AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#1
Hi!
Ich bin hier ganz neu und hoffe, dass sich jemand die Zeit nimmt, das zu lesen und mir evt helfen kann...

Ich bin 30, habe seit ich 14 bin (ca). eigentlich immer wieder Diät gehalten, war früher immer das dünne zerbrechliche Mädchen, meine beste Freundin damals war magersüchtig und ich hab quasi den gesamten Verlauf bis hin zur Nasensonde etc miterlebt. Ich war immer dss gesunde (und für mich so klingende "dicke") Beispiel, wie sie werden sollte. Dass ich nie dick war etc weiß ich im Nachhinein.
Auf jeden Fall - mein Gewicht ist jetzt im unteren Normalbereich, ich finde mich allerdings 24/7 zu dick, achte auf mien Essen, mache viel Sport, habe aber Essanfälle und hasse mich dafür, wenn ich es "in mir behalte", weil ich zu doof zum K** bin. Irre, ich weiß. Gegenmaßnahmen sind dann - mittlerweile ca. 1 "Radikaltag im Monat" Abfmittel, die allerdings solchen Ekel auslösen, mir massivste Magenkrämpfe bis hin zum fast Kreislaufkollaps bescheren,....

Ich finde aber nicht, dass ich wem andren nen Therapieplatz wegnehmen sollte eben weil ich ja nicht massiv untergewichtig bin?
Auch wenn ich mich hasse, mein Denken ständig ums Essen kreist und ich mich einfach nicht abfinden kann, dass ich eben DICK (...) bin. Auch wenn ich vielleicht "nur" pummelig bin.

Ich würde aber so gerne was dagegen machen - aber ohne "kranken" BMI? Mein Hausarzt weiß seit paar Monaten davon, weil ich ihn um Fluctine gebeten habe und er meinte, er gibt's mir, aber er würde mir so zu einer Therapie raten. Was ich aus Angst nicht angenommen habe.

Meine Frage - klingt das überhaupt nach ES oder bin ich "nur" hysterisch?
Hat jemand Erfahrungen mit ambulanter Therapie am AKH Wien - da gibt's ja die Psychosomatik / ES Ambulanz, kann man da "so" hin oder braucht man da ne Überweisung?
Wie rennt so was ab - könnte ich da meinem Hausarzt sagen, dass ich doch Thera machen will und eine Überweisung bräuchte für den Platz, den cih gerne hätte?
Aber dann steht das für jeden ersichtlich auch gleich auf der E Card oder?

Das AKH wäre mir nur gekommen weil gut gelegen bei der Arbeit, ich habe dort Gutes gehört aber andrerseits - die sehen ja dauernd richtig dünne, ES Menschen ... und denken sich dann, was will die denn hier, wenn sie mich sehen?

Ich bin einfach nur total unsicher und verzweifelt, wäre über jede Antwort dankbar!!! Auch sonstige Erfahrungen oder ao... danke!!!!

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#2
Hallo Whitney!

Erst mal herzlich willkommen im Forum!

Das was du da beschreibst, ist definitiv nicht einfach Hysterie sondern eine Essstörung, die ernst genommen und behandelt gehört.
Ich selber war letztes Jahr 29 Wochen im Krankenhaus. Mit Übergewicht. Bei mir kamen noch andere Dinge dazu und ich war auch in keiner ES-spezialisierten Klinik.
Ich hab mich auch oft gefragt, ob ich es verdient habe sowohl den stationären als auch noch anschließend einen tagesklinischen Aufenthalt zu machen.
Aber ja - wir haben es verdient!
Weil wir jede Hilfe verdient haben aus der Krankheit herauszukommen und ein gesundes Leben zu führen!
Whitney hat geschrieben:Auch wenn ich vielleicht "nur" pummelig bin.
Du schreibst, dass du im unteren Normalgewicht bist. Da bist du definitiv nicht pummelig. Du hast meiner Meinung nach auch eine Selbstwahrnehmungsstörung. Ist sehr üblich bei Essstörungen.
Ich würde an deiner Stelle möglichst schnell schauen, dass du Hilfe bekommst!
Wie genau es im AKH abrennt weiß ich leider nicht, weil ich in NÖ in einer Klinik war. Aber normalerweise braucht man eine Überweisung vom Hausarzt oder Psychiater.
Aber frag am besten deinen Hausarzt der müsste darüber Bescheid wissen!
Oder ruf im AKH an und frag, was du tun musst, wenn du Unterstützung haben möchtest!
Es gibt übrigens in Wien einige Anlaufstellen für Menschen mit Essstörungen. Und eine Essstörungshotline.
Vielleicht kann dir ja eine Beratungsstelle oder die Hotline weiterhelfen die passende Therapie für dich zu finden?

