Therapie erfolglos?!

#1
Hallo ihr Lieben!

Ich war schon lange nicht mehr hier aber heute habe ich dauernd daran gedacht mal wieder meine Probleme mit euch zu teilen.

Ich bin jetzt seit Mitte/Ende Jänner im soWhat und meine Therapeutin ist wirklich sehr nett. Ich finde sie sehr sympathisch und habe eigentlich ein gutes Gefühl bei ihr. Allerdings läuft es manchmal nicht so gut sprich es kommen eben so Komentare, die ich nicht sehr hilfreich finde (um jetzt nur mal eines zu nennen)
Da ich dauernd darauf fokusiert bin abzunehmen weil ich mich so fühle wie ein Walross und das keiner einsieht.. kriegt die Therapeutin auch einiges davon mit, weil sie mich immer nach Zielen fragt und ich da immer antworten Dünn sein usw. außerdem weiß sie ja auch dass ich dauernd diät mache ..
Als Aussage kam dann, ich solle mir ein Abnehminstitut suchen, weil ich dann dort vielleicht besser aufgehoben bin..


Naja.. jedenfalls ist es auch so, dass wir bis jetzt relativ wenig gemacht haben bzw. wir nicht mal (meiner meinung nach) die wichtigsten Dinge angesprochen haben, wie meinen Alltag, wie und was ich esse, was für lebensmittel ich nie esse bzw. weil ich sie meide und ihnen eben aus dem weg geh oder wenn ich sie dann esse das nur geht wenn ichs anschließend rauskotze ..
und auch eventuell sachen aus der kindheit, sachen die mir passiert sind etc. sind noch nicht mal zur sprache gekommen
ich weiß jetzt ehrlich nicht was ich denken soll weil ich mein jetzt sinds schon fast 6 Monate und ich komm überhaupt nicht weiter..
wir haben manchmal 1 mal in der Woche aber meistens sind es immer 2 wochen, was ich relativ lange finde bzw. eindeutig zu wenig 1 std in 2 wochen abstand ..


dazu kommt dass diese stunde dann dauernd/ hauptsächlich daraus besteht, dass ich etwas erzähle und sie mich erzählen lässt aber jetzt auch nicht fragen stellt oder wo nachfragt, das stört mich irgendwie und ich finds auch seltsam, ich könnt mich ja auch alleine hinsetzen und vor mich hinreden ...
meist erzähl ich dann was, und es folgt erstmal 2-3 Minuten nur Stille in der sie mich anschaut (keine ahnung was sie sich davon jetzt verspricht) - sie fragt nix nach und es kommt dann auch nix von ihr - und ich muss dann immer was anderes weitererzähln damits überhaupt zu irgendeinem gespräch kommt ... und zumeist würd ich aber lieber das erzählte bedenken, analysieren, reflektieren etc. aber wenn da keine fragen oder so dazu kommen... kommt fast wie desinteresse rüber. oder sie hat selbst keine ahnung was sie machen soll .. aber ich komm damit überhaupt nicht weiter.

also irgendwie bin ich jetzt daweil ganz schön enttäuscht, weil ich mir auch viel von der therapie erhofft habe.. :(


ich weiß nicht... was sagt ihr denn dazu?? wie seht ihr das?

habt ihr vielleicht irgendwelche ratschläge?
oder habt ihr vielleicht ähnliche erfahrungen gemacht?
bzw. wie war es bei euch in den therapie stunden?? und wie oft hattet ihr welche?

ich würd mich echt über antworten freuen, da ich das grad echt gut gebrauchen könnte :cry:


alles liebe
eure pfingstrose
Zuletzt geändert von pfingstrose am Mi Mai 29, 2013 21:14, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Therapie erfolglos?!

#2
Hallo Pfingstrose,

ich finde es gut, dass Du Deine (Therapie-)situation hier beschreibst. Mir fällt auch einiges daran auf, bzw. dazu ein. Ob Du das hören willst, ist wieder eine andere Frage. ;)

Ich finde es auch gut, dass Du ein Beispiel geschrieben hast, was Dich stört an der Therapie, bzw. was Du nicht hilfreich fandest.
pfingstrose hat geschrieben:Da ich dauernd darauf fokusiert bin abzunehmen weil ich mich so fühle wie ein Walross und das keiner einsieht.. kriegt die Therapeutin auch einiges davon mit, weil sie mich immer nach Zielen fragt und ich da immer antworten Dünn sein usw. außerdem weiß sie ja auch dass ich dauernd diät mache ..
Als Aussage kam dann, ich solle mir ein Abnehminstitut suchen, weil ich dann dort vielleicht besser aufgehoben bin..
Ich meine, allgemein hast Du ja über deine Therapeutin geschrieben, dass Du sie nett findest und ein gutes Gefühl bei ihr hast. Sogar von sehr nett und sympathisch ist die Rede. Ich gehe jetzt also mal davon aus, dass sie kein taktloses Trampel ist.

