Rauchen

#1
Hat jemand Erfahrung, was Zigaretten Rauchen für auswirkungen auf die Stimmung und auf die ES oder auch auf Psychopharmaka hat?

Eine ehem. Mitpatientin hat durch rauchen ihre Bulimie in den Griff bekommen und ich habe jetzt auch seit kanpp einem halben Jahr mit dem Rauchen angefangen.
Manchmal merke ich keine Wirkung aber manchmal (bilde ich mir das ein???) merke ich, dass ich grübel, oder unruhig werde.

Ich habe gedacht, wenn das eine Möglichkeit ist, um mich zu entspannen, an Stelle von eine FA, bin ich gerne bereit zu rauchen, obwohl ich unglaublich gegen Rauchen eigestellt war.

Aber um Himmels willen will ich hier keinen zum rauchen raten! Ich bin nur mittlerweile so müde vom ganzen Kämpfen, dass ich alle Möglichkeiten (außer andere Suchtmittel !!!) ausschöpfe um von der ES wegzukommen. Wobei Rauchen ja auch eine Sucht ist, die aber nicht das Bewusstsein vernebelt, was ja die Bulimie oder der Alkohol schafft.

Aber ich mache sehr gerne Sport und will wieder aufhören mit rauchen, nur im Moment wollte ich eben wissen, ob ihr solche Erfahrungen auch gemacht habt mit Rauchen.

Liebe Grüße

Apfelbäumchen

Re: Rauchen

#2
hey apfelbaum :)

ich selbst rauche auch. zwar hab ichd amit nicht angefangen um von der bulimie loszukommen (bulimie kam erst später), aber teilweise hilft..aber das kommt glaube ich dadruch das das gefühl von "Nikotin wollen" und Huner haben ungefähr das gleiche Gefühl auslösen.

man sagt ja auch, dass leute die rauche angeblich im schnitt dünner sien sollen.

aber naja alles in allem denke ich trotzdem nicht dass das die lösung für unsere probleme ist...unsere probleme sitzen schon viel tiefer.
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: Rauchen

#3
nein nein, das sehe ich nicht als lösung und wie gesagt, ich will es ja wieder reduzieren, aufs wochenende oder so.

es ist nur irgendwie manchmal eine art "krücke"

oder verusacht stimmungsschwankungen.

aber die können so viele gründe haben. ich würd nur gern wissen ob das auch vom rauchen kommen kann.

Re: Rauchen

#4
Hallo Apfelbaum!

Hmmm, dass Rauchen Auswirkungen auf die Stimmung hat, weiß ich nicht so genau.

Soweit ich informiert bin, können Zigaretten das Defizit an Serotin ausgleichen, wie etwa Schokolade. Nikotin verglichen mit gewissen Zuckergruppen → gleiche Wirkung auf das Gehirn + Produktion von Wohlfühlhormonen → verminderte Triebe. (im Idealfall)

Habe damals das Rauchen angefangen und zeitgleich B. entwickelt, was eine ziemlich üble Mixtur ist. Erinnere mich noch an den Zustand nach einem FA-KA. Eine Zigarette unmittelbar danach, auf leeren Magen, hat sich unglaublich gut angefühlt. Diese Benommenheit und Leichtigkeit hat es mir aber nur schwerer gemacht, von der ES loszukommen.
Folglich reduzierte ich das Rauchen bzw. habe es als Kompensation für Essanfälle gebraucht. Für einen kurzen Augenblick dämmt es dieses Verlangen auch ein, allerdings hat das ganze über die Jahre auch so seine nebeneffekte ...

- Magenschleimhautentzündung
- Mundhöhle und Rachen waren ständig gereizt
- Bluthochdruck, das u.a. auch durch Wechselwirkung mit Antidepressiva , die ich eine weile genommen hab
- Suchtverlagerung, entweder ich hab gefressen oder geraucht

ja und so optische Veränderungen. Seit Neujahr rauche ich nun nicht mehr (ok bis auf einen Rückfall). Dafür musste ich den kompletten Januar wieder mit der B. kämpfen.
Mittlerweile gehts wieder und so dringend brauch ich kein Nikotin.

Weiß nicht ob dir das weiterhilft, auf dauer löst es dieses problem jedenfalls nicht.

liebe grüsse!

Re: Rauchen

#5
Ja das hilft mir, weil du ja gut deine Erfahrungen schilderst.

Ich mag die Zigarette morgens gerne, und wenn ich abends mal weg bin, dann entspannt mich das rauchen.
Tagsüber versuche ich wenig (1-2) oder gar keine zu rauchen, das fällt mir auch nicht sehr schwer (bisher! - vielleicht bin ich ja nocht nicht abhängig "genug"?)

Wenn ich akuten Essensdruck habe, dann hat das rauchen mir dann geholfen, aber im Endeffekt verhindert habe ich einen FA dadurch nie, sondern irgendwie nur verzögert.

Die Ursache für den Essensdruck war immernoch da.

Na und manchmal hatte ich den Momenten eben auch den Eindruck, dass ich durch rauchen mir schlechtere Gedanken mache.... aber vielleicht ist das ja auch nur Einbildung.

Es kann ja immer tausend Gründe und Ursachen geben.... wenn man das nur immer so genau wüsste *seufz* dann könnte man da auch direkt was ändern..... hach

Vielen Dank für deine Antwort.

Re: Rauchen

#6
Ich kann mich den verschiedenen Äußerungen nur anschließen.
Ich selbst rauche auch, habe aber unabhängig von der B. damit angefangen, "einfach so" irgendwann mal, ohne die Überlegung damit einen FA zu kompensieren oder so.