Wenn du Fragen hast kannst du dich jederzeit melden!

Lg,
Louve
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#3
Hallo :)

Gut, dass Du Dir Hilfe holen möchtest.

Der 1. Schritt wäre, zum Hausarzt zu gehen, ihm zu sagen, dass Du ein gestörtes Essverhalten hast und es ändern willst.

Sofern Du bereit bist (mehr oder weniger oder hoffentlich ganz!!), die Essstörung aufzugeben, überlegst Du Dir mal, ob Dir eine ambulante Therapie reichen könnte (dann hast Du Deinen normalen Alltag wie bisher und kannst Tipps und Anregungen aus der Therapie sofort umsetzen). Oder Du gehst tatsächlich in eine Klinik, wo Du aus dem Alltag raus bist und erst danach alles anwenden kannst.

Du kennst Dich schließlich am Besten ;)

glg und alles Gute
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#4
Das was du schreibst kenne ich von mir selbst zu Genüge und auch ich habe mir immer gedacht, ich habe keine Essstörung und bin "nur hysterisch", weil ich ja weder erbrochen habe, noch untergewichtig war, aber dem ist nicht so. Deine Essstörung ist belastend und sie hat einen Namen: bulimia-non-purging, bitte such dir Hilfe und mache eine Therapie, das kann wirklich helfen!
Alles gute für deinen weg, kibi
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#5
Guten Morgen!
Danke für eure lieben, ermutigenden Antworten!! Es ist irgendwie so angenehm, das Gefühl zu haben, verstanden zu werden, ohne sich dumm vorkommen zu müssen oder sich ewig lang erklären zu müssen, als doof abgestempelt zu werden, am besten sind ja immer die, die einem dann fishing for compliments unterstellen, *grml*

Ich habe jetzt mal - danke für den Tipp!! - eine Mail an eine Beratungsstelle geschict, denen in etwa geschildert was los ist und warte mal was und ob da was retour kommt.
Mittlerweile könnte ich mir auch vorstellen, mit meinem Hausarzt zu reden, wenn schon nicht so ins Detail gehend glaube ich doch, dass ich es schaffen könnte, ihn deswegen mal anzusprechen. Wobei mir da Drüber Reden so schwer fällt, wenns mehr sein soll als " ich finde mich fett ich hasse meinen Körper". Kennt ihr das?
:?:
Ich habe das nie nachvollziehen können aber ich habe irgendwie schon Angst - was, wenn die Therapie sooo toll ist, dass ich dann ncihtmehr jeden Bissen abwäge und dick werde? Was, wenn cih im Gegenteil dazu resisitent dagegen bin - ist das dann mein LEben für die nächsten 50 Jahre? * ohoh* :cry: :shock:

Ich bin seit paar Tagen wieder in einer absoluten "Ich würde am liebsten nur essen, auch wenn ich mich für jeden Bissen hasse und es ist ein verdammter Teufelskreis..." Phase :( :roll:

ich wünsche euch einen schönen Tag, danke für die Rückmeldungen bis jetzt!!! :D

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#6
Guten Morgen!
Danke für eure lieben, ermutigenden Antworten!! Es ist irgendwie so angenehm, das Gefühl zu haben, verstanden zu werden, ohne sich dumm vorkommen zu müssen oder sich ewig lang erklären zu müssen, als doof abgestempelt zu werden, am besten sind ja immer die, die einem dann fishing for compliments unterstellen, *grml*