Also, wenn Du in eine Therapie für Essstörungen gehst, und nennst als Ziel (immer!) dünn sein. Was soll sie dazu bitte noch sagen? Das ist als sage ich, ich möchte einen roten Pullover stricken und nehme blaue Wolle dafür. Und anschließend wundere ich mich darüber, dass es irgendwie kein blauer Pullover wird.... (analog: dass die Therapie nicht voran kommt) Da fällt wahrscheinlich der geduldigsten Therapeutin irgendwann nichts mehr dazu ein. Gut, "dünn sein wollen" ist halt ein typisches Symptom von Essstörungen wie Magersucht und Bulimie. Und es ist ja auch nett, dass Du das offen zugibst, dass das Dein Ziel ist. Aber vielleicht könntest Du Dich im Sinne Deines Genesungsprozesses mal dazu zusammenreißen, Deine Ziele zu modifizieren? Wie wäre es zum Beispiel mit:

Ziel 1: Nicht mehr dünn sein wollen.

Okay, negative Formulierung, ist schlecht. Also sagen wir

Ziel 1: Neue Ziele finden.

Wie wäre es damit?

Oder wie hast Du Dir das praktisch vorgestellt, wenn Du vom Fleck kommst und Deine Esstörung besiegst? Oder war das nie ein Ziel? Wenn ja, stellt sich wirklich die Frage, wieso Du ausgerechnet bei "So what" gelandet bist.

So what hat aber allgemein einen guten Ruf, was ich hier im Forum geört habe, sind Plätze sehr begehrt und Leute finden es schlimm, wenn ihre Therapie dort ausläuft (nach einem Jahr, glaube ich). Also würde ich Dir raten, dort zu bleiben. Und endlich was draus zu machen.

Denn, seien wir mal ehrlich: Wie viele Kekse Du gegessen, nicht gegessen hast, meidest, wieder erbrichst, oder wie Dein essgestörtes Verhalten sonst konkret aussieht, ist eigentlich relativ wurscht. Gut, für Dich ist es natürlich nicht wurscht, weil Dein Leben aus nichts anderem besteht. Für eine Therapeutin ist es aber wurscht. Weil sie weiß, dass Du irgendeinen Konflikt in Deinem Leben auf das Essen verlagerst. Und sie findet es prinzipiell interssanter, herauszufinden, was das ist, und wie man das ändern kann.

Vielleicht solltest Du mal auf der Homepage nachschauen, welche Therapierichtung Du erwischt hast. Oder Du hast zu Beginn der Therapie vielleicht mal ein Infoblatt gekriegt, wo das drauf steht? Wenn Du z.B. eine analytische Therapie machst, oder eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie, ist es kein Wunder, dass Deine Therapeutin nichts sagt, und Dich nur anguckt. Dann lässt sie Dich nämlich frei assoziieren und übt sich in Zurückhaltung. Bei diesen Therapieformen wird mit dem Unbewussten gearbeitet. Ich glaube aber nicht, dass Du eine analytische Therapie machst. Die arbeitet normalerweise mit 2-3 Sitzungen pro Woche. Nicht mit einer.

Verhaltenstherapie hat den Vorteil, dass der Therapeut Dir mehr sagt, was Du tun sollst. Verhaltenstherapeuten gehen davon aus, dass Bulimie ein erlerntes Verhalten ist, das Du wieder verlernen sollst. Bzw. etwas anderes stattdessen lernen. Sie suchen nach den Vorteilen (oder auch den positiven Verstärkern), die Du aus dem essgestörten Verhalten ziehst, (z.B. Aufmerksamkeit der Familie für das kranke Kind oder sowas). Und versuchen, dir was anderes beizubringen. Geht relativ schnell, deswegen ist eine Verhaltenstherapie auch kürzer als eine analytische oder eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie.

