... (so böse das jetzt auch klingt - ist es nicht die wahrheit?)
auch wenn du zwischenzeitlich ein paar kilos zunehmen musst, deine magersucht kann dir eh niemand wegnehmen, wenn du sie nicht aufgeben willst!

also keine panik - du hast eigentlich nichts zu verlieren - höchstens zu gewinnen! ;)

Re: Eggenburg

#41
Hi Awan!

Sorry, ich hab heut erst wieder ins Forum geschaut... in der Arbeit ist das ein Fixpunkt, daheim leb ich quasi dafür computerlos :)

Also - ich schick dir das am Abend, den Plan und den Zettel mit dem Phasen Modell, dann hast du alles. Ja, die Essensveränderungen und halt auch, dass man dann in der 3. Phase mal übers We heim kann, die erste Woche nur in der Klinik, das hat sie nur auf diesen ZEttel angekreuzt, den ich unterschreiben musste, dass ich da wr u informiert worden bin usw.

Hmmm... komisch, ich weiß auch immer nur, dass alle so lang warten. BEi mir meinte sie, ab wann ich könnte u ich so: Naja, also ab September. Und sie: Okay, dann schreib ich das dazu. Im Sommer ginge es nicht? Weil da kommen zwr einige, aber es sollte evt schon gehen v.a. wenns spontan sein kann. Also keinen PLan, ob ich dann gleich im September kann, aber sie hat geklungen als wäre es momentan recht schnell. Und in der Mail wie gesagt stand was von 1-3 Monate.

Ach ja - i chwürde genau so reagieren und mir denken, was sind denn schon *kg und eben - wenn es ganz schrecklich ist, nimmt man sie wieder ab. Oder wenn es gar nicht passt, dann reguliert der Körper eh von selbst (ich hatte noch nie mehr als unteres NG, auch wenn cih viiiiiiiiiiiel gefuttert hab, ich glaub, ich h ätte - wenn ich auf meinen Körper höre und achte- eh ganz gute Voraussetzungen, nicht fettleibig zu werden von heute auf morgen...) aber ich hab irgendwie - obwohl ich definitiv gesund werden will, ds kann ich mittlerweile ganz ehrlich mit JA beantworten- einfach total Angst. Was danach kommt, nach der Essstörung. Ob es besser wird. Aber ich glaub - wenn ich mich nicht darauf einlassen wollen würde, dann würd ich mir sowas nicht überlegen. Weil Klinik ist schon ein großer Schritt....

Ich halte dir sooo sehr die Daumen, dass das klappt blad bei dir. KAnn mir denken, dass das total zermürbend ist, das ewige Warten. Krass eigentlich--- da geht man freiwillig wo hin weil man Hilfe sucht und muss dann Warten eine Ewigkeit. Das ist echt arg. Mit nem gebrochenen Fuß ginge das nicht. Aber gut, dieses Nicht-Ernstnehmen von psychischen Dingen ist eh was, was mich total aufregen kann. Find das echt schlimm.
Wer weiß, was in dem Jahr schon alles getan hätte werden können....

Hast du ne Ahnung, wieviel früher man das ca erfährt, wann man Aufnahmetermin hat?

Okay also - ich meld mich bei dir,

alles Liebe bis dahin!
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eggenburg

#44
Complessa - ich meinte das eher in Hinsicht auf - es ist ein großer Schritt, den ich mache eben weil ich allein nicht rauskomm und was Intensives brauch. Weil ich jetzt endlich alles daran setzen will, weg zu kommen von der Krankheit. Nicht im Sinne von "es ist ein großer Schritt, alleind as einchecken reicht, bitte macht mich gesund und ich bleib passiv" :) Falls es so rüber gekommen ist.
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Eggenburg

#45
Bin jetzt seit 2 Wochen im PSZW Eggenburg, und fühle mich hier sehr gut aufgehoben und betreut... Klar ist der Prozess schwierig, und harte Arbeit... Aber das Konzept hier ist wirklich gut durchdacht, die zahlreichen strengen Regeln machen durchwegs Sinn und die Betreuung ist engmaschig... Es geht sehr viel um die Normalisierung des Essverhaltens (was mir in anderen Kliniken bisher immer gefehlt hat), und es gibt eine gute Mischung aus Einzeltherapie und Gruppentherapie.... Das Kinikgelände mit dem großen Garten, mitten im Grünen, trägt sehr dazu bei, sich zwischendurch auch entspannen und runterkommen zu können... Das Essen selbst ist für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr "traditionelle österreichische Küche"-lastig (ich esse eigentlich lieber exotisch), und als Vegetarierin hat man oft nicht wirklich eine Wahl, und muss das einzige vegetarische Gericht am Essensplan nehmen... Aber grundsätzlich ist das Essen auch ganz gut und abwechslungsreich, und bisher war noch nichts dabei, was ich absolut nicht essen hätte können...

Klar ist: man muss starke Veränderungsbereitschaft mitbringen und zeigen, wenn man hier unterstützt und behandelt werden möchte... Einfach nur irgendwie mitschwimmen ist hier nicht sehr lange möglich - man wird relativ schnell nach Hause geschickt, wenn man sich nicht an die Vereinbarungen im Therapievertrag hält...

Falls jemand noch konkrete Fragen hat, bin ich gerne bereit diese zu beantworten!