Ich habe jetzt mal - danke für den Tipp!! - eine Mail an eine Beratungsstelle geschict, denen in etwa geschildert was los ist und warte mal was und ob da was retour kommt.
Mittlerweile könnte ich mir auch vorstellen, mit meinem Hausarzt zu reden, wenn schon nicht so ins Detail gehend glaube ich doch, dass ich es schaffen könnte, ihn deswegen mal anzusprechen. Wobei mir da Drüber Reden so schwer fällt, wenns mehr sein soll als " ich finde mich fett ich hasse meinen Körper". Kennt ihr das?
:?:
Ich habe das nie nachvollziehen können aber ich habe irgendwie schon Angst - was, wenn die Therapie sooo toll ist, dass ich dann ncihtmehr jeden Bissen abwäge und dick werde? Was, wenn cih im Gegenteil dazu resisitent dagegen bin - ist das dann mein LEben für die nächsten 50 Jahre? * ohoh* :cry: :shock:

Ich bin seit paar Tagen wieder in einer absoluten "Ich würde am liebsten nur essen, auch wenn ich mich für jeden Bissen hasse und es ist ein verdammter Teufelskreis..." Phase :( :roll:

ich wünsche euch einen schönen Tag, danke für die Rückmeldungen bis jetzt!!! :D

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#7
@ Kleines Ich bin ich - hast du was dagegen getan? Ich denke immer, wenn man nicht erbricht und Phasen hat wo man zu viel futtert denkt halt heder, man ist undiszipliniert und muss isch halt mer anstrengen, um weniger zu essen.... Als Psychologin solltichs besser wissen aber an einem selbst versagt sowas halt oft :?

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#9
Welche dinge- wie das mit überweisung etc ist? Weil ich erstens in einem andren kontext arbeite,
Es von institution zu institution unterschiedlich ist wie das aufnahmeprozeder rennt und
Ich einfach nur gerne erfahrungen von andren mitgliedern gehört hätte.
Dass ich da gleich als unwissend dsrgestellt werde- ich denke, in der rolle der patientin Ist man eben unsicherer als in der rolle der psychologin, in der man über den eigenen bereich top infos hat.
Eine psychologin die zb in der raucherentwöhnung arbeitet, wird auch nicht zwingend wissen, wie man zb zu einem therapieplatz und der passenden therapie für ein kind mit hirnorganischem syndrom kommt...
Dachte, das forum ist zum austausch und horizonterweitern, etc da.
Lg whitney

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#10
Hi!

Was Coco wohl erstaunt hat ist, dass du noch nicht selbst auf die Diagnose des Bulimia-non-purgings gekommen bist und vielleicht auch, dass es dir dann wohl bekannt sein dürfte, dass viele von sich selbst denken, dass man "sich doch nur zusammenreißen müsste", wenn sie eigentlich ziemlich krank sind. Mich wundert das auch etwas, obwohl ich natürlich weiß, dass man bei sich selbst immer alles schwerer erkennt, bzw. erkennen will. Auch ist das Psych-Studium ja oft sehr statistisch und wenig klinisch ausgerichtet. (Oder bist du klin. und Gesundheitspsych.?) Aber wichtig ist, dass du jetzt erste Schritte Richtung erkennen machst und etwas gegen deine Krankheit tun willst. Informiere dich doch mal über Sowhat oder Intact.

Was ich dagegen getan habe? Therapie! Ich muss zwar sagen, dass ich nach wie vor mit einer Essstörung kämpfe, aber insgesamt geht es mir schon viel besser!!!

alles Gute,
Kibi
Für uns sind die Anderen anders.
Für die Anderen sind wir anders.
Anders sind wir, anders die Anderen,
wie alle Anderen.