Allerdings merkt man als betroffener Patient oft, dass man Problem A (z.B. die Essstörung) dann tatsächlich erfolgreich abtrainiert hat. Aber Problem B (z.B. Panikattacken, SVV oder eine andere Sucht) auf einmal auftreten. Das ist dann der Punkt, wo man sich wünscht, man hätte eine tiefenpsychologische Therapie gemacht, und das Problem bei der Wurzel gepackt.... Dauert aber länger. Und, wie gesagt, wegen dem Zurückhaltungsgebot des Therapeuten hast Du weniger Orientierung. Das heißt aber nicht, Dein Therapeut interessiert sich nicht. (Oder wenigstens sollte es das nicht heißen. Kann natürlich passieren. Aber dann läuft was schief.)

Was mich wundert ist: Offensichtlich lässt Deine Therapeutin Di ja völlig frei, was Du sagst.
dazu kommt dass diese stunde dann dauernd/ hauptsächlich daraus besteht, dass ich etwas erzähle und sie mich erzählen lässt aber jetzt auch nicht fragen stellt oder wo nachfragt, das stört mich irgendwie und ich finds auch seltsam, ich könnt mich ja auch alleine hinsetzen und vor mich hinreden ...
meist erzähl ich dann was, und es folgt erstmal 2-3 Minuten nur Stille in der sie mich anschaut (keine ahnung was sie sich davon jetzt verspricht) - sie fragt nix nach und es kommt dann auch nix von ihr - und ich muss dann immer was anderes weitererzähln damits überhaupt zu irgendeinem gespräch kommt ...
und auch eventuell sachen aus der kindheit, sachen die mir passiert sind etc. sind noch nicht mal zur sprache gekommen
Tja, wenn sie Dich die ganze Zeit frei machen lässt (aus Deiner Sicht zu frei.) Wie kommt es dann, dass Du nicht über das redest, worüber Du reden willst? Willst Du irgendwelche Erwartungen von ihr erfüllen? Tust Du sonst im Leben auch die Dinge, von denen Du willst, dass Deine Umwelt sie erwartet? Wie wäre es mal, Du nutzt Deine Therapie, um mit den Erwartungen zu brechen, und redest das, worüber Du reden willst? Eine Therapie ist schließlich die Möglichkeit, in einem geschützen Rahmen, neue Verhaltensweisen auszuprobieren.... Wie gesagt:

Nutze sie!!!

Du kannst sie natürlich auch abbrechen und in den Müll stecken. Aber ich glaube nicht, dass Dir damit geholfen ist. Und bei näherem Hinsehen wirst Du wohl feststellen, dass selbst Selbstgespräche nicht das gleiche sind.

Ansonsten gibt es im Internet (und in Büchern) natürlich umfangreich Informationen über verschiedene Therapierichtungen, wie sie funktionieren und wie sie ablaufen. Sollte man sich als mündiger Patient natürlich auch mal reinziehen. Und beim Lesen immer bedenken, wer es schreibt. Natürlich stellt jeder Therapeut seine Form als das Nonplusultra dar...

LG

Sophie
Zuletzt geändert von Sophie11 am Do Mai 30, 2013 7:29, insgesamt 1-mal geändert.
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Therapie erfolglos?!

#3
Liebe Pfingstrose,
ich bin auch in Therapie und bei mir läuft es so ähnlich, wie bei dir.
Wir sprechen nie über die wichtigen Dinge und die Sachen die mich wirklich fertig machen.
Wenn ich reinkomme und sie mich (wie jedes Mal) fragt wie es mir geht und ich dann sage geht so, sprechen wir nur darüber wieso es mir heute 'gehtso' geht und nichts wichtiges.
Dann spielen wir oft noch Brettspiele, wo da der Sinn ist? Keine Ahnung :-/
Aber vielleicht kannst du ja in derr Zeit, in der geschwiegen wird, einfach mal erzählen, was in deiner Kindheit passiert ist, oder wie dein Alltag und deine Essgewohnheiten sind.
Viel Glück und viel Erfolg bei deiner Therapie :-)
Emilia

Re: Therapie erfolglos?!

#4
Also, ich weiß ja nicht, was ihr Helden mit eurer Therapie macht. :? Eine Therapeutin meinte mal zu mir (meine Lieblingstherapeutin):

"Das ist Ihre Stunde, die können Sie nutzen, wie Sie möchten."

Hängt euch mal den Satz über euer Bett.

