Hallo liebe Foris,
vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an mich, ist lange her, dass ich in hier das letzte Mal aktiv unterwegs war. Ich bin inzwischen 18 und im Grunde hat sich die Essproblematik im letzten Jahr gebessert und ich war lange Zeit depressionsfrei (habe auch aufgehört, mich zu schneiden), aber in letzter Zeit geht es wieder bergab. Ich erbreche wieder oft und merke, wie ich wieder in diese Abwärtsspirale gerate, auch weil meine Therapeutin im Urlaub ist und ich einen Monat keine Therapie hab (zwei Wochen davon sind schon um)...
Grund für diese Verschlechterung ist, dass meine Therapie bald zu Ende ist und ich absolut nicht dafür bereit bin. Es handelt sich dabei nicht um eine Gesprächstherapie, die von der Krankenkasse bezahlt wird, sondern um eine Körpertherapie mit Gestaltung, Tanz, Entspannung etc... In Ausnahmefällen wird die eine Weile vom Jugendamt bezahlt, was bei mir der Fall war. Ich hatte jetzt anderthalb Jahre lang 1x pro Woche, aber es gibt keine Möglichkeit mehr, das zu verlängern, im Oktober ist Schluss. Die einzige Möglichkeit, die dann noch besteht, ist, die Therapie von privat zu bezahlen. Aber ich bin Schülerin, die auf's ABI zusteuert, ich kann nicht noch nebenher jobben, ich bin schon ohne völlig überfordert, weil ich mich noch um meine Mutter kümmern muss, die krank ist und um den gesamten Haushalt. Meine Eltern haben auch kein Geld und selbst wenn, würden sie es mir nicht bezahlen, weil ich ihnen traurigerweise egal bin und sie das "Gefühle malen" und die Atemübungen eh für Quatsch halten.
Mich setzt das unter Druck. Ich möchte keine andere Gesprächstherapie anfangen, alleine schon beim Gedanken schon wieder bei jemand neuem von vorne anzufangen, könnte ich grad wieder anfangen zu k***. Ich fühle mich gut aufgehoben, da, wo ich bin und mir bringt die Therapie viel mehr, als nur im Sessel zu sitzen und zu reden und von jedem Psychotherapeuten die selben Ratschläge zu bekommen (Essprotokolle, Notfallkoffer...). Habe das Gefühl, dass meine Körpertherapie auch viel mehr Tiefgang hat und ich habe Vertrauen zu meiner Therapeutin. Das ist bisher die einzige Therapie, bei der ich mich nicht nur als "geldbringender Patient" behandelt gefühlt habe, ich weiß, dass sie mir wirklich von Herzen helfen will und sie freut sich immer mit mir über meine Erfolge. Und obwohl ich weiß, dass ihr auch etwas daran liegt, dass es mir besser geht und dass sie sich immer freut, mich zu sehen, bin ich nicht so töricht zu glauben, ich krieg von ihr ab sofort Therapiestunden gratis oder könnte einfach so bleiben. Schließlich ist das ihr Job und das wäre.. mhm... höchst unprofessionell?!? Ich traue mich nicht, sie darauf anzusprechen... ich schieb es vor mir her, hab ja noch ein paar wenige Termine. Aber ich habe Schiss, dass sie dann sagt "ich kann nichts mehr für dich tun" oder dass sie findet, dass ich nach anderhalb Jahren eh schon austherapiert bin, wirklich losgelassen hat mich die Bulimie nie, hatte immer alle zwei Wochen nen Rückfall, aber in anderer Hinsicht habe ich große Schritte gemacht, ich hasse mich (meistens) nicht mehr und die quälenden Depressionen haben mich losgelassen.
Ja, ich hoffe, ihr versteht, was ich damit sagen möchte, ich war heute schon wieder richtig verzweifelt und hatte einen Rückfall und Tobsuchtanfälle, weil meine Mom nicht im Geringsten nachvollziehen kann, wie es mir geht und nicht versteht "wo denn das Problem ist, sich einfach einen anderen Therapeuten zu suchen, den die Kasse bezahlt". Bevor das noch mehr eskaliert und ich wieder anfange, zu ritzen, dachte ich, ich schreib mir das mal hier von der Seele.
Habt ihr irgendwelche Tipps oder kam bei euch auch schon einmal so etwas vor? Wie würdet ihr damit umgehen?
Liebe Grüße,
eure Heartbeat
Therapieende nahe - und ich fühle mich nicht bereit dazu...
#1Wir schlagen uns durchs Leben
Und das Leben schlägt zurück.
Doch manchmal schlägt's daneben,
Denn manchmal haben wir Glück!
Und das Leben schlägt zurück.
Doch manchmal schlägt's daneben,
Denn manchmal haben wir Glück!