Austherapiert?

#1
Hey ihr Lieben.

Ich bin wieder bulimisch, schlimmer als je zuvor. Seit drei Jahren nun und ich erb*eche jeden Tag.
2007-2009 war ich schon krank, habe 2 Jahre Therapie mit 6 Monaten ANAD hinter mir. Wurde gesund. War lange clean aber dann hat es nach meinem starken Übergewicht durch USA wieder begonnen.

Nach einem Jahr war ich dann wieder bei eine Therapeuten und hab ihm alles erzählt aber er meinte, ich sei austherapiert. Ich wüsste alles, wüsste wieso ich die FA´s hab, wieso ich krank bin, was ich dagegen tun könnte (es aber nicht mache) und dass ich es selber WOLLEN muss... aber ich dachte immer, eine Thera ist da für die Unterstützung da?

Jetzt hab ich wie gesagt bald Dreijähriges und wollte nach eurem Rat fragen...

Nochmal versuchen oder abwarten, ob mein *klick* wieder kommt??

Danke für eure Antworten
Lass mich so sein wie ich bin und such mich nicht zu ändern

Re: Austherapiert?

#2
Ich finde die Aussage von dem Therapeuten absolut unprofessionell!
Natürlich wirst du schon viel gelernt haben in den Therapien - aber 1. ist deine momentane Situation vermutlich eine ganz andere also können auch ganz andere Auslöser für die Bulimie da sein und 2. selbst wenn es die gleichen sind heißt dass nicht dass es dir nicht helfen kann darüber zu reden was dich JETZT belastet.
Ich hab auch schon viel gelernt in meinen Therapien aber trotzdem brauch ich meine jetzige Therapeutin noch! Und werd sie auch noch ne ganze Weile brauchen!
Ich würde nicht warten bis es "klick" macht. Ich würde zu einen anderen therapeuten gehen.
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Austherapiert?

#3
Danke dir für deine Antwort ! Ich weiß nichts mehr über Therapie... Zahlt das die Krankenkasse? Bekommen Eltern das dann mit? Ich wohne nicht mehr daheim und bin allein bei der TK versichert.
Lass mich so sein wie ich bin und such mich nicht zu ändern

Re: Austherapiert?

#4
Hallo Effilein,

generell muss man zwischen zwei Therapien einen Abstand von 2 Jahren halten, bevor die gesetzliche Krankenversicherung die nächste bezahlt. Ausnahme ist natürlich, wenn es einem akut ganz schlecht geht. Dann kann einem keiner die Hilfe verwehren. Am besten rufst Du mal bei Deiner Krankenkasse an, und fragst einfach mal. Die können Dich beraten und Dir evt. noch Stellen empfehlen, an die Du Dich wenden kannst. Wenn Du nicht mehr in der Familienversicherung Deiner Eltern bist und über 16 Jahre, dann kriegen Deine Eltern auch keine Informationen über Deine Arztbesuche.

"Wissen" und "umsetzen können" sind immer zwei verschiedene Sachen. Es ist normal, dass man mehr weiß, als man umsetzen kann. Und drei Jahre ist eigentlich nichts. Richte Dich damit ein, dass Du lebenslang mit dem Essen kämpfen wirst. Im guten Fall halt eher wenig. Aber irgendein Rest bleibt einem immer. Ich persönlich musste schon relativ viel Schaden von der Krankheit haben und gute Gründe, aufzuhören. (Weil es mich an anderen Sachen gehindert hat), um wirklich anfangen zu können, mich am Riemen zu reißen. Und selbst dann war es ein jahrelanger Weg. Man muss bereit sein, sein Verhalten zu ändern. das kann einem niemand abnehmen.

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Austherapiert?

#5
Hallo,
nach nur 3 Jahren von austherapiert zu sprechen ist schon etwas krass, finde ich.
Vielleicht benötigst du einfach nur eine andere Therapierichtung. Was du bisher gemacht hast, klingt verdächtig nach Verhaltenstherapie, kann das sein? Manchmal muss man die Ursachen angehen, und nicht nur am Verhalten arbeiten.
Oder aber er meint, dass DU handeln sollst, nicht auf irgendwas von außen warten sollst. Also, mehr tun als Verhalten ändern versuchen.
Tine

Re: Austherapiert?

#6
Eigentlich dürften es deine Eltern nicht mitbekommen....
Außer deine KK-Abrechnung wird noch zu der Adresse deiner Eltern geschickt und deine Mutter macht sie auf (so wie meine Mutter es immer noch tut wenn was von der KK kommt obwohl ich ihr schon TAUSEND MAL gesagt hab, dass ich nicht will dass sie meine Briefe von der KK öffnet -.-)
Aber genau weiß ich es leider nicht von D weil ich aus Ö bin...

Die Überlegung von Tine find ich übrigens gut!
Vielleicht brauchst du wirklich eine andere Art von Therapie?
Ich hatte schon verschiedene Therapeuten mit unterschiedlichen Ansätzen. Systemische FAmilientherapie, konzentrative Bewegungstherapie, Atemtherapie (das ist aber was ganz anderes), Personenzentrierter Ansatz,...
Ich glaub im Großen und Ganzen kommt es immer noch auf den Therapeuten an, der die Therapie durchführt ob man weiterkommt oder nicht (und natürlich an seiner eigenen Motivation). Aber manche Ansätze gehen doch in ganz unterschiedliche Richtungen. Würd mir das mal anschauen!

Und wenn die KK momentan keinen Kassenplatz zahlt:
Gibt es bei dir irgendwelche Einrichtungen wo man günstig Therapie machen kann (rennt auch oft über die KK aber ich glaub nicht so wie ein Kassenplatz)? Oder irgendwelcche Therapeuten die unter SUpervision stehen? Da wird von der KK sowieso nix refundiert aber sie sind günstiger.
Ich bin zB in einer Uni in Therapie und zahl dort nur 10€. Meine Therapeutin hat die Psychotherapieausbildung schon fertig und hält auch schon in ihrer eigenen Praxis Therapien ab, aber macht jetzt noch die Ausbildung zur Personenzentrierten Therapeutin und da steht sie halt noch unter Supervision. Aber ich kann mit ihr echt spitze arbeiten!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!