Ich sage mittlerweile bei meiner Therapeutin klar, was ich will und was ich brauche. Ich schreibe mir vor jeder Stunde einen Zettel, was ich ansprechen will. Und der hat dann auch was zu tun mit meinen Zielen. Anders herum sagt auch meine Therapeutin, was sie von mir will, und was sie leisten kann.

Wenn ihr Brettspiele macht, Emilia Rose, bist Du vielleicht bei einer Ergotherapeutin gelandet? Mich wundert das ja im Ernst, dass Du sie nicht selber fragst, was der Sinn der Spiele ist. Vielleicht meint sie, Spielen kam in Deiner Kindheit zu kurz. Vielleicht drückt sich im Sielen etwas aus, was auch sonst im Alltag ein Problem ist. Was weiß ich....

LG

Sophie
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Re: Therapie erfolglos?!

#5
Hallo Emilia,
über das 'geht so' sprechen ist nicht wichtig???

Sophie, ich finde, du hast eine superantwort gegeben, da brauche ich ja gar nichts mehr dazu zu schreiben :lol:
Es klingt verdächtig danach, dass die Therapeutin NICHT verhaltenstherapeutisch arbeitet, was wirklich langfristiger wirken kann als so eine Verhaltenstherapie, bei der das Innenleben total egal ist.
Auch deine Erklärung mit der roten Wolle fand ich prima.....hoffentlich kommt es an! Auch wenn es hart ist....und die Schreiberin sicher etwas ganz anderes hören wollte. Aber das würde ja nicht weiterhelfen.
Tine

Re: Therapie erfolglos?!

#6
EmiliaRose13 hat geschrieben:Liebe Pfingstrose,
ich bin auch in Therapie und bei mir läuft es so ähnlich, wie bei dir.
Wir sprechen nie über die wichtigen Dinge und die Sachen die mich wirklich fertig machen.
Wenn ich reinkomme und sie mich (wie jedes Mal) fragt wie es mir geht und ich dann sage geht so, sprechen wir nur darüber wieso es mir heute 'gehtso' geht und nichts wichtiges.

genau.. das passiert bei mir auch die ganze zeit.. dass ich dann hauptsächlich damit beschäftigt bin den tag zu erzählen bzw. darauf einzugehn, was an dem tag passiert is und dazu führt dass es mir solala geht..
aber naja ich mein, ich denk mir, das kann ich einer freundin auch einfach mal so erzähln, wie du schon sagst "die wichtigen dinge".. das gefühl kenn ich nur zu gut und hab ich seit paar wochen andauernd
also das mit den spielen .. ich kann das echt nachvollziehen,dass dich das "fast" schon nervt.. du kannst ja auch zuhause mit ner freundin spielen und müsstest nicht extra dafür in die therapie .. ich find diese methoden irgendwie nicht so ansprechend (spielen, verhalten verlernen und stattdessen was neues lernen - ich mein wo hab ich dann da ein problem gelöst? ich hab es nur bedeckt mit etwas anderem aber nicht an sich daran gearbeitet sondern einfach nur was anderes als andere beschäftigung hergeholt - ist halt meiner meinung nach nicht wirklich sinnvoll.. weil ich dann immer wieder darauf zurückkomme sobald ich keine lust auf das "neu erlernte andere etwas" habe.. )



@ Sophie vielen lieben dank für deine lange ausführliche antwort
naja ich weiß ja nicht wie lange du deine Therapeutin kennst.. aber ich bin jetzt nicht so lange dabei und ich trau mich da auch nicht wirklich "den ton angeben" oder sagen was ich will ....

also bei meiner therapeutin steht eben systemische familientherapie
aber ja .. ich merk es is eher so wie du sagt verhaltenstherapie

ich weiß selber nicht was ich sagen/machen soll und auch wenn das undankbar klingt ich bin halt momentan nicht so zufrieden und hatte es mir anders vorgestellt, tiefgründiger..
und ja klar ich will an meiner essstörung arbeiten.. aber ich kann auch nicht daran arbeiten "nicht mehr dünn sein zu wollen" wenn ich nicht mal weiß bzw. es anspreche habe warum ich dünn sein will oder mir das so wichtig ist, was dazu geführt hat usw.