Ich kann dennoch bestätigen, dass es mir manchmal hilft, alternativ eine zu rauchen, wenn ich gerne essen würde, obwohl ich keinen Hunger habe. Genauso kenne ich dieses angenehme Gefühl, nach einem Fa+KA eine zu rauchen.

Auf der anderen Seite ist rauchen natürlich genauso eine Suche, auch wenn sie das Bewusstsein nicht verändert, wie Drogen oder Alkohol. Man sagt ja, dass Menschen mit Bulimie generell anfälliger sind, auch an anderen Süchten zu erkranken, Drogen nehmen z.B. Oder Alkohol. Wenn ich am Wochenende weggehe, trinke ich oftmals mehr als es sein müsste. Und ich könnte mir auch nicht vorstellen, feiern zu gehen und absolut nix zu trinken, traurig aber wahr. Ich hatte einmal mehrere Jahre gar kein Problem mit Essen+Gewicht worüber ich total happy war. Im Nachhinein war das alles nur Illusion, weil ich in der Zeit sehr viel gekifft habe. Das tue ich schon seit 4 Jahren gar nicht mehr (auch nicht "manchmal" :wink: ) und seitdem ging es wieder los mit mehr oder weniger starken Essproblemen. Also denke ich, dass rauchen auf jeden Fall eine Ersatzhandlung darstellen kann, besonders wenn man nicht sowieso schon raucht, sondern es bewusst tut anstatt eines Fa....

Hmm..trotzdem ist rauchen in dem Fall das kleinere Übel, finde ich zumindest. Ich weiß natürlich auch nicht genau, was besser ist, aber ich würde sagen, wenn du starke Probleme mit der ES hast, ist es evtl besser erstmal daran zu arbeiten und nicht darüber nachzudenken ob du rauchst oder nicht. Tu es einfach, wenn dir danach ist und lass es wenn nicht...

Vielleicht hilft dir das ja weiter....

LG euch allen :)

Re: Rauchen

#7
Ja, also das mit dem kleineren Überl sehe ich auch so. Aber eine Lösung ist es keinesfalls. Nur eben eine Krücke vielleicht manchmal.

Aber ein "übel" ist es trotzdem.

Aber ich mache mir keine Vorwürfe.

Re: Rauchen

#8
Ich rauche jetzt auch seit einem Jahr. Bei mir war es anfangs seltsam... Meine Freunde
sagten, dass es normal ist. Ich bin sofort total ruhig gewesen und war wirklich wie be-
täubt. Bin rumgetaumelt und hatte oft das Gefühl ich kipp gleich um. Wenn mir niemand
gesagt hätte, dass es "normal" [ist es sicher nicht] ist, hätte ich sofort aufgehört.

Hm... ob es bei einer ES hilft weiß ich nicht genau. Das kommt denk ich mal auf die Person
an. Das könnte so ein Ersatz sein, weil es ja eig ziemlich beruhigend ist. Ob das aber direkt
von einem FA abhalten könnte... Nun ich bin ehrlich. Bei mir ist es oft so, dass ich erstmal
in Ruhe eine rauche, wenn ich kurz davor bin. Manchmal vergesse ich dann etwas zu essen.
Ich weiß aber nicht, ob das bei jedem funktioniert. Ich hab danach jedenfalls auch ab und
zu keine Lust mehr auf irgendwas zu essen. Bin dann schon etwas entspannt.
Du kannst die Zeit nicht anhalten. Du kannst nicht zurück. Alles, das dir bleibt
sind Erinnerungen. Die Guten und die Schlechten. Lass sie uns zusammenfassen
und durch zwei teilen... Damit wenigstens einer von uns lächeln kann!

Re: Rauchen

#10
Guten Abend :)

Rauche auch hin und wieder und es entspannt mich auch ein wenig.

Manchmal staut sich da so eine Spannung und so ein Druck auf und den entlade ich dann eben im FA.. :S

Da ist einfach keine andere Strategie so schnell und zuverlässig wirksam..
Der Zustand, in dem ich alles an Essen da habe, ohne auch nur den geringsten Essdruck zu verspüren, ist mein normaler Zustand. Mein Körper sagt mir, was, wann und wie viel er will. Immer, wenn ich Essdruck verspüre ist etwas nicht in Ordnung.

Re: Rauchen

#12
Hilft bei mir leider kein kleines bisschen..
Der Zustand, in dem ich alles an Essen da habe, ohne auch nur den geringsten Essdruck zu verspüren, ist mein normaler Zustand. Mein Körper sagt mir, was, wann und wie viel er will. Immer, wenn ich Essdruck verspüre ist etwas nicht in Ordnung.

Re: Rauchen

#13
Wenn ich die Ruhe aufbringe, dann gerne einen Tee, bzw. eher Kaffee, da ich nicht so der Tee trinker bin.

ich möchte auch niemanden dazu bewegen, anzufangen!

es ist ein Suchtmittel mit Nikotin als Wirkstoff, welcher einem die Entspannung suggeriert.

Das muss man sich bewusst machen!!!

Re: Rauchen

#14
Tee hat nicht den gleichen Effekt meiner Meinung nach... wirkt nicht aufs Belohnungszentrum.
dauert im Notfall auch viel zu lange den aufzubrühen.

Rauchen bedeutet ja nicht immer Nikotinabhängigkeit, sondern ist oft an Gewohnheit gekoppelt. Also wenn mans schafft, es zu genießen, kann es ein guter Ersatz sein. (muss aber nicht)