-Hans Manz-

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#11
Hallo,

Sorry, ich wollte Dich nicht verletzen oder verunsichern :oops:

Vllt. wolltest Du ja auch Deine Vermutungen bestätigt bekommen ;)

Ich hoffe, dass Dir jemand aus Österreich weiterhelfen kann!

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#12
hi!

Ich kann das irgendwie gut verstehen, was Whitney hier postet - mir selbst geht's auch grad mega mies, und ich glaub, also wenn ich das aus meiner Sicht mal interpretier - hat man zwar den Verdacht, dass was nicht stimmt oder auch das Wissen, aber denkt halt, so schlimm kanns net sein andren geht's schlimmer, denen sieht mans total an etc. Auch wenn man WEISS dass das n ´nicht stimmt. also, bei mir ists so....

also wie meine Vorposterin meinte - den Verdacht bestätigt bekommen... von außen die Bestätigung bekommen, dass man um Hilfe suchen DARF...

Re: AKH WIEN, THERAPIEBEDARF;....?! HILFE!

#13
Hallo Ihr Lieben!

Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mich in euer Forum einklinke.

Deine Worte, Whitney, sprechen mir aus der Seele. Ich bin auch fast 30 und leide seit ca. 15 Jahren an einer Essstörung. Ich dachte immer ich hätte das Bing-Eating-Syndrom, da ich an regelmäßigen Essanfälle leide und ohne zu Erbrechen. Im Herbst 2013 entschied ich mich dann für eine Therapie. Ich realisierte, dass ich es aus eigener Kraft einfach nicht schaffe die Essstörung zu besiegen. Ich war ca 1 Jahr in Therapie (bei Sowhat) und es wurde eine Atypische Bulimie diagnostiziert. Denn ich unternehme - ähnlich wie du - andere Gegenmaßnahmen um die Essanfälle wieder "auszugleichen". Ich mache strenge Diäten, treibe viel Sport, Entschlackungskuren, machmal auch Abführmittel,... Die Therapie half mir zwar offener über die Krankheit zu sprechen, geheilt bin ich leider noch nicht. Natürlich ist das ein langfristiger Prozess, darum bin ich nach wie vor auf der Suche nach (konkreten und praktischen!!) Lösungen.
Anyways, ich will euch hier nicht mit meiner Situation volltexten, weiß auch nicht mal ob ihr meinen Beitrag überhaupt noch lest da eure Nachrichten bereits über 1 Jahr zurück liegen.

Trotzdem versuch ich mein Glück, da es mich sehr interessieren würde, wie es dir/ euch nun geht!

1) Hast du eine Therapie angefangen? Im AKH und wo sonst?
2) Wenn ja, wie geht es dir dabei? Ich bin am überlegen eine weitere Therapie zu beginnen.
3) Hast du/ jemand hier Erfahrungen mit Selbsthilfegruppen? Ich denke auch, dass es Betroffene gibt die einen Therapieplatz (v.a. stationär und ambulant) viel dringender notwenig haben als ich. Eine regelmäßige Gruppe zum Austausch wäre eine sehr gute Alternative.
4) Ich hätte auch Interesse eine "eigene" Selbsthilfegruppe zu gründen (in Wien - ich wohne z.B. im 17. Bezirk). Entweder zu zweit oder zu mehrt. Eine Kleingruppe mit Menschen wie uns, die unter Essstörungen (womöglich ähnliches Erscheinungsbild, Alter,...) leiden. Wir könnten uns gegenseitig helfen und unterstützen. Was hältst du/ ihr davon? Ich habe einige Tage wo es mir sehr gut geht und ich bestimmt auch andere aufbauen kann.

Ich hoffe du/ ihr lest meinen Beitrag noch und freue mich über eine Antwort.
Wen auch immer meine Worte interessieren und wer auch immer Antworten und Ideen dazu hat - nur her damit! Danke vielmals im Vorhinein.

Liebe Grüße,
Ursi