Nein, ich will keine Erwartungen von ihr erfüllen, aber irgendwie is mir das auch unangenehm dauernd von mir selber da anzufangen und durchgehen irgendwas zu erzählen.. ich erzähl da meistens eh nur unnötige unwichtige sachen. ich fände es viel sinnvoller wenn sie gezielt nach dingen fragen würde..
Ich glaub aber auch dass es sein kann, dass ich mich selbst daweil noch nicht traue die sachen zu erzählen die mich wirklich bewegen, zumal ichs eben halt auch von ihr erwarte, dass sie irgendwie mich hinführt deshalb geh ich ja auch hin ?! :roll:


ich glaub fast eher mich würd die tiefenpsychologische methode eher mehr ansprechen.
danke für die ganzen details über die versch.arten !!!
Zuletzt geändert von pfingstrose am Do Mai 30, 2013 23:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Therapie erfolglos?!

#7
pfingstrose hat geschrieben:naja ich weiß ja nicht wie lange du deine Therapeutin kennst.. aber ich bin jetzt nicht so lange dabei und ich trau mich da auch nicht wirklich "den ton angeben" oder sagen was ich will ....
Liebe Pfingstrose,

ich hatte gerade die zweite Stunde bei meiner Therapeutin. ;) Wenn Du das bei Deiner nicht hinkriegst, ist sie vielleicht einfach nicht der richtige Typ für Dich. Vielleicht kannst Du bei sowhat eine andere ausprobieren? Die haben doch mehrere....?! Vielleicht ist es aber einfach Dein Problem, und Du kannst so oder so nicht Deine Bedürfnisse äußern. Weil Du es nie gelernt hast. Weil es zu Hause nie gefragt war.
genau.. das passiert bei mir auch die ganze zeit.. dass ich dann hauptsächlich damit beschäftigt bin den tag zu erzählen bzw. darauf einzugehn, was an dem tag passiert is und dazu führt dass es mir solala geht..
Wenn der Tag stellvertretend ist für die anderen Tage kann das durchaus Sinn machen. Beispielsweise Du erzählst, was passiert ist, welche Gefühle das bei Dir hervorgerufen hat, an welche Situation von früher Dich das erinnert hat.... Und wenn Du dann noch eine Idee hast, wie Du mit der Situation besser umgehen könntest, oder wie Du Deine Einstellung dazu ändern könntest, wärst Du richtig gut unterwegs.... Wenn es natürlich zum Kaffeklatsch mutiert, dann nicht.

Und ja: Systemische Familientherapie fällt eher in die Richtung Verhaltenstherapie. Aber egal welche Therapien Du machst - Du solltest etwas mehr Initiative ergreifen. Und nicht auf Fragen Deiner Therapeutin warten. Es geht um Dein Leben und Deinen Weg. Eine Therapeutin kann Dich begleiten. Nie aber führen. Das wäre äußerst unethisch. Das wäre fast schon Manipulation....

Also, egal was Du machst, ob Du mal was tiefenpsychologisches ausprobierst, eine andere Verhaltenstherapeutin, oder bei Deiner Therapeutin bleibst: Werde ein bisschen aktiver. Und streiche Sätze wie "Ich kann aber nicht das dünn sein wollen aufgeben wenn...." Nirgendwo steht geschrieben, dass Du das nicht kannst. Deine eigenen Gedanken sind da wirklich die einzige Grenze. Und Gedanken kann man ändern. Sie sind nicht in Stein gemeißelt.

LG

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)

Re: Therapie erfolglos?!

#8
Wow, Sophie, ich bewundere dich gerade :-D
Tut mir leid, wenn ich das so direkt sage, aber ich finde es wirklich bewundernswert mit was für einer Einsicht und "Strategie" du an deine Therapie herangehst..
Ich hoffe ich bekomme das bald auch so hin! Danke!

Hey Pfingstrose.. ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapie! :-)
Sophies Einträge haben mich echt zum Nachdenken gebracht - dich vielleicht auch? Vielleicht sprichst du deine Therapeutin einfach mal auf diese Dinge an.. (ist leicht gesagt, würde ich wahrscheinlich auch nie tun) aber hilft vielleicht :-)


Liebe Grüße,
adnil

Re: Therapie erfolglos?!

#9
hallo pfingstrose ich hoffe du hast inziwschen schon ein bisschen nachgedacht von wegen therapeutenwechsel.
ich fände es nämlich gut wenn du jemanden findest der dir passt und dem du vertraust

aber ich glaube das du es wirklich loswerden willst und du es schaffen kannst also rücken gerade und du kannst es schaffen wenn du dir selbst eine chance gibst

wenn du dein selbstbewusstsein nicht stärken kannst dann wird es mit der heilung eher nichts liebe grüße
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys
cron