Hallo,
ich mache seit einigen Wochen eine ambulante Therapie. Die Therapie steht noch am Anfang und ich verstehe, dass die Therapeutin sich erstmal ein Bild von mir und meiner Lebenssituation machen muss. Was mich allerdings wundert, ist, dass die Therapeutin bis jetzt noch nicht gefragt hat, wie meine ES sich genau äußert. Ist das normal!? (Ich erfülle weder die diagnostischen Kriterien für Bulimie noch für Anorexie. Am ehesten dürfte EDNOS passen - AFM, Chew & Spit, Wiegezwang, etc.)
Ich habe derzeit NG und denke ständig, dass meine ES deshalb nicht ernstgenommen wird. Dass die ES bisher aus der Therapie ausgeklammert wurde, stachelt mich an, radikaler als je zuvor abzunehmen. Ich fühle mich schrecklich getrieben, reduziere, reduziere, reduziere - und das nur, um mir selbst zu beweisen, dass ich wirklich eine ES habe und dass ich diese Therapie tatsächlich brauche. Ich fühle mich im Moment wie "ein Fake", der nach Aufmerksamkeit giert und die Zeit anderer Leute verschwendet. Oder als wäre mein Problem gar kein echtes Problem, sondern nur eine dumme Angewohnheit, die ich locker ablegen könnte - wenn ich denn nur wollte.
Ich weiß, dass ich dazu neige, meine ES zu bagatellisieren, indem ich mir einrede, dass "das alles ja gar nicht so schlimm ist". Ich weiß aber auch, dass es in Wirklichkeit doch schlimm ist. Das merke ich spätestens dann, wenn ich meine Rituale mal nicht wie gewohnt durchführen kann.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Lässt dieses "Fake"-Gefühl irgendwann nach?
Fühle mich durch Therapie getriggert
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Zuletzt geändert von Camouflage am Do Nov 12, 2015 22:32, insgesamt 1-mal geändert.